Bundestag-Hack

  • Achja, vielleicht für jeden mal selbst nicht schlecht zu testen ob er mit seiner Mailadresse auf irgend einer Seite angemeldet ist, deren Datenbanken geknackt wurden: https://haveibeenpwned.com/

    Ok also eine meiner email Adressen wurde angeblich 3x "pwned" (was auch immer das sein soll), welche Seiten davon betroffen war steht aber nicht da, und nun ?


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    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Also eigentlich steht dass ziemlich genau in der Auflistung unter "Breaches you were pwned in" - hier ein Beispiel von meiner Spam-Mail-Adresse:



    Zitat

    Nexus Mods: In December 2015, the game modding site Nexus Mods released a statement notifying users that they had been hacked. They subsequently dated the hack as having occurred in July 2013 although there is evidence to suggest the data was being traded months in advance of that. The breach contained usernames, email addresses and passwords stored as a salted hashes.



    Compromised data: Email addresses, Passwords, Usernames

    Wobei es auch passieren kann, dass deine Mailadresse nicht direkt einem bestimmten Dienst zugeordnet werden kann, aber auch dass steht dann da:



    Zitat

    Anti Public Combo List (unverified): In December 2016, a huge list of email address and password pairs appeared in a "combo list" referred to as "Anti Public". The list contained 458 million unique email addresses, many with multiple different passwords hacked from various online systems. The list was broadly circulated and used for "credential stuffing", that is attackers employ it in an attempt to identify other online systems where the account owner had reused their password. For detailed background on this incident, read Password reuse, credential stuffing and another billion records in Have I been pwned.



    Compromised data: Email addresses, Passwords

  • Also bei mir steht da:


    Nr. 1:

    2,844 Separate Data Breaches (unverified):In February 2018, a massive collection of almost 3,000 alleged data breaches was found online. Whilst some of the data had previously been seen in Have I Been Pwned, 2,844 of the files consisting of more than 80 million unique email addresses had not previously been seen. Each file contained both an email address and plain text password and were consequently loaded as a single "unverified" data breach.

    Nr. 2:

    Anti Public Combo List (unverified):In December 2016, a huge list of email address and password pairs appeared in a "combo list" referred to as "Anti Public". The list contained 458 million unique email addresses, many with multiple different passwords hacked from various online systems. The list was broadly circulated and used for "credential stuffing", that is attackers employ it in an attempt to identify other online systems where the account owner had reused their password. For detailed background on this incident, read Password reuse, credential stuffing and another billion records in Have I been pwned.

    Nr. 3:
    Exploit.In (unverified):In late 2016, a huge list of email address and password pairs appeared in a "combo list" referred to as "Exploit.In". The list contained 593 million unique email addresses, many with multiple different passwords hacked from various online systems. The list was broadly circulated and used for "credential stuffing", that is attackers employ it in an attempt to identify other online systems where the account owner had reused their password. For detailed background on this incident, read Password reuse, credential stuffing and another billion records in Have I been pwned.


    Das sagt mir alles nichts und ich kann auch nicht ersehen welche Hompage (die ich nutze) usw. davon betroffen ist/war. :ka:
    Ich kann zwar mehr als ne Word datei speichern und ein Programm in Windows öffnen aber IT Experte bin ich dann halt doch nicht ;)


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  • Bei mir wurde wohl auch meine nexusmods E-Mail betroffen, zum Glück war das eine meiner vielen Spam Adressen die ich sonst für nichts nutze. Und ich habe prinzipiell für meine E-Mail Accounts separate Passwörter die ich sonst nirgends nutze.

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    - Albert Einstein


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  • Was hast Du denn immer mit Deinen Knietritten gegen Seiten- und Quereinsteiger; nimmt ja schon pawlowsche Ausmaße an, wenn bei jeder Diskussion über Schule und Schulumfeld, Querschüsse gegen weltfremde Seiteneinsteiger kommen.....

    Ich erlebe halt tagtäglich die Folgen. Und mir bereitet das inzwischen echte Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, dass in 4-5 Jahren 75% meines Kollegiums in Pension gehen. Und wenn ich dann gleichzeitig sehe, wer da so als „Seiteneinsteiger“ die Plätze füllen soll, dann sehe ich tatsächlich eine Bildungskatastrophe am Horizont. Und mir graut ganz persönlich davor, weil du die Missstände irgendwann als Einzelner nicht mehr auffangen kannst und gerade Erziehungsfragen dann sehr schwierig zu handhaben werden könnten.

