Was lest ihr (bzw. welche Hörbücher hört ihr)? - Vorstellungen - Tipps - Meinungen

  • Endlich mal wieder etwas Zeit zum lesen und gerade mitten in Band 2 der Malus Darkblade Reihe aus dem Warhammer Fantasy Universum.Ich hab ja schon viel Dark Fantasy gelesen,aber das ist bisher mit das finsterste was mir in der Sparte untergekommen ist.Trotz dessen schafft es das Autoren-Duo immer wieder das man mit dem Antihelden mitfiebert.Der erste Band war bereits nach 4 Tagen verschlungen.Bin gespannt ob das Level bis Band 5 gehalten werden kann.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • @Lord Wolhynia @Mogges @Filusi


    Heute habe ich meine Ausgabe „Die Drei Reiche“ von Luo Guanzhong in der neuen Übersetzung von Eva Schestag aus dem Jahr 2017 bekommen. Sehr schick gestaltet in einem sehr hochwertig wirkendem Schuber. Die Übersetzung basiert auf der Ausgabe aus dem Jahr 1679 von Mao Lun und Mao Zongang. Der Text ist in zwei Bücher mit insgesamt 120 Kapiteln gegliedert.


    Ich habe den Text quasi blind gekauft. Ich hatte aufgrund des Alters der Textvorlage und des Kulturkreises große Bedenken bezüglich der Lesbarkeit bzw. dem Lesefluss oder der Sprache. Grundlos, wie sich nun nach dem ersten gelesenen Kapitel herausstellt. Eva Schestag ist es wunderbar gelungen, das chinesische Original in eine spannende und sprachlich schön zu lesende deutsche Variante zu übertragen. Das Buch liest sich wie eine schöne Erzählung, teilweise verständlicher als manches deutsche Märchen.


    Restlos begeistert hat mich bereits die Art und Weise der Einführung der drei großen Helden der Erzählung, Liu Bei „Xuande“; Guan Yu und Zhang Fei. Alle drei werden sehr detailliert beschrieben und erzählen uns etwas über ihren Hintergrund. Wir erfahren viel über ihr erstes Zusammentreffen, ihre Kindheit und ihre Beweggründe „zu Kämpfern für Staat und Volk“ zu werden. Auch die Antagonisten, die drei Zhang Brüder und ihre Motivation zum Aufstand der Gelben Turbane wird bereits auf den ersten Seiten sehr schön und eindrücklich beschrieben. Die Handlung der Geschichte setzt im Jahr 184 n. Chr., im ersten Monat des ersten Jahres der Ära Zhongping, ein. Vorher gibt es einen sehr kurzen Überblick über die vorhergehenden Entwicklungen bis zu diesem Zeitpunkt (v.a. Naturkatastrophen und böse Omen), sowie der zunehmende Machtmissbrauch durch korrupte Eunuchen am Hofe. Auch Cao Cao tritt bereits im ersten Kapitel als späterer Antagonist auf und wir erfahren etwas über seine Kindheit und wie er wurde, was er wurde. Das Ganze erfährt man beim Lesen quasi nebenbei, während die Handlung (Kennenlernen, Bekämpfung der ersten Aufstände usw.) dazu führt, dass nach und nach immer mehr Figuren die Bühne betreten.


    Vom Schreibstil her vielleicht nicht ganz „Game of Thrones“ aber doch erstaunlich sehr nah dran. Mit Hinblick auf das Alter der Geschichte absolut begeisternd. Man erfährt auch sehr detailliert das Aussehen, die Kleidung und die einzelnen Waffen. Manche Waffen bekommen Namen und haben ihre eigene Geschichte. Wir erfahren, wie die Helden an ihre Waffen kamen und mit welchen Tricks (Total War Taktiken :D ) sie ihre ersten Schlachten schlugen.


    Nachdem ich nun das erste Kapitel gelesen habe muss ich sagen, die Geschichte und der Schreibstil passen PERFEKT für ein Total War Setting. Und ich bin wirklich baff, mit welcher Detailverliebtheit und Genauigkeit sich Creative Assembly hier offenbar an die literarische Vorlage gehalten hat. TOLL!


    Wenn jemand gerade also noch sein Total War: Three Kingdoms - Fieber deutlich steigern möchte, dem kann ich dieses (nicht ganz billige) literarische Meisterwerk Chinas nur wärmstens empfehlen. Wenn man mit Liu Bei, Guan Yu und Zhang Fei erstmal in der Gaststätte ein Bier getrunken und im Pfirsichgarten Zhang Feis unter Stieropfern dem Bruderschaftsschwur beigewohnt hat, wenn man mit Liu Bei als Kind unter einem haushohen Maulbeerbaum gespielt hat und miterlebt hat, wie Cao Cao seinen tadelnden Onkel austrickste oder wie er überhaupt zum Namen Cao kam, dann bekommen die Spielfiguren aus Total War: Three Kingdoms plötzlich eine ganz andere „Lebendigkeit“ und man baut sofort eine viel tiefere Bindung zu ihnen und der Handlung des Spiels auf. (Auch die Namen prägen sich nun besser ein, weil man konkrete Ereignise und Geschichten mit ihnen verbindet. ;) ) Und all das, was ich gerade geschildert habe, ist nur der Inhalt der ersten 14 Seiten. Insgesamt warten 1752 Seiten Lesefreude auf den geneigten Leser dieses Epos. Klare Empfehlung von mir für alle an der Geschichte Chinas interessierten. :thumbup:


    P.S. Cliffhanger gibt es übrigens auch nicht erst seit Hollywood. :thumbsup:

  • Es ist ja schon ein wenig Zeit vergangen seit ich den letzten Teil zu meinen Medien aus dem Star Wars - Expandet Universe, inzwischen Legends, geschrieben habe.
    Bin noch ein paar Medien schuldig und nachdem ich mich von den Sequels erholt habe und „dank“ Corona sowie der angenehmen Temperaturen der letzten Tage hatte ich Zeit diese alle mal wieder zu lesen und hier darüber zu berichten.



    Zuerst aber noch ein paar kleine Anmerkungen weil es immer Fanboys gibt die ihr geliebtes Universum gegen alles und jeden verteidigen. Ich kenne das, war schließlich selbst mal einer.


    1) Mir ist bewusst, das im Star Wars Universum mit v.Y. und n.Y. für vor der Schlacht von Yavin (Erster Kinofilm - Neue Hoffnung) und nach der Schlacht von Yavin zeitlich eingeordnet wird. War für mich schon immer Blödsinn da mit dem mutmaßlichen Tod des Imperators das "alte" Imperium endet und eine neue Ära beginnt, während Yavin nur eine Erfolg der Rebellen während der Rebellion war. Daher zähle ich schon immer für mich nach Endor/Rückkehr der Jedi-Ritter und davor.


