Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Zitat von Fairas

    Spätestens wenn es dann statt dem Steak eine Frikadelle ist, kann wahrscheinlich selbst ein Fachmann den Unterschied nur noch erahnen.

    Das stimmt wie John schon gechrieben hatt nicht. Bei billig Hackfleisch vom Discounter hast du einen sehr hohen Wasseranteil im Fleisch da die Tiere in sehr kurzer Zeit auf ihr Schlachtgewicht gemäßtet wurden. Wenn du dann deine Frikadelle brätst ist sie hinterher auf die halbe Größe zusammengeschrumpelt weil das ganze Wasser rausgebruzzelt ist. Bei einem hochwertigen Fleisch passiert das nicht da hast du einen maximalen Verlust von 10-20%. Ich habe das erst letzte Woche wieder festgestellt. Ich habe Burger mit Hackfleisch vom ortsansässigen Freiland Rinderhof gegrillt, ein absoluter Traum und kaum Schwund beim Fleisch. Wenn mann das jetzt mal preislich durchrechnet ich habe 10 Euro für das Kilo Hackfleisch bezahlt, im Discounter liegt der Preis bei ca. 6 Euro das Kilo. Da beim Discount Hack aber die Hälfte eh nur Wasser ist das beim Braten verschwindet kommst du unterm Strich auf ziemlich den gleichen Preis mit dem Unterschied das das Freilandrind besser schmeckt und ein viel besseres Leben hatte.


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    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Leute, die ein gutes Einkommen beziehen und trotzdem bei ALDI einkaufen, tun dies häufig deswegen, weil die ALDI Produkte in den Testzeitschriften meistens sehr gut abschneiden.


    Bei meinen Großeltern war das noch der Fall, dass man meinte, beim ALDI bekommt man für das gleiche Geld die guten Sachen vom selben Hersteller und schlägt somit den Bonzen ein Schnippchen.


    Zu mir hat letztens ein Landwirt gesagt, dass alles Fleisch, was man von Tönnies kaufen könnte, qualitativ auch gut sei. Sowas befeuert die Menschen dann natürlich noch zusätzlich in diesen Sichtweisen. So nach dem Motto "wenn schon der Bauer von nebenan das sagt, kann es ja nicht falsch sein". Man vertraut schließlich den Nachbarn.

  • Der Punkt ist allerdings auch, dass unser Anspruch an „gutes Fleisch“ heute extrem hoch ist. In den Fünfzigern war Fleisch generell gut. Man war froh, dass man welches auf dem Teller hatte. Und das Fleisch beim Aldi mag zwar wässerig sein, deswegen ist es aber nicht „schlecht“ oder gar Gammelfleisch.


    Man muss der Realität auch ins Auge sehen. Es ist leider unrealistisch, dass man die Gesamtbevölkerung von Weidevieh ernähren kann, auch wenn die Qualität zweifelsohne besser ist. Die Aufgabe der Massenproduktion von Fleisch würde dazu führen, dass Fleisch wieder ein Produkt der Wohlhabenden wird. Die unteren 50% der Einkommenspyramide könnten sich Fleisch dann vermutlich nur noch an Feiertagen leisten.

  • Man muss der Realität auch ins Auge sehen. Es ist leider unrealistisch, dass man die Gesamtbevölkerung von Weidevieh ernähren kann, auch wenn die Qualität zweifelsohne besser ist. Die Aufgabe der Massenproduktion von Fleisch würde dazu führen, dass Fleisch wieder ein Produkt der Wohlhabenden wird. Die unteren 50% der Einkommenspyramide könnten sich Fleisch dann vermutlich nur noch an Feiertagen leisten.

    Das ist schon klar, zur Realität gehört aber auch das viele sich an den Luxus gewöhnt haben täglich, am besten zu jeder Mahlzeit, Fleisch zu essen eben weil es so günstig ist. Ich kenne einige für die ein Essen nur dann eine "richtige" Mahlzeit darstellt wenn in irgend einer Form Fleisch enthalten ist und das ist meiner Meinung nach schon ziemlich dekadent.
    Es geht auch nicht um die Abschaffung der Massentierhaltung sondern um eine Verbesserung der Haltebedingungen der Tiere. Dadurch würden die Preise zwar etwas steigen aber niemand müsste deswegen auf Fleisch verzichten, nur drei mal täglich wäre dann vielleicht nicht mehr drin.
    Was im übrigen bei der ganzen Diskussion auch ein wenig unter geht ist das Deutschland sich inzwischen auch zum Exportweltmeister in sachen Fleisch entwickelt. Gut ein drittel der Fleischproduktion wird in die ganze Welt verschifft weil es trotz der Transportkosten immer noch so günstig ist. Das ist total krank, wir verseuchen hier flächendecken unser Grundwasser mit Gülle, haben miserable Haltebedingungen für die Viecher und die Arbeiter werden ebenfalls ausgebeutet bis zum geht nicht mehr und dann kommt immer das Scheinargument der milliarden schweren Fleischindustrie von wegen die armen Menschen könnten sich sonst kein Fleisch mehr leisten. Das ist komplett irre ! :blöd:


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  • Die Rechnung ist ganz einfach, der Fleischkonsum in Deutschland sinkt, die Produktion steigt (und da sind die Lebendexporte wahrscheinlich noch gar nicht mit eingerechnet). Würde man also die Exporte von heute auf morgen einstellen, hätte das sicher irgendwelche Konsequenzen (die Fleischproduktion könnte woanders ansteigen, Brasilien *hust*) aber es müsste zumindest hierzulande erstmal niemand auf sein Schnitzel verzichten.

