Energiewende? - Braunkohle und Atomstrom contra Ökostrom

  • Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen – Wikipedia

    Hier eine Liste sämtlicher Unfälle der Kategorie 4 oder höher. Erstens nimmt die Häufigkeit rapide ab, zweitens fanden viele Ereignisse nicht mal in zivilen AKW statt. Und ganz ehrlich, wenn man Tschernobyl mal ausklammert, kommt da kein Flugzeugabsturz an Menschenleben zusammen. Trotzdem würde niemand, ok, die Jungs und Mädels aus dem Kartoffelbrei Video vielleicht schon, das Fliegen verbieten wollen.


    Was die aktuell noch laufenden AKW angeht, sind wir uns ja halbwegs einig.

  • Norkzlam

    Ich habe Tschernobyl als Kind miterlebt. Brauche ich nicht nochmal. Wenn sowas in Belgien, Tschechien oder an der französischen Grenze passiert, ist Deutschland im Arsch. Der bayrische Wald ist noch heute in Teilen so verstrahlt, dass du dort keine Pilze und Wildschweine essen sollst. Schau dir mal die Größe der evakuierten Gebiete um Tschernobyl oder Fukushima an. Brauche ich in Deutschland wirklich nicht.


    Und dann haben sie jahrzehntelang erzählt: Tschernobyl wäre eine Ausnahme. Sowas könne nur einmal in tausend Jahren passieren. Und dann kam Fukushima und plötzlich weiß nicht nur jeder, wie man diese Orte schreibt, sondern die CDU war auch von heute auf morgen vom Atomausstieg überzeugt. Aber gut, dass tausend Jahre bisweilen recht kurz ausfallen können, wissen wir ja schon seit dem tausendjährigen Reich.


    Zumal es nach wie vor keine Endlagerlösung gibt. Und die Dinger strahlen dann Millionen Jahre. Geh mal eine Million Jahre zurück und schau wo du landest in der Menschheitsgeschichte. Und selbst wenn es nur die Ägypter gewesen wären, hätten wir deren Warnungen erstmal entziffern können müssen. Was bekanntlich sehr lange gedauert hat.


    Zudem:

    Was immer außer Acht gelassen wird. Bei der Sicherheit von AKWs kommt es nicht nur auf deren Technologie an, sondern auch auf andere Faktoren. Spätestens seit Al Quaida, dem IS und nun Putin sollte die eigentliche Gefahr von AKWs klar geworden sein. Putin benutzt ja gerade in diesem Moment das AKW Saporischja als Erpressungsmittel. Soll ja auch schon vermint worden sein. Auch konventionelle Luft- und Raketenangriffe auf AKWs sind im Kriegsfall denkbar. Von Terroranschägen mal ganz zu schweigen. Auch Osama bin Laden hat über sowas nachgedacht.

    Oder ne ordentliche Pandemie. Nicht so ein Spaziergang wie Covid19, bei der dann mal die Hälfte der Belegschaft stirbt und plötzlich keiner mehr weiß, wie man die Dinger runterfährt.


    Und wenn AKWs die Lösung sind, woher kommen dann jetzt die massiven Probleme Frankreichs mit der Stromversogung? Genau das zeigt sehr deutlich die Probleme dieser Technologie.


    Ne lass mal, für mich gibt es tausend gute Gründe, die Finger davon zu lassen.


    Aber falls die doch noch einmal gebaut werden, dann bitte vier gleichmäßig verteilt über Sachsen uns eins im Osten von Mecklenburg-Vorpommern. Ich denke da sitzen dann auch die meisten Windkraftgegner. Die freuen sich bestimmt über die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen und die strahlenden Zukunftsaussichten… oder die protestieren doch wieder dagegen, wie immer.


    Fuck, sorry. Habe vergessen, dass es der News Thread ist.

  • Ich bin da ganz bei John,

    Und gleich vorne weg, ja es macht sicher Sinn in der aktuellen Krise die ohnehin noch laufenden AKWs noch ein wenig länger laufen zu lassen aber eine generelle Lösung für das Energieproblem sind sie definitiv nicht. Siehe zB. aktuell Frankreich.

    Es wurde inzwischen wirklich ausführlichst dargelegt das AKWs niemals kostengünstig Strom produzieren können ohne massive staatliche Subventionen. Selbst nicht subventionierte Wind oder Solarparks können inzwischen günstiger Strom liefern als AKWs.

    Alle sich aktuell noch im Bau befindlichen AKWs in Europa sind Milliardengräber und verzögern sich immer weiter im Bau.

