Man sollte sich bei der Debatte darüber ob der Klimawandel menschengemacht ist oder allein durch die Sonne ausgelöst wird eine kleine Frage stellen: Was ist CO2 und was macht es?
CO2 ist ein Treibhausgas, das heißt es absorbiert die Infrarotstrahlen der Sonne und bindet dadurch einen bestimmten Teil der Wärme in der Atmosphäre. Das ist im Grunde auch gar nicht schlimm, im Gegenteil sind Treibhausgase für uns Menschen im Grunde sogar ziemlich nützlich. Wasserdampf, bzw. besser ausgedrückt gasförmiges H2O (das farblos ist, außer beim kochen kann man es also auch gar nicht sehen) ist auch ein Treibhausgas. Sogar das, entgegen seines verschwindend geringen Massenanteils in der Erdatmosphäre, wichtigste natürliche Treibhausgas. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt der Erde (das schließt CO2, Methan und Ozon mit ein) würde es auf der Erde mit einer Durchschnittstemperatur von -18 °C ziemlich schlecht für uns aussehen. Der natürliche Treibhauseffekt sorgt also für einen Temperaturanstieg von 33 °C, so dass wir auf die ideale Durchschnittstemperatur von 15 °C kommen. Wie so oft im Leben gilt also: die Menge machts. Zu wenig: schlecht. Zu viel: auch schlecht.
Jetzt ist es aber so, dass der Mensch seit Beginn der Industrialisierung eben Unmengen von CO2 in die Atmosphäre eingebracht hat. Weder gab es in den letzten 200 Jahren erhöhte und durchgehende vulkanische Aktivitäten, noch sind Wälder auf ganzen Kontinenten abgebrannt oder ganze Gebirgsketten aus Karbonatgestein verwittert (dabei wird CO2 frei). Das mit dem CO2 war ist der Mensch. Punkt.
Und dann ist es eigentlich doch erstmal ganz egal, ob uns die ganze Sache jetzt, in 10 Jahren, in 50 Jahren oder in 100 Jahren auf die Füße fällt. Genauso weitermachen wie bisher und so zu tun als wäre nichts ist vermutlich die schlechteste aller Ideen. Denn wenn man erst mal bei 500, 600 oder 700 ppm CO2 ist, dann ist es nicht mehr so leicht das Zeug loszuwerden.
Und dazu kommt: wenn die Sonneneinstrahlung über die Jahre (und Jahrhunderte) zunimmt (und das ist der generelle Trend bis zum großen Bumms unseres kleinen Sterns) wird der Treibhauseffekt noch schlimmer. Und auch ohne erhöhte Sonneneinstrahlung wäre das schon eine selbstverstärkende Spirale: durch mehr CO2 wird es wärmer, dadurch gelangt mehr H2O in die Atmosphäre wodurch es noch wärmer wird. Ein Teufelskreis.
Man kann also eigentlich gar nicht früh genug damit anfangen den CO2-Ausstoß drastisch zu reduzieren. Wenn schon nicht für einen selbst, dann doch wenigstens für die eigenen Kinder und Kindeskinder (selbst wenn man selber noch keine hat). Mir kann niemand erzählen, dass ihm diese (zukünftigen) Personen so egal sein können. Ich persönlich wünsche mir ja sogar, dass noch in 500, 1000 oder noch viel mehr Jahren Menschen auf diesem wunderschönen und einzigartigen Planeten gut und gerne (
) leben können. Bin ich mit diesem Gedanken allein? Ich hoffe nicht.
Ich kann aber auch auch verstehen wenn man sich von all dem "Trubel" um den Klimawandel keine Angst machen lassen möchte. Oder wenn man mit den Augen rollt oder mit Ablehnung reagiert wenn Panikmache und Weltuntergangsstimmung erzeugt wird.
Worauf ich aber nur mit Kopfschütteln reagieren kann ist, wenn man die ganze Sache kleinreden, wegreden und vollkommen von sich wegschieben möchte. Wenn man so tut als wäre nichts, wenn man meint "weiter so! Nix tun. YOLO!" Oder wenn mann der Ansicht ist, das dass die Menschen in 50, 100 oder 150 Jahren selber lösen sollen, da findet man schon was wenn's doch nicht so gut läuft.
Lieber ein Ende (in einigen Jahrzehnten, nach weiterer intensiver Forschung zur Klimaentwicklung und abgeschlossener Umstellung auf regenerative Energieträger) mit (jetzigem) Schrecken als ein Schrecken (kaputtes Klima) ohne Ende (das lässt sich nämlich erst recht nicht so leicht reparieren).
Just my two cents.