Aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19

  • Sehe ich ganz ähnlich wie Lord und Nonsens. Wer möchte schon einen Impfstoff, der nur zu 65% schützt, wenn er einen haben kann, der zu 95% schützt.


    In den USA wollen sie jetzt übrigens dazu übergehen, auch gemischt zu impfen. Also bspw. erste Impfung von Biontech, zweite Impfung dann aber von Moderna usw.. Bisher ist das kaum untersucht, ob es nicht auch den selben oder einen vergleichbaren Impfschutz böte.


    Auch Astra Zeneca überlegt dies in Bezug auf den russischen Impfstoff Sputnik V. Würde man bei gemischten Impfungen ein vergleichbares Resultat erzielen, wäre das ein großer Vorteil, weil man dann schneller und einfach mit dem Impfen könnte, was gerade vorrätig ist und keine zweite Dosis immer zurückhalten müsste.


    Es ist ein Wagnis. Die Hersteller können bisher keine Aussagen zur Wirksamkeit in solchen Fällen machen.

  • @Nonsensification
    Ich sehe es ähnlich wie du, die Diskussion war von Beginn an nicht zielführend.


    Was ist denn die Grundannahme?
    Wenn wir die aktuelle Situation nehmen, dann haben wir halt "nur" zwei Impfstoffe und müssen froh sein, überhaupt einen zu bekommen. Ob dieser einen Schutz von 95% oder 93,8% hat, ist erstmal egal: Besser als keiner.


    Wenn die Annahme aber die Situation in Phase 3 sein soll, dann reden wir über andere Voraussetzungen. In 6 Monaten + stehen ggf. mehr Alternativen in mehr Mengen zur Verfügung. Ein "Wünsch dir was" ist realistischer als heute.


    Über welche Annahme wir sprechen, war zu Beginn der Diskussion nicht klar.


    Der Wunsch ist legitim, ich persönlich glaube aber nicht, dass in 6 Monaten die Lage soviel besser ist. Ggf. habe ich nur die Wahl zwischen 93,8% oder Verzicht.
    Losgelöst davon ist meine persönliche Meinung, dass in Zeiten einer Pandemie jeder von uns froh sein sollte, überhaupt einen Impfstoff zu bekommen.


    @John
    Das ein Impfstoff mit nur 65% auf den Markt kommt halte ich für unrealistisch. Bzw. wird dieser Impfstoff dann nicht an die Gruppen verimpft, bei denen die Werte so schlecht sind.
    Vielleicht bin ich aber hier nicht up to date, dann bitte einmal eine Quelle dazu.

  • Da irrst du dich. Bisher war bei Astra Zeneca generell immer nur von einer Wirksamkeit von 65% die Rede. Das waren die damaligen Ergebnisse. Es gibt allerdings die Vermutung, dass wenn man die erste Impfdosis halbiert, sich der Wert nach der zweiten Impfung auf 90% steigern könnte. Dies hat man durch ein Versehen festgestellt. Wird noch untersucht. Ursache könnte sein, dass die Geimpften bisweilen eine Resistenz gegen den Impfträger (ein Affenvirus) entwickeln, so dass die zweite Impfung nicht mehr vollständig wirken kann. Deswegen auch die Versuche mit einer gemischten Impfung aus 1. AZ und 2. Sputnik V, da letzterer ein anderes Trägervirus verwendet. Der Nachteil einer halben ersten Impfung bei 1.AZ/2.AZ ist hingegen eine sich langsamer aufbauende Immunisierung.


    Vorteile von AZ waren hingegen, dass er wesentlich billiger herzustellen und viel einfacher zu lagern (Kühlung/Haltbarkeit) war. Gerade für Entwickungsländer also eine Option sein könnte, nach dem Motto, zwar nicht das Beste vom Besten, aber bezahlbar und lagerbar. Die Wirksamkeit bei der Immunisierung von Biontek/Pfizer und Moderna lag aber von Anfang an ca. 30% über der von Astra Zeneca. Und das war schon bekannt, bevor die Immunisierungswirkung bei über 65 Jährigen überhaupt diskutiert wurde, die in der AZ-Testgruppe wohl unterrepräsentiert waren mit nur 8% Anteil an den Testpersonen.

