Umweltschutz - Erderwärmung - Klimakiller

  • Die Diskussion die ihr hier gerade über den Sinn und Unsinn von Wertstoffhöfen (!) führt ist es schon ziemlich erste Welt.

    Es ging doch gar nicht um Sinn und Unsinn von Wertstoffhöfen (deren Sinn bestreitet glaube ich niemand) sondern um die Frage in wieweit es umwelttechnisch Sinnvoll ist wenn jeder seinen "Sondermüll", also alles das nicht über die regulären Tonnen/Gelbe Säcke entsorgt werden darf, extra durch die Gegend karrt. :lehrer:
    Früher gab es zB. mehrmals im Jahr Spermmüllsammlungen wo jeder seinen Kram einfach vor die Tür gestellt hatt und alles auf einen rutsch eingesammelt wurde das war auf jeden Fall sinnvoller.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • In the long run are all dead.


    Da wir gerade zum zweiten mal innerhalb von 15 Jahren eine Jahrhundertdürre in Europa erleben, hier mal ein Artikel von 2017, der die verschiedenen Folgen des Klimawandels beleuchtet. Der zweite link führt zum englischsprachigen Originalartikel, der erste ist die deutsche Übersetzung desselben.


    https://www.freitag.de/autoren…r-planet-schlaegt-zurueck


    http://nymag.com/daily/intelli…h-too-hot-for-humans.html


    Die Ausführungen sind alle sehr apokalyptisch, falls jemand noch ein schönes Wochenende haben möchte sollte er diese nicht lesen.


    Was mich an der Sache immer sehr wüntend werden lässt, ist dass die Ursachen und Folgen seit Jahrzenten bekannt sind. Aus offensichtlichen Gründen wird aber nichts unternommen, was in irgendeiner Form langfristig positive Konsequenzen hätte.
    Die Industrienationen hatten und haben zuviel Angst um Ihre Profite, und die Entwicklungsländer um ihren Fortschritt.
    Niemand hat sich in der Verantwortung gesehen etwas zu unternehmen. Die Entwicklungsländer des globalen Südens wird es zwar zuerst treffen, aber der Norden wird trotzdem nicht sehr lange verschont bleiben.


    Aus meiner bisherigen Arbeit weiss ich, dass Unternehmen in der Regel bei Dingen die sie nicht direkt betreffen, erst handeln wenn es der Gesetzgeber vorschreibt. In a nutshell: Alles was nicht explizit und klar verständlich verboten ist, ist erstmal erlaubt.
    Ein Beispiel: Seit Jahrzenten werden in der Färbung von Textilien Farbstoffe eingesetzt, die Krebserregend wirken. Abhängig von der exposition dauert das allerdings Jahrzente bis man erkrankt, in der Regel hat es Arbeiter in den Färbereien wie z.B. der Fa. Windel in Bielefeld erwischt.
    Die Industrie, insbesondere auch die deutsche, hat erst angefangen zu handeln, als der Gesetzgeber den Einsatz dieser Farbstoffe in den 90er Jahren explizit unter Strafe gestellt hat. Ich hab Berichte von Augenzeugen, die damals bei Arbeitgeberverbandstreffen dabei waren.
    Keiner wusste was man jetzt machen sollte! Und das bei einer so offensichtlichen Sache wie Krebserregend ...
    Beim Klimawandel hat es so etwas nicht wirklich gegeben. Weder bei uns, noch in anderen Ländern. Selbst Länder die tatsächlich etwas versucht haben zu erreichen, sind mit geänderten Regierungen wieder zurückgerudert, wie z.B. die Malediven.


    Dann bleibt noch die die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen. Bei mir sieht es da schon beruflich ziemlich duster aus.
    Ich arbeite seit 2004 in der Textil/Modeindustrie, die Aufgrund ihrer globalen Lieferketten einen nicht unerheblichen Anteil an der Miserere trägt. Seit April diesen Jahres habe ich meinen persönlich verursachten beruflichen Carbon Footprint nochmal deutlich erhöht, da ich jetzt 2 mal pro Monat die Strecke Europa - Asien fliege. :(

  • Tja, scheiße gelaufen. Aber hey, immerhin haben wir dann in 100 Jahren die wunderschönen Strandressorts auf Grönland. :thumbup:


    Ich denke es braucht einen großen "Knall" damit die Staaten der Welt einsehen was wirklich passiert und das gesamte Leben aller Menschen hart regulieren im Hinblick CO2-Ausstoß und Co.


