Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Ob gepanscht oder nicht gepanscht, krank ist bisher noch niemand feststellbar davon geworden


    Es ist Betrug. Es gibt viele Verbrechen von denen niemand krank wird, soll das jetzt der neue Maßstab sein?


    Unser Drang nach Fleisch hat erst diese ekelhafte Entwicklung nach billig-produzierten Massen-Fleischerzeugnissen in Gang gesetzt.


    Stimmt soweit. Aber war muss dann gleich so ein großer Überschuss produziert werden? Oft auch stark subventioniert. Wenn von irgendwas zuviel da ist, subventioniert man es doch nicht :blöd:

  • Unser Drang nach Fleisch hat erst diese ekelhafte Entwicklung nach billig-produzierten Massen-Fleischerzeugnissen in Gang gesetzt. Das ist zum Kotzen und da kann sich auch niemand herausreden.

    Das ist jedenfalls einer der Hauptpunkte. Ich denke, wenn jeder seinen Konsum um die Hälfte reduzieren würde, könnte man deutlich bessere Zustände für alle Beteiligten errreichen. Dann könnte sich das Problem allerdings auch verlagern, denn viele Menschen würden dann automatisch viel mehr Fisch essen. Die Nachfrage würde gigantisch steigen.

  • Wo kann man bei euch in Deutschland eine Schnitzelsemmel für 1,50€ kaufen?

    Schnitzel jetzt nicht im speziellen, aber in Thüringen, dem Land der Bratwürste gibt es im Vergleich zu Karlsruhe irgendwie mehr (auch günstiges günstiges) Fleisch, Bratwurst für 1 Euro ist da schon mal möglich, sollte man dann halt keine Wunder von erwarten. Es gibt hier in Erfurt aber auch noch viel mehr Metzgereien als in Karlsruhe, dort sind die fast völlig ausgestorben. Dementsprechend gibt es auch mehr Orte an denen man ohne Lebensmittelvergiftungen befürchten zu müssen ein Gehacktes Brötchen bekommt, bin ich ein Fan von seit ich hier lebe, rohes Fleisch, jamjam.

    Es ist Betrug. Es gibt viele Verbrechen von denen niemand krank wird, soll das jetzt der neue Maßstab sein?

    Also ich wünsche mir, dass wieder mehr Rindfleisch mit Pferdefleisch gestreckt wird, das ist allemal besser als Wasser, Pferdegulasch ist auch lecker :thumbsup:


    Ich muss aber sagen ich esse seit längerem wesentlich weniger Fleisch als früher, was vor allem damit zusammenhängt dass ich für mich selbst nicht Koche, höchstens mal eine Notfallration Nudeln und da fällt dann irgendwie der Fleischanteil eher mal weg weil ich kein Fleisch auf Vorrat da habe. Und wenn ich was fertiges kaufe oder Bestelle ist da auch kein oder weniger Fleisch dabei. Faulheit siegt, ob meine Ernährung damit sehr ausgewogen ist, ist dann die andere Frage, aber zumindest darf ich hoffen keine Resistenz gegen Antibiotika zu entwickeln :rolleyes:

  • Als ehemalige Studenten kennen wir diese Situation nur zu gut. Die Lösung war einfach und doch effektiv: man hat den Fleischkonsum einfach deutlich reduziert.

    Jeder der als Student Fleisch essen wollte, konnte das doch eigentlich regelmäßig in der Mensa oder einer der Cafeten an den Unis bekommen. Sicher, die Qualität der Großküchen war - was die Qualität und die Inhaltsstoffe anging - nicht überall wirklich gut, aber derjenige, der Sprüche wie "Fleisch ist mein Gemüse" etc. ernsthaft zu seinem Lebensmotto erhoben hatte, musst nicht vom Fleisch fallen (1,- € in Sprüchekasse).


    Dass Fleisch so omnipräsent ist, ist ja auch eine Entwicklung, die im großen Stil erst so richtig in der Nachkriegszeit begonnen hat und möglicherweise auch durch die ganzen Kühltechniken und Co begünstigt worden ist. Bei meinen Großeltern auf dem Land gab es eher selten Fleisch, das nicht irgendwie aus eigener Haltung kam, in der Regel Kleintierzucht, sprich Geflügel, darunter auch Tauben, und Kaninchen - ich weiß aber nicht, inwieweit die Kleintierzucht eine Reaktion auf beide Weltkriege bei denen war. Daneben gab es dann eben noch die Fasttage während der Woche, d.h. Mittwoch, Freitag und Samstag kein Fleisch.