  • Beziehst du diese Aussage von dir ganz konkret auf mich?

    Nein, Du schreibst ja selbst, dass Des in der aktuellen Situation (noch) wenig Sinn macht. Dir gelten in erster Linie die beiden ersten Sätze. Danach wäre wohl ein Absatz gut gewesen.


    Der Teil mit den 5% bezog sich darauf, dass eine Wahlmöglichkeit, zumindest sofern sie zu früh kommt, für weitere Ungleichheit sorgen wird. Man muss diese Pandemie weltweit betrachten und die Weltbevölkerung so gut es geht durchimpfen. Die Lage mag sich irgendwann durch Impfungen und Medikamente entspannen, aber im Augenblick sehe ich da wenig Platz für die Befindlichkeiten einzelner.

  • Eigentlich wollte Baden-Würtemberg heute verkünden, dass Kitas und Grundschulen ab Montag wieder vollumpfänglich geöffnet werden und Kinder und Erzieherinnen als Versuchskaninchen dienen sollten. Dieser Plan hat sich jedoch erstmal völlig zerschlagen, da in einem Kindergarten in Freiburg heute ein massiver Ausbruch einer Virsumutation unter den Kindern beobachtet wurde. Bisher sind wohl Infektionen bei 23 der Kinder und Erzieherinnen diagnostiziert worden:


    https://www.spiegel.de/panoram…9c-4a17-b756-31dca158f787

  • Da irrst du dich. Bisher war bei Astra Zeneca generell immer nur von einer Wirksamkeit von 65% die Rede. Das waren die damaligen Ergebnisse. Es gibt allerdings die Vermutung, dass wenn man die erste Impfdosis halbiert, sich der Wert nach der zweiten Impfung auf 90% steigern könnte. Dies hat man durch ein Versehen festgestellt.

    Moment...
    Die Frage ist ja, ob der Wirkstoff auch dann zugelassen worden wäre, wenn er nur eine Wirksamkeit von 65% hat.
    Man hat per Zufall festgestellt, dass die Wirksamkeit sich deutlich erhöht, wenn man erst eine halbe und später eine volle Dosis verabreicht. Darauf kann man sich einstellen und in der Praxis berücksichtigen.
    De Facto hat der Impfstoff dann eine Wirksamkeit von 90%.

  • Bisher gibt es keine verlässliche Studie dazu, ob der Impfstoff bei erster halber Dosis immer 90% Immunität liefert. Wie gesagt, das war ein Versehen. Offizielle Impfempfehlung von AZ sind demnach noch immer zwei volle Dosen, weil es ansonsten noch keine genügenden Studien gibt. Deswegen ja auch das Problem mit über 65 Jährigen. Zu Wirksamkeit dort gibt es nicht genügend Studien. Man weiß es schlicht nicht. Offiziell liegt die Immunität bei unter 65 Jährigen nun irgendwo zwischen 62 und 70%. Also deutlich unter den 94% von Moderna und den 95% von Biontech. Eine Aufschlüsselung bspw. in 30, 40 und 50-jährige habe ich auch nirgendwo bisher finden können.


    Standardmäßig zugelassen werden bisher grds. alle Impfstoffe ab einer Immunitätswirkung von 50%.

  • Hoffentlich überleben das Erzieherinnen und Angehörige.

    Bitte nicht überdramatisieren, John. Corona ist nervig und auch nicht einfach eine andere Variante der Grippe.
    Dennoch ist Corona für die meisten Menschen ungefährlich. Mögliche noch unbekannte Folge- oder Long-Covidschäden von dieser Betrachtung ausgenommen.
    So recht gefährlich wird es ja erst ab dem letzten Lebensdrittel.


    Corona-Tote nach Alter

  • Bitte nicht überdramatisieren, John. Corona ist nervig und auch nicht einfach eine andere Variante der Grippe.Dennoch ist Corona für die meisten Menschen ungefährlich. Mögliche noch unbekannte Folge- oder Long-Covidschäden von dieser Betrachtung ausgenommen.
    So recht gefährlich wird es ja erst ab dem letzten Lebensdrittel.


