Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen 2019

  • Na dann diskutier doch einfach mal mit, wie wär´s?
    Hab das Gefühl, Du kommst aus der Ecke, tritts jemandem an´s Schienbein und haust dann wieder für zwei Wochen ab.


    Wenn´s dann mal für nen Mehrzeiler mit eigener Meinung reicht, kommt der meistens aus der nebulös schwurbeligen Ecke und hat zum Thema eigentlich gar nicht beigetragen.
    Du kannst das gerne anders sehen und uns vom Gegenteil überzeugen......

  • Muß man sich das Höcke Video ansehen?

    Nein


    Kannst Du das nicht in zwei Sätzen zusammenfassen....


    Hab ich doch:

    Er beantwortet praktisch keine einzige Frage wirklich konkret und spult einfach stumpf sein Programm ab, wie ein richtig etablierter Politiker


    Falls du inhaltlich meinst, da sind keine großartigen Überraschungen dabei. Seine provokanten Thesen von diversen Veranstaltungen für die Anhänger in weichgespült.



    Zumindest hat er nicht die gleich die Schuhe auf den Tisch gestellt wie Johnson zu Gast bei Macron.


    Er macht ja auch auf anständig und nicht auf Prolet.


    Gab passend dazu auch mal hier im Forum so ne Aussage wie: "Im Osten ist alles schön begrünt, gepflegt und liegt kein Müll auf der Straße." Nur was bringt das wenn man den Müll dann an der Wahlurne wählt :D

  • Sehe ich

    Hab das Gefühl, Du kommst aus der Ecke, tritt´s jemandem an´s Schienbein und haust dann wieder für zwei Wochen ab.

    Kann durchaus sein, Zeit für Forenaktivität muss man sich abringen, da ist ja schnell mal eine Stunde oder mehr von den 6 h Freizeit weg, die man auch anderweitig gebrauchen könnte.


    kommt der meistens aus der nebulös schwurbeligen Ecke und hat zum Thema eigentlich gar nicht beigetragen.

    Danke für die Blumen. Bevor ich das immerselbe Tonband nochmal in die Tasten klopfe, schreibe ich eben eher etwas abstrahierter. Dass du damit Probleme hast, weiß ich ja seit dem PAG. ;)

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Muss Draconarius in soweit mal beispringen, dass es grundsätzlich nicht verwerflich ist hier nur selten aufzuschlagen, seine zwei Cents abzugeben und wieder zu verschwinden.


    Ansonsten zitiere ich mal aus dem Thread den ich oben ausgegraben habe:


    Der Ton macht die Musik :Band:

  • Naja, bevor ich meine Zeit in Mehrzeiler investiere, die du dann im Weißbierdunst selber hininterpretierst, wie du sie brauchst...

    So Unrecht hast du in meinen Augen damit jedenfalls nicht. Der Verlauf diverser Diskussionen zu diesem einen Thema ähnelt sich doch sehr in letzter Zeit. Wer das moggesianische Weltbild nicht bedingungslos folgt, muss ein "Naziversteher" sein. Wer der AfD mit Populismus antwortet, kann in der Sache keinen Deut besser sein. Es ist schon kurios, wie man die Ausführungen von Kelti zu tiefergehenden und vielseitigen Problemen der vergangenen Bundesregierungen so interpretieren kann, dass sich damit ein Unterstützer der AfD entlarvt hat. Wer die Bundesregierung kritisiert, ist zwangsläufig ein rechtsextremer AfD-Wähler? Bei der letzten Wahl in Sachsen haben über 88 % der Wähler nicht AfD gewählt - gekonnt ignoriert. Erleben wir hier einen paranoiden Charakterzug von Mogges? Vielleicht fehlt es einfach an Selbstreflexion.



    Danke für die Blumen. Bevor ich das immerselbe Tonband nochmal in die Tasten klopfe, schreibe ich eben eher etwas abstrahierter. Dass du damit Probleme hast, weiß ich ja seit dem PAG.

    Das ist der Kern. :thumbup:



    Wenn es in Deutschland in der Hauptsache Menschen gäbe, wie die, die sich in diesem Forum tummeln, dann hätte die AfD keine 25% Prognose...

