Ich spiele den DLC jetzt seit zwei Tagen und habe mich in eine Kampagne mit Karl dem Grossen gestürzt.
Der Gesamteindruck ist bislang positiv. Das Szenario ist stimmig und atmosphärisch dicht (endlich wieder Mittelalter-Feeling!) und wurde durchaus mit Liebe zum Detail umgesetzt.
Die Bau- und Einheitenkarten sind zwar etwas "kindisch" (wie im Comic), aber immer noch um Längen besser als der bescheuerte Vasen-Stil bei Rome 2.
Bezüglich Schlachten, Diplomatie, Verhalten von strategischen Einheiten etc. hat sich im Vergleich zu Attila eigentlich nicht viel geändert. Es ist plusminus Dasselbe (also gut). Bei den Schlachten erkenne ich auch keine grossen Veränderungen. Es ist wohl aber noch etwas früh, um hier ein abschliessendes Urteil zu fällen. Der bewährte und für alte TW-Haudegen vertraute Familienstammbaum ist genauso wie in Attila vorhanden, ebenso wie das nach wie vor etwas rätselhafte Gefolgschaftssystem.
Bezüglich der Gebäude- und Technologiebäume habe ich den Eindruck, dass die Komplexität im Vergleich zu den Vorgängern nochmals etwas reduziert wurde. Es gibt nun zwar mehr Gebäude, diese sind dafür alle mehr oder weniger logisch einem bestimmten Zweck zuzuordnen.
Das war ja in Rome 2 und auch in Attila manchmal etwas verwirrend, weil man ständig damit beschäftigt war zu berechnen, was nun der Bau eines bestimmten Gebäudes genau für Auswirkungen auf das gesamte Gefüge haben würde etc. Nun erscheint alles logischer: Es gibt Gebäude für Militär, Nahrung, Religion, Handel und einige weitere. Diese Gebäude dienen auch primär ihrem jeweiligen Zweck. Es ist also nicht mehr so, dass man das Philippische Aquädukt bauen muss und dann dafür eine Einheit Schwere Kataphrakte rekrutieren kann (ihr wisst, was ich meine
).
Ein neues Feature ist die Kriegsmüdigkeit. Bedeutet: Wenn ihr lange Zeit auf eigenem Boden Krieg führt, wird die Bevölkerung unzufrieden, da der Krieg Nahrung und Ressourcen verbraucht. Bisher hatte dieses Feature in meiner Kampagne aber keinen grossen Einfluss. Sobald die Feinde nämlich vertrieben sind, nimmt die Kriegsmüdigkeit sofort ab und alles normalisiert sich.
Nach wie vor vorhanden sind Bugs und kleinere Unstimmigkeiten. So sind zum Beispiel die Einheiten- und Gebäudekarten nur teilweise auf Deutsch übersetzt, manches ist nach wie vor auf Englisch. Richtige "Gamebreaker", also massive Fehler im Gameplay, sind mir aber bislang keine aufgefallen. Das wäre aber auch überraschend, da das Szenario dahingehend auf der bewährten Attila-Engine aufbaut.