Energiewende? - Braunkohle und Atomstrom contra Ökostrom

  • Bei uns ist der Atomausstieg nach aktuellem Stand ja beschlossene Sache und als es damals so entschieden wurde, stand ich voll dahinter.


    Seit einigen Jahren steigen die Energiepreise aber ins unermessliche und ich frage mich manchmal, wie man dem entgegensteuern kann. Erneuerbare Energien sind zwar eine Alternative, aber voll und ganz auf sie zu setzen, wie die Grünen es wollen, finde ich grob fahrlässig. Angebeblich bröckelt intern diese Meinung aber und viele Grüne halten den Ausstieg aus der Atomenergie für falsch (hinter vorgehaltener Hand).


    Der Bau neuer Atomkraftwerke und die stetige Verbesserung der Technologie, könnte ein Weg aus der Krise sein. Kritiker behaupten aber, dass Atomstrom zu unsicher sei und führen immer Tschernobyl als Paradebeispiel an. Aber kann man diese bisher einmalige Unglück auf einen ganzen Industriezweig projezieren? Es gibt immer wieder kleinere Störfälle, aber in meinen Augen wird da auch viel von der Presse hochgepuscht.


    Um die Energiekosten zu senken, sollte man neue Atomkraftwerke bauen, aber auch gleichzeitig die erneuerbaren Energien fördern.


    Wie seht ihr es?

  • Es ist schwierig dies zu Beurteilen.
    Ich denke mann solte in erneuerbare Energie investieren bzw. neue Energiegewinnung erforschen. Ich denke da an die Kernfusion wo mann deutlich mehr Energie gewinnt als bei der Kernfision (spaltung). Auserdem ist dies viel sicherer als die Kernteilung.
    Aber leider wird dies noch ein weilchen dauern biss sich eine neue Energiequelle etabliert hatt und deshalb solte man vorerst in ... ich weiß es nicht inwestieren. :confused:
    Ich weiß blos eins fals ich mir ein Auto zulegen werde wird es bestimmt ein Ökoauto mit erneuerbarer Energie. Denn der Ölpreis wird weiter und weiter steigen und das finde ich zum :spy: .

  • Witzigerweise gibt es schon ernsthafte Szeanarien und Berechnungen wonach der Ölpreis wieder auf unter 90,- $ fallen soll, weil vermehrt Anstrengungen unternommen werden, Öl zu sparen. Die Nachfrage soll wieder zurückgehen und der Preis dementsprechend auch und das schon nächstes Jahr.


    Zum Thema: ich bin nicht für einen völligen Ausstieg aus der Kernenergie, dennoch sieht man an den steigenden Energiekosten, daß endlich in Alternativen investiert werden wird und muß, dem ganzen kann man also auch etwas Positives abgewinnen. Habe letztens gelesen: wenn ganz Deutschland den "Standby-Schalter" an allen elektrischen Geräten ausschalten würde, könnte man zwei Kernkraftwerke abstellen. :thumbup:

  • Also ich denke mal sollte langfristig am Ausstieg aus der Kernenergie festhalten, es geht ja nicht nur um einzelne Störfälle oder das einmal ein Kraftwerk hochgeflogen ist, sondern das man keine Ahnung hat was man mit dem Müll der übrig bleibt machen soll. Gut auf den Mond schießen wäre vielleicht eine Alternative, aber wohl ziemlich teuer^^
    Zumal Uran so weit ich weis auch nicht unendlich verfügbar ist, wenn jetzt ein run auf Atomkraft losgehen würde, würden die Kosten wahrscheinlich ebenfalls stark ansteigen, man sollte einfach endlich mal richtig Geld in die Hand nehmen und in zukünftige, erneuerbare Energien investieren, wenn man so viele Milliarden da rein stecken würde wie man in die Atomkraft gesteckt hat, dann wären wir heute schon viel weiter.
    Ich finde aber auch das Atomenergie kurzfristig genutzt werden sollte um zu verhindern das immer neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen, das trifft auf Deutschland nicht zu, aber gerade auf aufstrebende Staaten wie China oder Indien. Hab mal gelesen das in China alle paar Minuten ein neues Kohlekraftwerk ans Netz geht (waren glaub ich alle 18min), die Auswirkungen kann man sich ja ausmalen.

