Politische Korrektheit und Cancel Culture

  • Nein, unter Politologen, Soziologen und Psychologen ist schon lange definiert, was fremdenfeindlich ist und was konservativ.

    Und genau hier sehe ich ein Problem. Die Linguistik und Pädagogik hast du noch vergessen. Hier wird im Prinzip nämlich eine politische Meinung und Bewertung zur wissenschaftlichen Tatsache erklärt. Das ist aus meiner Sicht fragwürdig, weil es die Meinungsfreiheit einschränkt. Das politische Spektrum wird so allmählich im Namen der Wissenschaft immer weiter nach links verschoben, und zwar "alternativlos".


    Ich möchte mal ein anderes Beispiel nennen. Genderstudies. Auch eine "Wissenschaft". Führt inzwischen zu so abenteuerlichen sprachlichen Blüten wie "User*innen" usw.. Oder die Postulierung eines sogenannten "dritten Geschlechts" namens "Divers". Ist das wirklich noch Wissenschaft? Könnte es nicht auch Ideologie unter dem Deckmantel der Wissenschaft sein? Dann gab es im Namen der Wissenschaft diese abenteuerliche Studie, nach der Konservative angeblich durchschnittlich weniger intelligent seien als Linke/Progressive. Wird heute noch vielfach gerne zitiert. Der Psychologe Satoshi Kanazawa von der London School of Economics and Political Science hatte die Studie "Why Liberals and Atheists Are More Intelligent" veröffentlicht. Ein Jahr danach veröffentlichte er einen Text mit dem Titel: "Why Are Black Women Less Physically Attractive Than Other Women?". Seitdem zitiert man ihn weniger gerne. Quelle


    Zurück zum Thema Fremdenfeindlichkeit. Wo fängt die an, wo hört sie auf? Ist es bereits "fremdenfeindlich", wenn man sichere Grenzen haben möchte, mit einer begrenzten und kontrollierten Einwanderung und illegale Einwanderung strickt ablehnt? Ist es fremdenfeindlich die Abschiebung illegaler Einwanderer zu fordern? Ist es fremdenfeindlich, die Asylgesetzgebung angesichts wachsender Flüchtlingszahlen weltweit restriktiver auslegen zu wollen? Ist es rassistisch an alten Straßennamen und Denkmälern aus der Zeit des Kolonialismus aus Traditionsgründen festhalten zu wollen? All diese Fragen werden heutzutage an den Universitäten beantwortet mit dem Anspruch von Wissenschaftlichkeit. So als handele es sich um unwiderlegbare Tatsachen, wie bspw. die Gravitationskraft. Ist das denn wirklich so, oder wird hier nicht versucht im Namen der Wissenschaft eine politische Debatte zu unterbinden, indem nicht erwünschte Positionen und Meinungen schlichtweg als "unwissenschaftlich" und "unaufgeklärt" deklariert werden oder als "homophob", "xenophob", "misogyn" usw. pathologisiert werden?


    Es gibt da inzwischen wirklich zahllose Beispiele. Mir fällt gerade auch noch das sogenannte "Manspreading" (in der Bahn sitzende Männer mit offener Beinhaltung) ein, was angeblich bekämpft werden müsse, da es "gesellschaftlich anerzogener Chauvenismus" sei. Auch diese Diskussion wurde wohl vor allem an den Universitäten im Namen der Wissenschaft vorangetrieben.


    In der Pädagogik ist das extrem ausgeprägt. Alternative, antiautoritäre Erziehungs- und Schulkonzepte werden dort durch die Bank durch die Wissenschaft an den Universitäten bevorzugt. Schulmodelle wie bspw. die Gesamtschule werden als wissenschaftliche Bedingung ausgegeben. Inklusion als alternativlos mit Hinblick auf die Menschenrechte. usw. usf..

    Welcher vermeintliche Konservative ist denn sympathisch oder nicht arrogant?
    Ich hätte damit Schwierigkeiten, einen zu nennen, gebe ich zu.

    Gibt dir das nicht zu denken?

  • Nein, unter Politologen, Soziologen und Psychologen ist schon lange definiert, was fremdenfeindlich ist und was konservativ.