    Sobald also Städte wie Miami, New York, Amsterdam und Hamburg anfangen abzusaufen wird was dagegen getan. Vorher wird kaum ein Finger krumm gemacht oder Dollar ausgegeben, da bin ich mir sicher.


    Hipphipp hurra, auf die Menschheit! :lol3: :roba:
    :kotz:

  • Das Problem mit dem Klimawandel und den Menschen:


    Global und langfristig gesehen geht der zwar recht schnell voran. Aber in der Lebenswirklichkeit der Menschen nur sehr langsam:


    - Der Meeresspiegel steigt ja nicht von heute auf morgen um 10 Meter und New York säuft ab. Mal ein bisschen Hochwasser/Sturmflut, mal ein etwas stärkerer Hurrikan. Dann baut man vielleicht mal einen Damm und hat erstmal wieder fünf Jahre Ruhe. Kurz als Randnotiz in den Nachrichten säuft irgendwo ne Insel ab deren Namen man noch nie gehört hat.


    - Dürren und hungernde Kinder in Afrika. Kennen wir auch schon. Und dann kommen eh gleich wieder ein paar Kapitalistenversteher um die Ecke und fasseln was von gesunkener relativer Armut und das es eigentlich allen immer besser geht.


    - 100 Tote bei einem Waldbrand in Griechenland? In zwei Jahren sind es dann woanders 200 Tote, in fünf Jahren 500 Tote, man gewöhnt sich dran.


    - Tschernobyl, Fukushima auch daran kann man sich gewöhnen. Noch ein zwei weitere GAUs irgendwo weit weg im Fernsehen, dann vielleicht mal Fessenheim. Aber wie gesagt, gewöhnt man sich dran.


    - Mehr Kriege wegen dem Klimawandel? Erstmal sind Kriege was tolles für die Rüstungsindustrie, weniger Krieg gefährdet Arbeitsplätze! Und ansonsten ist doch jetzt, wenn man die Nachrichten anmacht nur Krieg, Krieg, Krieg. Solange es nicht wieder so schlimm wird wie WK2 oder vielleicht Vietnam, ein paar Demos für die Hippies und dann ist aber bitte auch wieder mal gut.


    - Und mal ehrlich, wenn bei 38 Grad im Schatten ein paar alte Leute abnippeln entlastet das die Renten- und Pflegekassen.


    Etwas harsch formuliert aber nicht wirklich ironisch gemeint. So denke eben viele wirklich. Klimawandel ist irgend so ein Ding in der Zukunft.
    Die die heute die Entscheidungen treffen (Wirtschaft, Politik, etc.) werden die Auswirkungen ihrer Entscheidungen kaum noch erleben. Das ist in der Tat ein Problem!
    Und die etwas jüngeren Entscheider (Macron, Kurz oder auch unser Außenminister Maas, Lindner etc.) werden zwar die Auswirkungen noch eher zu sehen bekommen aber die gehören eben einer Klasse an die dann mit ihrer Familie in die von MightyGlue angesprochenen Strandresorts nach Grönland umsiedelt und es sich weiterhin gut gehen lässt. Fernab von den eigentlichen Problemen des Klimawandels.

  • Ich denke es braucht einen großen "Knall" damit die Staaten der Welt einsehen was wirklich passiert und das gesamte Leben aller Menschen hart regulieren im Hinblick CO2-Ausstoß und Co.

    Es müsste wahrscheinlich irgendetwas industrielles erfunden werden, mit dem man massenhaft Geld verdienen kann und dieses Teil müsste zufällig den CO2 Ausstoß senken. Der durch den Kapitalismus herbeigeführte Klimawandel kann nur durch den Kapitalismus bekämpft werden. Aus reiner Menschenfreunde wird kaum jemand Macht und Reichtum aufgeben.



    - Und mal ehrlich, wenn bei 38 Grad im Schatten ein paar alte Leute abnippeln entlastet das die Renten- und Pflegekassen.

