Beiträge von Alpinus

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    Nach einigen Tagen im Amt und aus ganz neutraler Schweizer Warte muss ich sagen: Trump ist ein Schwachkopf. Leider ist er der mächtigste Mann der Welt. Er ist also im Prinzip der mächtigste Schwachkopf der Welt (mit Atombomben).


    Unglaublich. Selbst mit einem gewissen Verständnis für die Zwänge und Probleme unserer Zeit UND einer gehörigen Portion Abstand zu den mittlerweile gang und gäben (und nicht immer gerechtfertigten) Lobhudeleien an seinen Vorgänger muss man als normal denkender Mensch einfach zur Erkenntnis gelangen, dass dieser Mann schlichtweg nicht ganz dicht ist. Ich kanns echt nicht diplomatischer ausdrücken.


    Himmel Hilf!

    Das verrückte dran ist, dass ihm sein aussenpolitisches Gepolter in den USA wohl innenpolitisch nützen wird. Mit jeder Firma, die sich Trumps Diktat beugt und die Produktion nicht auslagert, wächst das Lager der Trump-Fans. So nach dem Motto: "Siehst du, der macht das gut, der bewirkt etwas und setzt sich für uns ein!"


    Ich weiss nicht so recht, ob man über den Mann lachen oder ihn fürchten soll. Heikles Setup.

    Das Problem ist, dass weder die Arbeitslosenzahlen, noch der Börsenindex als alleinige Indikatoren für den Zustand einer Volkswirtschaft taugen. Das tun sie nicht mal zusammen.


    Die Arbeitslosenzahlen sind meistens sowieso eher an regionalwirtschaftliche Faktoren (bsp. Diversität der KMU-Landschaft, Ballung bestimmter Wirtschaftsbereiche, Saisonalität, etc.) gekoppelt. Diese Zahlen variieren ja selbst innerhalb der EU enorm (bsp. Frankreich mit fast 10 Prozent, Deutschland mit 4, GB mit knapp 5, Griechenland mit 23 Prozent etc.). Mitgliedschaft oder Nichtmitgliedschaft in der EU kann da allenfalls einen Tick nach oben oder unten ausmachen, grösstenteils ist dieser Wert aber "hausgemacht"; hängt primär mit der Leistungskraft und Innovationsfähigkeit einer Volkswirtschaft zusammen und weniger mit Vertragswerk.


    Und die Börse. Naja. Da liessen sich wohl ganze Bände zu diesem Thema füllen. Klar können stark sinkende oder steigende Indexe sich auf den Arbeitsmarkt niederschlagen, aber auch das verkraftet eine einigermassen gesunde Wirtschaft in der Regel plusminus nicht schlecht, solange es nicht grade eine Aneinanderreihung schwarzer Freitage sind. Die Wirtschaftssysteme sind zudem heute vor allem im Westen weitaus diversifizierter als früher. Die fatalen Klumpenrisiken, die es noch vor 50 bis 100 Jahren mit einzelnen, sehr dominanten Bereichen gab, sind so im Westen eigentlich nicht mehr zu finden.


    Ich denke man muss da wirklich vorsichtig sein und die Entwicklung in den kommenden Jahren gut beobachten. Und dann muss man - falls tatsächlich eine dramatische Entwicklung eintritt - sehr genau hinschauen und analysieren, was die Gründe sind. Die EU-Befürworter machen in diesem Bereich oftmals die selben Fehler wie die EU-Gegner. Sprich, sie verwenden Entwicklungen und Tendenzen durch ihre jeweilige rosa Brille und deuten sie in ihrem Sinne oder zumindest nicht im Sinne andersdenkender.

    Jup, so wird´sein.Und wenn der Täter von Berlin gefasst sein wird ( in ca. 2 Wochen ) wird es auf ewig ein 26-jähriger Pakistani gewesen sein, der im Februar nach Deutschland gekommen ist.