    2) Ich schreibe hier nur über die Medien die ich selbst in Besitz habe. Was faktisch nur Medien aus „Ledgends“ sind. Ich weiß es gibt noch vieles mehr (dank Disney auch nen neuen Kanon), was auch zwischen meinen erwähnten Sachen spielt. Ich weiß auch was dort in etwa abgegangen ist. Aber was ich nicht selbst habe bzw. kürzlich konsumiert habe kommt hier nicht rein.


    3) Ich habe nur Medien die vor der Runterstufung durch Disney auf Legends erschienen sind. Genauer gesagt von etwa den Comics "Das Goldene Zeitalter der Sith " bis zum Ende der Romanreihe "Das Erbe der Jedi-Ritter". War einst eine ganz ansehnliche Sammlung. Ich habe aber aufgehört zu sammeln als durch Episode 1 - 3 angefangen wurde das EU „anzupasssen“, damit es wieder zu den damals neuen Filmen passt. Zudem hat mir "Erbe der Jedi-Ritter" das Universum ziemlich verdorben.


    4) Ich habe mit einigen Ausnahmen (meist die Spiele) nur die Medien die auf deutsch erschienen sind. Nicht selten handelt es sich dabei um Erstausgaben. Wenn ich also bei einer Reihe von x Teilen schreibe sind das a) diejenigen die ich besitzen und b) sehr wahrscheinlich nur diejenigen die bis zum Zeitpunkt da ich aufgehört habe zu sammeln auf deutsch erschienen sind. Wenn es also noch zusätzliche in z.B. den USA geben sollte haben diese für die Aufstellung hier keine bzw. nur eine geringe Relevanz.


    5) Wenn ich einen Roman oder Comic Mist finde werde ich das auch schreiben. Das ist dann meine persönliche Meinung. Und wenn alle sagen das sei doch so geil dann ist der für mich immer noch Mist. Geht aber natürlich auch umgekehrt.




    Aber los geht es.
    Diesmal habe ich mich durch die Vorgeschichte des Star Wars Universums gearbeitet. Um genau zu sein der Zeitraum von ca. 5.000 Jahren vor der Schlacht von Endor bis ca. 1000 Jahre vor der Schlacht von Endor/Zerstörung des II. Todessterns.



    Star Wars, Bd.14, Das goldene Zeitalter der Sith, Teil I - 1997
    Star Wars, Bd.15, Das goldene Zeitalter der Sith, Teil II - 1997
    Star Wars, Bd.16, Der Untergang der Sith, Teil I - 1997
    Star Wars, Bd.17, Der Untergang der Sith, Teil II - 1997
    Star Wars, Bd.18, Der Untergang der Sith III - 1998
    Star Wars, Bd.2, Das Geheimnis der Jedi-Ritter - 1994

    Star Wars, Bd.3, Der Freedon-Nadd-Aufstand - 1995
    Star Wars, Bd.1, Die Lords von Sith – 1995
    Star Wars, Bd.2, Die Lords von Sith II – 1995
    Star Wars, Bd.3, Die Lords von Sith III – 1995
    Star Wars, Bd.6, Der Sith-Krieg I – 1996
    Star Wars, Bd.7, Der Sith-Krieg II - 1996
    Star Wars, Bd.8, Der Sith-Krieg III – 1997
    Star Wars Sonderband 6, Jedi-Chroniken - Die Erlösung - 2002
    Star Wars - Knights Of The Old Republic – 2003
    Star Wars - Knights of the Old Republic 2: The Sith Lords – 2005

    Star Wars Comic-Kollektion: Bd. 77: Jedi vs. Sith – 2002




    ca. 5000 Jahre vor der Schlacht von Endor
    Star Wars, Bd.14, Das goldene Zeitalter der Sith, Teil I - 1997
    Star Wars, Bd.15, Das goldene Zeitalter der Sith, Teil II - 1997


    Star Wars, Bd.16, Der Untergang der Sith, Teil I - 1997


    Star Wars, Bd.17, Der Untergang der Sith, Teil II - 1997


    Star Wars, Bd.18, Der Untergang der Sith III - 1998



    Die Geschichte dieser Comics spielt ca. 5000 Jahre vor der Schlacht von Endor und bildet eine Einleitung in Star Wars Universum jener Zeit. Wir bekommen alle wichtigen Figuren, Orte, Einrichtungen und Planeten vorgestellt, von denen einige noch für die nächsten Jahrtausende bedeutend sein werden.
    Da wären unter anderem der Jedi Odan-Urr, die Sithlords Ludo Kressh und Naga Sadows, die spätere Kaiserin Teta sowie das später nach ihr benannte System, Coruscant, Korriban, die Alte Republik sowie und auch das Sith-Imperium. Letztere, auch durch innere Konflikte angetrieben, geraten durch die beiden jungen Raumkundschafter Gav und Jori Daragon in einen Konflikt der als „Großer Hyperaumkrieg“ bekannt werden wird und an dessen Ende der Untergang des Sith-Imperiums stehen wird.


    Insgesamt durchaus lesenswert wenn auch aus heutiger Sicht etwas aus der Zeit gefallen und recht einfach gemacht. Die inneren Konflikte sowohl der Republik wie auch des Sith-Imperiums werden zwar zu angesprochen ihre Ursachen werden aber nur dürftig erwähnt und die Lösungen scheinen mir durch etwas sehr einfach.
    Die Schiffe wirken ein wenig wie ein alte Panzerschiffe des späten 19. Jahrhunderts denen man einfach die Segel weggenommen und sie ins All versetzt hat.
    Lustig sind dafür Lichtschwerter mit Stromkabel um sie primitiver wirken zu lassen.
    Auch lösen sich hier die Körper von Jedimeistern noch ohne „Übungen“ auf. Ein Konzept das mit den Prequels ja faktisch geschrottet wurde.
    Was hier aber auch auftauchen sind die Ideen der Jedi-Kampfmeditation, Holocron oder auch Meditationskammern.




    ca. 4000 Jahre vor der Schlacht von Endor


    Star Wars, Bd.2, Das Geheimnis der Jedi-Ritter - 1994

    Star Wars, Bd.3, Der Freedon-Nadd-Aufstand - 1995



    Die Beiden Comics spielen ca. 1000 Jahre nach dem „Großen Hyperaumkrieg“ und ca. 4000 Jahre vor der Schlacht von Endor.
    Damit spielen sie zwar zeitlich danach sind aber älter. Sie bilden dabei die Vorgeschichte zum kommenden Sithkrieg und erzählt die Geschichten mehrere junger Jedi welche in den kommenden Ereignissen von Bedeutung sein werden.
    Da wären Ulic Quel-Droma sowie Nomi Surider, gerade bei diesen Charakteren sieht man auch dass es den Quatsch mit keine Liebe und Familie ect. damals noch nicht gab.
    Aber auch die verdorbenen Erben von Kaiserin Teta treten auf und bilden so eine Verbindung zu den Comics die 1000 Jahre zuvor spielen.
    Schön ist dass hier der Planet Onderon zum erstem Mal in Erscheinung tritt. Der wird noch bedeutend werden.
    Auch sind hier Machtgeister verstorbener Sith endlich mal mächtig.
    Außerdem sehen wir hier zum ersten Mal Vima Sunrider. Diese war eigentlich auch für das Spiel "Kights of the old Republic" vorgesehen. Man entschied sich aber einen neuen Charakter Bastila zu erschaffen. Ein Fehler meiner Meinung nach. Man hätte so einen besseren Bogen/Verbindung zu den Comics schaffen können.
    Gut ist auch, dass man Geschichten auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Man merkt aber auch dass es sich um Vorgeschichten handelt die ein größeres Abenteuer einleiten sollen.