    @John
    Sehr schön geschrieben. Besser kann man es nicht wieder geben. :thumbup:


    Noch als Ergänzung. Was Politologen, Soziologen usw. "festlegen" ist das eine. Das andere ist die tägliche Erfahrung im privaten Umfeld, auf der Arbeit usw. Mein zugegebenermaßen subjektiver Eindruck ist schon, dass man vorsichtiger sein muss, was man sagt, um nicht als Nazi in die Ecke gestellt zu werden.
    Gerade das Thema Flüchtlinge ist brandgefährlich.


    Über den Blödsinn wie User*innen brauchen wir doch echt nicht sprechen, oder? Haben wir keine anderen Probleme auf der Welt?

  • Zum Thema dritten Geschlecht: Es gibt biologisch schlicht nicht binär zwei Geschlechter und auch eine Intersexualität. Oder wie würdest du jemanden mit Penis und Vagina einordnen? Punkt. Genderstudies können sinnfrei sein, haben aber durchaus ihre Berechtigung, wenn man es interdiziplinär angeht. Der schlechte Ruf kommt leider von einigen, die es einfach falsch nutzen.

    @JohnSehr schön geschrieben. Besser kann man es nicht wieder geben. :thumbup:


    Noch als Ergänzung. Was Politologen, Soziologen usw. "festlegen" ist das eine. Das andere ist die tägliche Erfahrung im privaten Umfeld, auf der Arbeit usw. Mein zugegebenermaßen subjektiver Eindruck ist schon, dass man vorsichtiger sein muss, was man sagt, um nicht als Nazi in die Ecke gestellt zu werden.
    Gerade das Thema Flüchtlinge ist brandgefährlich.


    Über den Blödsinn wie User*innen brauchen wir doch echt nicht sprechen, oder? Haben wir keine anderen Probleme auf der Welt?

    Eben. Wissenschaftliche Definitionen von solchen Begriffen sind schön. Aber gerade im Alltag wird da sehr viel zusammengeworfen. Der Begriff Nazi und links grün versifft fallen mittlerweile sehr früh. Oder wie du es sagst: Bei Flüchtlingen ist kaum eine Diskussion mehr möglich, ohne das direkt mit Gutmensch oder Nazi herumgeworfen wird.


    Ich habe letztens den interessanten Gedanken gelesen, dass wir in den Jahrzehnt des Populismus leben. Überall auf der Welt tritt der Populismus auf, von links und rechts. Über die Sozialen Medien steigert sich das Echo. Gerade einfache kurze Forderungen sind immer gut. (Flüchtlinge raus, Merkel muss weg, build the wall, soziale Gerechtigkeit, Nazis raus, stop the count, black live matters.)(spontan fallen mir mehr rechte als linke ein) Einfach und prägnant.

  • Ist es bereits "fremdenfeindlich", wenn man sichere Grenzen haben möchte, mit einer begrenzten und kontrollierten Einwanderung und illegale Einwanderung strickt ablehnt? Ist es fremdenfeindlich die Abschiebung illegaler Einwanderer zu fordern?

    Nein.


    Ist es fremdenfeindlich, die Asylgesetzgebung angesichts wachsender Flüchtlingszahlen weltweit restriktiver auslegen zu wollen?


    Das ist menschenverachtend und nicht fremdenfeindlich.

    Ist es rassistisch an alten Straßennamen und Denkmälern aus der Zeit des Kolonialismus aus Traditionsgründen festhalten zu wollen?

    Ich denke schon.


    Was hat denn Dein Rundumschlag gegen Gesellschaftswissenschaften mit Rechtsradikalismus zu tun?



    indem nicht erwünschte Positionen und Meinungen schlichtweg als "unwissenschaftlich" und "unaufgeklärt" deklariert werden oder als "homophob", "xenophob", "misogyn" usw. pathologisiert werden?

    Siehst Du hier eine Verschwörung? Wer, welche Seite unterbindet denn was und wozu?
    Sämtliche nicht naturwissenschaftlichen Studien sind Gegenstand von Forschung, schon immer gewesen. Es liegt in der Natur der Sache, daß sie keinen Gesetzmäßigkeiten folgen können, weil sie eben, anders als Die von dir angesprochenen Gravitation, nicht direkt meßbar und damit verifizierbar sind. Hierbei benutzt man andere Instrumente, z.B. Empirie.


    Wenn jemand einmal im Jahr ein Asylbewerberheim anzündet und regelmäßig Dunkelhäutige mit einem Baseballschläger attackiert, kann man davon ausgehen, daß er ein Rechtsradikaler ist, auch wenn es keine Meßsysteme dafür gibt.



