Was lest ihr (bzw. welche Hörbücher hört ihr)? - Vorstellungen - Tipps - Meinungen

  • Zumindest "Der Wüstenplanet" werde ich mir vor dem neuen Film sicher nochmal durchlesen. Obwohl ich den ohnehin alle 1-2 Jahre mal aus dem Regal ziehe und durchlese.
    "Der Herr des Wüstenplaneten" ist ne typische Fortsetzung mit allen Schwächen aber auch vielen Stärken. Man sollte im Anschluss immer gleich "Kinder des Wüstenplaneten" lesen, da diese beiden Bücher doch sehr viel verbindet und faktisch zusammengehören.
    "Der Gottkaiser des Wüstenplaneten" ist dadurch dass der Roman mehrere Tausend Jahre später spielt wieder was ganz eigenes und stellenweise echt schwere Kost. Dennoch ist er inzwischen nach "Der Wüstenplanet" mein liebster Teil der Reihe. Würde den mal gerne verfilmt sehen, doch wüsste ich echt nicht wie und mir graut auch etwas davor wenn es versucht wird.
    Hier seien auch noch die beiden Bücher "Die autorisierte Enzyklopädie" in zwei Bänden erwähnt, die auf den Ereignissen/Journalen in "Der Gottkaiser des Wüstenplaneten" aufbaut. Die beiden Bücher sind heute etwas schwierig zu vernünftigen Preisen zu bekommen, geben aber einen interessanten Einblick in das Dune-Universum. Sind zwar nicht Kanon doch wurden Teile daraus in den verschiedenen späteren Werken verwendet.


    "Die Ketzer des Wüstenplaneten" und "Die Ordensburg des Wüstenplanten" sind wieder was ganz eigenen und quasi ein Neustart des Universums, welches nochmal mehre Tausend Jahre später spielt. Diese beiden Romane enden offen, wurden aber inzwischen durch Brian Herbert und Kevin J. Anderson mit "Die Jäger des Wüstenplaneten" und "Die Träumer des Wüstenplaneten" abgeschlossen.
    Zu den Romanen der Beiden sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Ist ist halt komplett anders zu den Romanen von Frank Herbert und mir fehlt da einfach das was dessen Romane ausgemacht hat.

  • Ich selbst lese derzeit die Reihe "Dune - Der Wüstenplanet". Diese besteht aus 19 Teilen, von denen ich die ersten 3 Trilogien abgeschlossen habe. Heute beginne ich mit dem ersten "echten" Buch der Reihe, sprich dem ersten Titel, den Frank Herbert selbst geschrieben hat.

    Dann ist Dir etwas entgangen.
    Habe die Ursprungsreihe von Frank Herbert bestimmt 4 x gelesen, bis dann sein Sohn mit den Prequels und Sequels angefangen hat.
    Die Prequels kann man noch lesen; sind recht unterhaltsam, stellenweise ein wenig actionlastig, aber die Folgeromane gehen ja gar nicht, wirklich schlecht. Man kann förmlich spüren, wie man einfach nur zu einem Ende kommen wollte.
    Ich vermute mal, Dir wird die Philosophie und Religiosität der Originalromane, wenn Du mal drin bist, überhaupt nicht gefallen, wenn man über die 9 Prequels dorthin kommt.
    Der Gottkaiser des Wüstenplaneten war auch der mit Abstand beste Teil, stimme meinem Vorposter zu.

  • . Ich hoffe daher, dass es nicht schlimmer als in besagter Trilogie wird, denn sowas zehrt dann doch an den Nerven.

    Mmmh....
    Will ja nicht spoilern, aber richte Dich mal mental darauf ein, daß die action- und storylastigen Zeiten bei den Atreides vorbei sind.
    Das meinte ich auch mit meinem Absatz oben: hättest Du die Bücher chronologisch ( also in Abfolge, wie sie geschrieben worden sind ) gelesen, würde man die originalen Bücher von Frank Herbert als Meisterwerke der Literatur sehen ( was ich z.B. tue ); kommt man wie Du aus der Triviallitaratur seines Sohnens und des Typen, dessen Namen ich vergessen habe, ist das in der Tat schwere Kost und sehr gewöhnungsbedürftig.

  • Ich lese gerade Sapiens - A Brief History of Humankind von des israelischen Geschichtswissenschaftlers Yuval Noah Harari.