    Und da ist die Problematik/Kosten des Rückbaus, des Abfalls und dessen Lagerung über Jahrtausende sowie mögliche Unfälle noch gar nicht berücksichtigt.

    Daher darf man gerne auch mal von einem toten Pferd absteigen auch wenn andere Länder auf der Welt meinen es unbedingt weiter reiten zu müssen.

    Wobei man noch anmerken sollte das Atommächte ihre AKWs auch benötigen um das Material für ihre Atomwaffen herzustellen und nicht unbedingt nur wegen der Stromerzeugung.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Was bei der Gefahrenanalyse noch zu betrachten ist, sind die Schäden durch den laufenden Betrieb. Bei AKWs nicht vorhanden. Kohleverstromung beschert uns Abgase und Feinstaub, der krank macht und Jahr für Jahr Menschen tötet. Bei der Installation und Wartung von Wind- und Solarkraftanlagen stürzen regelmäßig Menschen in den Tot.

    Echt jetzt? Weil alle drei Jahre mal ein Wartungstechniker besoffen vom Windrad fällt, sollte man Kernenergie wieder ausbauen? Ist ja fast so überzeugend wie die toten Sperlinge, die die AfD immer wieder unter Windrädern findet.

    Desweiteren ist schon seit Jahren bekannt, daß die Leukämieraten unter Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken deutlich erhöht sind, und zwar direkt proportional zum Abstand Wohnort / Kraftwerk; stellenweise bis zu 76%.


    Hätte die Politk seit dem Ausstieg vor 11 Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und Wind- und Solarenergie nicht nach China ausverkauft, 100.000 de Arbeitsplätze und Know-How vernichtet, dann hätten wir diese Diskussion gar nicht.

  • Als wenn es irgendeinen Sinn hätte das man jetzt wieder auf Atomkraft umsattelt.

    Zum einen sind die Grünen Naturfanatiker ja eh dagegen, die denken halt der Strom kommt aus der Steckdose und nicht vom Reaktor.

    Realistischer ist doch: Wer jetzt ein Kernkraftwerk bauen will, muss 10 Jahre Planung und Bau einplanen. Bis dahin hab ich sogar in Bürokratien

    ( Deutschland)1000 Windräder stehen.

    Falls dann noch am geplanten Baugrund die seltene Gelb-Grüngefleckte Bauzykade lebt kommen noch 10 Jahre Artenschutz obendrauf.

    Im Koalitionsvertrag der Ampel steht was vom Bau neuer Gaskraftwerke. Auch recht clever, kommt ja alles aus ökologisch sauberen Ländern, da Lob ich mir diese Weitsicht, Gas aus den Frackinggründen der USA ist ja auch furchtbar billig und zu 100% nachhaltig..... naja Steinkohle hat ja auch wieder einen Hype.


    Ich bin gegen Atomkraft aber für Strom aus der Steckdose. Also, wo sind den Grüne, Nachhaltige Ideen, jetzt wo die Grünen Umweltexperten an der Macht sind?

    Oder geben wir wieder der alten Regierung die Schuld, dann sollte man aber konsequent sein.

  • Ich bin gegen Atomkraft aber für Strom aus der Steckdose. Also, wo sind den Grüne, Nachhaltige Ideen, jetzt wo die Grünen Umweltexperten an der Macht sind?

    Oder geben wir wieder der alten Regierung die Schuld, dann sollte man aber konsequent sein.

    Die liegen seit mehr als 20 Jahren auf dem Tisch. PV ist mitunter eine Deutsche Erfindung, wir waren sogar führend in der Forschung. Und die Ampel kann nicht von heute auf morgen alles fixen, was Bayern(Söder/Seehofer), Schwarz/Gelb, Gabriel, Altmaier und Co. verpennt/zerstört/blockiert haben. Das einzige bisher was man der Ampel vorwerfen kann, dass Solar immer noch nicht verpflichtend ist bei Neubauten(Privat&Öffentlich). Ich hoffe das kommt nächstes Jahr.


    Die Statistik hätte ich gerne mal gesehen, die aufzeigt, das Menschen regelmäßig bei der Wartung/Installation von Windkraft/Solar drauf gehen.


    Der Rest der Welt baut kaum neue AKWs, die einzige signifikante Ausnahme ist China nach meinem Kenntnisstand. Und generell hat Atomenergie nahezu keine Bedeutung.