    Wo kann man bei euch in Deutschland eine Schnitzelsemmel für 1,50€ kaufen?

    Vermutlich dort, wo die es mit Soße (!!!) servieren...


    Weil Fisch essen voll gut für die Umwelt ist und schon mal nicht subventioniert

    Wenn es immer der akutellste, in Mode und vom Aussterben bedroht seiende Meeresfisch sein muss, dann natürlich nicht...

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Wenn es immer der akutellste, in Mode und vom Aussterben bedroht seiende Meeresfisch sein muss, dann natürlich nicht...


    Da ich kein großer Fischesser bin kenne ich mich da nicht so aus. Was ist den ein umwelt- und sozialverträglicher Fisch? Handgefangener Wildlachs aus Alaska? Was kostet sowas? 200 Euro das Stück? :D


    Bei normalen Süßwasserfischen hast du ansonsten wieder die Massentierhaltung. Denke es macht keinen Unterschied ob man Schweine oder Forellen auf engstem Raum zusammenpfercht. Am Ende kippen die da sogar ebenfalls Antibiotika ins Becken... :confused:


    Ich denke Fleisch, Fisch, Milch oder sonstige Tierprodukte, das schenkt sich nichts.

  • Karpfen!


    Den kann man bedenkenlos futtern bis einem schlecht wird! Warum? Weil er ein reiner Pflanzenfresser ist (es müssen keine anderen Fische zu Fischfutter verarbeitet werden, was ja oft die Crux bei Fischen aus Aquakulturen ist. Für ein Kilogramm Lachs in der Produktion braucht man bis zu 5kg Fischfutter) und weil er als Süsswasserfisch keinen unnötigen Beifang durch Schleppnetze enthält (Haie, Delfine, Schildkröten, andere Fischarten, Jungfische, die in den engmaschigen Netzen zu Tode gedrückt werden).
    Desweiteren ist er sehr anspruchslos und lässt sich hervorragend züchten. Im Mittelalter und auch heute noch findest du in fast jedem Kloster einen Karpfenteich.
    Wir holen im November immer so 5-8 Karpfen beim traditionellen Abfischen im Karpfenteich um die Ecke und dann gehen die Fische erstmal in die Gefriertruhe. Ein großer Karpfen reicht gut für ein Mittagessen mit Kindern.

  • Und da gibt es keine Massentierhaltung (meine jetzt nicht den Klosterteich)?


    Falls jetzt noch nicht, spätestens wenn alle die jetzt Schweine, Rinder und Hühnchen aus Massentierhaltung essen auf Karpfen umsteigen ;)


    Ich denke wenn alle Fisch/Fleisch essen wollen geht es bei den aktuellen Bevölkerungszahlen einfach nicht ohne Massentierhaltung. Lösung wäre entweder verzichten alle etwas oder Fleisch wird ein Luxusgut für Reiche.

  • Ich sage jetzt mal was ganz Ketzerisches. Massentierhaltung muss nicht notwendigerweise schlecht sein, weder für Tier, noch für Mensch. Entscheidend ist die Organisation und Durchführung. 80 Millionen Deutsche lassen sich ohnehin nicht „auf der grünen Wiese“ mit tierischen Lebensmitteln versorgen. Das muss jedem klar sein.

  • Massentierhaltung muss nicht notwendigerweise schlecht sein, weder für Tier,

    Massentierhaltung ist keine artgerechte oder natürliche Lebensweise eines Tieres. Egal welches. Und somit erstmal schlecht fürs Tier. ;)


    Oder auf welche Quellen beruht diese Aussage? Oder gibts plausible Argumente?

  • Tiere zu züchten ist per se nicht natürlich.


    Und ganz Unrecht hat John nicht. Dinge wie Antibiotika im Futter sind Mist aber im Grunde ist es für den Menschen als Fleischkonsument egal ob jetzt 20 oder 100 Tiere in einem Stall leben.