  • Stimme mit Imperator Bob überein.


    Ich denke in den nächsten 20-30 Jahren sollte man den Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen haben. Zum einen ist die Endlagerung bei weiten nicht wirklich brauchbar geregelt - die ersten Stollen laufen bereits mit Wasser voll und wie lange hält eigentlich so ein Castor-Behälter dicht :?: -, und zum anderen reichen die Vorräte an Uran & Co. kaum länger als das Erdöl.


    Die Kernenergie ist eine veraltete Technologie deren Haltwertzeit bereits abläuft, man sollte in neue fortschrittlichere Technologien investieren die uns von den veralteten fossilen Rohstoffen befreien.

  • Kernfusion ist auch so ein Thema für sich.
    Man ist sich ja einig wohl, dass kleine Schwarze Löcher dabei entstehen.
    Bloß ob die gefährlich sind oder nicht weiß man noch nicht.


    Also lieber verstrahlt oder verschluckt? :grübel:

  • Ohne jetzt Experte auf dem Gebiet zu sein, aber kann man Uran nicht wieder anreichern? Außerdem glaube ich nicht, dass man die Verknappung von Kohle und Erdöl mit der von Uran vergleichen kann.


    Was in 20-0 Jahren ist, ist mir im Moment egal. Ich will jetzt billigen Strom und das geht im Moment nur durch den Bau neuer Kraftwerke. Da Öl und Kohle immer teurer werden bleibt nur der Atomstrom als Alternative, da Energie aus Wind, Sonne und Wasser noch zu unrentabel ist. Klar muss in diesem Bereich geforscht werden, aber das löst die Probleme von morgen und nicht von heute.


    Vielleicht war es ein riesen Fehler den Energiemarkt zu privatisieren. Warum bleibt der Energiesektor nicht beim Staat?! Vielleicht geht dadurch etwas an Effektivität verloren, aber der Staat könnte den Strom zum Selbstkostenpreis verkaufen?!

  • Ohne jetzt Experte auf dem Gebiet zu sein, aber kann man Uran nicht wieder anreichern? Außerdem glaube ich nicht, dass man die Verknappung von Kohle und Erdöl mit der von Uran vergleichen kann.


    So man benutzt nur ganz wenig vom Uran und das sind gerade mal so 0,7% vom ganzen Uran.
    Damit man diese wirklich nutzen kann, wiird es angereichert...also diese 0,7% werden dem Uran entzogen und zusammengelegt so das es immer mehr wird.
    Also ist der größte Teil Abfall vom Uran.


    Das bedeutet Anreicherung. ;)


    Und mann kann es doch vergleichen, weil man von dieser Masse Uranisotop 235U, also diese 0,7%, nur begrenzt viel hat.
    Die Schätzungen wenn Uran alle geht sind auch sehr ungenau, aber man geht von 60 Jahren aus.

  • Wieder was gelernt. Danke :)


    Ändert dennoch nicht viel an meiner letzten Aussage. Wie lange kann man ein Atomkraftwerk mit ein und der selben Anreicherung betreiben?

  • Na Kurzfristig würden die Preise sicher sinken wenn man das Monopol unserer großen Energieversorger endlich aufbrechen könnte, ich finde sowieso das einige Dinge eher in die Hand des Staates gehören und dazu gehören Energie, Post, Verkehr (Bahn/Autobahnen) und Sicherheit (also z.B. Zoll an Flughäfen). Ich finde es war einfach ein Fehler solche Sachen aus der Hand zu geben, bringt dem Staat kurzfristig etwas Geld, aber langfristig ist viel Verloren, über das man dann einfach keine Kontrolle mehr hat. Wobei ich es gleichzeitig auch sinnlos finde wenn der Staat den Bau von Autobahnen durch Private Investoren verhindert.

  • @ Twilight


    5 Jahre kommt mir ein wenig kurz vor. Weiß da jemand genaueres?


    Das Problem in Deutschland ist, dass wir von 4 Energieriesen regiert werden, die Deutschland schön unter sich aufgeteilt haben. Eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke, würde den Energieriesen in die Karten spielen, weil sie länger auf diesen Strom bauen können. Auch würde man Konkorrenzprodukte anderer Firmen klein halten und Strom aus Wind, Wasser und Sonne hätten es auf dem Markt noch schwerer.