    Corona-Tote nach Alter

    Der hier war gesund, Familienvater und Anfang 40:


    In der Schule angesteckt?: Berliner Lehrer stirbt nach Corona-Infektion - Berlin - Tagesspiegel


    Und wenn du nicht ganz gesund bist, bspw. ab einem erhöhten BMI von 35, dann wirst du mit 90% Wahrscheinlichkeit beatmet werden müssen. Stand mal in einer französischen Studie. Jetzt überleg mal, wie viele Menschen in DE nen BMI über 35 haben.

  • Der hier war gesund, Familienvater und Anfang 40:


    In der Schule angesteckt?: Berliner Lehrer stirbt nach Corona-Infektion - Berlin - Tagesspiegel


    Und wenn du nicht ganz gesund bist, bspw. ab einem erhöhten BMI von 35, dann wirst du mit 90% Wahrscheinlichkeit beatmet werden müssen. Stand mal in einer französischen Studie. Jetzt überleg mal, wie viele Menschen in DE nen BMI über 35 haben.

    Leider finde ich keine Quelle, die es noch ein wenig differenzierter betrachtet.
    18% der Menschen in Deutschland haben einen BMI von über 30. Klick mich


    Wieviele davon einen BMI über 35 haben, steht da leider nicht. Kann nur schätzen, aber mehr als insgesamt 5% werden es nicht sein, eher weniger. Wer einen BMI mit mehr als 35 hat, läuft unter Adipositas Grad II. "Nicht ganz gesund" ist eine beschönigende Beschreibung des tatsächlichen Zustandes.
    Die wenigsten davon sind tatsächlich krank, die Ursachen sind eher falsche Ernährung und zu wenig Sport.
    Möchte niemanden zu nahe treten, trage auch einen Wohlstandsbauch, aber ein BMI über 35 ist nicht "ein wenig ungesund" oder leichtes Übergewicht.


    Wenn ich zuviel auf die Waage bringe, muss ich mich nicht über Kreuzschmerzen oder Knieprobleme wundern. Hier fehlt mir manchmal die Ehrlichkeit (auch von Ärzten). Bringt zum Beispiel nichts, wenn man X Therapien macht, dabei eine wesentliche Ursache (hohes Gewicht) aber vernachlässigt wird.


    Einfach mal 10-15kg abnehmen und man fühlt sich deutlich wohler. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit beatmet zu werden und an Corona zu sterben.

  • Genau, und bist du Alkoholiker musst du halt einfach mal mit dem Trinken aufhören. Und biste depressiv, dann reiß dich halt einfach mal nen bisschen zusammen, ist alles halb so wild. Man muss nur wollen. :rolleyes:


    Übrigens haben nur 40 jährige 18% mit über 30. Alle älteren sind deutlich dadrüber. Umso älter umso dicker. Ist ja auch kein Wunder. Ich brauche mich nur umsehen, wie viele Menschen im Alltag eindeutig übergewichtig sind. Das sind verdammt viele in Deutschland. Und selbst bei „nur“ 25 bis 30 BMI kämen dann immer noch viele an die Beatmungsmaschine. Vielleicht dann nicht mehr 60% sondern nur noch 40%. Wären immer noch zu viele.

  • Zuviel futtern und zuviel auf der Couch zu sitzen mit einer Suchtkrankheit bzw. psychische Erkrankung in einen Topf zu werfen ist... :grübel: interessant.
    Und ja, es gibt ein paar Menschen, die fettsüchtig sind oder deren Gewicht krankheitsbedingt zu hoch ist.
    Bei 95% liegt das hohe Gewicht aber an falscher Ernährung und/oder mangelnder Bewegung. Will nur keiner zugeben bzw. ist einfacher zu sagen "ist krankheitsbedingt".



    Übrigens haben nur 40 jährige 18% mit über 30. Alle älteren sind deutlich dadrüber. Umso älter umso dicker. Ist ja auch kein Wunder. Ich brauche mich nur umsehen, wie viele Menschen im Alltag eindeutig übergewichtig sind. Das sind verdammt viele in Deutschland.

