Der gute, deutsche Mischwald. Meistens belebt von Buchen und Fichten, aber auch Eichen und Tannen kann man da finden. Ideal für eine Freizeitbeschäftigung dieser Tage, also im Spätsommer / Frühherbst -> das Pilzesuchen.
Dies soll jetzt kein Pilzguide werden, dafür gibt es mehr als genug Bücher und Infos im Netz.
Ist nur eine meiner Freizeitbeschäftigungen, die ich an so tollen Wochenenden wie dieses eines war, praktiziere.
Leider bin ich nicht der einzige, der auf den Gedanken und dementsprechend muß man sich entweder "Geheimplätze" sichern, die kaum einer kennt oder sich so tief in den Wald wagen ( oftmals durch´s Unterholz mit Dornen und tiefhängenden Nadelzweigen ), daß das auch den härtesten Konkurrenten abtörnt.
Oder einfach Geduld haben und ein paar Stunden ( am besten den ganzen Nachmittag ) einplanen und auch mal 3 oder 4 unterschiedliche Waldstücke besuchen.
Indizien für beliebte Plätze, an denen man fast immer fündig wird: Halbsonne ( nicht zu hell und nicht zu dunkel ) und Fichtennadeln / Moosbewuchs auf dem Boden.
Auch wenn in unseren Breiten sehr viele Pilze eßbar sind und die beiden giftigsten ( Knollenblätterpilz und Fliegenpilz ) recht häufig vorkommen, bleibt es bei meiner Sammlerei eigentlich immer nur bei den "Klassikern". Die schmecken eigentlich auch am besten, kommen in der Regel sehr häufig vor und man geht kein Risiko ein.
Wenn man auf die beiden oben genannten verzichtet ist das Schlimmste was einem passieren kann, daß man sich das Essen versaut, weil der Pilz bitter und somit ungenießbar ist. Das kann man aber auch vor Ort klären indem man einfach mal vorschmeckt. Zum Beispiel sieht der Bitterröhrling dem Steinpilz recht ähnlich ( riecht und schmeckt aber komplett anders ).
Hier mal eine kleine Sammlung, was man so in deutschen Mischwälder im Normalfall findet:
der Maronenröhrling:
der Pfifferling ( selten geworden
der Steinpliz:
der Birkenpilz ( totsicher neben bezeichnendem Baum
Mir persönlich schmeckt der Maronenröhrling am besten, der kommt auch am häufigsten vor und man kann ihn gar nicht mißinterpretieren.
Neben oben erwähnten Klassikern gibt es natürlich noch den Butterpilz, den Hallimasch oder den Parasol ( diese Riesendinger mit bis zu 0,50 m Durchmesser ), wobei die eher an Waldrändern aufzufinden sind und nicht tiefen Wald.
Auch läßt sich der Parasol nicht so gut mit anderen Pilzen kombinieren, paßt vom Geschmack her nicht dazu. Obige Klassiker kann man aber durchaus zusammen in die Pfanne hauen.
War jetzt gestern wieder unterwegs, das Ergebnis war jedoch recht ernüchternd. War recht feucht bei uns in den letzen Tagen und viele Pilze waren schon angegammelt oder von Schnecken angenagt. Den Rest hat dann die Konkurrenz besorgt.
Ich denke, ich werde noch einmal zwei Wochen warten und auf einen Indiansummer spekulieren; dann ziehe ich bestimmt noch mal los.
Meines Erachtens ist das schönste am Pilzesuchen gar nicht das Essen danach, sondern eher die Befriedigung des Sammeltriebs. Fällt mir manchmal schon schwer selbst nach bereits gefundenen 10 kg auf dem Weg zum Auto den einen oder anderen dann doch stehenzulassen. Der wird dann auch noch mitgenommen und getrocknet, paßt auch.