Heute graben wir einmal ganz tief in der Nichenkisten der Strategiespiele.
Combat Mission ist eine mittlerweile zwanzig Jahre alte Reihe die von einen kleinen Entwicklerteam stets fortgeführt wird.
Mittlerweile deckt die Reihe nicht nur Szenarien aus dem Zweiten Weltkrieg ab, wie etwa Italien, Normandie, Ardennenoffensive und Operation Bagration, sondern mit dem Sowjetisch-Afghanischen Krieg, einer hypothetische NATO Intervention in Syrien 2008 und einer hypothetischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine/USA im Jahre 2017 werden auch aktuelle Konflikte und die dort eingesetzten Materialien dargestellt.
Am ehesten sind die Titel mit anderen anspruchsvollen Taktiktiteln wie etwa Graviteam Tactics zu vergleichen.
Ok, das sagt wahrscheinlich den Meisten auch nichts, es lassen sich aber auch gewisse Parallelen zu der Wargame/Steel Division Spielen ziehen, nur das Combat Mission versucht mehr Authenzität reinzubringen und eine gewisse Nähe zu klassischen Tabletop Spielen ist nicht ganz abzusprechen.
Die Gefechte reichen in ihrer Größe von weniger als 100 Mann bis hin zu weit über tausend. Dreh- und Angelpunkt ist in zunächst das umfangreiche Spottingsystem. Wetter, Tageszeit, Rauchentwicklung und auch Akustik, sowie Optiken bestimmen wie und wann eine Einheit andere Truppen sichtet.
Hier greift dann nun das Kommunikationssystem auch mit ein. Einheiten können Positionen des Feindes auf unterschiedlichste Weise durchgeben. In Hörweite durch Rufzeichen, in Sichtweite durch Handzeichen und Truppen, welche ein Radio dabei haben können dies an weitere Radios durchgeben. Die wiederum geben die Informationen an alle anderen Truppen, welche kein Radio haben, mit den zuvor beschriebene Methoden weiter. Dadurch können Einheiten in Kämpfe eingreifen, über die sie alleine gar nicht die notwendigen Informationen verfügen.
Dies schafft Feuerüberlegenheit und Feuerüberlegenheit gewinnt Kämpfe.
Das Ganze ist aber auch ein zweischneidiges Schwert. Einheiten, die über die Kommunikation erfahren, dass gerade Verbündete in ihrem Transporter durch eine Panzergranate verendet sind, erleiden genauso einen Moraldämpfer wie auch Truppen, die das Ganze aus nächster Nähe beobachten konnten.
Verbände, welche komplett von der Befehlskette abgeschnitten sind, nehmen nur noch schwer Befehle entgegen. Sobald es brenzlig wird halten sie eher den Kopf unten oder treten sogar eigenständig den Rückzug zu den eigenen Linien.
Die Aufrechterhaltung einer soliden Befehlskette ist als das A und O eines erfolgreichen Gefechtes.
Die Gefechte selber lassen sich in zwei unterschiedlichen Spielmodi austragen: Echtzeit und rundenbasiert.
Im Echtzeitmodus ist zu Beginn deutlich einfacher verschiedene Truppenteile zu koordinieren. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass man an einem Frontabschnitt wichtige Details verpasst, was früher oder später den unnötigen Tod von einigen Pixeltruppen nachsich zieht.
Im rundenbasierten Modus hingegen kann man nur alle 60 Sekunden seine Befehle geben, um sich dann in der nächste Minuten in Echtzeit anzuschauen was passiert, bevor man wieder eingreifen kann. Es dauert ein paar Ründchen bis man sich mit dem Timings der einzelnen Aktionen vertraut gemacht hat, letztendlich sind die Spiele aber auf den rundenbasierten Modus konzipiert.
Jeder Titel kommt mit mindestens zwei Kampagnen und dutzenden Einzelszenarien daher. Zudem gibt es auch eine aktive Moddingcommunity, die weitere Szenarien zur Verfügung stellt, oder gleich ganz neue Konfliktzonen ins Spiel bringt.
Auch Multiplayer ist möglich in beiden Spielmodi. Entweder schnappt man sich kurzerhand ein vorgefertigtes Szenario mit definierten Streitkräften, oder aber erstellt kurzerhand sein eigenes und beide Seiten kaufen sich im Vorfeld über ein Punktesystem ihre Streitkräfte zusammen.
Alle Titel gibt es auch ganz klassisch als kostenlose Demo zu haben. Diese kommt mit ein paar Einzelszenarien daher und ist auch muultiplayerfähig.
Die Demos findet ihr auf Seite des Entwicklers. Hier geht ihr unter "Games", wählt einen Titel aus und danach die "Base Game" Version und links in der Spalte sind die Demos verlinkt.
https://www.battlefront.com/index.php?p=home
Wer noch audiovisuelle Eindrücke benötigt, für den habe ich den Start der Bundeswehr Kampagne aus dem NATO Modul von Shock Force 2 aufgenommen.