  • Das sagt mir alles nichts und ich kann auch nicht ersehen welche Hompage (die ich nutze) usw. davon betroffen ist/war.

    Ja, ist bei dir leider auch nicht klar. Es sind in der Vergangenheit immer wieder Listen mit Nutzernamen, E-Mail-Adressen und Passwörtern von Nutzern aufgetaucht über die dann auch Sicherheitsforscher etc. gestolpert sind. Diese lassen sich leider keinem bestimmten Dienst zuordnen bzw. sind eine Sammlung aus den unterschiedlichsten Diensten und sie lassen sich auch nicht alle als korrekte Daten verifizieren.


    Heißt aber für dich zumindest schon mal dass mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens einer deiner Account irgendwann mal komprimiert war oder noch immer ist. Du solltest also zumindest mal das Passwort für deine E-Mail-Adresse oder Adressen austauschen.


    Außerdem eigentlich immer sinnvoll:


    1. Passwörter verwenden die man nicht in einer Minute knacken kann weil sie aus einfachen Wörtern bestehen, zu kurz sind o.ä.
    2. Für alle Seiten ein eigenes Passwort verwenden. Geht einfach mit einem Passwort-Manager, da nach Möglichkeit einer der die Daten nicht in irgend eine Cloud schiebt, die dann wiederum angreifbar wäre.
    3. 2-Faktor-Authentifikation überall wo diese möglich ist aktivieren.

  • Ich erlebe halt tagtäglich die Folgen. Und mir bereitet das inzwischen echte Bauchschmerzen, wenn ich daran denke, dass in 4-5 Jahren 75% meines Kollegiums in Pension gehen. Und wenn ich dann gleichzeitig sehe, wer da so als „Seiteneinsteiger“ die Plätze füllen soll, dann sehe ich tatsächlich eine Bildungskatastrophe am Horizont. Und mir graut ganz persönlich davor, weil du die Missstände irgendwann als Einzelner nicht mehr auffangen kannst und gerade Erziehungsfragen dann sehr schwierig zu handhaben werden könnten.

    Vor zwei Wochen stand in den Medien zum Thema befristete Arbeitsverträge, dass die Schulen nach der Filmindustrie prozentual die meisten befristen Verträge ausstellen. 3/4 aller neu eingestellten Lehrer bekommen befristete Verträge. Das liegt zum großen Teil daran, dass in vielen ländlichen Gegenden 3/4 der neu eingestellten Lehrer ungelernte Kräfte sind und diese müssen sich ohne Ausbildung erstmal bewähren, werden also befristet eingestellt.


    Dies darf eigentlich keine Dauerlösung sein, es kommt aber von der Politik mittlerweile so herüber, als wolle man so auch auf lange Sicht den Lehrkräftemangel beheben, ohne etwas an den Ursachen drehen zu müssen. Ist schließlich billiger.


    Noch ist es tatsächlich so, dass die gerlernten Kräfte vieles Auffangen können, aber das wird irgendwann kippen und damit wird es nochmal zu einem enormen Qualitätsverlust von Schule kommen. Mal ganz von der Stimmung abgesehen. Stellt euch mal vor, es sitzen in einer Hauptschule fünf vernünftig bezahlte gelernte Lehrer mit 15 schlecht bezahlten Hilfskräften zusammen in einem Lehrerzimmer. Da sind doch Neid und Ärger vorprogrammiert.

  • Vor zwei Wochen stand in den Medien zum Thema befristete Arbeitsverträge, dass die Schulen nach der Filmindustrie prozentual die meisten befristen Verträge ausstellen. 3/4 aller neu eingestellten Lehrer bekommen befristete Verträge. Das liegt zum großen Teil daran, dass in vielen ländlichen Gegenden 3/4 der neu eingestellten Lehrer ungelernte Kräfte sind und diese müssen sich ohne Ausbildung erstmal bewähren, werden also befristet eingestellt.

    Es gibt immer weniger Lehrer und gleichzeitig machen mehr junge Menschen als irgendwann sonst das Abitur und gehen studieren. Schon irgendwie komisch. Und dabei ist Lehrer ein sehr gut bezahlter Beruf mit langfristiger Absicherung und der Möglichkeit von sehr langen Urlauben.
    Ich verstehs nicht.


