Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Das ZDF hat eine Wurst hergestellt die zu 46% aus Separatorenfleisch (im Grunde Schlachtabfälle), zu 27% aus Wasser und nur zu 18% aus Fleisch und Speck besteht und diese bei der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) eingereicht (und falsche Angaben bei den Zutaten gemacht) und für diese dann das silberne DLG-Siegel erhalten.


    Quelle: ZDF heute vom 10.04.18


    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-19-uhr


    Das Siegel kennt vielleicht der ein oder andere:



    Wenn man da so einfach schummeln kann muss wohl davon ausgegangen werden, dass das auch in großem Umfang gemacht wird, vermutlich nicht nur bei Wurst- und Fleischwaren.

  • Für mich ist primär die ordnungsgemäße Kennzeichnung entscheidend. Die sollen von mir aus eine Pastete aus Scheiße und Plutonium verkaufen, Hauptsache es steht auf der Verpackung.


    Klingt vielleicht grausam aber wir brauchen echt mal wieder einen Lebenmittelskandal wo mehr als drei Leute sterben. Also was mit tatsächlicher Schockwirkung um wachzurütteln.

  • Wen interessiert das noch in der Politik? Da wird sich nichts ändern...da wird die Ilse schon für sorgen. Notfalls weißt sie der Horst zurecht. Schon alleine weil sich die CSU und Bayern als Bauernnah und Freunde der Landwirtschaft hinstellen. Lobbyismus für den rollenden Rubel und Wählerstimmen auf dem Land (ist ja bald Wahl in Bayern) - das zählt.


    Wen interessiert da ungesunde Ernährung? Sind ja eh meist die aus den ärmeren Schichten die dieses billige Gammelfleisch fressen müssen.


    ...oder hat Pferdefleisch in der Lasagne etwas geändert? Man kann hier tun und lassen was man will...solange man der Politik mit genug Zaster tief in den Arsch kriecht. ;) Das war zumindest meine Erfahrung der letzten Jahrzehnte.
    Einen Vergleich zum Abgasskandal spare ich mir mal. Weiß ja jeder Bescheid hier.

  • An sich ne gute Sache im Kampf gegen Saatguthersteller wie Monsanto.


    Allerdings erfordert die Methode wohl einen höheren Arbeitsaufwand als "herkömmlicher" Reisanbau. Für Schwellenländer wie Indien sicher praktikabel. Für westliche Industrienationen wohl eher nicht, da es vermutlich schwierig sein dürfte eine größere Zahl von Menschen für einen Beruf in der Landwirtschaft zu begeistern.

  • Für westliche Industrienationen wohl eher nicht, da es vermutlich schwierig sein dürfte eine größere Zahl von Menschen für einen Beruf in der Landwirtschaft zu begeistern.

    Es wäre einfach zu kostenintensiv. Alleine die Löhne. Ohne Monokulturen und ohne alles maschinell zu bewirtschaften ist aus der Ernte viel mehr raus zu holen...aber nein...kostet ja dann auch mehr. LIeber billige Ernte/Produktion und dazu billige Lebensmittel - da bleibt irgendwem dann auch mehr im Geldbeutel der den Hals nicht voll kriegt. Und nach uns die Sinnflut: Zu viel Tomaten? Ab damit ins Meer!

  • Importieren die deutsche LAndwirtscahft für sowas nicht traditionell Menschen? Und entwickelt der deutsche MAschienenbau da nicht gerne Maschienen für? Siehe Innovationen beim Spargelanbau.


    Innovation und Jobs mit Zukunft?



    Ansonsten.
    "But some larger farmers in Bihar say it is not labour intensive and can actually reduce time spent in fields. "When a farmer does SRI the first time, yes it is more labour intensive," says Santosh Kumar, who grows 15 hectares of rice and vegetables in Nalanda. "Then it gets easier and new innovations are taking place now.""

  • @Flavius Jolius


    Es muss ja nicht perfekt sein, ökologischer als der Ist-Zustand wäre aber möglich.


