Nachdem im Auf ein Bier - Forum die Serie in ihren ersten Folgen für die Schauspieler, die Büchernähe und den Fanservice gelobt und für die Einführung von nicht Buch- und Spielekennern her kritisiert wurde, verfasste ich dort 3 Beiträge, welche ich auch hier gerne abbilden möchte:
ZitatOh da bin ich echt mal gespannt, ich mag ja Nähe zum Orginal und Fanservice.
Meine Große hat schon zugesagt, dass dies unsere Weihnachtsserie dieses Jahr wird und sie hat es aber selbst im ersten Buch nicht weit geschaft, mal sehen, dann ist sie ja das perfekte Testobjekt.
ZitatAlles anzeigenAndererseits wurde es denn in den Kurzgeschichten auch alles gleich so ausgebreitet?
Ich glaube, meine mich zu erinnern, auch da wurde alles erst nach und nach, vereinzelt mitgeteilt.
Beim ersten Lesen der beiden Kurzgeschichten Bände war mir auch noch nicht mal der zeitliche Ablauf wirklich klar (hinsichtlich der fabulösen Dreiecksbeziehung *love*), da die Reihenfolge der Kurzgeschichten ja keinesfalls chronologisch ist.
Erst beim 2 mal hatte ich das nach reichlicher Grübelei durchblickt.
Und auch in anderen großen Fantasygeschichten wird in der Regel der Nebel auch meist langsam gelüftet, um immer eine Karotte vorhalten zu können.
Einzig Geralts grandioser Charakter (trotz aller Zwiespalt seiner Herkunft, Zunft und erfassung seiner durch die Außenwelt) erschloss sich mir in den Kurzgeschichten ziemlich schnell, was ich mir auch irgendwie von der Serie erhoffe.
Oh man ich bin schon wieder voll unter einer kuschligen Wohlfühlvorfreude und kann es kaum erwarten.
Gleich geht's los. *love*
ZitatAlles anzeigenSo erste Folge von der Witcherserie geschaut und ja meine Tochter meinte, das ist so als ob man mitten ins Ende einer Staffel geschmissen wird.
Wobei das schon lustig ist, da sie dies vor allen auf die Szenen in Cintra bezieht, die man so in den Büchern ja gar nicht erlebt.
Zudem verzog Sie des öfteren das Gesicht bei den Spezialeffekts und der (ihrer Sprache nach) PseudoCollnes von Geralt, u.a. vor dem Kampf am Marktplatz.
Nicht desto trotz fand sie die erste Folge nicht schlecht.
Allerdings warnte ich ja schon vorm Lesen der Bücher, dass sie aus meiner Sicht von einem Mann für ein eher Männerlastiges Publikum geschrieben wurde, u.a. auch deshalb fand ich mich dort sehr gut wieder.
Ich selbst fand die erste Folge mehr als gelungen, klar das Budget war anscheinend doch nicht vergleichbar mit anderen Fantasyblockbustern und Spezialeffekts, Schlachten und Schloß- und Stadtübersichten/Bühnenbilder sind leicht trashig. Aber ganz ehrlich, das machte auch nicht die Bücher aus, all die dargestellte Cintrastoryline wurde im Buch gar nicht berichtet, sondern rückblickend, bruchstückartig, in Erfahrungsberichten kleinteilig und zerfahren erzählt.
Nein die Dialoge, die Charaktere und die moralischen Unwegsamkeiten, jene Widersprüche der Gesellschaft sind mehr der Kern und ich finde, sie wurden wenn auch nicht optimal, aber dennoch löblich und auch mit der erforderlichen Liebe zum Detail umgesetzt.
Bis auf Galanthe hab ich mich eigentlich in fast allen Rollen wiedergefunden und gerade Geralt (hach man bin ich froh, [anfangs dachte ich noch, Mensch, ich wüsste selbst nicht wie man ihn schauspielerisch interpretieren könnte], aber je länger die Folge ging umso mehr verwischte sich mein Zweifel) macht eine echt gute Figur! Auch Ciri hat Spitzen, gerade die erste Szene auf dem Markt, der letzte Blick, die mich frohlocken lassen.
Bezüglich der Einführung in die Serie, nunja ich glaube gerade diese Geschichte, wäre nicht wirklich meine erste Wahl gewesen, da es letztendlich zu Beginn viel zu Bedeutungsschwanger rüber kommt. Da wäre mehr Feingefühl denn Fanservice (den ich selbst übrigens super finde) besser gewesen.
Aber nun gut, wenn man es annimmt, so wurden gute Schauspieler ausgewählt und gerade die Kampfszene war im Hinblick/Vergleich auf die Bücher bzw. dem Gefühl, welches ich von ihr noch im Hinterkopf habe, einfach Hammer!
Fliessend, schnörkel- und kompromisslos! (Geralts Widerspruch in Perfektion!)
Schade leider (oder war es ein Kniff?), dass für den Bücher-Unwissenden die Dramatik für die Bevölkerung (also die Waagschalen des kleineren Übels) nur angedeutet wurde (eventuell so aber auch unter gehen könnte) und die eigentliche Kampfkraft der Truppe und Renfri's zuvor kaum einer Andeutung verdiente.
Ich bin gespannt, mir als Buchliebhaber gefällt es sehr gut. Ich habe nur Angst, dass gewisse Feinheiten, aufgrund von der Struktur der gewählten Erzählweise und der eventuell zu wenig genommenen Zeit, für den Nichtbuchleser geopfert werden.
Wobei vielleicht dies auch ein Stilmittel ist, um den Zuschauer zum Mitdenken zu bewegen?
Aber ganz ehrlich, was mache ich mir da eigentlich eine Platte, mir gefällt es bisher und ich bin hooked.