    Star Wars, Bd.1, Die Lords von Sith – 1995


    Star Wars, Bd.2, Die Lords von Sith II – 1995


    Star Wars, Bd.3, Die Lords von Sith III – 1995




    Die drei Comics bilden die direkte Fortsetzung der beiden Vorgänger und setzt mit der Handlung auch direkt da an wo diese aufgehört haben. Zudem bekommen wir hier mit Exar Kun einen Gegenspieler den es nicht zu unterschätzen gilt. Wir kennen ihn, bzw. seinen Geist, bereits aus den Romanen zur Jediakademie-Trilogie.
    Ein Typ der zwei Lichtschwerter nutzt ist gefährlich.
    Es wird in diesen Comics sehr viel mit Verlust, Schuld, dem Streben nach Wissen und Macht und wie dies selbst die Besten zur Dunklen Seite führen kann gearbeitet.

    Star Wars, Bd.6, Der Sith-Krieg I – 1996


    Star Wars, Bd.7, Der Sith-Krieg II - 1996


    Star Wars, Bd.8, Der Sith-Krieg III – 1997



    Der Titel ist hier Programm. Nach ihrer unheiligen Allianz beginnen Ulic Quel-Droma und Exar Kun ihren Krieg gegen die Jedi und die Republik.
    Der Auftritt Exar Kuns in der Halle des Rats der Republik und sein Kampf gegen seinen Meister mit einem Doppelklingenlichtschwert sind hier durchaus erwehnenswert.
    Gut an diesen Comics ist es, dass es mal kein Happy End gibt. Dieser Krieg hat zu viele Spuren auf allen Seiten hinterlassen. Sie legen damit die Grundlage für den Plot der Spiele Kotor I + II. Ein etwas dunklerer Look hätte dem Comic aber durchaus gut getan.



    ca. 3990 Jahre vor der Schlacht von Endor



    Star Wars Sonderband 6, Jedi-Chroniken - Die Erlösung - 2002



    10 Jahre sind vergangen seit Exar Kun besiegt wurde. Ulic Quel Droma ist verschollen. Nomi Sunrider ist beschäftigt damit die Wunden des Krieges zu heilen und vernachlässigt daher ihre Tochter. Diese begibt sich auf die Suche nach Ulic, damit dieser sie zur Jedi ausbildet.
    Dieser Comic schließt den Sithkrieg ab. Die Überlebenden bekommen einen letzten Auftritt bei dem auch die letzten Fragen beantwortet werden.




    Hier setzt jetzt die Comicreihe ein um den Krieg der Mandalorianer gegen die Republik sowie Revan und Malak wie sie die Manalorianer schließlich besiegen.
    Diese besitze ich aber nicht und ich muss auch gestehen dass ich Revan für einen total überbewerteten und langweiligen Charakter halte. ;P



    ca. 3980 vor der Schlacht von Endor




    Star Wars - Knights Of The Old Republic – 2003



    Die Republik befindet sich im Krieg gegen die Sith unter Darth Revan und Darth Malak. In einer Schlacht gelingt es Revan gefangen zu nehmen, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen und als Waffe gegen Malak einzusetzen.
    Man merkt vielleicht ich bin kein Fan von Revan und seiner Geschichte bin.
    Das hat viele Gründe. Bastila müsste Vima Sunrider sein. Ohnehin mag ich bis auf HK47 keinen einzigen von der Begleiter.
    Die ganze Gehirnwäschestory war vollkommen Banane. Sternenschmiede und ein gigantisches Reich der Rakata? Nein danke, das war selbst mir zu dumm.
    Sorry an alle denen es gefällt. Aber ist noch immer meine Meinung die sich nur wieder bestärkt hat nachdem ich es nochmal gespielt habe.

    Star Wars - Knights of the Old Republic 2: The Sith Lords – 2005



    Nachdem Malak besiegt wurde dachten viele nun würde eine Zeit des Friedens folgen. Tatsächlich gibt es aber überall Probleme und Überreste der Sith machen Jagd auf die wenigen verbliebenen Jedi der Galaxis.
    In dieser Situation kehrt der Spieler als ehemaliger Jedi aus der Verbannung zurück um zu zeigen wie es richtig geht.



    Ich weiß, ich weiß, das Spiel hat viel Probleme. Bei Erscheinen war es faktisch nicht spielbar, der erste Akt ist viel zu lang, das Ende ist wie es ist (hat irgendwas von Mass Effect III), man kann zu viele Character zu Jedi machen, Darth Nihilus hatte so viel Potenzial, war angeblich so mächtig, er war sogar auf der Hülle des Spiels, und dann wurde er so leicht besiegt.Usw. usf. Aber dennoch mag ich das Spiel viel viel mehr als seinen Vorgänger.
    Das Spiel hat viel mehr Tiefe. Die Charakter sind durch die Bank besser und interessanter als jeder aus dem Vorgänger. Außer vielleicht Mical.
    Die ganze Story um die Verbannung, Atris, Kreia machte richtig Spaß und war so viel besser als die Gehirnwäschestory.
    Absolut top. Inzwischen dank Patches und Fan-Mods, speziell der Restored Content Mod ist das Spiel auch endlich spielbar.





    Zu den Romanen um Darth Revan, The old Republic ect. Äußere ich mich besser nicht.





    ca. 1000 Jahre vor der Schlacht von Endor



    Star Wars Comic-Kollektion: Bd. 77: Jedi vs. Sith – 2002




    Der Comic zur Roman eines der interessantesten Sith des EU – Darth Bane. Dies ist der Sith auf dem viele der späteren Regel der Sith Sith beruhen. Regel der Zwei, Meister tötet Schüler.
    Der Abnutzungskrieg den sich Jedi und Sith hier liefern und der mit der Vernichtung beider Seiten endet ist sicher eine nette Idee, aber lest lieber die Romane. Das Comic ist jetzt nicht schlecht, aber es ist auch nicht gut.
    Zudem ist der Zeichenstil gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Bei dem Thema, Abnutzungskrieg, Kindersoldaten, Auslöschnug ist dieser kindliche Stil einfach fehl am Platz. Und die Ankunft Valenthyne ist einfach nur lächerlich.
    Wie gesagt, lest lieber die Romane.



    Waren diesmal viele Comics, hat aber auch den Vorteil dass man sie recht gut abarbeiten kann.


    Wird fortgesetzt.