    Laufen aber die Laufzeiten der Atomkraftwerke aus, muss der Strom irgendwo herkommen. Am besten durch neue Firmen mit erneuerbaren Energien. Im schlimmsten Fall bewegt sich der Markt nicht und wir müssen teuer Strom aus dem Ausland kaufen.

  • Es geht hier ja eigentlich nicht um die verbraucher, sondern wie wir in Zukunft unseren Energiebedarf decken. ;)


    So steht es im Anfangspost, deswegen dachte ich, dass dies eine ganz interessante Information ist. Odert hab ich jetzt was falsch verstanden?


    Hier geht es im weitesten Sinne um Energie. Wir wollen mal nicht päpstlicher sein als der Papst. Wenn wir zu weit vom Thema abweichen, wird ein Moderator schon ein neues Thema eröffnen (oder ein User) und Ordnung in die Beiträge bringen. Deswegen finde ich Falcon´s Beitrag hier angebracht. :)

  • Bei der politischen Diskussion, die zur Zeit bei uns über den "Austieg aus dem Austieg" geführt wird, geht es nicht darum, neue Atomkraftwerke zu bauen. Es geht um die Verlängerungen der Restlaufzeiten der vorhandenen Werke. Da diese bereits abgeschrieben sind, bedeutet jeder Tag, den diese Werke länger am Netz sind, einen enormen Reingewinn für die Betreiber.



    Die Idee, das in Deutschland je wieder ein Atomkraftwerk gebaut werden würde, ist absolut absurd.
    In einigen Gegenden unseres Landes entstehen bereits Bürgerinitiativen, wenn man nur ein Windrad aufstellen will!!
    Was glaubt ihr denn, was Los sein würde, wenn ein Energiekonzern versuchen würde, irgendwo ein neues Atomkraftwerk hinzustellen? Das wissen die Energiekonzerne ebenfalls. Und so schwach der Wettbewerb auf dem Energiemarkt auch entwickelt ist, so würde keiner der Konzerne den damit verbundenen Imageschaden (Kundenschwund) riskieren.


    Und das ist auch gut so! Jedes technische Großsystem beinhaltet ein Restrisiko. Die Vorstellung, das Menschen in der Lage sein sollten, ein perfektes System zu entwickeln und zu bauen, ist bestenfalls naiv. Wenn die technischen Großsysteme versagen, heißt es zwar meistens "menschliches" Versagen, aber das kaschiert nur das eigentliche Problem, das nämlich die Technik zu komplex ist, als das der Mensch sie immer perfekt händeln kann.
    Hier drin liegt das Problem. Wenn im Kohlekraftwerk richtig was schief läuft, dann betrifft das nur das Werk, besstenfalls die Gegend im Umkreis von einem Kilometer. Bei einem Atomkraftwerk..... (Siehe Tschernobyl)!!!
    Tut mir leid, da zahl ich doch lieber ein paar Euro mehr für meinen Strom.

  • Der Ölpreis wird von 140,- auf 250,- Dollar steigen laut aktuellem Spiegelartikel. Interessant ist auch eine Umfrage im aktuellen Spiegel wo die Befürworter für den Wiedereinstieg zunehmen. Weltweit sind derzeit wohl 80 Atomkraftwerke im Bau. Die Nationen die weiter im Atomsektor ihren noch günstigeren Strom erzeugen können werden dadurch gegenüber Deutschland einen Wettbewerbsvorteil erzielen. (Zusätzlich zu den niedrigeren Löhnen). Dem gegenüber steht nach wie vor die Problematik mit der Endlagerung. In Frankreich wird eine Anlage gebaut die ein technisches Tschernobyl durch ein großes Abkühlbecken verhindern soll. Alles in allem wird die alternative Energiegewinnung nicht gegen Nationen mit Atomstrom in der Produktion mithalten können. Wenn man als deutscher auf Atomstrom verzichten will, dann muss man wohl in Zukunft den Stecker ziehen, denn die Konzerne werden auch von unseren Atomnachbarn Strom einkaufen.


    Grüsse,
    Merdan

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