Da ich im Moment gerade eine Sache erlebe, die irgendwie verdammt nervig, aber auch verdammt witzig ist, mache ich jetzt einfach einmal den Ableger eines anderen, erfolgreichend Threads auf.
Ich hatte mir im August bei einem niederländischen Hersteller von Herrenbekleidung im Schlussverkauf ein Hemd und eine Hose bestellt; es gibt dort nur Männerkleidung. Ende August war das Paket am Zweitwohnsitz (bei Eltern) angekommen, ausgeliefert hatte es DHL. Ich habe es geöffnet: Darin waren das Hemd, die Hose ... und zwei bordeauxrote Abendkleider. Erst habe ich vermutlich ziemlich blöd dreingeschaut, dann habe ich an den Hersteller eine Mail geschrieben und darin gefragt, was da los ist und was ich tun soll.
- Rückfrage von dort: War irgendwas auffälliges am Paket?
- Ich: Ja, Rechnung und Retourenschein haben gefehlt.
- Händler: Ja, dann ist die Sache klar, da war bei DHL bei deiner Sendung und einer anderen Sendung (die mit den Kleidern) die Verpackungen beschädigt worden und die Mitarbeiter haben alles in deine Sendung gepackt und wieder verschlossen. Was du damit anstellst, ist uns egal (war die Quintessenz auf die Frage, was ich mit den Kleidern machen soll.)
Also, was tun? Laut Internet muss man sich bemühen, solche Sachen zurückzugeben. Überkorrekt wie ich bin rufe ich also die DHL-Hotline an und schildere dort der zuständigen Stelle den Sachverhalt. Das ging ungefähr fünf Minuten lang so:
- DHL: SIe haben also was falsches bestellt und wollen es zurückschicken?
- Ich: NEIN
- DHL: Inhalte ihrer Sendung sind beschädigt?
- Ich: NEIN
[...]
- DHL: Sie haben also eine Sendung bekommen, die während des Versandweges beschädigt worden war, und nun neben der eigentlichen Bestellung falsche Gegenstände enthält. Der Verkäufer, der diese Gegenstände nicht führt, will sie daher auch nicht zurücknehmen. Weil Sie keine Kleider tragen und keine Verwendung dafür haben, wissen Sie nicht, was Sie machen sollen."
- Ich: JA
- DHL: Sie können das ja auch gar nicht wissen, weil Sie ja den eigentlichen Empfänger nicht kennen. Sie müssen (!) die Kleider unbedingt inkl. Versandtasche bei einer Poststation abgeben. Es muss eine richtige Poststation sein, kein Paketshop.
- Ich: OK, mache ich, danke für die Hilfe.
Nachdem ich es dann endlich nach 10 Tagen zu so einer Poststation geschafft hatte, hat sich der Dialog im Grunde fast wiederholt. Aber dieses mal hatte die Angestellte, nachdem sie die Sache verstanden hatte, stolz verkündet, dass es da ein Protokoll gibt. Darauf hat sie sich umgedreht, einen Ordner aus dem Regal geholt und ein Formular hervorgezogen und mir erklärt, es gebe da nämliche eine Stelle bei der DHL, die sich um solche Sachen kümmert. Sie würde alles weitere ausfüllen und sich darum kümmern. Ich war einfach nur dankbar, dass sich die Sache offensichtlich erledigt hatte und bin aus dem Laden.
Heute hatte ich eine WhatsAPp von meinem Vater mit einem Foto erhalten - dazu der Text: Für dich ist eine Sendung aus Holland von DHL abgegeben worden.
Auf dem Bild erkenne ich einen Aufkleber: "Falsche Retoure". Ich habe meinen Vater angerufen und gebeten, die Sendung zu öffnen. Ihr könnt euch denken, was der Inhalt war... DHL hatte die Kleider einfach an den Absender "retourniert", und der hat sie an mich "retourniert", weil die Gegenstände ja nicht von denen stammen.
Meine Frage an euch: Benötigt einer von euch Abendkleider?