  • @Brax
    Genau genommen sind sowohl Frank Herbert als auch sein Sohn Autoren der „Trivialliteratur“. Das meint vor allem Literatur, die primär dazu dienen soll den Leser zu unterhalten durch Spannung, Erotik und Eskapismus. Dazu dienen etwa 99% der heutigen Literatur. Die krasseste Form ist der Kitsch, die verbreitetste der Krimi.


    Die sogenannte höhere Literatur hat da andere Ansätze. Sie möchte dem Leser oft ungewohnte Perspektiven und Gedanken nahe bringen und ihn zu neuem (unbequemem) Nachdenken über sein eigenes Leben oder bestimmte Dinge und Umstände anregen. Zudem hat sie oft einen künstlerischen Anspruch. Sprache und Satzform werden hier oft als Kunstform verwendet und komponiert. Sie ist daher oft sprachlich und inhaltlich viel schwerer verständlich, aber auf viel höherem linguistischen Niveau. Spannung und gute „Unterhaltung“ sind in der Regel keine Kriterien, die primär erzielt werden sollen. Man denke bspw. an Thomas Manns „Zauberberg“, der alleinig über hunderte Seiten den Aufenthalt und die Gespräche in einer Schweizer Lungenklinik behandelt. Außer Spaziergang und Abendessen passiert da nicht viel. Es geht eben um die Inhalte und Art der Gespräche. Kafka wäre auch ein gutes Beispiel. Sehr surrealistisch, schwer verständlich, immer ohne Erklärung oder „Auflösung“ und schon gar nicht mit „Happy End“. Höhere Literatur soll gerade nicht den Eskapismus des Lesers fördern, der sich in andere, schönere, spannendere Welten träumen will, sondern sie soll ihn dazu bringen, über sein eigenes Dasein, Handeln und Denken umso mehr nachzudenken und sie soll „schön“ sein, im Sinne von sprachlicher Ästhetik. Sprache als kreative Kunst, nicht nur als kommunikatives Handwerkszeug.


    Man könnte den Unterschied vergleichen mit einem Werbeplakat und einem Kunstwerk in einer Gallerie oder mit Fast Food/Hausmannskost und Sterneküche.

  • Thomas Manns ....Kafka wäre auch ein gutes Beispiel

    Wobei Kafka mich gut unterhalten hat und Mann nicht.


    Und ich meine gelesen zu haben, daß Mann ein sprachlicher Blender war, der gerne schwierige Wörter nutzte, die er nach dem Niederschreiben schon nicht mehr korrekt in ihrer Bedeutung hätte wiedergeben können.
    Ich mag seinen ganzen Stil so überhaupt nicht.

  • Wobei Kafka mich gut unterhalten hat und Mann nicht.

    Welcher Mann? Klaus Mann ist dann vielleicht eher etwas für dich. Hatte da nie das Gefühl es zieht sich etwas hin oder wäre nur schwer vorstellbar bzw. die Waage zwischen Realität und Vorstellung passte für mich immer bei ihm.

  • Ich bezweifle, dass Mogges deiner Anschuldigung zustimmen wird, Frank Herbert wäre ein Trivialliterat. Und im Zweifel wäre ich da auch auf seiner Seite. Die tiefgründige Vermischung der Religionen und der (indirekte) Versuch diese Vermischung in unsere Realität einzuspielen ist keineswegs etwas, das man als trivial bezeichnen kann,

    Richtig gesehen; ;) v.a. der 4. und 5. Teil sind sehr philosophisch und religiös konotiert und nicht einfach zu lesen. Aber die originalen Dune Bücher sind mit das Beste, das ich lesen durfte. Habe sie nun schon 5 x durch und jedes mal auf´s Neue begeistert.
    Mit "trivial" meinte ich die Bücher seines Sohnes und Anderson; trivial nicht im Sinne von "Bild-Niveau", sondern von Unterhaltung.
    Meine Güte John-Boy, wir sind hier nicht im literarischen Quartett. Welcher Gattung Kafka, Tolstoi oder Shakespeare angehören, kann man jederzeit bei Wikipedia nachlesen.
    Die originalen Dune-Teile sind für Liebhaber; kann man mögen, muß man aber nicht, Ich liebe sie, v.a. den "Gottkaiser".

  • Ich schrieb, dass es sich bei Dune um Trivialliteratur handelt. Meinetwegen darfst du sie auch Unterhaltungsliteratur nennen. Muss ja deswegen nicht schlecht sein.


    Solche Romane dienen nun einmal vor allem der Unterhaltung und dem Eskapismus. Dadurch fallen sie nach literaturwissenschaftlichen Kriterien definitiv nicht mehr unter die Hochliteratur.


    Es gibt davon nur sehr wenige Ausnahmen. Tolkiens Herr der Ringe wird von einigen (längst nicht von allen) Literaturwissenschaftlern als ein echter Klassiker angesehen, weil er mit seinem Roman einem ganzen literarischen Genre zur Entstehung verholfen hat und weil seine Entwicklung einer eigenen „Elbensprache“ als Linguist schon als echte Kunst betrachtet werden kann, die über den reinen Unterhaltungseffekt deutlich hinausgeht und etwas originär Neues geschaffen hat in der Literatur. Die Einzigartigkeit Tolkiens merkt man unter anderem daran, dass viele Kassenschlager heute immer wieder als „der neue Tolkien“ beworben werden, so u.a. auch Frank Herbert oder George R.R. Martin. Womit allerdings außer Acht gelassen wird, dass diese bereits Tolkien zum Fantasy-Vorbild hatten, während dieser nichts Vergleichbares zu seiner Zeit hatte, also wirklich literarisches Neuland betrat und alles aus sich selbst heraus „schöpfen“ musste.
    Auch Jules Verne kann man als den Begründer der Science Fiction Literatur mit seinem Werk durchaus zu den echten Klassikern zählen, gerade weil sein Werk defacto die Geburtsstunde der literarischen Science Fiction darstellt, damit also auch eine wirklich herausragende künstlerische Leistung war, die so vor ihm noch kein anderer erbracht hatte.


    Dergleichen würde ich Frank Herbert aus literarurwissenschaftlicher Sicht nicht zugestehen. Er hat zwar ein sehr beliebtes Unterhaltungsepos in einem bereits bestehenden Science Fiction Genre geschaffen und mag auch sprachlich begeistern, bleibt aber dennoch in kreativer Hinsicht letztlich eben nicht wirklich einzigartig vor seinem zeitlichen Hintergrund, was die Bereicherung der Literatur als Ganzes betrifft.


    P.S. Sorry, ich bin nun einmal auch Germanist und habe Literaturwissenschaft studiert. Und da gibt es nun einmal festgelegte Termini, die mehr oder weniger eindeutig festlegen, was Trivialliteratur, Unterhaltungsliteratur oder hohe Literatur ist.


    Übrigens lese ich sowas ja auch gerne. So ist es ja nicht.

  • Dergleichen würde ich Frank Herbert aus literarurwissenschaftlicher Sicht nicht zugestehen.