    In unserem Forum würde von den schreibenden Mitgliedern sicherlich niemand AfD wählen. Selbst die CDU sollte es äußerst schwer haben.

  • Er ist Geschichtslehrer

    Dann scheint er (Höcke) in entscheidenden Vorlesungen gepennt zu haben!


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Bei der letzten Wahl in Sachsen haben über 88 % der Wähler nicht AfD gewählt - gekonnt ignoriert. Erleben wir hier einen paranoiden Charakterzug von Mogges? Vielleicht fehlt es einfach an Selbstreflexion.

    Das ist zwar ein Lichtblick, der Trend zeigt allerdings in die Richtung, dass die rechten Parteien weiter hinzugewinnen werden.


    Auch ich bin der Meinung, dass die AfD ohne das Migrantenthema kaum eine Existenzgrundlage vorzuweisen hätte. Deswegen müssten die etablierten Parteien eigentlich alles daran setzen, dieses Thema vernünftig zu lösen. Davon sieht man allerdings gar nichts, es wird lieber tot geschwiegen.


    Im Osten macht man sich andere Sorgen als im Westen der Republik, die Probleme sind aber auch weitaus größer. Kelti hat ja diesen neuen Atlas angesprochen, der vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Den habe ich mir ebenfalls angesehen und der spricht nun mal Bände. So kann es nicht weiter gehen, dazu müssten sich eigentlich sofort sämtliche Parteien in der Öffentlichkeit melden und Empörung über das eigene Versagen kund tun, aber es kam gar nichts, man traut sich kaum das Problem anzusprechen.

  • Diesmal werden es dann nur rund 75% sein. Das ist gegenüber den 88% eine Verschlechterung.

    Es ist noch nicht mal primär das Problem, dass die AfD mehr Zuspruch bekommt. Das wirklich schlimme daran ist doch, dass die großen oder ehemals großen Parteien oder die sich noch immer selbst als solche wahrnehmen, massiv verlieren und sich auch andere Verschiebungen einstellen. Sollte es eine mögliche Koalition zwischen zwei Parteien geben, dann wären auch 25% AfD in der Opposition vielleicht noch handhabbar. Wenn die geeignete Politik zustande käme, versteht sich.


    Aber eine Koalition aus 3 oder sogar mehr Parteien, deren Programm und Vision nicht wirklich parallel läuft, kann nur in Zwist, Streit und Handlungsunfähigkeit enden und spielt somit der AfD noch mehr in die Hände.


    Die GroKo hat es ja trotz aller Möglichkeiten nicht vermocht, wirklich an einem Strang zu ziehen. Da mutiert ja selbst die gemeinsame Regierungsarbeit zum Wahlkampf, der sich dann komplett 4 Jahre durchzieht, anstatt sein vereinbartes Programm durchzusetzen.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Jetzt drehen wir uns aber im Kreis. Du kritisierst Regierung und Parteien hier zum wiederholten Male so heftig, dagegen sehen Flo oder ich (die auch gerne und häufig dasselbe kritisieren) ja aus wie regierungstreue Patrioten :D


    Bevor irgendjemand was falsch versteht: Inhaltlich bin ich komplett bei dir ;)

  • Jetzt drehen wir uns aber im Kreis. Du kritisierst Regierung und Parteien hier zum wiederholten Male so heftig, dagegen sehen Flo oder ich (die auch gerne und häufig dasselbe kritisieren) ja aus wie regierungstreue Patrioten

    Einsetzender Altersstarrsinn :grübel:


    Vielleicht hat man nach ein paar Jahrzehnten diese Selbstdarsteller auch einfach satt. Möchte ich auch nicht ausschließen.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Interview mit dem SPD-Spitzenkandidat für Sachsen:



    Hab ein bisschen reingehört, macht einen ganz sympathischen Eindruck. Kann jetzt seine Arbeit als Minister nicht bewerten, aber meine Einschätzung wäre, dass die SPD in Sachsen unter dem bundesweiten Trend der SPD leidet und die Umfrageergebnisse entsprechend nicht ihm anzurechnen sind.

  • So, dann schmeiße ich auch noch meine Meinung in die Runde. Habe allerdings auch zunehmend keine Lust auf die Diskussion, weil sie hier vor allem emotional und nicht sachlich geführt wird. Den Weggang von Twiggels bedaure ich sehr in diesem Zusammenhang, auch wenn ich ihn für eine ziemlich ungerechtfertigte Überreaktion halte.