    Wobei diese Geschichte schon ziemlich peinlich ist. Weniger wegen den Behörden, eher wegen den Medien (vor allem jene mit den grossen Buchstaben im Titel). Dass man mal den Falschen fängt kann passieren. Das Problem ist, dass aus dem mutmasslichen Täter in den Medien in solchen Fällen oftmals bereits der echte Täter gemacht wird - inklusive des Killerhinweises, dass der Mann im Februar als Flüchtling nach Deutschland eingereist sei. Bääähm, Steilpass gespielt. Das lief ziemlich neben der Spur.

    Ich denke was du ansprichst hat einfach etwas mit dem Nachahmungseffekt in solchen Situationen zu tun. Es gibt dazu sogar Studien. Diese zeigen, dass ohnehin labile oder "angeknackste" Personen durch schlimme Ereignisse (bsp. Attentate, Anschläge, schwere Katastrophen etc.) oftmals den letzten Antrieb erhalten, um selber aktiv zu werden. Das wirkt dann wie ein geistiger Dammbruch. Die letzten eventuell noch vorhandenen Sicherungen fallen dann weg. So eine Form des Broken Window-Effektes, einfach umgemünzt auf die psychische Verfassung von potenziellen Amokläufern.

    Der Täter im Schweizer Fall hatte rein gar nichts mit Islam oder Rechtsextremismus am Hut:


    http://www.zsz.ch/ueberregiona…-ab-14-uhr/story/26752625


    Ein Kleinkrimineller mit Hang zum Okkultismus, der einfach durchgedreht ist.


    Am Tag zuvor hatte der Täter (übrigens ein Schweizer mit Ghanaischen Wurzeln) einen Bekannten auf einem Spielplatz in einem Zürcher Aussenquartier erstochen. Danach tauchte er ab und ging der Polizei durch die Lappen. Am Montagabend marschierte er dann in die Moschee und schoss um sich. Klassischer Amoklauf. Mit Kulturkampf hatte das rein gar nix zu tun. Höchstens mit Irrsinn.

    Eine Art gesetzlichen "Feldversuch" dazu gibts derzeit im südschweizer Kanton Tessin. Dort gilt seit dem 1. Juli ein allgemeines Verhüllungsverbot. Ich kenne den Gesetzestext nicht im Wortlaut, das totale Verhüllen des Gesichtes ist aber in der Öffentlichkeit verboten.


    Interessanterweise wird das Verbot bisher speziell von den Touristinnen aus dem Arabischen Raum - die davon am stärksten betroffen sind, weil das Südtessin eine bei Arabern beliebte Feriendestination ist - mehrheitlich befolgt. Es gab bisher keinerlei grösseren Widerstand. Im Gegenteil: Viele der Touristinnen legten ihre Verschleierung nach Hinweis der Polizei sogar freiwillig ab. Die Polizei setzt das Verbot aber auch nicht auf Biegen und Brechen durch, sondern nur auf Stichprobe, wie ich mir habe sagen lassen. Verständlich, die haben wichtigeres zu tun.


    Das beweist, dass die - gut situierten - Damen von der Arabischen Halbinsel es offenbar nicht als Schmach empfinden, wenn sie ihren Schleier lüften müssen. Und deren Ehemänner scheinen daran auch nicht zu zerbrechen. Die passen sich an und gut ist.


    Fazit bisher: Im Vorfeld gabs wegen des Verbots ein riesiges Palaver. Unter anderem wurde das Ende des Tourismus im Tessin an die Wand prophezeit. Auch das Ende des freiheitlichen Schweizer Gedankenguts- und Lebensstils wurde moniert (logischerweise von einer anderen Fraktion...). Eingetroffen ist nichts. Die Zahl der Gäste aus den Arabischen Ländern hat sogar zugelegt in diesem Sommer.


    Und dass die gewaltbereiten Fans des HC Lugano nun nicht mehr mit Masken an die "Derbys" gegen den HC Ambri-Piotta ziehen können, findet mit Ausnahme der Hools auch niemand schlecht.

    Jaja, das bekannte Problem mit dem undisziplinierten Adel. Die Westgoten sind vor allem an sich selber gescheitert. Die Franken wiederum sind so oder so ein Phänomen. Keine andere Germanenkonförderation hat mit so wenig Aufwand so viel erreicht.