    Das sagt mir alles nichts und ich kann auch nicht ersehen welche Hompage (die ich nutze) usw. davon betroffen ist/war.
    Ich kann zwar mehr als ne Word datei speichern und ein Programm in Windows öffnen aber IT Experte bin ich dann halt doch nicht

    Dabei handelt es sich um Massendaten aus verschiedenen Hacks, die aber nicht wirklich bestätigt sind. Aus Sicherheits und vor allem aus Glaubwürdigketisgründen lässt sich über die Seite nicht herausfinden um welchen Zugang es sich handelt.


    https://www.troyhunt.com/intro…hes-to-have-i-been-pwned/

  • Also lange Urlaube sind ein Gerücht, der Rest stimmt. Sommerferien, die sind frei. Das stimmt. Sechs Wochen 'a 5 Arbeitage sind für mich 30 Tage Urlaub. Glaube, dass die meisten nicht viel weniger Urlaubstage zur Verfügung haben.
    In den übrigen Ferien gibt's immer was zu tun. Als Lehrer hast du den Vorteil deine Arbeitszeit einzuteilen. Wer in den Herbstferien chillt, der muss halt im November nacharbeiten. Aber 13 Wochen Urlaub haben wir definitiv nicht.

  • Also lange Urlaube sind ein Gerücht, der Rest stimmt. Sommerferien, die sind frei. Das stimmt. Sechs Wochen 'a 5 Arbeitage sind für mich 30 Tage Urlaub. Glaube, dass die meisten nicht viel weniger Urlaubstage zur Verfügung haben.
    In den übrigen Ferien gibt's immer was zu tun. Als Lehrer hast du den Vorteil deine Arbeitszeit einzuteilen. Wer in den Herbstferien chillt, der muss halt im November nacharbeiten. Aber 13 Wochen Urlaub haben wir definitiv nicht.


    Ich weiss, dass es nicht die kompletten 60 Tage sind aber ihr habt insgesamt schon mehr als 30 Tage.


    Ich kenne einen Sportlehrer der vier mal im Jahr zum surfen verreist ist.

  • Sport-Erdkunde ist doch wohl die beste Fächerkombi überhaupt. Da gab es an "meinem" Gymnasium so ein paar Spezialisten...
    Verdienen die eigentlich tatsächlich genauso viel, wie jemand der zwei echte Fächer unterrichtet?


    Generell hängt das mit dem Aufwand sehr vom Lehrer ab. Wir hatten welche, die ganz freimütig zugegeben haben, dass ab 12:50 frei war. Unterricht vorbereiten etc. hielten die nicht für nötig.
    Und teilweise waren die nicht mal schlecht, ganz im Gegenteil. Ich mochte deren Stil. Die standen einfach vorne und kannten den Stoff. Es wurden Aufgaben verteilt, Sachen an die Tafel geschrieben und Fragen gestellt.
    Was will man mehr?

  • Ja, tun sie! Gibt aber noch ne bessere Kombi, weil Erdkunde (unterrichte selbst) ein sehr korrekturintensives Fach in der Oberstufe ist. Dadurch, dass du mit Erdkunde ein Nebenfach unterrichtest, hat man auch sehr viele Lerngruppen, ergo auch viele Klassenarbeiten. Meine Frau ist Englischlehrerin und hat weniger Korrekturen als ich, weil sie einfach viel weniger Lerngruppen hat.


    Sport-Kunst ist die Traumkombination. Da ist wirklich Eier schaukeln angesagt. :D


    Da hat Hamburg eine gute Lösung gefunden. Jemand der Sport-Erdkunde unterrichtet muss 28 Stunden in der Woche unterrichten. Ein Lehrer mit Deutsch-Englisch 20 Stunden. Damit versucht man der Korrekturbelastung gerecht zu werden.


    Btw.....Erdkunde ist ein echtes Fach. Stadt-Land-Fluss war einmal. Da sind wir lange von weg. Nachhaltigkeit, Zukunftsorientierung, Umweltbewusstsein, problemlösende Verfahren stehen auf dem Lehrplan, und das bereits ab Klasse 5.

  • Ich habe subjektiv in dem Fach in acht Jahren nie was gelernt, was einem als halbwegs am Weltgeschehen interessierten Menschen nicht längst vorher klar war.
    Und bei uns war es irgendwie unüblich Erdkunde schriftlich zu belegen. Es gab in meiner Stufe einen LK und zwei, drei Grundkurse. In den Grundkursen gab es dann jeweils eine handvoll Menschen, die Klausuren geschrieben haben.
    Kann woanders natürlich anders sein.
    Kunstlehrer mussten sich bei uns tatsächlich auch mit LKs abmühen. Frage mich bis heute, wie man die "praktischen Arbeiten" die es statt einer Abschlussklausur gab objektiv bewerten können soll.