    Wart nur ab, bis es ein paar Anglisten mit den abstrusesten Theorien durchanalysiert und zum hochstehenden Werk erklärt haben. :P


    Die Einzigartigkeit Tolkiens merkt man unter anderem daran, dass viele Kassenschlager heute immer wieder als „der neue Tolkien“ beworben werden, so u.a. auch Frank Herbert oder George R.R. Martin.

    Also dass Herbert als neuer Tolkien beworben worden war, hatte ich noch nicht gehört - bei Martin schon, aber generell wurden nach den HdR-Filme viele Fantasy-Veröffentlichungen von irgendenwelchen Marketing-Experten zu tolkienesken Werken erklärt oder grob fahrlässig dazu in Bezug gesetzt, auch wenn deren Machwerke Welten davon entfernt waren - am Rande: auch Martin ist mMn. sehr sehr weit von Tolkien entfernt.


    Ich habe aus der Dune-Reihe nur "Der Wüstenplanet" gelesen, die anderen Teile der Reihe nicht. Wenn die Differenzierung in Hoch- und Unterhaltungsliteratur erfolgen muss, dann ist es vermutlich Unterhaltung, auch, weil der Autor ja für Pulp-Magazine geschrieben hat. Aber selbst innerhalb dieser Gattung gibt es Qualitätsunterschiede, und dann ist Herbert letztendlich wohl doch innovativer, singulärer und origineller als der große Rest des Sci-Fi Genres. - Das kann vermutlich auch für andere Autoren aus dieser Ecke gesagt werden, z.B. Lovecraft.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Zombie-Apokalypse für Katzenfreunde


    Ich hatte aktuell mal wieder Lust auf die Zombie-Thematik. Und da die TV-Serien dazu ausgelutscht sind, habe ich nach Büchern gesucht und bin auf die Triologie von Manel Loureiro aus dem Jahr 2014 gestoßen. Habe jetzt recht begeistert den ersten Band beendet. Super spannend. Konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Klar, Zombies kennt man irgendwie. Und trotzdem ist es immer wieder fesselnd. Angenehm hier: Es spielt in Europa. Genauer in der spanischen Region um Vigo. Die Zombie-Seuche bricht diesmal in Russland im Kaukasus aus und Putin, Merkel usw. sind komplett überfordert. Man taucht schnell ein in das Setting und es wirkt, finde ich, meistens sehr realistisch. Es wirkt nur an 1-2 Stellen im Rückblick der aktuellen Pandemie etwas überholt, nichts desto trotz aus der damaligen Perspektive und auch aus der heutigen noch sehr realistisch. Auch wenn hier und da der passende Zufall etwas aushelfen muss.


    Wir lesen das Tagebuch eines namenlosen jungen Anwalts in den Mittdreißigern, der zusammen mit seinem Kater Luculo erlebt, wie die Nachrichtenmeldungen nach und nach seinen Alltag übernehmen und dessen vertraute Welt in einem apokalyptischen Inferno untergeht. Wir begleiten ihn und seinen Kater dabei, wie er sich verzweifelt durch die Widrigkeiten einer abgrundtief düsteren apokalyptischen Welt hindurchschlägt und erleben ein Auf und Ab der Gefühle, zwischen Flucht, Rettung, Flucht, Rettung und der ständigen tödlichen Bedrohung. Ich habe mich oft gefragt, ob ich in der selben Situation nicht einfach Suizid begangen hätte. Doch der Hauptprotagonist schlägt sich tapfer für sich und seinen Kater (seinem einzig verbliebenen Sozialkontakt) immer weiter durch, immer weiter, immer weiter. Schließlich trifft er dann doch auch auf andere Überlebende... aber das könnt ihr selber lesen. Die Geschichte ist, wie ich finde, durchaus detailverliebt und realistisch erzählt und man fragt sich oft, wie man selbst sich in besagter Situation wohl verhalten würde. Zum ersten Band dieser Triologie kann ich eindeutig eine Schmökerempfehlung für Endzeit-Freunde abgeben. Das Buch ist im Handel zur Zeit leider nur noch als Ebook erhältlich.


  • Die Trisolaris-Trilogie


    Die drei Sonnen: Roman (Die Trisolaris-Trilogie 1) Kindle Ausgabe Jenseits der Zeit: Roman (Die Trisolaris-Trilogie 3) Kindle Ausgabe Der dunkle Wald: Roman (Die Trisolaris-Trilogie 2) Kindle Ausgabe


    Ich habe vor einiger Zeit die komplette Trisolaris-Trilogie gelesen und möchte nun eine kurze Rezension dazu hier abgeben. Interessant fand ich die Trilogie, weil ich eine Geschichte suchte, die in die Richtung von Frank Schätzings "Die Tyrannei der Schmetterlinge" ging, welches mir sehr gefallen hatte. Interessant fand ich die Trilogie auch deshalb, weil sie aus China stammte und weil angeblich Barack Obama die Trilogie empfohlen haben soll. Er hat sie angeblich in seinen Ferien gelesen.


    Kurz etwas zum Autor Cixin Liu:

    Liu stammt aus der Provinz Shanxi, wuchs jedoch in der Provinz Henan auf. 1988 absolvierte Liu, dessen Eltern Minenarbeiter waren, in Zhengzhou eine Technikerausbildung. Anschließend arbeitete er als Computertechniker in einem abgelegenen Kraftwerk in seiner Heimatprovinz Shanxi. Seine Erfahrungen und sein Wissen aus dieser Zeit hat Liu mehrfach in seinem literarischen Werk verarbeitet.

    Lius wichtigstes und bekanntestes Werk ist die Trisolaris-Trilogie. Der erste Band, Die drei Sonnen (三體 / 三体, Sān tǐ), wurde 2007 veröffentlicht. Westlichen Lesern wurde es durch die englische Übersetzung von Ken Liu bekannt, die erstmals 2014 erschien und 2015 – als erster Roman eines chinesischen Autors – den angesehenen Hugo-Award in der Kategorie Bester Roman erhielt.

    Quelle: Liu Cixin – Wikipedia


    Inhalt Romanreihe - Kurz:

    Die Begegnung der Menschheit mit Außerirdischen aus chinesischer Sicht, einhergehend mit allerhand "wissenschaftlicher" Theorien über die Natur- und Evolutionsgesetze des Universums samt gesellschaftspolitischer Ideen. Gewaltige Zeitspanne. Kein Sex, aber Romantik. Weltraumschlachten inklusive.


    Nun zur Romanreihe - Leichte Spoiler möglich!:

    In seiner Trilogie versucht Liu den ganz großen Wurf von der chinesischen Kulturrevolution bis zum Ende des Universums. Und genau das wird nach meiner Ansicht auch zu einem Problem, weil die Zeitabstände einfach enorm sind, die in der Trilogie den Handlungsrahmen bilden sollen. Wobei sich 90% der Handlung innerhalb der ersten Jahrhunderte abspielen.