    Du sagst es im Grunde selbst:


    Zu viel Tomaten? Ab damit ins Meer!


    Also Subventionen und den Einsatz von Pestiziden etc. genau so weit reduzieren, dass keine Überschüsse mehr produziert werden. Fertig.


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    Ansonsten.
    "But some larger farmers in Bihar say it is not labour intensive and can actually reduce time spent in fields. "When a farmer does SRI the first time, yes it is more labour intensive," says Santosh Kumar, who grows 15 hectares of rice and vegetables in Nalanda. "Then it gets easier and new innovations are taking place now.""


    Da mein Englisch bekanntermaßen nicht so gut ist, habe ich nach deutschen Quellen geschaut, Wikipedia beispielsweise klingt da deutlich skeptischer:

    Allerdings kommt eine 2014 erschienene, umfangreiche wissenschaftliche Auswertung der zugänglichen Studien zu SRI-Effekten zu einer zurückhaltenden Einschätzung. Im Zuge der Umstellung auf SRI ändert sich typischerweise der Einsatz von Wasser, Saatgut, Dünger und Arbeitskraft. Zudem würde die Methode tendenziell eher auf hochproduktiven Flächen und von sozio-ökonomisch fortgeschritteneren Haushalten angewandt. Die wenigsten Studien würden für alle Einflussfaktoren kontrollieren. Für den Gesamteinfluss der Methode gebe es daher "no firm evidence"; die Ergebnisse zur Land- und Arbeitsproduktivität seien gemischt. Zwar würde der Gesamtertrag der Tendenz nach steigen, aber auch die Produktionsrisiken und die Arbeitsintensität nähmen zu.

    "Dank" des Biosprit gibt es de facto keine großen Überschüsse die keine Abnehmer haben.


    Was natürlich nicht heißt, dass nicht große Mengen weggeschmissen werden und Massen an Billigfleisch exportiert wird.


    Ist das jetzt nicht ein Widerspruch? Es gibt keine Überschüsse aber die Überschüsse werden exportiert?
    Und es nicht nur Billigfleisch, hab erst vor kurzem ne Doku über Getreideanbau in Deutschland gesehen (subventioniert und mit Pestizide zugekleistert) und hab die glaub sogar irgendwo im Forum verlinkt.

  • Die Butterberge sind schon lange Vergangenheit.


    "Dank" des Biosprit gibt es de facto keine großen Überschüsse die keine Abnehmer haben.


    Was natürlich nicht heißt, dass nicht große Mengen weggeschmissen werden und Massen an Billigfleisch exportiert wird.


    Aber das hat andere GRünde....

  • hab erst vor kurzem ne Doku über Getreideanbau in Deutschland gesehen (subventioniert und mit Pestizide zugekleistert) und hab die glaub sogar irgendwo im Forum verlinkt.

    Habs gefunden:


    Also mitnichten:


    Die Butterberge sind schon lange Vergangenheit.

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    Innovation und Jobs mit Zukunft?

    Das mit der Innovation läuft, außerhalb der Rüstungsindustrie (kleiner Seitenhieb...), doch auch nicht mehr so toll. Keine Elektroautos, Energiewende geht nur schleppend voran und bei entsprechenden Technologien wie der Solarenergie haben uns die Chinesen längst überholt. Transrapid kannste komplett knicken, unsere Flughäfen bauen wir sowieso nicht fertig und beim Ausbau von schnellem Internet sind wir quasi Entwicklungsland.


    Vielleicht sollten wir wirklich mehr auf Landwirtschaft setzen, Industrie und Digitales ist wohl nicht mehr so unser Ding :P

  • Das mit der Innovation läuft, außerhalb der Rüstungsindustrie (kleiner Seitenhieb...), doch auch nicht mehr so toll. Keine Elektroautos, Energiewende geht nur schleppend voran und bei entsprechenden Technologien wie der Solarenergie haben uns die Chinesen längst überholt. Transrapid kannste komplett knicken, unsere Flughäfen bauen wir sowieso nicht fertig und beim Ausbau von schnellem Internet sind wir quasi Entwicklungsland.