  • Bezüglich der Arbeitszeiten von Lehrern kann ich ja mal etwas Einblick geben. Ich komme aus einer Lehrerfamilie. Ich kann bestätigen, dass der Korrekturaufwand in Fächern wie Deutsch und auch Erdkunde, gerade auch im gymnasialen Bereich, in der Regel deutlich unterschätzt wird.


    Ich bin deswegen ganz bewusst von Anfang an auf Realschullehramt Sek I gegangen, weil ich keinen Bock hatte soviel zu korrigieren, wie meine Eltern, die nicht selten nächtelang am Schreibtisch über Leistungskursklausuren und Abiturvorbereitungen saßen. Den damals niedrigeren Lohn von einer Gehaltsstufe habe ich dafür in Kauf genommen. In der Sek I hat man also tatsächlich spürbar weniger Korrekturen als in der Sek II. Die Schüler schreiben einfach nicht soviel, da das allgemeine inhaltliche Niveau in der Regel niedriger anzusetzen ist, als ich es bspw. vom Gymnasium kenne. Logisch. Die obere Grenze der maximal möglichen Arbeitsbelastung muss man für die meisten Schüler ebenfalls viel niedriger ansetzen, als etwa für die Mehrheit der Schüler am Gymnasium. Zusätzlich erfordern die zentralen Prüfungen zunehmend Multiple Choice Aufgaben. Das entlastet tatsächlich spürbar den Nachmittag was die Korrekturen von Klassenarbeiten und Heftern angeht.


    Dafür hat man in der Sek I viel mehr mit allgemeinen Erziehungsfragen zu tun. So ausgeprägt habe ich das von Gymnasiallehrern jedenfalls noch nicht gehört: Gehorsamsverweigerung. Verhaltensdeffizite. Geplante Unterrichtsstörungen. Missachtung von Lehreranweisungen. Komplette Arbeitsverweigerung. Distanzlosigkeiten. Gewalt gegen Schüler. Gewalt gegen Schulpersonal. Drogenkonsum. Soziale Probleme. Problematische Elternhäuser. Oft kommt man da im normalen Unterricht an seine Grenzen, so dass einzelne Schüler auch dann in spezielle Projekte kommen, in denen sie individueller gefördert werden können und in denen bspw. der Unterricht zu Gunsten praktischer Tätigkeiten in Betrieben an drei Tagen in der Woche zurückgestellt wird.


    Generell komplett unterschätzt habe ich bspw. die Häufigkeit von sexuellem Missbrauch in familiärem Umfeld und den psychischen Folgen, mit denen man auch als Lehrer immer wieder konfrontiert wird. Gewalt, Alkoholismus, Arbeitslosigkeit, Familienzerfall, Flucht- und Kriegserlebnisse, aber auch tödliche Erkrankungen, Unfälle und Suizide sind immer wieder Themen, mit denen man sich in Bezug auf betroffene Schüler und Familien sehr konkret auseinandersetzen muss. Oft stößt man dabei schnell an seine Grenzen (schon alleine aufgrund der verfügbaren Zeit) und benötigt die Hilfe von Schulpsychologen, Erziehungsprojekten, Jugendbetreuern, Übersetzern, Jugendamt, Sozialamt, Arbeitsagentur, Polizei usw. zu denen man dann als Klassenlehrer oft auch erstmalig den Kontakt für die Betroffenen herstellen muss.