    Der Anfang ist sicherlich sehr stark geworden. Hier erwartet uns ein Einstieg in die Geschehnisse der chinesischen Kulturrevolution unter Mao, der wirklich nichts zu wünschen übrig lässt. Sehr packend und fesselnd geschildert. Überhaupt ist es einmal erfrischend, einen Science Fiction Roman aus chinesischer Perspektive zu lesen. Das war definitiv mal etwas Neues. Die eigentliche Handlung beginnt schließlich auf einer geheimen frühen chinesischen Satelliten-Antennen-Anlage und einem "Ersten Kontakt" und allerlei anderer merkwürdiger, wissenschaftlich nicht erklärbarer Ereignisse.


    Anhand dieser Ereignisse versucht der Autor nun im Rahmen der Handlung eine Philosophie zu entwickeln, über das "Naturgesetz des Universums", eben die "Dunkler Wald"-Theorie, und wie demnach solche Erstkontakte notwendigerweise immer wieder verlaufen müssten. Diese Sichtweise weicht durchaus erheblich von den Ideen und Hoffnungen eines Gene Roddenberry ab. Die naturwissenschaftlichen Begründungen dafür sind nicht uninteressant zu lesen und regen durchaus zum Nachdenken an. Weiterhin versucht sich der Autor darin darüber zu spekulieren, wie eine zukünftige Menschheit auf derartige Entwicklungen und Begegnungen reagieren würde und was dies für gesellschaftliche und technologische Folgen nach sich zöge und natürlich auch, wie die Außerirdischen darauf reagieren. Das ist nicht uninteressant zu lesen, insbesondere auch deshalb nicht, weil hier eine deutlich chinesische Sichtweise durchschimmert. Das westliche Lebens- und Gesellschaftsmodell wird hier allerdings dann auch mindestens genauso in Frage gestellt, wie die autoritären Gegenentwürfe. Während ersteres zu Wohlstand aber Verweichlichung führe, führe Letzteres zu hoher Verteidigungsbereitschaft aber Stagnation und Zerfall. Das lässt der Autor jedenfalls immer wieder durchschimmern. Auch Kategorien wie Männlichkeit und der Verlust von Männlichkeit oder die Bewertung von Religion spielen hierbei eine Rolle, die mit der offiziellen Linie in China durchaus vereinbar sein dürfte. Selbstverständlich wird auch eine enorme technologische Entwicklung im Laufe der Romanhandlung beschrieben, die für mich mal mehr, mal weniger überzeugend war. Die Schwierigkeit einer glaubwürdigen Beschreibung der Lebenswelt der "Aliens" umgeht der Autor übrigens durchaus geschickt, wenn auch teilweise für manche Leser wohl enttäuschend. Er arbeitet hier gewissermaßen mit Allegorien der irdischen Menschheitsgeschichte bzw. lässt die Aliens damit arbeiten, um sich selbst zu erklären.

    Ungewohnt für westliche Leser dürfte ebenfalls das vollständige Fehlen erotischer Komponenten sein. Liebesschilderungen finden ausschließlich auf der romantischen Gefühlsebene statt und werden tatsächlich häufig durch die beschriebene Landschaft und Umgebung verstärkt, was für westliche Leser ungewohnt "kitschig" wirken mag. Die Schönheit von Frauen wird häufig mit Reinheit und Unschuld gleichgesetzt, wenngleich es auch Frauen als Heldinnen und Wissenschaftlerinnen in nicht unwichtiger Funktion gibt. Die Zeitsprünge werden, nach meinem Empfinden wenig elegant, durch Cryostasis erklärt, was den Figuren erlaubt, teilweise über mehrere Jahrhunderte hinweg zu springen, und gewissermaßen mit unseren Augen immer wieder in neue Gesellschaften einzutauchen und diese zu kritisieren. Hierbei fällt besonders die speziell chinesische Sichtweise auf.

    Größtes Manko ist das aus meiner Sicht bisweilen sehr unglaubwürdige Agieren der Hauptfiguren und noch schwerwiegender, die letztlich für mich misslungene Spannungskurve. Gerade der letzte Band war in dieser Hinsicht für mich eine Enttäuschung. Nach dem Spannungsklimax zog sich die Handlung noch eine ganze Weile hin, ohne dass man hätte sagen können, warum dies für die Geschichte noch unbedingt erforderlich gewesen ist.


    Bewertung insgesamt:

    Eingeschränkte Leseempfehlung für Freunde von Science Fiction und dem Interesse an "chinesischer Science Fiction" der Gegenwart.

  • Ich habe vor einiger Zeit mal "Die wandernde Erde" von ihm gelesen und kann dir in deiner Analyse zum Großteil zustimmen.

    Aus meiner "westlichen" Sicht war es ein wenig Glücksspiel was man an Geschichten und Handlungsträngen bekam. Manche sind wir interessant werfen Fragen auf und man möchte am Ende wissen wie es weiter geht und manchmal hat man quälende Anschnitte wo ich ich mich fragte warum ist das überhaupt drin?

    Dass die Gesellschaften und Personen in seinen Geschichten teilweise extrems auf Linie Chinas sind war mal was anderes aber gerade für eine gesamte Menschheit doch sehr unwahrscheinlich. Es fehlt mir da gerne mal der Individualismus einzelner die sich gegen die allgemeine Sicht stellen und Protagonisten die das auch verkörpern.

    Hat er eigentlich in den Romanen auch so nen Fable für Ameisen?

  • Hat er eigentlich in den Romanen auch so nen Fable für Ameisen?

    Ja, definitiv. :thumbsup: Eine Friedhofsszene wurde aus Sicht einer Ameise geschrieben. Das erinnerte mich dann sehr an „Das Reich der Schwestern“. Fand ich auch sehr skurril, weil es für die Handlung keine wesentliche Bedeutung hatte und irgendwie so überhaupt nicht zum Rest passte.


    Generell fand ich die Figuren oft sehr holzschnittartig und von daher auch wenig überzeugend.


    Ich lese bspw. gerade die Neuübersetzung von Dune - Der Wüstenplanet. (Um Welten besser als die alte Übersetzung. Vielleicht was für Mogges ) und ich finde da spürt man im direkten Vergleich extrem die Qualitätsunterschiede zu den Büchern Lius. Viel überzeugender und auch sprachlich schöner geschrieben. Richtig gut, auch sprachlich, fand ich bei Liu eigentlich nur den Anfang, der sich mit den Auswüchsen und dem sinnlosen Fanatismus der Kulturrevolution befasste. Aber ich weiß auch nicht, wie sehr die Werke Lius unter der Übersetzung leiden. Und seine „Dunkler Wald Theorie“ fand ich spannend und zumindest sehr logisch.

  • Von welchen Büchern redest Du?

    Die Originale von Frank Herbert, also die echten Teil 1-6 oder die +/- unsäglichen Prequels und Sequels von seinem Sohn, die erst nach seinem Tod kamen?


    Ich hab die komplette Reihe jetzt 5 x durch und Der Gottkaiser des Wüstenplaneten ist ein Meilenstein der Literatur, finde ich. Für manche vielleicht etwas sperrig zu lesen, aber so ist das nun mal mit religiös-theologischer Fachliteratur, :P

    Im Moment lese ich wieder Der dunkle Turm von King; ich meine, auch schon zum vierten mal.