    Sehr krank ist auch der völlig bescheuerte Wetternarzissmus in den Medien. Unvorstellbar, aber es stehen trotz der Dürre immer noch völlig verblödet grinsende Blondchen vor der Wetterkarte und schwafeln Dinge wie:
    "Hach, am Sonntag gibt es leider einmal Regen, aber mit Wochenbeginn geht es mit dem Supersommer sofort wieder weiter".

  • Ich halte den Klimawandel kurzfristig nicht mehr für aufhaltbar. Kurzfristig heißt, in unserer Lebensspanne. Dass sich der Planet erwärmt ist unbestreitbar. Langfristig für im 200 bis 300 Jahren kann man vielleicht noch was bewirken. Das werden wir aber nicht mehr erleben.


    Mich interessieren daher zunächst vor allem praktische Lösungen für die kommenden 50-80 Jahre:


    1. Wie wird die Lebensmittelversorgung nachhaltig gesichert? (Selbstversorgung, Insekten als Proteinquelle, Gewächshäuser, Bewässerung, Vorratshaltung, Schädlingsbekämpfung)


    2. Wie wird Sicherheit und Stabilität gewährleistet? (Katastrophenvorsorge, Grenzschutz, Sozialstaat, Verteidigung)


    3. Wie wird die Gesundheit sichergestellt? (Kühle Rückzugsorte und Wohnraum, Seuchenschutz (Tropenkrankheiten), Gewässerschutz).


    4. Wie wird die hiesige Infrastruktur auf ein sich erwärmendes Klima vorbereitet? (Ausbau der Kanalisation, hitzebeständige Straßenbeläge, Dämme, Stauseen, Trinkwasserreservoirs, Kraftwerke die auch bei Hitze funktionieren).


    5. Wie kann trotz steigender Temperaturen ein hoher nachhaltiger Lebenskomfort erreicht werden? (Neue Bauweisen (z.B. in die Tiefe bauen?)


    6. Wie kann bei großer Hitze die Produktivität und Leistungsfähigkeit der Gesellschaft aufrecht erhalten werden?


    Solche Fragen interessieren mich brennend.


    Ich hoffe bloß, dass die globalen Ernteausfälle dieses Jahr nicht zu krass sind. 2010 hatten wir das schonmal in Folge einer Hitzewelle. Im Dezember brachen dann die Arabischen Revolutionen, auch wegen einem Anstieg der Lebensmittelpreise, aus.

  • Ich hoffe bloß, dass die globalen Ernteausfälle dieses Jahr nicht zu krass sind. 2010 hatten wir das schonmal in Folge einer Hitzewelle. Im Dezember brachen dann die Arabischen Revolutionen, auch wegen einem Anstieg der Lebensmittelpreise, aus.


    Es gibt ja nicht zuwenig Lebensmittel. Zumindest nicht insgesamt, regional schon.

  • Wir können ihnen ja unsere Tomaten und unser Hühnchenfleisch schenken anstatt zu Billigpreisen zu verkaufen. Löst zwar das Problem nicht aber dann verdienen wir immerhin etwas weniger am Elend anderer.

  • Aber die Lebensmittelpreise steigen. Was in armen Ländern drastische Auswirkungen hat.


    Gute Gelegenheit in Rüstungskonzerne die Kleinwaffen produzieren zu investieren.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Es gibt ja nicht zuwenig Lebensmittel. Zumindest nicht insgesamt, regional schon.

    Doch insgesamt! Das ist ja der entscheidende Punkt!


    Aufgrund der steigenden Temperaturen werden große Teile von heute fruchtbaren Regionen zu heiß und/oder trocken für den erfolgreichen Anbau von Nutzpflanzen sein. Auch wenn der Anbau in einigen Regionen noch weiterhin möglich sein wird, haben die klimatischen Randbedingungen einen negativen Einfluss auf den Ertrag.
    Die Regionen die dann die richtigen Temperaturen haben (Kanada, Grönland, Sibirien) haben keinen fruchtbaren Boden. Die weltweit verfügare Anbaufläche verkleinert sich also dramatisch.