    Wie heisst es so schön: Die Vandalen sind von Osteuropa über Spanien nach Afrika gewandert. Die Odyssee der Goten führte von der Ostsee auf den Balkan und nach Italien und Spanien. Und die Franken? Die sind über den Rhein gezogen... :P

    Freut mich, dass es euch gefällt. Es kommt sicher noch mehr davon. An interessanten Schlachten mangelt es ja nicht in der Epoche. Und in Tocki habe ich einen motivierten Spielpartner, der es geniesst, mir aufs Maul zu hauen. Passt also alles :D


    Als nächstes machen wir Tricamarum (Vandalen vs Ostrom).

    Hey


    Habe ein neues Format auf meinem Channel entwickelt und die erste Folge der Serie (Total War Attila: Historische Schlachten) hochgeladen. Würde mich über ein Feedback aus dem Forum freuen :thumbup: Vielleicht historisch nicht immer astrein, muss es aber auch nicht sein. Soll vor allem Spass machen.


    Teil 1:


    Teil 2:

    Edit 2:
    Ich bin begeistert, so langsam ist TW da, wo es immer hin wollte.


    Geht mir genauso :D .


    Schade nur, dass dieses Kleinod offensichtlich nicht die Beachtung findet, das es verdient. Viele haben bereits mit Attila abgeschlossen und warten nur noch auf Warhammer. Dabei bietet das Charlemagne-DLC wirklich fast alles, was das Herz des TW-Enthusiasten begehrt.

    Ich bin tatsächlich drauf und dran, in einem Total War-Spiel eine Kampagne zu Ende zu spielen. Ich weiss nicht, wann das zuletzt vorgekommen ist. Das sagt aber doch einiges über die Qualität und die Langzeitmotivation dieses DLC aus. Finde ich zumindest.


    Ich habe - ähnlich wie Filusi - auch lange in Frieden und Ko-Existenz mit meinem Bruder Karlmann gelebt. Allerdings ging das nur so lange gut, bis mein lieber Bruder grössenwahnsinnig wurde und allen möglich Fraktionen den Krieg erklärt hat. Die Konsequenz war, dass er zunehmend Land an seine Feinde verloren hatte. Die Burgunder setzten ihm schwer zu und schliesslich prügelte auch noch das Herzogtum Alemannien auf ihn ein. Das war dann zuviel.


    Als ich bemerkte, dass Karlmanns Reich und somit mein "Puffer" im Süden zerbricht, habe ich meine Strategie geändert. Ich habe den Krieg gegen die Sachsen nach der Eroberung von Engern auf Eis gelegt, die Grenze konsolidiert und mich auf den Süden konzentriert. Ein nicht näher definierter Attentäter hat Karlmann dann das Leben genommen ( :ninja: ).


    Daraufhin passierte etwas spannendes. Es kam eine Meldung, dass mein Bruder tot sei und ich mich innert einer gewissen Zeitspanne zu entscheiden hätte, wie ich mich gegenüber seinem Nachfolger verhalten wolle ("Dilemma"). Ich entschied, seine Gebiete für mich offiziell zu beanspruchen (was sonst). Tatsächlich verschwand Karlmanns Fraktion wenige Runden später. Sein Reich zerfiel und wurde unter mir (ich bekam zwei Provinzen) und seinen Generälen aufgeteilt. Letztere erhielten zudem eklige Fullstack-Armeen in Paris. Darauf war ich aber vorbereitet; habe sie alle platt gemacht und mir alle Ex-Provinzen meines verstorbenen Bruders einverleibt. Nun setze ich dazu an, das Reich Karls des Grossen in ganzer Pracht zu vollenden. :D



    Karl ist indes ein ziemlicher Killer:



    Mein Stammbaum: Alles selber gezeugt, imfall! :thumbsup:


    Bin jetzt im Jahre des Herrn 780 angelangt. Das Reich meines Bruders (hellbraune Farbe auf der Karte) zeigt ernsthafte Anzeichen von Erosion. Karlmann hat mit inneren Unruhen, den Lombarden und dem gespawnten Herzogtum Burgund zu kämpfen und verliert zusehends an Boden. Ich für meinen Teil (braun) konnte mein Reich konsolidieren und bereits nach Süden (West-Aquitanien) und ins Innere ((Asutrasien) vergrössern. Derzeit läuft die Offensive gegen die Sachsen (vor allem gegen die Engern und Westfalen). Da gab es ein paar Rückschläge, weil die KI auf den oberen Schwierigkeitsgraden sehr schnell neue Truppen mobilisieren kann. Offensiven müssen deshalb schnell und mit genügend Truppen angegangen werden. Ich attackiere die Engern derzeit mit zwei Armeen à 16 Einheiten, wobei ich bereits gepanzerte Infanterie einsetze und diese mit Kavallerie und leichten Hilfstruppen ergänze. Das Problem ist, dass die Westfalen mich jedes Mal auf meinem eigenen Territorium angreifen, sobald ich Engern besetzen will. Deshalb musste ich eine dritte Armee hinzuziehen, um Friesland zu verteidigen. Alles in allem gehts aber gut vorwärts. Bin gespannt, wie lange Karlmann noch durchhält. Irgendwie pfeift der Bruder langsam aus dem letzten Loch...



    Relativ viel Beachtung muss ich bei wachsender Reichsgrösse meinen Generälen widmen, ähnlich wie schon in Attila. Die Jungs neigen dazu, Rebellionen anzuzetteln, vor allem dann, wenn sich die Bedingungen allgemein verschlechtern. Seitdem ich aber darauf achte, dass Karls Einfluss immer über 30 Prozent liegt, hat sich die Loyalität gebessert. Phasenweise hatte Karl nur 20 bis 22 Prozent, da nahmen ihn seine Generäle nicht mehr wirklich ernst...ich habe Karl zu diesem Zweck an vorderster Front mit militärischen Aufgaben betraut. Passt ja. Ich achte auch darauf, meinen Generälen Posten zu vergeben, damit sie von den diesbezüglichen Boni profitieren (v.a. Loyalität).



    Nicht befriedigend gelöst finde ich das Provinzstatthalter-System. Ich kann nicht jeder Provinz einen Statthalter zuordnen, sondern bin derzeit auf vier limitiert (obwohl in ich acht Provinzen präsent bin). Ich weiss ehrlich nicht, wieso diese Limite existiert, das erschliesst sich mir nicht. Ich würde es verstehen, wenn man erst dann einen Provinzstatthalter einsetzen könnte, wenn man die Provinz komplett erobert hat. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt einfach dieses numerische Limit. Ziemlich unlogisch und auch unsinnig.


    Ich spiele meine Kampagne mit Charlemagne nach wie vor und die Motivation weiterzuspielen ist nach wie vor hoch.


    Ich muss sagen, dass mich die im Vergleich zu anderen Titeln eher knappe Einheitenvielfalt überhaupt nicht stört. Im Gegenteil: Durch den Verzicht auf offensichtlich erfundene, comichafte Spezialeinheiten und die Konzentration auf historisch akkurate Einheiten gewinnt das Spiel in meinen Augen eher an Qualität. Einheitenvielfalt ist gut, eine übertriebene und erzwungene Vielfalt nervt aber. Ich erinnere mich da mit Grauen an gewisse rosafarbene Barbaren-Kens aus Barbarian Invasion zurück...


    Immerhin bringen sie nun nach und nach solche Dinge, welche wir bei Rome 1 und Medieval 2 immer vermisst und nur bei den Grandstrategiesspielen, welche mir aber mittlerweile fast zu trocken sind, gefunden haben.


    Das fällt mir auch auf. Attila war für mich diesbezüglich eine kleine Offenbarung, weil da vieles aufgetaucht ist, was ich bei Rome 1 und Medieval 2 immer vermisst hatte. Wenns in dieser Art weitergeht, kann das noch sehr spannend werden, vor allem dann, wenn die aktuell eingeschlagene Zeitlinie (wir sind ja nun doch schon im Frühmittelalter angelangt) weitergezogen wird...

