Hm also ich habe mir das mal genauer angeschaut wofür die
Parteien so stehen. Der Wahlomat reicht mir da nicht. Hier mal eine kurze Erläuterung. Eine Bewertung kann man später diskutieren.
UNION sagt: Wir müssen den Tarif für den Spitzensteuersatz anheben, um mittlere Einkommen entlasten zu können. Den sog. „Mittelstandsbauch“ flachen wir ab und senken so die Einkommensteuer für den Mittelstand. Eine Senkung der Unternehmensteuer wird in Aussicht gestellt. Den Eingangssteuersatz senken wir von 14 auf 13 und dann nochmal auf 12%. So entlasten wir Geringverdiener. Den Grundfreibetrag (das was man im Jahr verdienen kann ohne es versteuern zu müssen) heben wir auf 8004 Euro, für Erwachsene wie für Kinder (bislang liegt der für Kinder bei 3864 Euro).
FDP sagt: Das aktuelle Steuersystem ist zu kompliziert, daher: Stufenmodell mit drei Steuerstufen (10%, 25% und 35%). Die ersten 8004 Euro sind steuerfrei, für Erwachsene wie für Kinder (wie bei CDU/CSU), danach werden die ersten 20.000 Euro pro Jahr mit 10% besteuert. Alles was man darüber hinaus verdient wird nicht mehr mit 10%, sondern mit 25% besteuert. Bis zu einer Grenze von 50.000. Alles was über 50.000 Euro verdient wird, wird dann mit 35% belastet.
GRÜNE sagen: Der Spitzensteuersatz muss von 42% auf 45% angehoben werden. Gleichzeitig soll der Tarif verlängert werden, d.h. - wie bei der CDU/CSU - soll der Spitzensteuersatz erst bei einem höheren Einkommen als heute greifen. Alle Einkommen unterhalb von 55.000 im Jahr (rund 4600 im Monat) sollen nicht weiter belastet werden. Der Eingangssteuersatz soll nicht gesenkt werden, da die Geringverdiener eh kaum Einkommensteuer zahlen und vielmehr durch hohe Sozialabgaben belastet sind (was nach Auffassung der Grünen geändert werden muss). Den Grundfreibetrag heben wir für Erwachsene auf 8500 an. Wir brauchen außerdem eine Finanzumsatzsteuer, sodass der Gewinn aus allen Finanzprodukten besteuert wird (nicht nur an den Börsen wie bei einer Börsenumsatzsteuer). Wir brauchen ferner eine Kapitaleinkommensteuer, um Kapitaleinkommen genauso wie Lohneinkommen zur Finanzierung des Gemeinwesens heranzuziehen.
SPD sagt: Der Spitzensteuersatz muss ab einem Jahreseinkommen von 125.000 (250.000 wenn man verheiratet ist) von 42% auf 47% angehoben werden. Die Tarifkurve soll so angehoben werden, dass es bis zu einem Einkommen von 52.882 (105.764 wenn man verheiratet ist) zu steuerlichen Entlastungen kommt. Nach oben muss belastet, nach unten entlastet werden. Den Grundfreibetrag heben wir auf 8004 Euro für erwachsen und den für Kinder um 200 Euro auf 4064 Euro*. Wir müssen zudem eine Börsenumsatzsteuer ab einem Umsatz von 1000 Euro einführen.
DIE LINKE sagt: Wir müssen von oben nach unten umverteilen. Daher muss die Tarifkurve ab einem Einkommen von 65.000 Euro im Jahr bis zu einem Spitzensteuersatz von 53% ansteigen. Alle Einkommen unter 70245 im Jahr werden entlastet und alles darüber wird belastet. Der Grundfreibetrag muss für jeden Erwachsenen auf 9300 Euro angehoben werden. Kapitalerträge sollen zum versteuernden Einkommen verrechnet werden und werden mitversteuert. Wir brauchen eine Vermögenssteuer: Auf ein Privatvermögen ab 1 Mio. Euro muss 5%
Steuern gezahlt werden. Wir brauchen zudem eine Börsenumsatzsteuer. Die Körperschaftssteuer muss wieder auf 25% angehoben werden (heute: 15%). Die Pendlerpauschale soll wieder unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel an die Arbeitnehmer ausgezahlt werden und mit dem Einkommen versteuert werden. Die Erbschaftssteuer müssen wir erhöhen: Erbt man etwas im Wert von bis zu 150.000, muss man noch nichts versteuern. Erbt ein Kind, ein hinterbliebener Ehegatte, oder ein Mensch über 60 braucht man bis zu 300.000 nicht versteuern.