    Zur ganzen AfD-Problematik:


    In meinem gesamten Freundes- und Kollegenkreis kenne ich niemanden, den das Erstarken der AfD nicht besorgt und umtreibt. Andererseits sehe ich, dass in den Elternhäusern der Schülerinnen und Schüler meiner Schule durchaus solche Tendenzen weit verbreitet sind. Und wir reden in diesem Fall von weit mehr als 25% würde ich sagen.


    Ferner war ich kürzlich auf einer Landtagswahlveranstaltung unserer Lokalzeitung. Diese hatte zu einem Diskussions-Forum mit den wichtigsten Kandidaten aller Parteien eingeladen. Jeder Bürger konnte kommen und den Landtagskandidaten Fragen stellen. Eintritt kostenlos. Was mich direkt überraschte: Die Stimmung im Saal war aufgeheizt und gegenüber der AfD-Kandidaten nahezu einstimmig gereizt. Diese begann schließlich ihre Vorstellung damit, dass sie sich für demokratische Rechte und Redefreiheit einsetzen wolle, denn diese seien im „aktuellen System BRD“ nicht gegeben. Lautes Stöhnen und Buhrufe im Publikum. Später folgte heftiger Widerspruch aller anderen Parteien und aus dem Publikum. Die AfD-Kandidatin blieb eine einsame Figur im Saal. Lediglich unterstützt von EINEM, dafür umso lauter und aggressiver agierendem Zwischenrufer, der immer wieder wütend die Veranstaltung störte, bis er ausdrücklich durch die Moderation ermahnt werden musste, sich doch bitte, wie alle anderen auch, an die Gesprächsregeln zu halten und die Veranstaltung nicht immer wieder zu stören.
    Wodurch fiel die AfD-Kandidatin noch auf? Sie behauptete bspw. dass die AfD in Brandenburg schon immer gegen die Braunkohle gewesen sei. Daraufhin wurde sie vom Moderator sehr freundlich darauf hingewiesen, dass im Parteiprogramm der brandenburgischen AfD eine ausdrückliche Befürwortung des Braunkohletagebaus stünde. Was meint ihr, wie die Dame reagiert hat? Sie sagte tatsächlich, dass sie bisher im AfD-Parteiprogramm lediglich bis Seite 53 gelesen habe und zur Braunkohle daher noch nicht vorgedrungen sei. Lautes Stöhnen und Gelächter im Saal. Daraufhin sie: „Lesen Sie etwa 118 Seiten Parteiprogramm? Wer tut denn sowas?“ - Spätestens danach war sie als AfD-Vertreterin beim Publikum unten durch. Den Rest der Veranstaltung rettete sie sich in Polit-Floskeln der Marke: Viel reden, nichts sagen. Kam auch nicht gut an beim Publikum.
    Fazit: AfD-Anhänger interessieren sich offenbar nicht derartig für Politik, dass sie öffentliche Diskussionsforen zum Wahlkampf besuchen würden.
    Selbst AfD-Landtagskandidatinnen, deren Gesicht in der ganzen Region auf den Plakaten prangt, kennen nicht die Hälfte des Programms ihrer eigenen Partei und treten derart laienhaft auf, dass es bestenfalls peinlich wirkt.
    Ansonsten auch hochspannend: Umweltfragen dominierten nahezu die gesamte Diskussionsveranstaltung. Die Bürger fragten vor allem zum Klimawandel und dessen Folgen für die Landwirtschaft, Grundwasserspiegel, Windkraft, ÖPNV, Schulbildung. Es ging NICHT um Zuwanderung, Arbeitslosigkeit, Pflege, Arztversorgung, schnelles Internet usw. usf..


