Man versucht sich hier offenbar der kleinen Gruppe von Klimaaktivisten und Grünenwählern anzubiedern und vergisst dabei völlig das die Mehrheit der Bürger bei Wahlen ganz andere Themen und Prioritäten auf dem Zettel hat. Kann man machen, ist aber meiner Meinung nach nicht wirklich schlau für eine (ehemalige) Volkspartei.
Man wollte grüner werden als die Grünen. Das funktioniert in der Regel genau so gut, wie fremdendenfeindlicher zu sein als die AFD, oder liberaler als die FDP. Da gewinnst du keine Stimmen, da wählt man dann lieber das Original.
Ehrlich gesagt, bin ich unsicher wie die Politik real darauf antworten sollte um die Städte autofreier zu bekommen, mittelfristig.
Warum sollte das überhaupt ein Ziel sein? Wenn die Leute schon E-Auto fahren, warum ihnen dann das auch noch madig machen?
Denkt denn niemand an die Umwelt? Reifenabrieb ist mit ca. 25-33% der größte Verursacher von Mikroplastik in den Meeren. Und Schuhsohlen kommen erst auf Platz 7, und Kosmetika sogar erst auf Platz 17. Also wäre die Verringerung von Fahrten sehr gut für die Umwelt.
Aber auf dem ernsten Level: Es ist natürlich die Frage, wie die Städte gebaut werden sollen. Und alle Europäischen Städte versuchen deutlich Menschenfreundlicher und Fahrradfreundlicher zu werden, oder auch im allgemeinen Lebenswerter. Auch hier in Deutschland gibt es sehr viele Städte, die das ganze versuchen, es gibt überall sehr erfolgreiche Radendscheide und andere Bürgerinitiativen, auch die Innitiave von 943 Kommunen für Lebenswerte Städte und Tempo 30 innerorts. Ich würde hier definitiv nicht sagen, dass hier eine Minderheit mehr Radinfrastruktur haben will. Es gibt auch Untersuchungen, dass weniger Autoverkehr und mehr Radinfrastruktur mehr Umsatz im Einzelhandel generiert. Der Grund ist simpel: Man sieht eher das Schaufenster und ist eher angehalten kurz anzuhalten und reinzuspringen. Natürlich kaufen sie weniger ein, aber dafür öfter. Und ich habe es noch nicht erlebt, dass man irgendwo reinspringt und spontan einen Fernseher oder ein Bett kauft, so etwas würde ich doch nicht ohne Lastenrad oder Auto transportieren wollen.
Zusätzlich steht natürlich die Frage im Raum, ob Mobilität rein ein Recht der Führerschein und Autobesitzer sein soll, oder ob wir minderjährigen und Alten mehr Möglichkeiten geben sollen, sich frei bewegen zu können. Die Tage war ja auch davon die Rede, dass es Gesundheitschecks für den Führerschein geben soll.
Außerdem hat das Papier doch sehr gute Punkte in meinen Augen: Radschnellwege zwischen den Städten, Verminderung von Elterntaxis, etc..
Ich will dich nicht permanent korrigieren, sorry... aber du bist halt einer der wenigen die hier einiges Posten.
Aber die prozentuale Abnahme ist bis 2030 nur 53%, wenn man im Jahr 2024 beginnt. Bedeutet, man möchte den Verkehr um die Hälfte in 6-7 Jahren reduzieren.
Das liest sich dann schon entspannter, wie ich finde.
Stimmt. Na dann ist ja gut, dass nur jeder zweite sein Auto abgeben soll. Darf ich mal raten, wer das am Ende sein wird? Doch nicht etwa diejenigen, die sich so gerade noch ein Auto leisten können?
Wie kommst du darauf? Unter der Annahme, dass der ÖPNV gut ausgebaut und zu erschwinglichen Preisen verfügbar ist, hast du doch deutlich weniger Kosten als beim Autofahren.
Der war gut. Gut ausgebauter ÖPNV innerhalb von sieben Jahren…
Hast du mal Bahntickets für eine Fernreise mit der DB für eine vierköpfige Familie gekauft. Günstig ist anders. Komfortabel übrigens auch.
Aber bitte. Wir werden ja am Sonntag sehen, wer alles auf solche Konzepte steht.
