Ich mal wieder 
Für ein paar Penny habe ich am Wochenende beim Keyseller meines Vetrauens folgendes Game ergattert:
Meine ersten 6 Stunden sind rum, und in Sachen Preis/Leistung kann ich das Mobbed wohl empfehlen. Am ehesten würde ich das Spiel mit einem besseren Diablo 1 vergleichen.
Mal der Reihe nach:
Die Story:
Ihr seid ein Dämon, werdet in einem Ritual beschworen, seid sauer auf den Beschwörer aber bevor ihr dem an die Gurgel geht zieht ihr erstmal durch Land.
Das Spiel findet in 2 Welten statt, der realen und der Schattenwelt. Anfangs müsst ihr euch einem von 3 "Helden" bemächtigen, diese sind tot,
sobald ihr einen davon wiederbelebt habt gehärt sein Körper euch - seine borstige Seele leider auch. Da ihr miteinander verbunden seid: macht das beste draus.
Ihr helft euch gegenseitig eure Ziele zu erreichen, in meinem Fall habe ich einen Barbaren-Kriegerkönig erweckt, der wurde von seinem Sohn frühzeitig in Rente geschickt,
nun will er Rache. Soweit Spoilerfrei. Was die anderen 2 wollen; ein Magier und eine Bogenschützin, nun.... keine Ahnung, finde ich vielleicht noch raus?
Die Dialoge sind "okay", ich habe kein neues Baldurs Gate erwartet, aber immerhin ist das Spiel komplett auf deutsch, das rechne ich den Entwicklern immer hoch an,
heutzutage eine Seltenheit. Finde aber interessant wie es manche kleinen Studios schaffen eine gute Übersetzung hinzubekommen und andere größere Entwickler
jammern das die Kosten dafür viel zu hoch wären..... aber zurück zum Thema.
Neben den Dialogen findet ihr überall in der Welt Bücher, diese erzählen eigene Geschichten in mehreren Teilen oder ergänzen die Hauptgeschichte.
Einige davon durchaus unterhaltsam, bislang nehme ich die mit wenn ich sie finde, gehe aber nicht extra auf die Suche.
Die Grafik:
Da ich keine besonderen Ansprüche habe: alles gut. Mein großer Bildschimr wird unterstützt, es läuft auf maximalen Einstellungen absolut flüssig,
Ladezeiten für neue Dungeons liegen im Bereich von 3-5 Sekunden. Höchstens.
Im Detail wirkt das Trefferfeedback an Monster manchmal etwas hölzern, aber das empfinde ich als erträglich. Die Rüstungen und Waffen meiner
Mitstreiter sehen gut aus, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen sehe ich nicht aus wie ein Asia-Ramsch-Händler oder eine Plüschfigur der Teletubbis.
Das Schattenreich ist düster und sicher auch etwas eintönig, aber so sieht es auf der anderen Seite wohl aus... das Gras dort ist nicht grüner, sondern schwarz.
In der Realen Welt war ich erst in einer Stadt, einer Wüste und einigen "Dungeons". Der Detail-Grad ist dabei so la la, zumindest wenn man länger hinsieht.
Die unmittelbare Umgebung ist "okay", steht man aber z.B. an einer Klippe und blickt in die Ferne, da wurde halt gespart. Man sieht da meist undeutlich irgendwas in der Ferne.
Mich berührt das nicht sonderlich. Eine angedeutet Stadt genügt mir, besonders wenn ich ohnehin nie in diesen Teil der Welt komme!
Die Spielmechanik:
Also, direkter Vergleich mit Diablo 1, würde ich meinen. Man bewegt seinen Charakter mit der linken Maustaste, klickt aber auch damit Schalter usw an.
Eine Steuerung über WASD wäre mir lieber gewesen, allerdings bin ich bisher nicht sooo von Gegnern bedrängt gewesen das ich meinen Chrakter präziser
hätte steuern müssen. Insgesamt steuert man bis zu 4 Charaktere, einer ist immer der Dämon, der Held den man am Anfang wählt und 2 weitere.
Ihr habt keinen Einfluss darauf welche Seelen verschlungen werden, die Leute die sich bisher meiner Truppe angeschlossen haben sind aber durchaus unterhaltsam und bringen Abwechslung in die Sache.
Die Besatzung könnt ihr zwischendurch beliebig tauschen, es leveln quasi immer alle mit. Ihr müsst die Reservisten allerdings auch mit ausrüsten.
Geld ist am Anfang rar, Loot bekommt man zwar einiges, aber mehrheitlich Gerümpel. Insgesamt kann ich damit leben, man wird dadurch nicht zu schnell zu stark.
Jeder Charakter hat neben seinem Standartangriff 3 weitere Skills, die schaltet ihr nach und anch frei und verbessert diese auch. Spannend wird es bei den Kombinationen!