    Noch als Ergänzung: Etwas schade finde ich, dass für die Charlemagne-Kampagne kein eigener Soundtrack erschaffen wurde. Es ist mehr oder weniger die Musik aus Attila. Ein etwas christlich-mittelalterlicher Touch hätte dem Ganzen meines Erachtens gut getan. Teilweise wurden zwar neue Soundelemente integriert, aber eben nicht durchs Band.


    Ist aber ein Detail und zu verschmerzen.

    Wie ist den das Feeling?
    Ist diese Episode der Geschichte gut umgesetzt? Ich kenne sie selbst kaum und mich würde es schon irgendwann reizen, sie über ein TW näher kennen zu lernen.
    Oder fühlt es sich doch noch zu sehr nach Attila an?


    Ich brauch nicht unbedingt neue Featueres, aber das Setting (Karte, Politik, Fraktionen, Einheiten, Diplomatischen Anfangssitiation, Entwicklung der Kampagne, besondere Ereignisse, passend historsich starke und schwache Parteien, beispielsweise nicht so ein schwachen Rom in Rome 2) sollte schon klar erkennbar und passend umgesetzt sein. Und du Geschichtsnarr, denke ich, müsstest das eigentlich gut einschätzen können.


    Ich finde das geschichtliche Feeling kommt gut rüber. Die Ausgangspositionen der Fraktionen sind - soweit es denn in einem solchen Spiel überhaupt möglich ist - historisch korrekt. Das Frankenreich ist zweigeteilt: Ein Teil beherrscht von Charlemagne, der andere von Karlmann, wobei die historische "Umklammerung" des Teils von Karlmann durch den Teil von Karl sehr schön umgesetzt wurde.


    Dazu kommen sämtliche Völker und Fraktionen, die damals tatsächlich auch präsent waren. Beispielsweise sind die Sachsen mit ihren vier Hauptstämmen (Ostfalen, Westfalen, Engern und Nordalbingier) ein früher und ekliger Gegner, der einem rasch zusetzt.


    Die Langobarden kontrollieren Norditalien, im Süden muss man sich gegen die aufsässigen Aquitanierfürsten behaupten, im Nordwesten liegt die Mark zum Königreich Bretagne, etc., etc. Die diplomatische Ausgangslage ist schonmal gelungen, weil man sich über frühe Bündnisse und Nichtangriffspakte (z.B. mit den Bretonen, Karlmann, Bayern) den Rücken freischaufeln kann, um dann gegen die Anfangsgegner im Norden und Süden bestehen und vorgehen zu können.


    Ich würde sogar behaupten, dass es in der Reihe schon lange kein so historisch treffliches Szenario mehr gab.


    Das "Feeling" ist bei mir jedenfalls wieder da und ich freu mich schon wieder aufs zocken heute Abend :) . Ich muss aber sagen, dass mir bereits Attila sehr gut gefallen hat.


    Bezüglich Karte, Fraktionen, Ausgangsdiplomatie und Einheiten finde ich das Setting gelungen. Das andere (Entwicklung, Ereignisse, Parteien) kann ich noch nicht so gut beurteilen, da die Kampagne noch im Anfangsstadium ist.


    Für mich als Geschichtsfan jedenfalls viel interessanter als Rome 2, weil detailgenauer und kleinräumiger und somit auch präziser.

    Ich spiele den DLC jetzt seit zwei Tagen und habe mich in eine Kampagne mit Karl dem Grossen gestürzt.


    Der Gesamteindruck ist bislang positiv. Das Szenario ist stimmig und atmosphärisch dicht (endlich wieder Mittelalter-Feeling!) und wurde durchaus mit Liebe zum Detail umgesetzt.


    Die Bau- und Einheitenkarten sind zwar etwas "kindisch" (wie im Comic), aber immer noch um Längen besser als der bescheuerte Vasen-Stil bei Rome 2.


