Fußball

  • Das Problem beim Frauenfußball ist doch, dass die meisten Weltmeisterinnen bei den Männern in der Kreisliga spielen würden. Die Faustregel im Sport lautet, dass die leistungsschlechtesten 20% der Männer so gut sind wie die 20% der besten Frauen.


    Und das sieht man ja auch bei den Freundschaftsspielen der top Frauenmannschaften. Die gewinnen meistens nicht gegen Kreisligamannschaften, wie in der Sendung Helden der Kreisklasse mit Manni Burgsmüller. Die Spielführerin meinte damals in der Sendung so etwas wie "gegen 13-14 jährige Jungs gewinnen wir meistens noch, aber ab 15 werden die Jungs zu schnell für uns".


    Deswegen wollen die Frauen gar nicht bei den Männern spielen, weil dann eben statt Championsleauge die Kreisliga B Bottrop auf der Tagesordnung stehen würde.

  • Das Problem beim Frauenfußball ist doch, dass die meisten Weltmeisterinnen bei den Männern in der Kreisliga spielen würden. Die Faustregel im Sport lautet, dass die leistungsschlechtesten 20% der Männer so gut sind wie die 20% der besten Frauen.

    So eine Faustregel ist aber reichlich unsinnig, weil der Geschlechterunterschied in der Professionalisierung in verschiedenen Sportarten doch stark variiert. Beim Fußball bekommen die Männer 99% der öffentlichen Aufmerksamkeit, und entsprechend wird der Männerfußball viel professioneller betrieben als der Frauenfußball. Beim Volleyball z.B. sieht das schon ganz anders aus.


    Ich würde fast behaupten, dass der momentane Leistungsunterschied beim Fußball zu einem größeren Grad auf die geringere Professionalisierung des Frauensports zurückzuführen als auf die rein körperlichen Unterschiede. Das ist zumindest meinem Gefühl nach so.

  • [spoil]

    Man kann auch bestimmt durch ein Spiel auf den ganzen Sport schließen. :pfeif:
    Hab das CL-Finale gesehen: FFC FFM - Paris St. Germain. War ein super Spiel. Chancen, Spannung und ein super entscheidendes Tor in der 92. Minute.
    Mit links und dem linken Außenrist ins rechte Eck geschlenzt. ;)


    Man kann auch bestimmt durch ein Spiel auf den ganzen Sport schließen.


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    Und genauso wenig kann man aus dieser Situation auf den ganzen Sport schließen. :P
    Ich hab seit ca 5/6 Jahren den Frauenfußball nur international verfolgt (gehe davon aus, dass das wohl die besten Spielerinnen sind, die es momentan gibt) und muss sagen, dass meine vorher getätigte Aussage nicht nur für das Deutschland-Spiel gestern Abend, sondern eher allgemein gilt. Was mich halt sehr enttäuscht hat war vor allem das Spiel der deutschen Frauen. Wo ich doch Deutschland als Land sehe, welches noch den höchsten Professionalisierungsgrad hat. Natürlich sind auch immer wieder schöne Aktionen dabei, aber das generelle Niveau sehe ich nicht so hoch, weshalb solche Aktionen in meinen Augen seltener vorkommen. Mein Interesse war nie so groß, dass ich mir die Frauenfußballliga angeschaut habe, aber nach den 10 Toren im letzten Spiel dachte ich mir, dass da ja doch gut was abgehen könnte. Resultat war ein guter deutscher Beginn, mit katastrophaler zweiter HZ. Bei der letzten EM war ich auch in einigen Spielen geschockt, was doch dort gespielt wurde.. Sicherlich Lichtblicke dabei, für mich überwiegen aber immernoch die eher schwachen Spiele.

    Der Anführer eines großen Heeres kann besiegt werden. Aber den festen Entschluss eines Einzigen kannst du nicht wankend machen.

  • MSV-Frauen: Chancenlos gegen Männer-Bezirksligisten | Mehr Fußball - Frauen | RevierSport online




    15:0
    Frauenbundesligamannschaft gegen Kreisligisten.


    Muss man da wirklich mehr sagen?



    Studie zum Frauenfußball: Was machen Frauen anders als Männer? - netzathleten.de
    Studie zum Frauenfußball.
    Wie sie üblich in der deustchen Qualitätspresse ist die Studie leider nicht verlinkt.