    Mein Arbeitsalltag sieht bspw. so aus, dass ich ein reguläres Schulstundenpensum von 25 Stunden habe, welches meistens noch kurzfristig durch 1-2 Vertretungsstunden pro Woche für erkrankte Kollegen ergänzt wird. Als Klassenlehrer beginnt mein Schultag um 7:15 Uhr, wenn ich den Klassenraum aufschließe. Der Unterricht beginnt gegen 7:30 Uhr Es folgen dann meistens 3-4 Unterrichtsstunden Vormittags, in denen ich ca. 75-100 Schüler unterrichte. Zusätzlich an zwei bis drei Tagen kommen Pausenaufsichten auf dem Hof oder im Gebäude hinzu. Am Montagnachmittag haben wir eigentlich zu 75% Schulkonferenzen, Klassenkonferenzen, Elternsprechtage und andere Veranstaltungen. Oft komme ich dann um 15:30 Uhr aus der Schule raus. Besondere Veranstaltungen dauern auch mal bis 20 Uhr. Di.-Do. haben wir ab 13:50 Uhr Nachmittagsunterricht. Dort habe ich dann nochmal 1-2 Stunden Unterricht und komme ebenfalls an 2-3 Tagen um 15:30 Uhr aus der Schule. Die „Freistunden“, die ich dann zwischen den Unterrichtsstunden habe, nutze ich z.B. zweimal für eine Viertelstunde Pause, um ein Brötchen zu essen, Kaffee zu trinken, durchzuatmen. Den Rest der Freistunden nutze ich für Korrekturen, Noteneintragungen, Elterntelefonate und Elterngespräche vor Ort, Organisation von Wandertagen und zum fachlichen und pädagogischen Gespräch mit Kollegen zum Umgang mit Problematiken bei einzelnen Schülern. Oder ich organisiere benötigte Unterrichtsmaterialien und Räume für die morgigen Stunden. Wenn ich dann um 14:30 oder Uhr 15:30 Uhr nach etwa 7-8 Stunden das Schulgebäude wieder verlasse, mache ich Zuhause etwa eine Stunde Pause. Anschließend koche ich mir meist etwas fürs Abendessen oder gehe ins Fitnessstudio und erledige Einkäufe, bringe Leergut weg usw.. Von 18-20/21 Uhr versuche ich dann noch Schulkram zu erledigen. Also wieder Korrrekturen, Elterntelefonate, Hausbesuche. Ich versuche mir die Zeit ab 20 Uhr für Freizeit frei zu halten. Klappt meistens, aber nicht immer. Freitags ist bereits um 13:10 Uhr Schluss. Zeit für Wochenendeinkäufe und Tiefschlaf auf der Couch. Kochen. Sport. Freizeit. Samstag und Sonntag ausschlafen. Anschließend nutze ich den Samstag überwiegend für Korrekturen und Unterrichtsvorbereitungen, meist bis in den späten Nachmittag hinein. Samstagabend Freizeit. Den Sonntag versuche ich mir oft komplett frei zu halten. Oft schaffe ich das auch.


    Zu den Ferien. Meine Eltern hatten in den Weihnachts-, Herbst- und Osterferien eigentlich immer Hochphasen in Sachen Korrekturen und Abiturvorbereitungen ect. Um eine Oberstufenklausur von 20-25 Seiten ordentlich durchzusehen mit Anmerkungen und Benotung usw. brauchten meine Eltern etwa 2-3 Stunden pro Heft. Und da lagen in der Regel drei bis vier Klassensätze rum. Also ca 75-100 Hefte, die innerhalb von 1-2 Wochen durchgesehen werden mussten.
    Das ist bei mir deutlich entspannter, da meine Schüler nicht soviel schreiben. Ich nutze die „kurzen“ Ferien daher oft beruflich für das Lesen von Literatur in Bereichen Pädagogik oder Fachliteratur. Aufräumen des Arbeitszimmers. Ausmisten. Planung von Unterrichtsreihen für das kommende Quartal. Heraussuchen und Planen von Klassenfahrten. Eben all das, was man sonst nicht so gut im Alltag schafft. Und natürlich zur gründlichen Erholung. Das ist tatsächlich für mich ein großer Vorteil meines Berufes. Die Erholung brauche ich aber auch. An fünf Tagen die Woche den Entertainer für jeweils 100-150 pubertierende Jugendliche zu geben ist einfach auch anstrengend. Das merke ich z.B. an so Dingen wie, dass ich nach der Schule regelmäßig möglichst Ruhe um mich haben will. Normalerweise höre ich im Auto und in der Wohnung Musik oder Radio. Nach der Schule kann ich das aber in der Regel nicht ab. Dann habe ich ein starkes Bedürfnis nach Stille. Und natürlich der Schlaf. Man schläft ja nicht immer gleich gut und lang. Da sind Ferien und Wochenenden schon sehr hilfreich. Aber das dürfte ja allen so gehen.