    Selbstfahrende wie auch elektrisch betriebene Autos sind die deutschen Hersteller eigentlich wieder ganz vorne mit dabei, stellt sich halt doch raus das Jahrzehnte an Erfahrung im Automobilbau so ihre Vorteile haben wenn es ums Auto bauen geht. Die Chinesen produzieren billiger, was aber nicht schlecht ist, bedeutet das schließlich günstigere Produkte für den Verbraucher, was dann auch die Energiewende begünstigt. Transrapid war schon immer ein Schnapsidee und Baden-Württemberg ist immer noch das Land mit der höchsten Patentdichte. Vielleicht mal ein bisschen weniger pessimistisch sein.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Letztendlich setzt sich sowieso meist nicht die effizienteste und gesündeste Methode durch, sondern die mit der sich Profit machen lässt. Selbst diese Replikatoren aus Star Trek die aus Energie Essen zaubern haben so gesehen echt schlechte Karten sich durchzusetzen. Um bei dem Beispiel der Autos zu bleiben, da forscht die Welt ja auch nicht dran um die Sicherheit im Verkehr zu steigern, sondern um langfristig mindestens genau so profitabel zu sein wie bisher, noch besser aber noch viel profitabler.


    Übrigens ganz interessant, hab durch den Artikel über Indien dran denken müssen, scheinbar sorgt der Klimawandel mit seiner erhöhten Kohlendioxid-Konzentration dafür, dass viele Nutzpflanzen schneller wachsen und mehr Erträge bringen. Gleichzeitig haben die Pflanzen dadurch aber weniger Proteine, auch weiß man noch nicht wirklich in wie weit es sich noch negativ auf Vitamingehalt und sonstige Eigenschaften auswirken kann. Ein Phänomen das man erst seit relativ kurzer Zeit stärker erforscht und gerade in den ärmeren Teilen der Welt zu einer Art "verstecktem" Hunger führen kann, da die Leute wahrscheinlich nicht viel mehr zu Essen bekommen als heute, aber eigentlich mehr bräuchten um den Bedarf gleichbleibend zu decken.


    ...oder hat Pferdefleisch in der Lasagne etwas geändert?

    Nein, hat die Verbreitung von köstlichem Pferdegulasch leider nicht gefördert ;(

  • Chipslettten von Lorenz sind im letzten Jahr um 70% teurer geworden. Zudem besitzt die neue Verpackung nun noch mehr Plastikmüll als jemals zuvor - und das in der heutigen Zeit. Aus diesen Gründen haben die Verbraucher den Hersteller mit dem Spotttitel "Mogelpackung des Jahres 2018" ausgezeichnet:
    https://www.merkur.de/wirtscha…reinfall-zr-11386794.html


    Gute Gründe, um Produkte dieses Herstellers in Zukunft im Regal liegen zu lassen.

  • Wusste gar nicht dass es die noch gibt. Lorentz hatte ich schon ewig aus meinen Einkaufslisten verbannt. Da geh ich mit!
    Genauso wie sämtliche Nestle Produkte bei mir beim Einkauf einfach aus dem Sichtfeld ausgeblendet werden.

    _____________________________
    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Erinnert mich an abgepacktes Baklava welches ich in Griechenland gekauft habe, von der Verpackung her hätten 7-8 Stück reingepasst, drin waren 3. Man hat sich dabei auch äußerste Mühe gegeben die Verpackung so zu konstruieren, dass da nichts wackelt und alles in möglichst vielen Plastikschichten gehüllt ist.


    Ansonsten hierzulande kaufe ich vor allem die Eigenmarken der Supermärkte, meist mehr Inhalt, günstiger und häufig sogar aus der selben Fabrik wie die Marken. Keine Ahnung warum ich für ne Marke bei der ich keinen geschmacklichen Unterschied feststellen kann das doppelte zahlen soll, nur weil die ein lustiges Logo hat und in der Mitte des Regals steht :grübel:

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