Dann mußt Du die Fragenstellung ändern: hier schreibst Du von digitalen Inhalten, oben steht "Games".
Es sollte schlichtweg darum gehen, wie viel Zeit mit digitalen Spieletiteln verbracht wird.
Das habe ich geschrieben. Gemeint sind damit „Games“.
Das deckt sich dann auch mit Mogges Aussage bezüglich "keiner hinterfragt 4h Briefmarken sammeln, aber 4h CoD am Stück muss man schon fast verheimlichen".
Diese Diskussion ist schon so alt, wie es Medien gibt. Als das Buch die Hauptquelle der Unterhaltung war, wurden verträumte „Leseratten“ und „Bücherwürmer“ als „weltfremde Sonderlinge“ für ihren Eskapismus kritisiert. Besonders der Typus, der sich bei schönstem Wetter im staubigen Kämmerlein einschließt und nur noch liest, liest, liest. Kritikpunkt war hier der Eskapismus, also die Weltflucht. Schließlich wurde dieser abgelöst von der „Couchpotato“, also von dem Fernsehsüchtigen, der im verwahrlosten Zustand vor dem Fernseher „das Leben verpasst“. Auch ist der eigentliche Kritikpunkt hier nicht das Fernsehen, sondern das eskapistische Verhalten. Dies wurde wiederum abgelöst oder erweitert um den „Zocker“, der außer essen, trinken und schlafen nur noch zockt. Auch hier wird im Wesentlichen der Eskapismus kritisiert. Also der Rückzug aus der Wirklichkeit in eine Welt der Phantasie.
Ich bin schon der Meinung, dass Spiele deutlich eher dazu neigen, „Zeit und Raum“ vergessen zu machen, als Bücher, schon weil die Konsumschwelle viel niedriger liegt. Dazu könnte ich meine Schüler als Beleg anführen. Heutigen Schülern fällt es sehr viel leichter, nächtelang mit der Konsole zu verbringen, als bspw. ein Buch zu lesen oder andere Dinge zu tun. Mannschaftssport fällt mir hier spontan ein. Tendenziell deutlich abnehmend.
Die Diskussion um Eskapismus ist aber gar nicht hier gefragt gewesen. Mir ging es schlichtweg um die aktuellen Nutzungszahlen. Ich finde es bspw. spannend, sich selbst mit anderen vergleichen zu können. Dass z.B. 70-80% angeben, wochentags nicht mehr als 1-3 Stunden zu spielen finde ich interessant, weil es mir einen Vergleichswert zu meinem eigenen Nutzungsverhalten bietet. Wie man dieses Nutzungsverhalten dann zu bewerten hat, muss jeder für sich selbst entscheiden. Kann auch nur jeder für sich selbst entscheiden. Ein wichtiger Indikator dürfte dabei sein, ob und inwiefern das Alltagsleben und die Sozialkontakte nachteilig beeinträchtigt werden oder eben nicht.