Interessant wäre zu wissen, wie viele Drohnen durchkommen und wie viele nicht.
Wie viele Drohnen liefert der zivile Markt denn noch? Ist eine ausreichende Versorgung der Ukraine gesichert? Könnten die Russen sich auch mit so etwas versorgen?
Ist euch übrigens aufgefallen, dass die Ausrüstung der russischen Soldaten neuerdings gar nicht mehr so veraltet aussieht? Hat sich dort etwas geändert?
1: Hängt ganz davon ab, was für eine Mission man fliegt, wie stark die gegnerische Drohnenabwehr ist, was man selbst für Unterstützungs-Waffen hat, und wie gut die eigenen Piloten sind.
Tendenziell überleben die von der Infanterie weiter vorne eingesetzten Drohnen deutlich kürzer (~ einen halben Tag bzw. 1-2 Einsätze), als die der Artillerieaufklärer (mehrere Wochen).
2: Schwer zu sagen. Zum derzeitigen Zeitpunkt hat die Ukraine hier eine deutlich bessere Versorgungslage als Russland, da man vollen Zugriff auf die internationalen Märkte, inklusive Volksrepublik China, hat und bereits früh langfristige Verträge mit Herstellern geschlossen hat, während Russland eher auf Eigenproduktion und Privatkäufe von Freiwilligenorganisationen setzt.
3: Ist wohl von Einheit zu Einheit verschieden. Gibt Eliteeinheiten, die vom Militär besser Ausrüstung haben, gibt Einheiten, die haben Freiwilligenorganisationen und Angehörige im Rücken, die ihnen privat Ausrüstung schicken (Aufgrund der Korruption im russischen Militär kann man da einiges kaufen, wenn man das Geld hat), gibt aber auch Einheiten, die nach wie vor mit veralteter Ausrüstung herumlaufen, oder mit Ausrüstung die modern aussieht, aber in Wirklichkeit veraltet oder nutzlos ist (gibt massenhaft Fälle, wo Mobilgemachte modern aussehende Helme bekamen, im besten Fall waren es unter dem Überzug Stahlhelme aus den 60ern, im schlechtesten Fall bekamen sie Airsoft-Helme aus Plastik ausgeteilt).
Was man tatsächlich kaum noch sieht sind die LNR und DNR Milizen mit ihren Gewehren aus dem 19. Jahrhundert, primär, weil diese bereits letztes Jahr großteils aufgerieben wurden.
Was den Fall von Bachmut angeht, würde ich jetzt nicht allzu schwarz sehen, selbst die Wehrmacht 45 konnte die Alliierten und Rote Armee immer wieder an einzelnen Orten zurückdrängen.
Auf einem derart begrenzten Gebiet funktioniert halt die russische Artillerietaktik recht gut, vor allem wenn die Ukraine ihre für Gegenangriffe vorgesehenen Kräfte für die Frühlings/Sommeroffensive in der Hinterhand hält.
Bis man in dem Tempo bei Slowjansk, über Kramatorsk ist, würde Russland in dem Tempo allerdings noch 3-4 Jahre brauchen, und müsste irgendwo eine Million Soldaten auftreiben.
Was die westliche Unterstützung angeht, möchte ich anmerken, dass die Amerikaner in Afghanistan doppelt so lange durchgehalten haben, wie die Russen, und dass der Ukrainekrieg eben kein Afghanistankrieg ist.
Kann es sein, dass die USA nach der nächsten Wahl die Unterstützung zurückfahren? Ja.
Aber die Ukraine könnte auch ohne die USA weiterkämpfen, es gibt nach wie vor Unterstützung aus West- und Osteuropa, und gerade die Osteuropäer werden auf absehbare Zeit nicht das Interesse an diesem Konflikt verlieren.
Und dann gibt es da ein Land, welches zu 100 % ein größeres Interesse an der Ukraine hat als Russland: die Ukraine.
Auf der anderen Seite steht auf der gegnerischen Seite nicht eine Gruppe von Fanatikern, die auf ihrem eigenen Land kämpfen, sondern die Armee eines bröckelnden Imperiums, die in einen verlustreichen Kolonialkrieg verwickelt ist, und deren Material-Reserven rapide abnehmen.