    Es gibt da inzwischen wirklich zahllose Beispiele. Mir fällt gerade auch noch das sogenannte "Manspreading" (in der Bahn sitzende Männer mit offener Beinhaltung) ein, was angeblich bekämpft werden müsse, da es "gesellschaftlich anerzogener Chauvenismus" sei. Auch diese Diskussion wurde wohl vor allem an den Universitäten im Namen der Wissenschaft vorangetrieben.

    Ja wo denn sonst? Dafür sind Universitäten nun mal da.
    Und Du meinst jetzt, Universitäten bestimmen die gesellschaftliche Richtung, in die wir uns alle bewegen müssen?


    Mir sind Genderstudies und *-innen so ziemlich mit das wumpeste, das ich mir vorstellen kann.
    Mir sind auch Mohrenköpfe egal oder Zigeunerschnitzel. Wenn allerdings Straßen nach einem Offizier aus Deutsch Südwestafrika benannt sind, sollte man das ändern.
    Dennoch gibt es eine ganze Menge Menschen, denen es anders geht. Und alleine schon, daß es Diskussionsbedarf zu geben scheint, rechtfertigt Studien darüber.



    Die Partei, die irgendeinen Punkt vertritt, der für einen Menschen der wichtigste politische Faktor ist, wird gewählt. Ganz einfach.

    So ist es. Man hat schon immer das kleinere Übel gewählt oder negative Ansichten in Kauf genommen.
    Dennoch muß man sich nicht wundern, wenn man in die rechte Ecke gestellt wird, wenn man AfD wählt. Eine Partei, in der man Funktionäre als Faschisten bezeichnen darf und die teilweise vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Wenn man die wählt, sollte man sich der Konsequenzen bewußt sein.
    Rate mal, welche Partei das sein könnte:


    - für biologische Landwirtschaft
    - gegen Atomkraft, Gentechnik und Überfischung
    - gegen Massentierhaltung und Tierversuche
    - gegen Einsätze der Bundeswehr in Syrien oder Afghanistan


    Alles lobenswerte Ziele, die sich auf Wahlplakaten gut machen, sind aber trotzdem Teile des Parteiprogramms der NPD.
    Wähle ich dann die, weil mir die Grünen im Wahlkreis nicht zusagen?

  • @Mogges
    Ich glaube, wir reden ein Stück weit aneinander vorbei.
    Zum Teil stimme ich mit dir überein, aber lass uns die wissenschaftliche Seite mal kurz zur Seite legen.
    Nappi hat es auch noch mal angesprochen. Man sitzt gemütlich beisammen und diskutiert zum Thema Flüchtlinge. In 95% der Fälle ist für die jeweilige Gegenseite der eine ein Nazi und der andere ein Gutmensch.
    Ähnliche Beobachtungen bei anderen Themen. Als ob es nur noch schwarz und weiß gibt, Grautöne gibt es nicht.
    Ich halte diese Entwicklung für eine Gesellschaft nicht gut, da es diese spaltet. Ergebnis kann man in den USA geben.


    Nur weil man das Asylrecht ändern möchte, ist man kein Nazi und "menschenverachtend" finde ich auch schon hart. Wo ist hier der vernünftige Diskurs zu dem Thema? Jemanden im Mittelmeer ertrinken lassen ist nicht schön, dies heißt aber nicht, dass man jeden freundlich ins Land lassen kann. Irgendwo dazwischen müssen wir als Gesellschaft einen Konsens finden.
    Das passiert aktuell nicht.

  • Zum Thema dritten Geschlecht: Es gibt biologisch schlicht nicht binär zwei Geschlechter und auch eine Intersexualität. Oder wie würdest du jemanden mit Penis und Vagina einordnen? Punkt.

    Vertreten nicht gerade Biologen die Meinung, dass sie mit einem einfachen Bluttest das biologische Geschlecht eines Menschen zuordnen können. Diesen Fall gab es in der Leichtathletik, Menschen mit beiderlei Geschlechtsorganen, die alle Rekorde bei den Frauen brachen. Eine Blutuntersuchung hat dann festgestellt, dass die Hormonwerte um das 15-fache einer Frau erhöht waren, also sie biologisch eigentlich Männer seien.

    Rate mal, welche Partei das sein könnte:

    Hatte ich auf Anhieb richtig geraten, denn Esoterik, biologische Landwirtschaft, Tierwohl über Menschenwohl zu stellen usw. war schon immer typische NS-Ideologie.