    Neben Herr der Ringe immer und immer wieder.....

  • Ich rede von den Originalen. Die wurden/werden aktuell neu übersetzt und ich finde die Neuübersetzung um Welten besser und verständlicher. Weil ich das weiß, habe ich dich ja drauf hingewiesen. Mogges Der neue Übersetzer heißt Jakob Schmidt. Vielleicht Zeit für ein 6. Mal. ;) Bei Amazon oder iBooks kannst du in Leseproben den direkt Vergleich der alten und neuen Übersetzung machen.

  • Moin,


    ich höre soeben Die dunklen Gassen des Himmels , den ersten Teil der Bobby Dollar Trilogie von Tad Williams, herausragend gesprochen von Simon Jäger.


    Worum geht es?


    Bobby Dollar ist ein erdgebundener Engel, der die ihm zugewiesenen Toten nach ihrem Ableben vertritt, gegen die Anwälte der "Gegenseite". Am Ende der Verhandlung wird entschieden, ob der Tote in den Himmel oder eben die Hölle kommt.
    Es ist kein ätherisches "Die zwölf Geschworen" und spielt sich eher selten im Gerichtssaal ab, genaugenommen eher gar nicht, da die Verhandlung direkt am Ort des Todes vollführt wird. Meist ist Bobby, der eigentlich Doloriel heißt, aber anderweitig beschäftigt, etwa mit typisch erdgebundenen Tätigkeiten, wie in Kneipen rumzuhängen oder Recherchen durchzuführen oder mit Schweinen zu reden :grübel:

    Das Buch gefällt mir von der Story und flapsigen Art her ganz gut. Es bedarf nicht größter Aufmerksamkeit und weiß zu unterhalten.

    Eventuell kommt, sobald es abgeschlossen wurde, noch die finale Bewertung.


    Farvel - Like

  • Ich bin kürzlich durch folgendes Interview auf den britischen Konservativen, Schriftsteller und Philosophen Sir Roger Scruton und sein Buch "How to Be a Conservative" gestoßen und habe mir das Buch direkt nach dem Interview bestellt und gelesen.



    41AqKHf7WGL._SX323_BO1,204,203,200_.jpg   Bücher zum Fest (und darüber hinaus) - Publico


    Von der Idee, konservativ zu sein: Eine Anleitung für Gegenwart und Zukunft. : Scruton, Roger: Amazon.de


    Sir Roger Scruton wurde 1944 in Buslingthorpe geboren und verstarb im Januar 2020 in Lincolnshire. Er lehrte als Professor unter anderem am Birbeck College, der Boston University und am Institute for the Psychological Sciences in Arlington, Virginia.

    Sir Roger Scruton hielt sich 1968 als junger Mann in Paris auf und beobachtete die dortigen gewaltsamen Studentenunruhen. Insbesondere stieß ihn dabei ab, wie junge Menschen, aus gutbürgerlichen Haushalten, denen es an nichts mangelte, dabei die Fahrzeuge und Geschäfte einfacher Arbeiter und Kaufleute zerstörten, von denen sie vorgaben, in ihrem Namen zu "revoltieren". Dieses Erlebnis führte bei ihm zur Abwendung vom Sozialismus und zur Hinwendung zum Konservatismus.


    Sir Roger Scruton versteht Konservatismus als ein Band der Zugehörigkeit zwischen den Generationen der Vorfahren, der heute Lebenden und der kommenden Generationen, mit der Verpflichtung zur Bewahrung der durch die Vorfahren geschaffenen Kulturleistungen und Schönheiten für die späteren Generationen. Dies gilt auch ausdrücklich für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt und Kulturlandschaft.

    Scruton sagt dabei selbst, dass es schwierig sei, den Begriff Konservatismus zu definieren, da er in jedem Land etwas anderes bedeute. Er habe sein Leben damit verbracht, herauszubekommen und zu definieren, was Konservatismus sei. Ganz entscheidend sei aus seiner Sicht dabei, dass es dabei weniger um eine allgemeingültige Definition ginge, als vielmehr um ein schwer bestimmbares Gefühl von Zugehörigkeit, Verbundenheit und Respekt und Liebe zur aus früheren Zeiten überlieferten Schönheit. Die Schönheit und das Streben nach ihrer Bewahrung ist für ihn dabei ein ganz zentraler Begriff. Er nimmt hierfür einen explizit angelsächsischen Standpunkt ein, auch weil er glaubt, dass die Liebe zur Tradition und zum Bewahren von Althergebrachtem nirgendwo sonst derart ausgeprägt sei, wie in der angelsächsischen Welt. Beispielsweise würde man das Wort "konservativ" fast nur noch im angelsächsischen Sprachgebrauch zur Selbstbeschreibung verwenden, während es in fast allen anderen Ländern inzwischen nahezu verschwunden sei, bei den dortigen als konservativ geltenden politischen Bewegungen.


    Scruton setzt sich in seinem Buch in insgesamt sieben Kapiteln mit den großen politischen Bewegungen des Jahrhunderts auseinander. So bekommt jede Bewegung ein eigenes Kapitel. (Die Wahrheit im Sozialismus, Die Wahrheit im... Kapitalismus, ... Liberalismus, ...Multikulturalismus, ...Umweltschutz, ...Internationalismus, ...Konservatismus)

    In jedem dieser Kapitel versucht Scruton aufzuzeigen, was aus seiner Sicht der richtige Grundgedanke der jeweiligen Bewegung ist und worin dann aber auch deren Übertreibung und das Abgleiten in die Irre liegt.


    Immer wieder ausgehend vom britischen "Common Law" das von "unten gewachsen" sei durch das tagtägliche Zusammenleben der Menschen, geht Scruton davon aus, dass eine funktionierende Demokratie nur eine Demokratie von unten sein kann und dass sich alle Entscheidungen, Gesetze und Regelungen immer wieder auf diese gemeinsamen Übereinkünfte von Unten zurückführen lassen müssen und eben nicht von Oben oder Außen "übergestülpt" werden dürfen, schon gar nicht von Institutionen oder Kräften, die keine persönliche Bindung mehr zu den Menschen vor Ort haben und keine Verpflichtungen diesen gegenüber, auf die mithin die Menschen keinen faktischen Einfluss mehr haben.

    Scruton geht als Schlussfolgerung davon aus, dass sich dies nur bis zu einer bestimmten Gemeinschaftsgröße noch wirkungsvoll organisieren lasse. Als diese Größe sieht er, wenn überhaupt, die Nation in ihren kulturellen und sprachlichen Eigenheiten an. Vor allem hierin gründet seine Kritik an der derzeitigen Verfassung der Europäischen Union, die sich mit ihrer Brüsseler Bürokratie derart weit von den Menschen vor Ort entfernt habe, dass man bei der Brüsseler Gesetzgebung nicht mehr wirklich von einer demokratisch legitimierten Institution sprechen könne. In diesem Sinne spricht sich Scruton klar für ein Europa der Nationen aus, im Gegensatz zu einem europäischen Föderalstaat jetziger Prägung. Mithin war Scruton auch ein klarer Befürworter des Brexit, weil er glaubte, damit wieder die britische Gesetzgebung in die Hände der Menschen vor Ort zurückzugeben, also das traditionelle von unten gewachsene Common Law wieder aufzurichten.