    Das Buch ist schon von 2011 steht aber aktuell oben auf den Bestsellerlisten.


    Der Autor legt den aktuellen Forschungsstand der Entwicklung des Homo Sapiens (Gesellschaftlich, Kulturell, usw.) und seiner Auswirkungen auf die Natur bis heute dar.
    Die Erzählung geht dabei linear durch die Geschichte beginnend bei den Jägern und Sammlern vor 70.000 Jahren.


    Er erklärt dabei auch sehr spannende Theorien und Hypothesen, die erklären warum wir sind, wie wir sind.
    Sein Schreibstil erinnert dabei ein bisschen an Bill Bryson, ohne dessen Hang zur Anekdote, und mit mehr Zynismus als Komik in der Ironie.


    Ich bin erst auf Seite 100, kann das Buch aber jetzt schon jedem empfehlen der sich für die Geschichte des Menschen sowie eine spannende Analyse des grossen ganzen interessiert.
    :thumbup:


    Wen das noch nicht überzeugt hat, dem sei gesagt das Bill Gates und Barack Obama das Buch auch sehr gut fanden, und jedem Empfehlen der nicht danach fragt ;)

  • Das Buch habe ich auch gelesen. Ich rezitiere mal gerne seine Hypothesen über das Sozialgefüge und die soziale Kommunikation zwischen den ersten Menschen, die sesshaft wurden. Die kommen auch sehr gut bei Hauptschülern an, bei denen ich manchmal für Kollegen einspringen muss. Da kriegt man eine Vertretungsstunde sinnvoll gefüllt. Normalerweise unterrichte ich nur Gymnasiasten, die von Natur aus interessierter an Geschichte sind.


    Kann das Buch auch nur empfehlen. Man muss aber bedenken, dass Harari sich von Haus aus mit Universalgeschichte beschäftigt. Universalhistoriker neigen manchmal zur Oberflächlichkeit, was ja auch nicht ungewöhnlich oder schlecht ist.

  • In der deutschen Übersetzung haben sie im Titel das Sapiens weggelassen, und nur den Untertitel genommen. Wohl um es marketingtechnisch näher an Bill Brysons Eine kurze Geschichte von fast allem zu rücken.
    Imho eine schlechte Entscheidung, da dem für sich stehenden Wort Sapiens eine gewisse Wucht innewohnt, die dem deutschen Titel jetzt fehlt.


    Das Buch fängt dann auch passend gleich mit einer biologischen Begriffserklärung unsere Spezies an.


    Wir gehören zur Rasse der Weisen (Sapiens), die Teil der Gattung Mensch (Homo) sind, welche wiederum zur Familie der grossen Affen gehören.
    Dementsprechend sind Neandertaler und Cromagnon auch Menschen. ;)


    Da ich gerne Bücher im Original lese, habe ich die englische Version gekauft, die aber auch nur eine Übersetzung ist. Da der Autor Israeli ist, hat er das Original natürlich auf hebräisch verfasst. :stimmt:


    Da es letzte Jahr oder so auf einer Bücher für den Sommer Liste von Obama auftauchte, ist es aktuell wieder in den Bestsellerlisten, und dementsprechend schnell in den Buchhandlungen der Wahl zu finden.

  • Eben gerade im Urlaub WOLFSKRIEG (Band 11) von Bernard Cornwell zuende gelesen. Ist Standard-Kost, aber dennoch auf seine Art und Weise unterhaltsam. Wie in den Bänden vorher, darf man kein Feuerwerk an Plot-Twists erwarten, weil, wenn man etwas Ahnung von der britischen Geschichte Englalands hat, keine großen Überraschungen zu erwarten sind. Dennoch schätze ich Bernard Cornwell für seine bildhafte Beschreibung einer frühmittelalterlichen Welt, sei es die Architektur, der Aufbau von Städten, die Ernährung, das Reisen, die Schlachten, die Nautik usw. die eine vergangene Zeit recht lebhaft erscheinen lässt


    Ich lese seit 2007 regelmäßig die Bände der Uhtred-Saga, weil mir der Charakter und seine Gefährten ans Herz gewachsen sind. Deswegen will man ja auch immer den nächsten Band lesen.