    Wähle ich dann die, weil mir die Grünen im Wahlkreis nicht zusagen?

    Wir waren ja von Dingen ausgegangen, die lediglich von einer einzigen Partei als Alleinstellungsmerkmal vertreten werden. Wenn es die Grünen aber nicht geben würde, ja dann könnte die NPD mit diesen Forderungen wohl tatsächlich Bio-Nazis für sich gewinnen.

  • Du implizierst deine Denkweise auf die Anderen und das ist in dem Fall der Fehler. Bei der AfD ist es tatsächlich so, dass die Mehrheit der konservativen Wählerschaft die Partei einfach trotzdem wählt. Es ist für sie das kleinste Übel, auch wenn Teile der Partei rechtsexstrem sind. Insgesamt ist die Schnittmenge trotzdem größer als bei den anderen Parteien und deshalb werden sie gewählt.

    Klar, wenn meine Denkweise die der anderen wäre gäbe es kein Problem :D
    Will mir trotzdem nicht in den Kopf. Man kann ja von mir aus scheiße finden was alle Regierungen seit Adenauer gemacht haben. Aber konservative und rechte die lieber mit Faschisten als mit Demokraten paktiert haben kommt mir einfach zu bekannt vor.

    Irgendwo dazwischen müssen wir als Gesellschaft einen Konsens finden.

    Ich dachte möglichst wenig zu tun und einfach nicht mehr drüber zu sprechen wäre schon der gesellschaftliche Konsens den wir erreicht haben....

  • Ich dachte möglichst wenig zu tun und einfach nicht mehr drüber zu sprechen wäre schon der gesellschaftliche Konsens den wir erreicht haben....

    Ein Thema zu ignorieren ist für mich kein Konsens. Konsens ist, wenn man über ein Thema spricht, Argumente austauscht und am Ende sich zumindest auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt.
    Spricht man nicht über ein zugegebenermaßen schwieriges Thema und findet keine Lösung, passiert sowas wie die AfD und Politikverdrossenheit sowie Populismus werden gefördert.

  • Vertreten nicht gerade Biologen die Meinung, dass sie mit einem einfachen Bluttest das biologische Geschlecht eines Menschen zuordnen können.

    Das machen nicht nur Biologen, das machen andere Wissenschaftler auch.
    Das ist auch keine "Meinung". sondern wissenschaftlicher Konsens. :) X und Y sind Geschlechtschromsomen, XX = Frau, XY = Mann


    Feinjustiert und über Milliarden Jahre entwickelt. Jedes zusätzlich X oder Y Chromosom führt zu Schäden oder Krankheiten.


    Und klar, gerade im Sport führt das zu Diskussionen, da geht´s ja auch um ne Menge Geld.
    Ist jetzt XXY eine Frau mit einem zusätzlichen Y oder ein Mann mit einem X zu viel. Biologisch ist das klar definiert, doch wenn alternative Fakten aus irgendeiner Spinnerecke kommen, wird´s halt schwierig.


    Daß es so etwas wie Epigenetik gibt, also andere Einflüsse auf Entwicklung und Regulation als die pure Gensequenz, ist für viele auch noch Science Fiction. Damit möchte ich sagen, daß zwei Geschlechter zwar biologisch festgelegt, deswegen aber noch lange nicht das Ende sind. Kommt eben auch darauf an, wie wir Geschlecht definieren.

  • Vertreten nicht gerade Biologen die Meinung, dass sie mit einem einfachen Bluttest das biologische Geschlecht eines Menschen zuordnen können. Diesen Fall gab es in der Leichtathletik, Menschen mit beiderlei Geschlechtsorganen, die alle Rekorde bei den Frauen brachen. Eine Blutuntersuchung hat dann festgestellt, dass die Hormonwerte um das 15-fache einer Frau erhöht waren, also sie biologisch eigentlich Männer seien.

    Das ist eine Diskussion, die der Sport versucht zu umgehen. Das Problem ist halt die Definition von Mann und Frau, wann man in welcher Kategorie starten darf. Intersexualität und Transsexualität machen die Diskussion nicht einfacher. Und das man dabei dann mehr oder weniger die ganze Welt beachten muss, die durchaus sehr scheiß Ansichten zu solchen Themen haben können, möchte ich nicht unbedingt die Diskussion führen wollen. Da geht es halt um die Vergleichbarkeit von Leistungen und auch Möglichkeiten legal zu dopen. Und das Urteil das anhand der Hormonwerte wurde wieder zurückgezogen.