  • aber im Grunde ist es für den Menschen als Fleischkonsument egal ob jetzt 20 oder 100 Tiere in einem Stall leben.

    Aber nicht allgemein. Ich bin Tierliebhaber und Fleischkonsument. Ich weiß, dass eine andere Ernährung gesünder wäre...schaffs aber nicht ohne. Schmeckt mir einfach zu gut.
    Aber: Wenn ich schon totes Tier esse, dann will ich auch das es sein Leben leben konnte bevor es auf meinem Teller landete. Und das ist bei Massentierhaltung eben nicht der Fall.


    Und deswegen: Nicht egal! ;)

  • Tut mir leid, aber bei 80 Millionen Deutschen, die fast alle Fleisch essen, kannst du gar nicht ohne Massentierhaltung hinkommen. Soviel Weideland gibt’s gar nicht. Informier dich mal, ab wann „Massentierhaltung“ offiziell überhaupt anfängt. Ein Milchbauer mit 100 Kühen zählt da jedenfalls noch lange nicht zu.

  • Abgesehen davon, dass sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan ernähren (wieviel sind fast alle? 79 Mio? :pfeif: ), habe ich nie behauptet ohne "hinzukommen". ;) Das ist ja das Traurige.


    Und es geht auch nicht um die Anzahl der Tiere...es geht um die Haltung und die Anzahl pro Raumfläche.


    Wenn meine 200 Milchkühe vier ha oder 400 ha Land zur Verfügung haben...oder meine 1000 Hühner... kann man nicht von Massentierhaltung sprechen. Und ja, leider sind das Utopien oder mindestens Einzelfälle. Kann sich halt fast kein Landwirt leisten.



    Kernaussage zu der ich zurück wollte war: "Massentierhaltung ist (nicht unbedingt) schlecht fürs Tier!" Also wie ists jetzt?

  • Es kommt drauf an, ob der Stall gut geführt wird oder nicht.


    Wenn du all die Tiere auf die Weide stellst, dann kriegst du ganz andere Probleme.


    Die Ausscheidungen gehen direkt in den Boden, die Tiere sind Krankheitserregern wie der Schweinepest stärker ausgesetzt, als im Stall (Übertragung durch Wildschweine usw.), du brauchst riesige Weideflächen, ergo weniger Platz für Naturräume, usw. usf..


    Das Problem entsteht einfach durch die gewaltigen Mengen an Fleisch, Milch und Eiern, die wir inzwischen gewohnheitsmäßig verbrauchen. Insbesondere in den Großstädten.


    Hier mal eine recht objektive Doku. Wenn man das sieht könnte man wirklich zum Vegetarier werden. Fleisch essen funktioniert wohl tatsächlich nur, weil man den Entstehungsprozess ausblendet. Interessant übrigens auch, dass dort auch Bio-Betriebe mit den selben Haltungsproblemen genannt werden. Bio heißt also auch noch nicht gleich Tierwohl.


    P.S. In der zweiten Doku unten machen die Bio-Höfe allerdings doch einen DEUTLICH besseren Eindruck. Kann nur irgendwie nicht recht glauben, dass die meisten Bio-Höfe tatsächlich solch gute Bedingungen haben und das auch noch zu so geringen Preissteigerungen von einigen Cent mehr. Da wäre doch dann jeder für.


    Und Achtung, die Doku ist heftig.


    Und auch hier eine sehr sachliche, gute Doku:

  • Naja, es ist halt einfach so, du hast einen gewissen Prozentsatz an Leuten denen es einfach völlig egal ist wie die Tiere aufgezogen werden und dann einen ziemlich großen Prozentsatz denen die Tiere leid tun wenn sie so eine Doku sehen, aber es beim nächsten Einkauf wieder ausblenden. Deswegen mag der Fleischkonsum insgesamt vielleicht zurückgehen und der Anteil an Bio steigen, aber ich sehe jetzt auch nicht, dass Massentierhaltung auf dem absteigenden Ast ist.