    Staaten und Regionen die davon insbesondere betroffen sind: USA, China, Indien, Bangladesch, Südeuropa, der Nahe Osten, Sub Sahara Afrika.
    Alleine in Indien und China Leben mehr Menschen als in der Restlichen Welt zusammen.


    Mögliche technische Lösungen
    - Export von fruchtbarem Mutterboden nach Sibirien
    - Erfolgreiche Genmanipulation von Nutzplanzen, um diese an andere Böden / Temperaturen anzupassen

  • Ja langfristig ist das möglich, ich meinte eher kurzfristig.


    Wir haben aktuell bereits eine Überproduktion an Lebensmitteln, dazu werden die möglichen landwirtschaftlichen Flächen nicht effizient genutzt:


    - Zuckerrohr, davon wird mehr angebaut als Weizen und Reis zusammen
    - Futtermittelanbau für die Fleischproduktion
    - keine "richtigen" Nahrungsmittel wie Weintrauben
    - sowas wie Raps zur Kraftstoffherstellung
    - ungenutze Flächen etwa Naturschutzgebiete


    um mal ein paar Punkte zu nennen.


    Dazu kommt dann die Möglichkeit neue Landwirtschaftliche Flächen zu erschließen oder von Dürren bedrohte zu erhalten:


    - Bewässerung + Meerwasserentsalzung
    - Düngung
    - Gentechnik
    - irgendwas anderes was noch erfunden wird


    Also auch bei weiter steigender Weltbevölkerung, sind wir noch eine ganze Weile in der Lage diese zu ernähren (wenn man will).


    Das größte Problem ist nicht der Klimawandel, das größte Problem ist wie wir damit umgehen. Wir behandeln uns jetzt schon gegenseitig scheiße, wie wird das dann erst wenn die Ressourcen knapper werden?

  • Gute Gelegenheit in Rüstungskonzerne die Kleinwaffen produzieren zu investieren.

    Auch eine Lösung: Mehr Waffen -> weniger Leute -> weniger Erderwärmung, weniger Hungersnot. Problem solved

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Kriege führen zu Armut. Armut führt zu Bevölkerungswachstum.
    Wenn dann wäre ein wahrer globaler "Holocaustkrieg" vonnöten.


    Persönlich sehe ich keine absoluten Nahrungsmittelengpässe.


    Auch nicht für 20 Milliarden.
    Dafür gibt es zu viele Möglichkefiten Nahrung zu produzieren.
    Letztendllich kann man auch Energie einfach direkt in Nahrung umsetzen, z.b. über Sonnenkollekltoren in der Sahara.


    Das wird nur eine Frage des Preises sein und des Willens der Verteilung sein.

  • Lebe ich irgendwie auf einem anderen Planeten? Seit meiner frühesten Kindheit haben wir regelmäßig Hungersnöte in Afrika. Aus den 80ern kenne ich noch die Bilder, wie man in Osteuropa vor den leeren Regalen der Metzger und Bäcker Schlange gestanden hat. Aber in Zukunft, während des zunehmenden Klimawandels, soll die Menschheit plötzlich die Erleuchtung in Sachen Welternährung und Verteilungsgerechtigkeit erlangt haben? Das bezweifle ich doch sehr. Insbesondere mit Hinblick auf eine sich explosionsartig vermehrende Menschheit auf der einen und einen sich immer schneller aufheizenden Planeten auf der anderen Seite. Das sind zwei Züge, die da mit Volldampf aufeinander zu rasen. Und es wird damit enden, dass der kleinere, wohlhabendere Teil der Menschheit sich in guter Versorgung abschottet, während der größere Teil letztlich verhältnismäßig still hungert und dürstet. Was heißt „enden“? Das wäre letztlich nur die Fortschreibung des Ist-Zustandes.

  • Lebe ich irgendwie auf einem anderen Planeten? Seit meiner frühesten Kindheit haben wir regelmäßig Hungersnöte in Afrika.


    Nur weil irgendwo jemand hungert kann es insgesamt trotzdem genug zu Essen geben.


    Aber in Zukunft, während des zunehmenden Klimawandels, soll die Menschheit plötzlich die Erleuchtung in Sachen Welternährung und Verteilungsgerechtigkeit erlangt haben?


    Das behauptet niemand.

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