    Was sagt uns das nun? Denn eins bleibt ja Fakt: Die AfD steht zwischen 21-25% und könnte damit die SPD in Brandenburg als stärkste Kraft ablösen.
    Meiner Ansicht nach kommen hier drei Faktoren zusammen:
    Der verarmte, enttäuschte und bildungsferne, politisch resignierte Bevölkerungsteil wählt die AfD, nicht weil sie gut sind, sondern, weil er sich damit maximal politisch auskotzen kann. Das Wählerpotential der AfD entspringt eher einem destruktivem Impuls. Es geht nicht dafür „für etwas zu sein“, es geht darum, „es denen da oben zu zeigen“. Dass man sich damit selbst ins Knie schießt, wird intellektuell gar nicht durchschaut. Es wird emotional gewählt und nicht rational. Die AfD bietet den Abgehängten eine Entschuldigung für deren Lebenssituation. Nicht sie sind schuld daran, im Leben nicht weiter zu kommen, sondern „die Politiker“, welche „den Flüchtlingen alles vorn und hinten rein schieben“.
    Der zweite Faktor ist die grottenschlechte Perfomance der SPD, die nach ewig langer Regierungszeit nur noch aus Bürokraten zu bestehen scheint, einen fürchterlich langweiligen, unambitionierten und einfallslosen Wahlkampf führt, und somit vielfach allenfalls noch taktisch gewählt wird, um eine AfD als stärkste Partei zu verhindern.
    Der dritte Faktor ist die Stärke der Grünen, die bis heute keine nennenswerte Rolle in Brandenburg spielten, nun aber einen raketenhaften Aufstieg hinlegen und nicht mehr weit hinter der SPD liegen. Die Grünen haben ein Thema, was nach zwei überaus trockenen Sommern mit großen Waldbränden, verdorrten Maisfeldern, Missernten und ausgetrockneten Bachläufen zunehmend die ländliche Bevölkerung umtreibt: Die Sorge vor den Folgen des Klimawandels.
    Dieser Aufstieg der Grünen geht zum Großteil zu Lasten der SPD, die dadurch in Prozenten viel an die Grünen abgibt. So kommt es nun, dass plötzlich die AfD in Prozenten zur stärksten Kraft werden könnte, wenngleich nahezu sicher ist, dass die nächste Landesregierung wohl rot-rot-grün oder grün-rot-rot werden wird, da sich andere realistische Mehrheiten nicht abzeichnen, jedenfalls gemessen an den aktuellen Umfragewerten.


    Wie kann man dem Aufstieg der AfD am ehesten begegnen? Jedenfalls nicht durch die Abschaffung des Solis. Meiner Ansicht nach nur durch massive Infrastrukturinvestitionen und den Ausbau staatlicher Präsenz in den ostdeutschen ländlichen Regionen. Schnelles Hochleistungsinternet wäre hier einer DER Standortfaktoren. Schneller, günstiger ÖPNV. Mehr Fachärzte und Ärzte vor Ort, mehr Polizei, mehr Lehrer, mehr Investitionen in Sportvereine, Zuschüsse bei Ansiedelungen von Betrieben und Firmen vor Ort, eine allgemeine Anhebung des Lohnniveaus, stärkere Unterstützung junger Familien beim Hausausbau ect.. Mehr Kunst und Kultur in die kleinen Mittelstädte auf dem Land. Mehr bezahlbare Freizeitangebote für Jugendliche. Es gibt hier Seen, Wälder, leere Flugplätze usw. ohne Ende. Der Staat müsste massiv Gelder in Ruder-, Segel-, Jagd- Surf, Wakeboard-, Segelfliegervereine usw. usf. stecken. Gebt den Menschen Hobbys, Erlebnisse, Kunst und Kultur. Belebt die leerstehenden Gebäude. Und nehmt dazu noch viel mehr Geld als bisher in die Hand. Fördert Schüleraustauschprogramme mit dem Ausland, usw. usf.. Der Osten braucht endlich ein Gefühl dafür, dass auch er eine Leistungsträgerregion, eine Boomregion ist und nicht nur als aussterbendes Hinterland von Berlin betrachtet wird. Anstatt die verfallenen Betriebsruinen, müsste medial noch vielmehr die unfassbare Schönheit der Landschaft herausgestellt werden. Der Osten muss endlich ein neues, positiv besetztes Image bekommen.
    Ich gehe jede Wette ein, dass dann auch die AfD auf kurz oder lang verschwinden wird. Aber dazu wird man massiv zusätzlich Geld rausballern müssen. Gilt übrigens genauso für Gelsenkirchen und jede andere strukturschwache Region.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!