En Buff von einem Chrakater gilt für alle 4, beim Wechsel bleibt dieser erhalten, dasselbe gilt für Fähigkeiten. Beispiel: ein Bogenschütze wirft ein Ölfass, das verlangsamt Feinde,
ein Feuermagier kann das Öl aber auch noch anzünden! Euer Dämon friert in der Schattenwelt einen Dämon ein, ein Krieger haut in der realen Welt dann schnell drauf.
Das ist wohl die große Stärke des Spiels, denke ich.
Der Rest ist wie gehabt bzw. wie in diesem Genre üblich: Attributpunkte verteilen, Ausrüstung sammeln, töten, usw.
Kritikpunkte:
Hier die 3 Punkte die in Steam-Bewertungen am häufigsten bemängelt werden:
1) Die Rätsel.
Keins davon würde ein 10jähriges Kind überfordern, meist sind es simple Klick- und Schiebrätsel. Am häufigsten bemängelt werden die Spiele mit der Kugel.
Die Kugel, da liest man viel von, nach meinen ersten 2 Stunden wusste ich worum es geht
Bei den meisten anderen Aufgaben hilft euch euer Dämon, in der Schattenwelt sind fast immer Hinweise zu sehen. Nicht bei der Kugel. Oh nein. Nicht die Kugel.
Da muss jeder in der realen Welt alleine durch... hier also das Ärgernis für viele:
Irgendwo ist eine Bodenplatte, wenn da was drauf liegt geht die Tür auf. Am anderen Ende liegt eine Kugel, wie dafür geschaffen. Die muss nun über einen Abgrund balanciert werden.
Die Kugel rollt an, ihr müsst nacheinander Schalter an der Wand betätigen, diese fahren weitere Bodenplatten aus dem Abgrund hoch und sorgen für eine sichere Reise der Kugel.
Man benötigt also 2-3 Versuche bis man gesehen hat wann man welchen Schalter drückt, merkt sich dann die Reihenfolge (Schalter 2, dann 1, 3, 2, 1) und braucht dann nur noch ein
bisschen Timing um die Kugel nicht zu verlieren. Dafür haben scheinbar viele einfach keine Geduld - und wer an so einer Stelle scheitert, der sieht das Ende vom Spiel nicht.
Bislang bin ich noch nicht an so einer Stelle gewesen, aber anders herum habe ich mich immer recht gut gefühlt wenn ich so eine Passage geschafft habe!
2) Die Menüs.
Angeblich zu kompliziert. Das können eigentlich nur Leute sein die nie was kompliziertes wie EVE Online oder ähnliches gespielt haben.
Am häufigsten wird der Verkauf bei Händler bemängelt, man müsse alle 4 Charakterere durchklicken. Sicherlich wäre die Menüführung auch einfacher gegangen, aber...
meiner Meinung nach ist das Jammern auf hohem Niveau. Wenn man sich da erst mal dran gewöhnt hat, dann finde ich es sogar gut das ich mit jedem Charakter jeden Slot einzeln mit dem Händler durchgehen kann!
Besonders wenn ich willens bin ein neues Item, meist eine Waffe, zu kaufen. Manche Dinge werden im Tutorial nicht so gut erklärt, man kommt aber von selbst auf viele Dinge mit ein bisschen probieren.
Wieder mein Vergleich zu Diablo 1: wenn mich meine grauen Zellen nicht täuschen, dann gab es da überhaupt kein Tutorial??
3) Die Laufwege.
Ja, hier sehe ich auch meinen einzigen Kritikpunkt. Es gibt Teleport-Punkte, die kann der Dämon nutzen. Generell sind die auch garnicht so übel gesetzt, aber:
ihr habt keine Möglichkeit euch einfach mal direkt in die Stadt zurück zu porten. Mein Beispiel aus einer Situation heraus: ich arbeite mich durch eine Ruine, mit 3 Stockwerken. Am Ende erwartet mich der Boss, Loot, etc.
Und dann stehe ich da. Und gucke. Tjoah? Dann mal wieder raus hier. Und da heisst es eben: laufen. Zurück bis zum nächsten Portstein. Und davon gibt es viel zu wenige bei solchen Aktionen.
Das hätte man evtl anders/besser lösen sollen.
Fazit:
Wer nach einem recht soliden Singleplayer-Spiel sucht das insgesamt zwar ein paar Schwächen hat, ansonsten aber recht stimmig daher kommt, dem empfehle ich das Spiel auf jeden Fall. Wer etwas komplexeres will muss auf PoE zurück greifen, wer es gerne simpler mag dem reicht Diablo 3. Für die Abwechslung zwischendurch und einem Preis unter 5 Euro war es mir auf jeden Fall jeden Penny wert, denke so irgendwas unter 20 Euro kann man im Steamsale auf jeden Fall zuschlagen!