    Es gab auch die Diskussion, ob ein Beinamputierter Weitspringer bei den normalen Spielen mitspringen darf oder nicht. Die Norm hat er erfüllt und gute Weiten erzielt, die Befürchtung ist, dass der durch die Prothese einen Vorteil erlangt und sich ein Bionischer Wettkampf um das Material entwickelt. (und leute sich dann absichtlich Beine amputieren lassen)


    Kurz gesagt: Sport und Gesselschaftliches und biologisches Geschlecht sind alle unterschiedlich. Und für einen kleinen Teil unserer Gesellschaft ist es wichtig, dass man sich als divers einordnen kann.

  • Wir sind beim Thema. Es geht um die Frage, ob die Wissenschaft Fragestellungen als wissenschaftliche Tatsachen verkauft, die eigentlich Teil der politischen Meinungsbildung sein müssten. In diesem Fall konkret am Beispiel der Definition von Geschlecht als Männlich, Weiblich, Divers usw., während ein Abweichen von diesen "wissenschaftlichen Tatsachen" dann als reaktionär oder rechtsextrem gebrandmarkt wird.

  • Häh? Wer macht das denn?
    Jemand, der *-/ innen Sternchen scheiße findet ( so wie ich ), ist rechtsextrem?
    Also bitte......

    Laut z.B. Kommilitonen eines Freundes, ja. Begriffe wie "rechtsextrem", "Faschist" oder "Nazi" werden von einigen Personen ziemlich inflationär verwendet, ich selbst wurde bereits alles drei genannt. Wenn man etwas Zeit mit Leuten verbringt die Soziale Arbeit o.ä. studieren findest du Interessante Ansichten zu sowas.


    Hatte mal ne insgesamt knapp 4 stündige Diskussion wo ich ein Mädel am Ende davon überzeugen konnte, dass ich kein Nazi war, dabei ging es auch um so Kleinkram wie Gendersternchen.


    Wobei die Tatsache dass ich Burschenschafter bin bei solchen Diskussionen nicht hilft.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Mogges, du kennst offenbar die "falschen" Leute.
    Gibt z.B. in Kreisen der Hoschulpolitik, oder allgemein bei auf Identitätspolitik spezialisierten Gruppen, genug Leute, für die du allein nach deinem "Kamela vs. Melania- Bitchfight"-Kommentar ein reaktionärer alter Sack wärst.


    Persönlich glaube ich nicht, dass das Abendland untergeht, wenn man, zumindest in offiziellen Dokumenten, ein bisschen auf geschlechtergerechte Sprache achtet. Ich halte die "Studien" die zeigen sollen, dass Frauen sich durch das generische Maskulinum nicht angesprochen fühlen auch für Zweifelhaft, aber gut.


    Nicht das der Kampf gegen Diskriminierung nicht wichtig wäre, aber meiner Meinung nach verrennen sich doch weite Teile der politischen Linken in der Identitätspolitik und wundern sich dann, warum die Debatte darüber, wen man jetzt wie nennen sollte (der neuste Schrei in meinem Umfeld ist "als männlich/weiblich/migrantisch gelesen"), den Durchschnittsbürger eher befremdlich erscheint und keine Wahlsiege bringt. Und dabei ist man sich dann nichtmal untereinander einig. Googelt mal TERF oder SWERF.

  • Wir sind beim Thema. Es geht um die Frage, ob die Wissenschaft Fragestellungen als wissenschaftliche Tatsachen verkauft, die eigentlich Teil der politischen Meinungsbildung sein müssten. In diesem Fall konkret am Beispiel der Definition von Geschlecht als Männlich, Weiblich, Divers usw., während ein Abweichen von diesen "wissenschaftlichen Tatsachen" dann als reaktionär oder rechtsextrem gebrandmarkt wird.

    Und weil es gerade gut dazu passt, ein entsprechender Artikel über die Diskussionsbereitschaft an der Uni in FFM:


    https://www.faz.net/aktuell/fe…hochschulen-17044294.html


    Achtung: ist FAZ

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Gibt z.B. in Kreisen der Hoschulpolitik, oder allgemein bei auf Identitätspolitik spezialisierten Gruppen, genug Leute, für die du allein nach deinem "Kamela vs. Melania- Bitchfight"-Komentar ein reaktionärer alter Sack wärst.