    Bezüglich Schlachten, Diplomatie, Verhalten von strategischen Einheiten etc. hat sich im Vergleich zu Attila eigentlich nicht viel geändert. Es ist plusminus Dasselbe (also gut). Bei den Schlachten erkenne ich auch keine grossen Veränderungen. Es ist wohl aber noch etwas früh, um hier ein abschliessendes Urteil zu fällen. Der bewährte und für alte TW-Haudegen vertraute Familienstammbaum ist genauso wie in Attila vorhanden, ebenso wie das nach wie vor etwas rätselhafte Gefolgschaftssystem.


    Bezüglich der Gebäude- und Technologiebäume habe ich den Eindruck, dass die Komplexität im Vergleich zu den Vorgängern nochmals etwas reduziert wurde. Es gibt nun zwar mehr Gebäude, diese sind dafür alle mehr oder weniger logisch einem bestimmten Zweck zuzuordnen.


    Das war ja in Rome 2 und auch in Attila manchmal etwas verwirrend, weil man ständig damit beschäftigt war zu berechnen, was nun der Bau eines bestimmten Gebäudes genau für Auswirkungen auf das gesamte Gefüge haben würde etc. Nun erscheint alles logischer: Es gibt Gebäude für Militär, Nahrung, Religion, Handel und einige weitere. Diese Gebäude dienen auch primär ihrem jeweiligen Zweck. Es ist also nicht mehr so, dass man das Philippische Aquädukt bauen muss und dann dafür eine Einheit Schwere Kataphrakte rekrutieren kann (ihr wisst, was ich meine ;) ).


    Ein neues Feature ist die Kriegsmüdigkeit. Bedeutet: Wenn ihr lange Zeit auf eigenem Boden Krieg führt, wird die Bevölkerung unzufrieden, da der Krieg Nahrung und Ressourcen verbraucht. Bisher hatte dieses Feature in meiner Kampagne aber keinen grossen Einfluss. Sobald die Feinde nämlich vertrieben sind, nimmt die Kriegsmüdigkeit sofort ab und alles normalisiert sich.


    Nach wie vor vorhanden sind Bugs und kleinere Unstimmigkeiten. So sind zum Beispiel die Einheiten- und Gebäudekarten nur teilweise auf Deutsch übersetzt, manches ist nach wie vor auf Englisch. Richtige "Gamebreaker", also massive Fehler im Gameplay, sind mir aber bislang keine aufgefallen. Das wäre aber auch überraschend, da das Szenario dahingehend auf der bewährten Attila-Engine aufbaut.

    Likedeeler


    Darin offenbart sich aber auch die Doppelzüngigkeit unserer Bürger und Politiker. Wer hat denn in "Friedenszeiten" die Budgets für Polizei und Militär derart massiv zusammengestrichen? Die Jungs vom IS waren es sicher nicht. Nene, es waren die Damen und Herren links und rechts um den Block, die dabei applaudiert haben, weil man ja nicht eingesehen hat, weshalb man dafür Steuergelder zahlen soll.


    Mag jetzt etwas überspitzt formuliert sein, trifft aber den Kern der Wahrheit. Ich weiss selber, in welchem Zustand gewisse Polizeikorps nach mehrfachen Sparrunden in Schweizer Kantonen sind. Die selben "besorgten Bürger", die jetzt nach mehr Polizei schreien haben diese Korps in den vorherigen Jahren mit Applaus zusammengestrichen. Braucht man ja nicht, schliesslich leb(t)en wir in Frieden und Harmonie.


    Ich nehm solche Kritik und derartige Forderungen (Polizei hat geschlampt, "die sollen mal was machen", "wo ist der Staat?") deshalb nicht ernst. Man kann nicht beides haben: Tiefe Steuern und Freiheit UND ein perfekt ausgebautes Polizeikorps. Irgendwo gibts Abstriche. Das schnallen viele aber leider erst, wenn sie richtig anfangen Steuern zu bezahlen. Und dann ist es meistens zu spät...