    Weltweiter Energiemix nach Energieträger 2019 | Statista


    Ideologisch? Dir ist schon bewusst, dass alle drei Reaktoren seit 2009 nicht mehr geprüft wurden sind. Die letzte Prüfung hätte 2019 anstehen müssen, wurde aber durch den Ausstieg ausgehebelt. Bedeutet wir haben AKWs laufen, die technisch zwar einsatzfähig sind aber was die Sicherheit angeht, niemand genau Bescheid weiß.


    Es hilft auch nur lokal das Stromnetz zu stabilisieren, bedeutet insbesondere in Bayern und BW. Und die ganze Diskussion um die scheiss Dinger hätten wir nicht, wenn die Stromtrassen zwischen Nord und Süd stehen würden und mehr Windkraft ausgebaut worden wäre, das aktiv von der CSU blockiert wurde. Und das Gas, welches substituiert werden kann durch Atomstrom, liegt bei lächerlichen 0,4 bis 1 Prozent.


    Wenn wir neue AKWs bauen, dann klatsch die Dinger direkt vor die Haustüre von Söder hin.


    So sehr ich deine Meinung schätze aber hier verrennst du dich ganz schnell. Und der hier wirklich ideologisch getrieben ist, bist du leider.

  • China soll bis zu 52 Kohlekraftwerke geplant haben bis 2028. Zumindest hab ich das letztes Jahr so gelesen.

    Frankreich setzt auf Atomstrom.


    Unsere PV Hersteller waren Weltspitze, nur sind Sie durch den zu hohen Kostendruck und der falschen politischen Förderung langsam ausgewandert oder schlicht Pleite gegangen. Speziell zu hohe Strompreise werden immer wieder erwähnt.

    China hat jedes PV Modul subventioniert, da kommt kein privater ran an die Preise.


    Der Ampel werfe ich nach 1 Jahr vor, das Sie immer noch die Schuld im Vorgänger sucht, lächerlich in meinen Augen.

    Wo ist die Entbürokratisierung, die staatlichen Flächen welche man nutzen kann ohne die Bundesländer zu fragen wären da.

    Wo sind die Subventionen für Windkrafthersteller, PV Hersteller usw....das sollte man in einem Jahr hinbekommen.


    In Bayern, speziell Gemeinde Meitingen, speziell Ortsteile Nordendorf, Westendorf wurden regelrechte Flashmobs von den örtlichen CSU/Freie Wähler und FDP, ja da gibt es welche in Bayern, SPD und auch Grüne GEGEN die Nord Süd Trassen gestartet. Ich war live dabei als es soweit eskaliert ist das sich sogar Seehofer erbarmt hat und dahin kam.

    Meitingen war oder ist einer der Endpunkte der Trassen, wegen Stahlwerk und anderer Industrie.

    Die Grünen waren gegen den Oberflächen Raubbau und die Verschandelung der Natur mit ihren Tierarten die darunter leiden, die FDP weil es zu teuer und nicht freu marktwirtschaftlich war, die Freien Wähler weil es angeblich gegen den Bürgerwillen sei und die CSU weil Seehofer ein Nichtskönner und Stimmenfänger war.

    Da konntest du vernünftig in den Gemeinderäten argumentieren wie du wolltest, wir von der Nachbargemeinde waren schlicht vollkommen überfordert mit der Situation.

    Ja, die CSU in ihrer Verantwortung hat gebremst, es waren allerdings auch jede andere Partei mit im Boot.

    Auf Bundesebene stellt dich das ganz anderst dar, auf Gemeindeebene ist es einfach nur katastrophal gewesen.


    Die Atomkraft würde übrigens auch mit den gebauten Trassen bis April weiterlaufen, einfach weil es die FDP als kleines Trostpflaster bekommen hätte von der Bundesobrigkeit.

  • Nochmal zur Klarstellung. Das uns AKW jetzt nicht mehr retten und ein dauerhafter Ausstieg vom Ausstieg keine realistische Option ist, ist mir auch klar. Man braucht jetzt erneuerbare, und vor allem muss es eine halbwegs tragbare Speicherlösung geben. Mir geht nur der irrationale Aspekt der Atomdiskussion in Deutschland auf den Keks. Und ja, wir hätten zuerst aus der Kohle aussteigen sollen.

    Echt jetzt? Weil alle drei Jahre mal ein Wartungstechniker besoffen vom Windrad fällt, sollte man Kernenergie wieder ausbauen? Ist ja fast so überzeugend wie die toten Sperlinge, die die AfD immer wieder unter Windrädern findet.