  • Man muss der Realität auch ins Auge sehen. Es ist leider unrealistisch, dass man die Gesamtbevölkerung von Weidevieh ernähren kann, auch wenn die Qualität zweifelsohne besser ist.

    Das ist zweifelsohne im Kern richtig. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob man den Fleischanteil generell deutlich reduzieren kann und sollte. Dann würde auch das Weideland weiter reichen als heute. Gesünder wäre es eh.

    Die Aufgabe der Massenproduktion von Fleisch würde dazu führen, dass Fleisch wieder ein Produkt der Wohlhabenden wird.

    Eher ein Produkt, welches sich Wohlhabende immer oder mehr leisten können. Das sich kein Normalverdiener mehr Fleisch leisten kann, soweit sollte es nicht kommen. Weniger, dafür besser, sollte das Motto sein.

    Die unteren 50% der Einkommenspyramide könnten sich Fleisch dann vermutlich nur noch an Feiertagen leisten.

    Was gar nicht mal so lange her ist. Siehe "Sonntagsbraten". Außerdem gibt es Fleischsorten, die eben nicht die Edelstücke darstellen. Dafür wird auch in Zukunft kaum der Preis ins Utopische steigen können. Ich halte es für fragwürdig nur das Filet zu verwenden und den Rest den Hunden zu geben. Letztere, insbesondere deren wilde Vorfahren, stehen übrigens gar nicht so auf Filet. Das Überleben wird von anderen Teilen des Beutetiers gesichert.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
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  • Gegen die Massentierhaltung spricht allerdings auch der großflächige Einsatz von Antibiotika, die beim Menschen wohl zu Resistenzen führt. Aber davon nicht genug, wird inzwischen schon Reserve-Antibiotika in der Massentierhaltung eingesetzt, weil herkömmliche Antibiotika - wie auch beim Menschen selbst - ihre Wirkung verlieren.


    Wenn wir die Reserve-Antibiotika auch noch verlieren, dann stehe wir komplett ohne da.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Mag sich jeder selbst die Frage beantworten, ob der massenhafte Konsum von billigem Fleisch dies rechtfertigt. Ich denke nein.

  • Passt halt nicht mehr so ganz in unsere oberflächliche, schnelllebige Konsumgesellschaft. ;) Da kauft der Kevin (sry Kevin :) ) halt lieber die Sau als Wurst in Plastik eingeschweißt.


    Dazu das Rechenbeispiel des Jägers aus dem Artikel...aber dann bist du wieder beim allgemeinen: Fleisch muss mehr kosten! ;)

  • Der Artikel ist komplett gaga, es können ja nicht alle Wildschein essen...

    Warum denn nicht... die Gallier könnens doch auch. Man kann hier lange Reden halten, Berichte verfassen und lesen und am Ende kommt doch somasomarum nichts dabei raus außer, dass viele Menschen schlechtes Fleisch kaufen, welches hochqualitativ angepriesen ist und dennoch günstiger ist als das Fleisch in der Hundefutterdose im gleichen Laden. Und das allerschlimmste daran ist, dass sich die meisten über diesen Zustand nichtmal Gedanken machen.

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    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Wenn man bessere Lebensmittel insgesamt will, muss man die gesetzlichen Standards erhöhen oder erstmal mehr Kontrollen einführen, damit die bereits bestehenden Standards erfüllt werden.


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    Passt jetzt nicht direkt zu Wildschwein, aber diese Doku von Arte ich auch ganz interessant:



    Ungesundes Essen ist demnach nicht einfach nur ungesund und führt zu Übergewicht, nein es macht auch noch dumm.


    Gib das mal einem Verschwörungstheoretiker in die Hand, dann hat er neben RTL und unserem Bildungssystem langsam genug "Beweise" zusammen, dass das mit der Volksverdummung politisch gewollt ist.

  • Allerdings, und ich glaube wir haben schon recht hohe Standarts, welche einfach nicht eingehalten werden oder gestreckt werden bis zum geht nicht mehr. Letzters Deines Beitrages würde ich daher befürworten.


    Damit meinte ich das vor dem Videoeintrag von Dir. Das mit den Kontrollen der vorhandenen Regeln.

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    -Verfasser unbekannt

  • Naja, etwas mehr Wild zu essen schadet sicher nicht, gerade die Wildschwein vermehren sich ja auch nicht gerade wenig. Auch wenn man davon nicht ganz Deutschland ernähren kann.


    Ich muss auch gestehen, dass mein Fleischkonsum in letzter Zeit eher gestiegen ist, hab seit kurzem einen Kontaktgrill und damit wird das Fleisch einfach perfekt. Da das Fleisch damit garantiert was wird, hole ich mir jetzt aber auch eher mal was besseres zum genießen :thumbup:

  • Das ist wieder sehr idealistisch. Jeder Haushalt in der Stadt mit eigenem Schrebergarten und Kaninchenstall, selbst wenn theoretisch möglich bleibt noch der zeitliche Aspekt. Frag einfach mal eine alleinerziehende Mutter mit drei Nebenjobs ob sie noch Bock auf einen Gemüsegarten hat :rolleyes:

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