    Scruton sieht im Nationalstaat das "zusammenhaltende Wir", welches das "religiöse Wir" und das "ethnische Wir" ersetzt habe. Ein "Wir"-Gefühl müsse es aber notwendigerweise immer geben, wenn eine freie, demokratische Gesellschaft funktionieren solle, weil nur dann dauerhaft Opposition, Uneinigkeit, die freie Meinungsäußerung von abweichenden Meinungen und das Gesetz des Kompromisses sowie Solidarität untereinander funktionieren könnten. Fehlt dieses "Wir" oder kommt es abhanden, führt dies, laut Scruton, früher oder später automatisch zum Auseinanderbrechen der Gesellschaft. Scruton nennt hier als Beispiele die Jugoslawienkriege, das Auseinanderbrechen der Sowjetunion oder die Teilung der Tschechoslowakei. Dieses "Wir"-Gefühl könne aber nur erhalten bleiben, wenn Übereinstimmung über die gemeinsame Identität, über die kulturelle und sprachliche Verbindung zu den Vorfahren, der Liebe zum Land und der Landschaft auf dem und in der man lebe und welche geprägt und gestaltet seien durch die Leistungen der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, wenn also eine Überstimmung zur Bewahrung all dessen herrsche. Dies sei aber im heutigen Europa häufig aufgrund der massenhaften Einwanderung von außerhalb von Europa nicht mehr der Fall. Es habe sich als sehr schwierig bis unmöglich erwiesen, ab einer gewissen Anzahl an Einwanderern aus v.a. muslimischen Ländern noch eine solche gemeinsame Identität und Übereinstimmung über das zu erzielen, was man für bewahrenswert und kostbar halte. Die Vorstellungen des Islam und v.a. des Islamismus stünden nun einmal vielfach in zentralen Punkten den Vorstellungen eines durch christliche und aufklärirische Traditionen geprägten Europas entgegen und auch nicht zuletzt die ästhetischen Vorstellungen seien häufig völlig konträr. Sie seien auch im Grunde nicht überzeugend übereinzubringen, weswegen sich Scruton für eine strikte Einwanderungsbegrenzung, orientiert am Schutz und Erhalt der kulturellen und nationalen Eigenheiten ausspricht, mit der zeitlich begrenzten Ausnahme humanitärer Hilfe.

    Scruton wendet sich zudem gegen den Gleichheitsgrundsatz im Bildungssystem, spricht sich eben nicht für "zentral vorgegebene Bildungsziele" aus, nach der alle über einen Kamm geschoren würden und letztlich im großen Brei der auf wirtschaftliche Erfordernisse reduzierten Mittelmäßigkeit landeten. Vielmehr spricht sich Scruton für ein Bildungsideal der "Bildung um der Bildung willen" aus. Also eben nicht einer Bildung mit dem Ziel Schulabschlüsse zu generieren, oder für den Arbeitsmarkt verwertbare Arbeitstechniken anzutrainieren, sondern für eine Bildung, die kulturelles Wissen um seiner selbst willen vermittelt, die die Schönheit des Lernens und des Entdeckens der Welt, der europäischen Kultur und Geisteswelt um ihrer selbst willen fördert, und Begeisterung für ihre Inhalte wecken möchte, ohne Ziel oder zweckbestimmte Absicht. Also kein Lehren und Lernen hin auf die Abschlussprüfung, das Studium oder die Schlosserausbildung, sondern eine breitgefächerte Förderung der Talente und Fertigkeiten, alleine auf Interessen, Neugier, Fleiß und Entdeckerdrang gründend. Gefördert durch Privatinitiativen und weniger durch staatliche Programme mit deren zentralen Vorgaben von Lerninhalten. Scrutons Buch "How to Be a Conservative" wird dabei selbst zur Bildungslektüre, indem er quasi nebenbei durch Nennungen zahlreicher Werke der europäischen Kunst, Literatur und Philosophie einen Kanon für den Leser aufstellt, dem der neugierige Leser nachforschen kann, oder auch nicht.

    Scruton selbst unterhielt seit 1979 enge Verbindungen nach Osteuropa und war unter anderem befreundet mit dem späteren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel. Er beschreibt die wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Verwüstungen des Kommunismus Osteuropas zu dieser Zeit als eine erschütternde Erfahrung und führt sie immer wieder dafür an, warum aus seiner Sicht der Sozialismus eine Fehlentwicklung ist der an sich berechtigten Forderungen nach sozialem Ausgleich und sozialer Fürsorge.

    Interessant ist hierbei übrigens auch, dass sich Scruton explizit gegen den von Margareth Thatcher vertretenen Wirtschaftsliberalismus ausspricht, da er der Meinung ist, dass man nicht alle Werte einer Gesellschaft und Kultur den Funktionsweisen und Bewertungen des Marktes unterwerfen darf, da sie einen Wert in sich haben, der nicht immer marktwirtschaftlich zu bemessen sei. Er führt hier bspw. den Wert der Familie, der Tradition, des Zusammenhalts usw. an.


    Alles in allem kann man Sir Roger Scruton, vor allem wohl aus Sicht eines Kontinentaleuropäers, in vielen Dingen durchaus kritisch hinterfragen. Meiner Meinung nach sieht er auch den Konservatismus in mancher Weise zu unkritisch oder übersieht in seiner Ablehnung bestimmter politischer Denkrichtungen oder Institutionen auch ganz wesentliche Vorteile, welche diese mit sich brachten, bzw. vielmehr gewichtet er sie bisweilen unzureichend, wenngleich er sie sehr wohl wahrnimmt. Seine Standpunkte zum Thema Einwanderung, Europäische Union, Nationalstaatsgedanke, Familie und Homosexualität kann ich nicht uneingeschränkt teilen.

    Dennoch hat Scruton immer wieder wichtige Punkte, in denen man ihm nicht ohne weitere Schwierigkeiten widersprechen kann. Dabei liefert er einen umfangreichen Überblick über europäische Kulturleistungen und Literatur und einen wesentlichen Einblick in die Denkweise eines angelsächsischen Konservativen in der Tradition Edmund Burkes – Wikipedia. Man versteht nach dem Lesen deutlich besser, woher die Ablehnung einer Europäischen Union in Großbritannien stammt und worin ihre Wurzeln liegen. Man muss sich sogar die Frage stellen, inwiefern viele seiner Ansichten nicht doch mindestens einen Kern an Wahrheit enthalten, über den es sich auch hierzulande nachzudenken lohnte.


    Insgesamt in jedem Fall lesenswert und lehrreich, ganz egal, wie man zur politischen Einstellung Sir Roger Scrutons stehen mag.


    Klappentext.

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