    Du kannst das gerne ins lächerliche ziehen. Ändert nichts daran, dass Kernkraft pro Kilowattstunde im Verhältnis zu den sichersten und saubersten Energiequellen zählt. Das behaupten sogar so bekannte Industrievorfeldorganisationen wie der Volksverpetzer.

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    Desweiteren ist schon seit Jahren bekannt, daß die Leukämieraten unter Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken deutlich erhöht sind, und zwar direkt proportional zum Abstand Wohnort / Kraftwerk; stellenweise bis zu 76%

    Hier ist der AfD Vergleich passender. https://www.aerzteblatt.de/arc…-oder-hat-andere-Ursachen

    Du solltest als Naturwissenschaftler die Unterscheide zwischen Korrelation und Kausalität kennen. Ich empfehle jeden den ganzen Artikel zu lesen, aber hier die Kurzform:

    • Die Autoren selbst sagen klar, dass die Studie keine Hinweise auf einen Zusammenhang AKW-Krebs liefert
    • Die Fallzahlen sind zu klein, für eine sichere Aussage, es ist gut möglich, dass es sich um eine zufällige Häufung handelt
    • Die gemessene Strahlenbelastung in der Nähe eines AKWs liegt zwischen1/1000 bis 1/100.000 der jährlichen Durchschnittsbelastung in Deutschland (die wiederum je nach Wohnort stark schwankt). Damit ist Radioaktivität als Erklärung de facto ausgeschlossen. Einmal fliegen oder in den Bergen wandern gehen ist viel "schlimmer" als am AKW zu wohnen
    • Sollten die Zahlen nicht zufällig entstanden sein, so muss es eine oder mehre Confounder-Variablen geben (bspw. Stromleitungen, Landwirtschaftliche Betriebe etc.)

    Die Statistik hätte ich gerne mal gesehen, die aufzeigt, das Menschen regelmäßig bei der Wartung/Installation von Windkraft/Solar drauf gehen.

    PV-Wartung: So lassen sich Stürze vom Flachdach vermeiden | Haustec

    Zahlen habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Aber das Thema ist zumindest so relevant, dass sich Berufsgenossenschaften und die DGUV damit beschäftigt haben.


    Der Rest der Welt baut kaum neue AKWs, die einzige signifikante Ausnahme ist China nach meinem Kenntnisstand. Und generell hat Atomenergie nahezu keine Bedeutung.

    Geplante Atomreaktoren weltweit nach Ländern 2022 | Statista.


    Ein paar Länder sind es schon. Und Frankreich hat nicht umsonst das Öko-Label für Atomkraft in der EU durchgedrückt. Die dortige Nuklearindustrie will in Zukunft relativ kompakterer Reaktoren in Serie für den Export konstruieren. Und kein Neubau ist noch lange kein Ausstieg.


    Ich habe Tschernobyl als Kind miterlebt.

    Das ist die angesprochene emotionale Komponente. Teschernobyl ist in den im obigen Diagramm gezeigten Daten eingerechnet. Für Pilze und Wildschweine gibt es aus Sicherheitsgründen sehr, sehr strenge Grenzwerte. Eine reale Gefahr besteht beim betreten dieser "verstrahlen Wälder" nicht. Das Essen von Dingen aus dem Wald ist bei unserem Zivilisationsstand auch eher ein exzentrisches Hobby als eine Notwendigkeit.

    Zumindest vor dem Krieg gab es in der Sperrzone Touren für Touristen. Man kann sich dort wie gesagt mittlerweile frei und ohne ernsthaftes Risiko bewegen.

    Zu Fukushima, wie gesagt, wir reden von einem Toten. Die Speerzone war zu Beginn 30km groß, ehrlich gesagt, keine Ahnung wie viel davon noch über ist. Aber in Japan hat man nicht so hyperventiliert wie in Deutschland. Der Atomausstieg war ein politisches Manöver, mit dem Merkel auf die Stimmung im Volk gehört hat, keine rationale Politik. Das war die selbe Bundesregierung, die in weiser Voraussicht die Wehrpflicht pausiert hat...

    Bei der Sicherheit von AKWs kommt es nicht nur auf deren Technologie an, sondern auch auf andere Faktoren. Spätestens seit Al Quaida, dem IS und nun Putin sollte die eigentliche Gefahr von AKWs klar geworden sein.