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Wenn man das ganze gut macht, dann ist die Überlegung eher: Warum habe ich überhaupt noch ein Auto? So geschieht das bei ein paar Freunden. z.B. 2 Kinder, frisch eingeschult und Kindergarten, könnte sich locker 2 Autos leisten, aber seine Überlegung war einfach nur: Wofür brauchen wir überhaupt ein Auto? Sie fahren damit eigentlich nur in den Urlaub, im Alltag benötigen sie kein Auto, auch nicht zum einkaufen. Natürlich braucht man auf dem Land ein Auto, darüber redet auch niemand. Aber selbst da könnte man viel machen um die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren, denn auch da sind viele Wege unter 5km.
Und selbst die Bahn ist für die Familie nicht teurer als das Auto. Ich habe aus Spaß gerade mal Köln München eingegeben für Dezember. Freitags oder Samstags hin, und etwas später zurück an einem Sonntag, kommst hin und zurück für rund 200€ für alle, ohne Bahncard und nichts, und zu normalen christlichen Zeiten(morgens um 10 los, und um 18:00 Ankunft bei der Rückfahrt) Wahrscheinlich würden sich die Bahncards auch fast sofort rechnen. Für die Strecke Köln München hin und zurück bist du sonst easy schon 150€ Sprit los bei den Preisen.
Ich gebe zu, der Vergleich hinkt etwas, weil du vor Ort dann kein Auto und nichts hast. Aber Bahnfahren ist so viel entspannter, auch für Familien. Wenn du einmal im Zug sitzt, dann hast du keinen stress mehr. Weil ob ich jetzt verspätet bin, weil ich im Stau bin, oder der Zug verspätet ist. Mein Bruder fährt mit der Tochter eigentlich auch nur Bahn Langstrecke, finden die deutlich entspannter, und günstiger.
Wenn man denn den Individualverkehr einschränken will, dann muß man entsprechend natürlich auch geeignete Maßnahmen ergreifen, um das abzufangen. Hier wäre der Ausbau des ÖVPN: mehr Strecken, bessere Taktung sowie dessen preislicher Vergünstigung oder gar kostenlos zu nennen, evtl. auch ein Ausbau und Subventionierung von Carsharing- oder auch Leih-Lastenfahrrädern, da z.B. ein Transport größerer Gegenstände per Öffies ein absolutes Grauen ist.
Natürlich, jede Veränderung braucht halt ein Konzept, das Hand und Fuß hat und einen langfristigen Plan hat, auch wenn es dann kurzfristig scheiße sein kann. In Aachen bei uns zwingt man die Leute aufs Rad, indem man einfach jeden Tag eine neue Baustelle irgendwo aufmacht, dass man keine Ahnung mehr hat, wie man durch die Stadt fahren soll . Aber Verkehrswende heißt Fördern und Fordern. Meine Eltern wohnen auch auf dem Dorf und haben sich vor kurzem neue E-Bikes gekauft und sind begeistert, auch weil es einige neue Radstrecken gibt, wo sie an nette Orte ohne Auto gut hinkommen können.
Und große Gegenstände zu transportieren sehe ich auch nicht als Problem, die meisten Baumärkte und Möbelhäuser haben Transporter zum mieten im Angebot für kleines Geld. Toom will irgendwas von 10€/h und Ikea liegt auch bei 15€/h oder so. Damit kriegt man jeden Umzug hin und alles. Und so oft muss man auch nicht sperriges transportieren, zumindest ich nicht.
Warum sollte das überhaupt ein Ziel sein? Wenn die Leute schon E-Auto fahren, warum ihnen dann das auch noch madig machen?
Du predigst doch selber wie viel Ressourcen so ein Auto auffrisst. Bei einer zu "fetten" Gesellschaft, kann es nur gut sein, wenn einige sich mehr bewegen würden. Also autofreiere Städte, hat nur Vorteile. Sei es nur, dass die Leute auf ihr 2. Auto verzichten würde. Jeder dritte Haushalt mit mindestens einem Auto besitzt auch ein zweites. Pkw-Dichte im Jahr 2021 auf Rekordhoch - Statistisches Bundesamt.
Wie viele von denen in der Stadt wohnen... ka.
Ich weiß nicht, wie ernshaft die Rechnung ist, aber es gibt eine, wo rausgekommen ist, dass Fahrradfahrer dem Staat 30ct/km bringen, während das Auto 27ct/km die Gesellschaft kostet, unter Einbeziehung aller KOsten. Aber das bitte nur mal etwas mit einem Lächeln nehmen. Kosten für die Gesellschaft: Auto und Fahrrad im Vergleich