    Stellungnahme von der DSHS

    Zitat


    Die Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland hat dem Frauenfußball einen Schub gegeben. Neben verstärktem medialen Interesse und erhöhtem Zuschaueraufkommen haben sich auch die grundlegenden Strukturen der Nachwuchsförderung geändert. Nie zuvor waren so viele Mädchen in Fußballvereinen aktiv. Mittlerweile ist es vielen Vereinen möglich, schon in der Jugend reine Mädchenmannschaften anzubieten. Ein Umdenken in der Talentförderung sei daher notwendig, um eine geschlechtsspezifisch differenzierte und optimal angepasste Förderung zu gewährleisten, haben die Jürgen Buschmann (Zentrum für Olympische Studien) und Daniel Memmert (nstitut für Kognitions- und Sportspielforschung) in einer Studie herausgestellt...



    Na gut. Vielleicht ist es doch nicht so gut Frauen und Männer zusammenspielen zu lassen. Ja Mogges du hast mich irgendwie überzeugt.

  • Zitat

    So eine Faustregel ist aber reichlich unsinnig, weil der Geschlechterunterschied in der Professionalisierung in verschiedenen Sportarten doch stark variiert. Beim Fußball bekommen die Männer 99% der öffentlichen Aufmerksamkeit, und entsprechend wird der Männerfußball viel professioneller betrieben als der Frauenfußball.


    Du denkst, dass ein Kreisliga Verein bei den Männern weitaus professioneller betrieben wird als die Frauenmannschaften von Bayern München oder dem VFL Wolfsburg?
    Das kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen.

  • Sorry, aber die Diskussion hier ist doch Blödsinn. :keks
    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen: man nimmt einen Standard ( Qualität des Männerfußballs ) und versucht verkrampft, den Frauenfußball diesem anzugleichen; wie soll das gehen?
    Im "Apfeluniversum" sind die deutschen Frauen unter sich Weltklasse, sonst hätten sie nicht so viele Titel gewonnen, sowohl auf Vereinsebene als auch international bei WMs und EMs; das gleiche bei den Männern aus dem "Birnenuniversum". Beide zu mischen und dann die These aufstellen, Frauen wären im Vergleich zu Männern nur deswegen "schlechter", weil die Aufmerksamkeit fehlt, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
    Fußball ist ein Sport, der auf Ausdauer, Kraft, Training, Geschwindigkeit und Technik beruht. Technik kann man lernen, Ausdauer und Kraft nur bis zu einem bestimmten Punkt kompensieren ( im Vergleich zu Männern ), da sind nun mal physische Grenzen gesetzt.
    Frauen rennen die 100 m 10% langsamer, heben 30% weniger Gewichte, im Marathon kommen sie auch 20 min später in´s Ziel etc. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Warum also sollte das im Fußball anders sein?
    Es ist nun mal so und hat nichts mit "Frauenbashing" oder Sexismus zu tun.


    Da Männerfußball nun mal DER Standard ist, im TV und in Zeitungsberichten, beim Public-Viewing, bei den Lizenzvergaben für internationale Turniere, bei der Aufmerksamkeit im Allgemeinen, ist es nur logisch, daß man "optisch" fixiert ist auf die Leistung der Jungs; da können die Mädels nur verlieren, man vergleicht also immer die A-Klasse mit der B-Klasse. Wäre in etwa, wenn man einen BlueRay-Film mit Robert de Niro mit einem VHS-Kassetten Film von Dustin Hofmann sieht und dann auf die schauspielerische Klasse schließt.


    Meine 2 Cents. :)

  • Du denkst, dass ein Kreisliga Verein bei den Männern weitaus professioneller betrieben wird als die Frauenmannschaften von Bayern München oder dem VFL Wolfsburg?
    Das kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen.

    Nein. Ich meine das, was ich gesagt habe. ^^


    Der zitierte Teil war als Antwort auf deine Faustregel gedacht. Diese impliziert nämlich, dass der Geschlechterunterschied im Sport sinnvoll verallgemeinert werden kann, also vor allem auf körperlichen Unterschieden beruht. Gerade beim Fußball ist das meiner Meinung nach aber nicht der Fall. Dort ist auch der durch die Professionalisierung bedingte Teil des Leistungsunterschieds sehr groß. Die von Twiggels verlinkten Artikel betonen ja auch die taktischen Schwächen der Frauenmannschaften.