    Wenn wirklich AKW gezielt angegriffen werden, haben wir erstens eh andere Probleme, zweitens sollte man eben bereits im Vorfeld auf eine stabile Bauweise achten und eine Nahbereichs-Verteidigung etablieren (z.B. Mantis). Davon abgesehen, ein Reaktorunglück in der Ukraine wäre für beide Seiten blöd. Die Ukrainer bräuchten dringend den Strom, die Russen kontrollieren das Gebiet und der Wind weht tendenziell oft genug Richtung Osten. Hier spielen beide Seiten einfach mit der im Westen verbreiteten Atom-Angst. Dasselbe galt für die Kampfhandlungen bei Tschernobyl.


    Was die Endlager angeht. Du glaubst in 500.000 Jahren gibt es noch Menschen, und falls ja, haben die einerseits alles über Nuklearphysik vergessen, buddeln andererseits in unseren Bergwerken rum? Und dann stellen die sich die hübschen gelben Fässer ins Wohnzimmer? Ich halte das für ein reichlich konstruiertes Szenario. Genauso wie Pandemien, die jeden der das Ding runterfahren könnte dahinraffen. Und auch dann hätten wir andere Probleme.

  • Norkzlam

    Deine Argumentation ist aber einfach nicht vollständig, sie lässt die komplette Endlagerung außen vor und die von John schon benannten Risiken wie Terror-Anschläge, Krieg, starke Erdbeben oder ähnliches. Hinzu kommt noch, der Preis pro Kwh ist weitaus höher als permanent suggeriert wird, weil wieder die Endlagerung nicht mit in die Preisbildung einfließt.


    Also zu behaupten eine Diskussion gegen Atomkraft sei irrational, entbehrt jeder Logik. Wir hatten in 70 Jahren schon zwei dramatische Vorfälle und das sind Schäden, die werden wahrscheinlich min. 100.000 Jahre anhalten, wenn wir das auf technologischer Seite nicht lösen können.


    Und wenn wir jetzt nicht den Krieg hätten, würden wir gar nicht über verlängerte Laufzeiten reden und wir würden mit Gas den Übergang schaffen zu den erneuerbaren.

    Klar, JETZT macht es mehr Sinn, zu sagen wir hätten vorher aus der Kohle aussteigen sollen und dann erst aus Atomenergie. Warst du dieser Meinung auch schon 2011? Wenn ja, dann Hut ab. Denn ich empfand den Ausstieg zu dieser Zeit schon richtig.

  • Hades

    Ich habe das mit dem Zitieren vergeigt, daher kam die zweite Hälfte des Beitrags nach. 2011 war ich in der siebten Klasse und habe mich zugegeben durch die mediale Berichterstattung kurzzeitig von meinem vorherigen Pro-Atomstandpunkt abbringen lassen.


    Ich sage auch nicht, dass die Diskussion irrational ist, sondern das sie teilweise Irrational geführt wird (AKW TÖTEN KINDER!!!). Man tut halt gerne so, als würden wir wegen ein bisschen Atommüll alle sterben. Ist einfach ein Thema, dass sich gut für Schlagzeilen eignet.


    Ich sehe da z.B. Ähnlichkeiten zur Gen-Technik Debatte. Das einzige Argument der Gegner das noch halbwegs steht ist die Gefährdung der Biodiversität (wir alle schätzen Deutschlands wilden Mais, der von dem bösen Genzeug verdrängt werden würde...). Aber frag mal die Leute in der Fußgängerzone danach. Hier haben eben bestimmte Lobbygruppen ordentlich Arbeit geleistet.

    Und anders als Kernkraft verbauen wir uns hier definitiv Chancen bei einer Zukunftstechnologie.

  • Es ist eine Technologie, deren Verbreitung strikt kontrolliert wird/wurde. Schau dir das Gewürge mit dem "rein zivilen" iranischem Atomprogramm ab. Wer Brennstäbe produzieren will, muss Uran anreichern. Und die aktuell dominanten Reaktortypen haben sich unter anderem durchgesetzt, weil sie zur Produktion von kernwaffenfähigen Material taugen.

    Dementsprechend war das lange ein exklusiver Klub. Kleinere/ärmere Staaten haben gar nicht die Ressourcen dafür.


    Und als ideologisch verblendet habe ich iirc die Abschaltung der AKW in der aktuellen Lage bezeichnet, nicht den Ausstieg per se.


    Davon abgesehen ist Atomkraft bei der Stromerzeugung immer noch relevanter als Wind- und Solarenergie kombiniert.

    Stromerzeugung weltweit nach Energieträger 2019 | Statista

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