    [spoil]Uhtred ist mit Anfang 60 schon jetzt ein richtig alter Sack, der glaubhaft nicht mehr an jedem Kampf an vorderster Front teilnimnt und auch immer mehr einstecken muss, aber totzukriegen ist er noch lange nicht. :D [/spoil]

  • Moin, buenas noche y pura vida!


    Ich bin wieder zurück in nördlichen Gefilden.


    Gerne würde ich Euch
    Eine Frage der Zeit - von Albert Camus
    empfehlen. Weiterer beschreibender Link


    Es geht um die irrwitzige, unglaubliche und doch wahre Geschichte eines Schiffes, welches in der Papenburger Meyerwerft auf Kiel gelegt, fertig gebaut, getauft und doch nicht vom Stapel gelassenen wurde: Das Schiff "Götzen" wurde dann 1913 in 5000 Kisten verpackt nach Deutsch-Ostafrika verschifft und über eine neu zu errichtende Eisenbahnlinie zum Tanganjikasee verbracht, dort von 3 Papenburgern wieder zusammengebaut, um in Ostafrika von Glanz und Gloria des Kaiserreichs zu verkünden und nebenher die martim-militärische Vormachtstellung auf dem See zu erzielen. Während des Zusammenschraubens bricht der Krieg über Europa und der Welt herein.


    Das Buch handelt ebenfalls von der, nicht weniger irrwitzigen, Idee: zu Beginn des Krieges einen recht verschrobenen britischen und bis dato wenig bedeutenden und eher unglücklich agierenden Leutnant Geoffrey Basil Spicer Simson kurz nach Beginn des Krieges mit 2 Kanonenbötchen zum Tanganjikasee zu senden, die von London kommend auf einem Kreuzfahrtschiff nach Kapstadt und von dort über den Landwege per Traktoren und Ochsenkraft transportiert wurden, um das bis dahin bekannte stärkste deutsche Boot auf dem See, die altersschwache und im Vergleich zur Götzen um ein vielfaches kleinere "Wismann" zu versenken.


    Es ist wirklich eine schräge und gut geschrieben, dazu noch wahre Geschichte.
    Da ich mich beim Lesen gerade auf dem Weg durch Panama nach Costa Rica war und mich noch in der Klimagewöhnungsphase befand, hat mir dieser Absatz ein mühsames und feuchtes /mühsam-feuchtes Schmunzeln entlocken können:


    Zitat von Camus und Like

    Neu und ungewohnt war nur die brüllende Hitze und die atemberaubende Luftfeuchtigkeit, und dass alles, was er anfasste heiß war: Die Reling war heiß. Wenn er einen Schritt zurücktrat und sich an die stählerne Schiffswand lehnte, war auch die heiß. In seiner Kabine war es erst recht heiß. Die Zahnpaste war heiß. Das Wasser des Kaltwasserhahns war heiß. Auch die Bettlaken und das Kopfkissen waren heiß und ewig feucht von seinem Schweiß. Die Atemluft war heiß. Das Meerwasser, mit dem die Schiffsjungen das Deck schrubbten war heiß. Sogar der Regen war heiß. Rüter ahnte, dass es für ihn eine ganze Weile nicht Kühles auf der Welt mehr geben würde; bald würde er die Erfahrung machen, dass in den Tropen noch nicht mal die Toten erkalten konnten, bevor ihnen das Fleisch von den Knochen fiel.
    Neu und unangenehm war weiter, dass ihm rund um die Uhr der Schweiß in wahren Bächen von der Stirn in die Augen, über die Wangen in die Mundwinkel, übers Kinn und auf die Brust rann, sich in der Brustfalte sammelte und über die Schenkel bis hinunter in die Schuhe troff, und dass jeder kleine Deckspaziergang ihn an den Rand der Erschöpfung brachte, und ihn schon das Ausbreiten und Zusammenfalten seiner Baupläne ein körperliche Anstrengung war. Aber exotischen Zauber hatte es keinen. Das war nicht romantisch, sondern nur unangenehm.

    Schön ist auch die Beschreibung der Nässe in der Regenzeit, wenn man einfach nur bis in den kleinsten atomaren Zwischenraum nass ist und es egal ist, da man es eh nicht ändern kann und wird...


    Morgens Haare gewaschen und abends immer noch nass, weil die Haare keine Möglichkeit haben Feuchtigkeit abzugeben, weil die Luft hochgesättigt wie sie ist, sich weigert es aufzunehmen :pinch:

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