    Oder er würde als sowas wie "sexistischer alter weißer Mann" bezeichnet werden. :ka:


    Anfang der 2000er war ich noch überzeugter SPD-Wähler. Die Ansichten vieler Kommilitonen waren deutlich weiter links zu verorten. Ich habe mich da lieber aus Diskussionen herausgehalten. Den Stempel "Nazi", ",Sexist" usw. wollte ich mir nicht geben (und das als SPD-Wähler).
    Mit "normalen" bzw. abweichenden Meinungen zu kontroversen Themen wie Islam, Zuwanderung oder Gender tun sich einige schwer und werden schnell sehr emotional.

  • Wir sind beim Thema. Es geht um die Frage, ob die Wissenschaft Fragestellungen als wissenschaftliche Tatsachen verkauft, die eigentlich Teil der politischen Meinungsbildung sein müssten. In diesem Fall konkret am Beispiel der Definition von Geschlecht als Männlich, Weiblich, Divers usw., während ein Abweichen von diesen "wissenschaftlichen Tatsachen" dann als reaktionär oder rechtsextrem gebrandmarkt wird.

    Mein lieber John und auch liebe Folgeposter. :) Glaubst du (stellvertretend gefragt) nicht auch das wir zu "Gender" bessere Threads als diesen hier haben? Einer heisst sogar so. ;) Und nur weil jemand "gendert" oder eben nicht, kann man ihn nicht in eine politisches Lager einsortieren - denke da sind wir uns alle einig und darum gehts hier übrigens im Thread.



    Aber gut, weiter machen - ich verschiebe dann und die Beiträge splitten sich irgend wo rein und Meinung und Standpunkte passen dann sehr gut zueinander. (Hoffentlich verschwindet nichts in der Bedeutungslosigkeit - schade um die aufgewendete Zeit) :thumbsup:


    Es hat schon seinen Grund das ich hier aktiv werde....meinst du nicht auch?

  • Oder er würde als sowas wie "sexistischer alter weißer Mann" bezeichnet werden. :ka:
    Anfang der 2000er war ich noch überzeugter SPD-Wähler. Die Ansichten vieler Kommilitonen waren deutlich weiter links zu verorten. Ich habe mich da lieber aus Diskussionen herausgehalten. Den Stempel "Nazi", ",Sexist" usw. wollte ich mir nicht geben (und das als SPD-Wähler).
    Mit "normalen" bzw. abweichenden Meinungen zu kontroversen Themen wie Islam, Zuwanderung oder Gender tun sich einige schwer und werden schnell sehr emotional.

    Gerade im universitären Bereich sehe ich das auch so. Es ist wirklich inzwischen häufig sehr over the top, was da im Asta usw. für Standpunkte als verbindlich deklariert werden. Der FAZ-Artikel über die Denkverbote usw. beschreibt es sehr gut. Auch zu meiner Zeit bekam man sehr deutlich an der Uni zu spüren, was als unerwünschte Position zu gelten hatte. In der Literaturwissenschaft wurde Ernst Jünger als faschistoid, chauvenistisch und militaristisch verrissen. Ohne bspw. auf die Bewunderung vieler Franzosen für sein literarisches Werk einzugehen. Frauenliteratur wurde hingegen oft schon alleine deswegen für lesenswert befunden, weil sie von Frauen stammte. In der Pädagogik galten Frontalunterricht, Einzelaufgaben, repetitives Lernen, Wettbewerbssituationen mit Hinblick auf die Leistung oder eine Exzellenzförderung als grds. unerwünscht und „veraltet“. Das Erziehungswerk „Lob der Disziplin“ von Bernhard Bueb, dem Schuldirektor des Internats Salem, wurde als „Schwarze Pädagogik“ verrissen und im Seminar zum „NoGo“ erklärt. Gerade in der Literaturwissenschaft und Pädagogik ist mir dieser Trend zu faktischen Denkverboten sehr deutlich geworden, weil es sich dort auch in Prüfungsnoten widergespiegelt hat und Diskussionsansätze sehr unangenehm abgewürgt wurden. Nahezu alles, was irgendwie als rechtskonservatives Denken hätte wahrgenommen werden können, galt als anrüchig und unerwünscht. In den Geschichtswissenschaften war es hingegen weniger ausgeprägt.

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