    Wenn man gerne mit Jugendlichen arbeitet und auch in der Lage ist, Konflikte mit Jugendlichen durchzustehen und auszuhalten, und wenn man auch in der Lage ist, sich auf private Probleme von Schülern und Eltern einzulassen, ohne darüber selbst den Nachtschlaf zu verlieren, dann ist „Lehrer“ ein wirklich sehr schöner und gut bezahlter Beruf. Freilich muss man Spaß daran haben, täglich vor 100-150 jungen Menschen zu stehen und frei und entspannt zu reden sowie sich auch in Konfliktsituationen immer wieder aufs Neue durchzusetzen. (Gerade an Letzterem scheitern aus meiner Sicht sehr viele Seiteneinsteiger, weil sie die sozialen und gruppendynamischen Problemstellungen des Lehrerberufes völlig unterschätzen und glauben, der gute Wille, Freundlichkeit, fachliches Wissen und die Fähigkeit Inhalte vorzutragen, wären schon ausreichend um zu unterrichten.) Und wohlwollenden Humor sollte man besitzen. Der ist extrem hilfreich. Generell: man muss Menschen mögen. Sonst wird es für alle sehr schwierig.


    Größte Belohnungen:
    - Zuneigung, Respekt und Lob von Schülern, Eltern und Klassen gegenüber dem Lehrer.
    - festes Gehalt (obere Mittelschicht)
    - freie Zeiteinteilung in Ferien und an Nachmittagen
    - wenig Konkurrenzdruck
    - grds. keine Existenzängste/Planungssicherheit durch Kündigungsschutz
    - gute ärztliche Versorgung

  • Passt irgendwie zum Bundestagshack. Ich hab gerade den Transparenzbericht meines Mailproviders mailbox.org durchgelesen, demnach sind 2018 72 behördliche Auskunftsgesuche eingegangen, ganze 48 davon mussten im ersten Schritt abgelehnt werden, da diese Formfehler enthalten haben. 4 Anfragen kamen aus dem EU Ausland, welche Daten gar nicht direkt abfragen dürfen sondern über deutsche Behörden gehen müssen, es haben Dokumente oder Begründungen zunächst gefehlt oder es wurden von den Behörden Daten zu den betroffenen Personen übermittelt die den Provider gar nichts angehen.



    Besonders häufig haben die Behörden aber auch schlicht unverschlüsselt per E-Mail angefragt, eine unverschlüsselte Übermittlung von Daten auf diesem weg ist eigentlich rechtswidrig, da die Behörden auf Rückfrage häufig aber auch nicht dazu in der Lage waren ihre Mails mit PGP zu verschlüsseln oder entsprechende Mails zu empfangen musste dann auf das gute alte Fax ausgewichen werden. In 13 Fällen ist es bei einer Ablehnung geblieben, wobei aus dem Bericht nicht hervor geht ob die Behörden sich einfach nicht nochmal gemeldet haben oder bei den Anfragen grundlegend etwas falsch war.


    Quelle: https://mailbox.org/de/post/au…munikationsueberwachungen



    Gerade an Letzterem scheitern aus meiner Sicht sehr viele Seiteneinsteiger, weil sie die sozialen und gruppendynamischen Problemstellungen des Lehrerberufes völlig unterschätzen und glauben, der gute Wille, Freundlichkeit, fachliches Wissen und die Fähigkeit Inhalte vorzutragen, wären schon ausreichend um zu unterrichten.

    Also die Quereinsteiger die ich kennengelernt habe waren wenn, dann besser als die Vollzeit-Lehrer (freilich nicht alle, da waren auch sehr gute dabei), weil menschlich locker und fachlich Spitze. Einer der "richtigen" Lehrer scheint hingegen jedes Jahr exakt den gleichen Unterricht durchgezogen zu haben, in der Regel komplett ohne Materialien, dem hat man meiner Meinung nach angemerkt dass er nach Jahrzehnten einfach keinen Bock mehr hatte. Ein anderer hatte offensichtlich mentale Probleme, war bekannt dafür den Unterricht regelmäßig mitten drin zu verlassen und seinen Beziehungsstreit mit einer anderen Lehrerin ziemlich offen in der Schule auszutragen.


    Mag natürlich sehr auf das Umfeld ankommen, Quereinsteiger gabs bei uns erst auf dem Berufskolleg, davor nicht. Die Arbeit mit (nahezu) volljährigen Berufsschülern mit teils sehr spezifischen Fächern ist sicher eine andere als mit vollpubertierenden Haupt- oder Realschülern.

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