  • Meine Hoffnung war, dass Blatter hingeschmissen hat, gerade weil er das Gefühl hat, seinen Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen zu können.. Er wird sicher nur zurückkommen, wenn er noch jemanden schmieren kann und dadurch einer Verhaftung entgeht. Naja, wie gesagt, der Sumpf ist einfach zu tief. Da gibt es in meinen Augen kein Herauskommen mehr. Vielleicht sollte man einen Art Aufsicht einführen, wie für Banken, Versicherungen, etc. Dafür müsste man aber wohl von der offiziellen Deklarierung als "Non-Profit-Organisation" weg und die Verbände als das sehen was sie sind: gewinnorientierte Unternehmen.

    Der Anführer eines großen Heeres kann besiegt werden. Aber den festen Entschluss eines Einzigen kannst du nicht wankend machen.

  • Worin besteht der Unterschied von Frauen- und Männerfußball auf dem Platz? Die Frage wurde oben gestellt. Gestern beim Halbfinale D-USA ist mir aufgefallen, dass sehr sehr viele Torschüsse nicht nur vorbei gingen, sondern extrem deutlich vorbei gingen (oft mehr als 5 Meter). Vorher hab ich mich gefragt, ob man nicht voreilig einen Zusammenhang zwischen diesen Fehlern und dem Geschlecht herstellt. Aber gestern ist mir das wirklich nochmal aufgefallen. Auch scheinen sich oft extrem viele Räume für die Angreifer zu ergeben. Diese Beobachtungen habe ich mal mit den Herren-Halbfinals verglichen. Ok Brasilien-Deutschland bewerte ich mal als Sonderfall. Generell scheint das taktische Niveau und die Schusspräzision bei den Männern höher zu sein. Nur so ein Eindruck. Ist aber wohl auch logisch, weil bei den Männern viel mehr in die Ausbildung und taktische Schulung investiert wird und die Männer ja auch aus einem größeren Pool an Talenten schöpfen können.
    Wie wäre wohl das Ergebnis wenn Deutschland Herren gegen Deutschland Damen spielen würde? Da wir davon ausgehen müssen, dass die Männer gewinnen würden: Mit welcher Herrenmannschaft könnte z.B. die USA-Auswahl als gestriger Sieger mithalten? Vielleicht mit einer besseren Zweitligamannschaft? Herrenmannschaft des 1.FC Kaiserslautern?

  • Gabs da nicht mal ein Spiel. Die deutsche Damenmannschaft gegen einen Regionalligaverein? Ah, ne B-Jugendmannschaft vom VfB Stuttgart.


    3:0-Sieg über die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen


    Aber schon über zehn Jahre her. Seitdem hat sich die Lücke vermutlich schon wieder etwas mehr geschlossen.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Das war 2003. Vielleicht sind die Frauen etwas stärker geworden. Hier habe ich aber noch ein paar andere Statistiken dazu gefunden:


    Frauenfußball ? WikiMANNia



    Unter anderem Eintracht Frankfurt U16 (!) - Nationalmannschaft Frauen 2-0


    U15 Fortuna Düsseldorf - FCR 1 Duisburg (Bundesliga) 11-0


    Fortuna Seppenrade (Senioren)/Kreisliga - 1.FC Köln (Bundesliga) 3-0


    Teltower FC (Landesklasse) - Turbine Potsdam 10-3
    Letzteres war 2007.


    Hierzu ein Zitat: Laut Außenreporter Jan zeigten die Turbinen etliche schöne Spielzüge, jedoch war die Abwehr gegen solch bullige Stürmer wie Renato Lötzsch hoffnungslos überfordert. Laut Resumee von Turbine-Coach Schröder zeigten die Mädelz viele gute Kombinationen und spielten auch den technisch besseren Fußball. Dem stimmte auch Teltows Trainer Thoß zu, mit den drei Gegentoren war er gar nicht zufrieden, ebenso mit der Tatsache, dass die Kicker zuviel durch die Athletik rausholten und zu wenig spielerische Elemente einfließen ließen.


    Bevor ich mir also das Finale der Frauen Japan-USA ansehe, kann ich mir auch Teltower FC - Fortuna Seppenrade reinziehen. :D


    Auf der anderen Seite zeigen diese Ergebnisse nur die körperliche Überlegenheit, was nicht unbedingt ein Mehr an Attraktivität bedeutet. Es geht ja auch um Taktik.


    PS: Die oben genannten Daten sind zudem mit Vorsicht zu genießen, denn wikimannia ist, wie schon der Name sagt, eine frauenfeindliche Seite. Ein Zitat als Beispiel: "Der männliche Trainer der Weibermannschaft kommentierte dazu: ..."

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