    Schau dir nochmal oben den Link an. 18% BMI über 30 bezieht sich auf gesamt Deutschland, also alle Altersklassen.
    35 aufwärts werden mMn nochmal deutlich weniger usw.

  • So recht gefährlich wird es ja erst ab dem letzten Lebensdrittel.

    Und für Frauen, die leiden deutlich häufiger unter dauerhaften Erschöpfungssyndromen.

    Mögliche noch unbekannte Folge- oder Long-Covidschäden von dieser Betrachtung ausgenommen.

    Die Folgen sind schon lange bekannt, das unbekannt würde ich also streichen.

  • Zuviel futtern und zuviel auf der Couch zu sitzen mit einer Suchtkrankheit bzw. psychische Erkrankung in einen Topf zu werfen ist... interessant.
    Und ja, es gibt ein paar Menschen, die fettsüchtig sind oder deren Gewicht krankheitsbedingt zu hoch ist.
    Bei 95% liegt das hohe Gewicht aber an falscher Ernährung und/oder mangelnder Bewegung. Will nur keiner zugeben bzw. ist einfacher zu sagen "ist krankheitsbedingt".

    Genau, und Magersüchtige müssen sich halt einfach mal wieder ordentliche Portionen auf den Teller packen, dann wird das schon. Das Leben kann so einfach sein. - Ich behaupte bei 95% ist das hohe Gewicht eine Folge psychischer, emotionaler Belastung, aufgrund von Stress, Trauer, Liebeskummer oder Einsamkeit die durch Essen kompensiert wird. Und dazu dienen Suchterkrankungen in der Regel. Alkoholismus, Nikotinsucht, Drogensucht, Magersucht, Fresssucht, Spielsucht, Onlinesucht usw. usf.. Meistens geht es immer um den Versuch, emotionale Probleme wie Stress usw. damit zu steuern bzw. zu betäuben oder sich selber "ne gute Zeit" zu verschaffen und sich dadurch mal zu entlasten. Und wenn du behauptest, dass Zucker- und Fett nicht dein Genuss- und Suchtzentrum im Gehirn massiv triggern können, dann hast du schlichtweg wenig Ahnung. Nicht umsonst packt die Lebensmittelindustrie das nahezu überall rein. Zudem steigt der BMI in der Gesamtbevölkerung seit Jahrzehnten massiv an und es sollte daher ziemlich klar sein, dass es dafür wohl eher strukturelle Ursachen gibt, als allein individuelle.


    Ich will damit nicht sagen, dass man das nicht individuell in den Griff kriegen kann. Letztlich ist es ausschließlich individuell möglich. Eine Sucht kann man immer nur selber in den Griff kriegen. Aber dazu ist extrem viel Disziplin nötig, wie bei jeder Suchterkrankung. Vielleicht sogar noch mehr. Rauchen und Alkohol sind nicht lebensnotwendig. Aber auf Essen kannst du nicht verzichten. Abstinenz geht also schonmal quasi nicht. Hinzu kommt der gesellschaftliche Faktor. Es wäre schön, wenn die Gesellschaft insgesamt mehr anerkennen würde, dass übermäßiges Essen und Adipositas vermutlich auch einen Suchtcharakter mit verhältnismäßig hohem Leidensfaktor haben. Oder kennst du auch nur einen Übergewichtigen, der nicht lieber schlank wäre? Ich nicht. Aber anzunehmen, das könne jeder einfach so hinbekommen, wenn er sich nur ordentlich zusammenreißen würde, ist genauso falsch wie bei jedem anderen Suchtverhalten.


    Es gibt übrigens auch einen Grund dafür, warum wir dazu tendieren Rauchen, Alkoholismus, Magersucht, Spielsucht usw. deutlich milder zu beurteilen, als krankhaftes Übergewicht. Krankhaftes Übergewicht ist die einzige Suchterkrankung, welche direkt die sexuelle Attraktivität im Erscheinungsbild für vermutlich 95% aller Menschen massiv mindert. Ich denke das wird sehr viel unterbewusst mit unserer Reaktion darauf und unserem Umgang damit zu tun haben.

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