    Man darf auch nicht vergessen, dass wir auch was Fleisch angeht Exportweltmeister sind, gerade die größer werdende Mittelschicht in China verbraucht immer mehr Fleisch- und Milchprodukte. Also nur weil der liebe John kein armer Student mehr ist und jetzt mit seinem dicken Lehrergehalt nur noch Bio kauft, heißt es nicht, dass dadurch auch nur ein Schwein weniger stirbt oder besser lebt, zumindest nicht auf absehbare Zeit.

  • Naja, es ist halt einfach so, du hast einen gewissen Prozentsatz an Leuten denen es einfach völlig egal ist wie die Tiere aufgezogen werden und dann einen ziemlich großen Prozentsatz denen die Tiere leid tun wenn sie so eine Doku sehen, aber es beim nächsten Einkauf wieder ausblenden. Deswegen mag der Fleischkonsum insgesamt vielleicht zurückgehen und der Anteil an Bio steigen, aber ich sehe jetzt auch nicht, dass Massentierhaltung auf dem absteigenden Ast ist.

    Das Problem welches mir zugrunde liegt, ist die Informationsbeschaffung. Als ich letztes mal versucht habe heraus zu finden wo diese sogenannten Bio-Produkte ihren Ursprung haben, war das mit einem enormen Zeitaufwand verbunden und teilweise konnte man dann nur glauben was drauf stand. Was mir als Laie absolut unverständlich ist, dass enorm viele Bauern sich Bio-Bauern nennen dürfen aber die wenigsten auch mit der artgerechten Tierhaltung d'accord gehen. Wenn ich auf der Eierverpackung lese, das sind Eier aus der Freilandhaltung, kann das nach meiner Recherche vieles bedeuten, ich kauf sie dann trotzdem aber nicht mit der Überzeugung dass die Tiere auf einer Wiese herum laufen und glücklich sind.


    Vielleicht bin ich auch zu uninformiert aber ein Siegel was ganz klar aussagt, hier werden Tiere 100% "vernünftig" gezüchtet gibt es doch gar nicht? Wobei vernünftig wieder eine Auslegungssache ist. Zusammenfassend, ich weigere mich teilweise Bio Sachen zu kaufen, weil ich mich doppelt veräppelt fühle, mehr Geld ausgegeben zu haben für ein Produkt was der Gesetzgeber unter Bio anders definiert als ich.

  • Das Problem hierbei sind einheitliche Richtlinien für die Verteilung von Bio-Siegeln. Solange Aldi & Co ihre eigenen Bio-Siegel entwerfen und definieren wird sich da nichts ändern. Und wie Bob schon sagte, ist die EU bie Lebensmitteln mal wieder Exportweltmeister.


    Da müsste also der Gesetzgeber einschreiten und für Klarheit sorgen...nur hat er daran überhaupt Interesse solange der Rubel rollt? Ich befürchte eher nicht.


    Fazit: Klar werden wir wieder größtenteils verarscht. Mit uns kann mans ja machen. :wall:

  • Soweit ich weiß, ist der Begriff „Bio“ seit Künast gesetzlich geschützt, sprich, wenn Bio drauf steht, müssen auch die engen rechtlichen Bedingungen dafür erfüllt sein, egal ob’s nun vom Aldi oder vom Reformnaturkostladen kommt.


    Ob sich allerdings alle an diese rechtlichen Vorgaben halten, das kann man durchaus bezweifeln.

  • Soweit ich weiß, ist der Begriff „Bio“ seit Künast gesetzlich geschützt, sprich, wenn Bio drauf steht, müssen auch die engen rechtlichen Bedingungen dafür erfüllt sein, egal ob’s nun vom Aldi oder vom Reformnaturkostladen kommt.


    Ob sich allerdings alle an diese rechtlichen Vorgaben halten, das kann man durchaus bezweifeln.


    Es gibt zwischen den Siegeln für Bio-Lebensmittelund große Unterschiede. Bio ist nicht gleich Bio. Es macht nämlich noch einen großen Unterschied aus, ob ich mein Bio-Nackensteak bei Aldi kaufe (da schmeckt auch jedes Nackensteak aus konventioneller Landwirtschaft vom Schlachter tausendmal besser) oder vom Bio-Schlachter mit Demeterstandard.


    Hier ist eine kleine Übersicht einiger Bio-Siegel:


    http://biodukte.de/biosiegel

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