Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Geht zwar nicht um Vegetarier aber denke passt hier trotzdem gut rein:


    Fleisch und Wurst aus Wasser


    Wenn ich mir im Supermarkt Wurst kaufe ist mir klar: Das hat nicht die Qualität wie vom heimischen Metzger.


    Aber die Wurst besteht nicht einfach nur aus Schlachtabfällen oder ähnlichem, nein sie besteht zu (beispielsweise) einem Drittel aus Wasser.


    Aus Schlachtabfällen werden Proteine gewonnen, welche Wasser binden und rein rechtlich als "natürliches Aroma" gekennzeichnet werden dürfen. Nun kommt der Clou: Einfach Wasser in die Wurst kippen ist allerdings verboten, jedoch können staatliche Lebensmittelkontrolleure das Wasser nicht finden, da es im Labor wegen den Proteinen als Fleisch erkannt wird. Wissenschaftliche Methoden zur Erkennung sind erst in Entwicklung.


    Angeblich verwenden 80% aller Wurst- und Fleischproduzenten in Deutschland diese Zusatzstoffe und strecken ihre Wurst so mit einem großen Anteil Wasser. Auch "ganzes" Fleisch wird mit Wasser aufgespritzt, wiegt dann einfach mehr und kann so teurer verkauft werden.


    Quelle: ZDF Frontal 21
    https://www.zdf.de/politik/fro…om-20-maerz-2018-100.html

  • Für die industrielle Produktion von Wurst muss sogar zwingend "Wasser" in die Wurst.
    Man benutzt es aber nicht direkt sondern als Eis. Die großen Cutter die den brät herstellen müssen beim schneiden gekühlt werden damit das Eiweiß nicht zerstört wird.
    Das erreicht man in den man Eis beifügt. Ca. ein Drittel jeder nicht handwerklich hergestellten Wurst enthält Wasser.

  • Die Zugabe von Wasser dürfte jedem regelmäßigen Fleischporno-Konsumenten auf DMAX eigentlich nicht überraschen. Jedem Konsumenten von Biofleisch nach Demeter-Standard oder Fleisch vom hiesigen Schlachter seines Vertrauens ebenso wenig.
    Der eigentliche Skandal ist hier mal wieder die unzureichende bzw. irreführende Deklaration von Lebensmitteln, die vom Gesetzgeber aktiv toleriert wird.


    Dieser Bericht von ZDF Frontal 21 ist echt ein Retortenthema und genau die gleiche Thematik habe ich vor einigen Jahren schpn einmal in einem Polit-Magazin gesehen. Ich finde es aber wichtig, dass Fairas darauf aufmerksam macht. Insbesondere jüngere Menschen, die gerade aus dem elterlichen Nest entsprungen sind, sind oft noch sehr naiv, was gute Lebensmittel angeht. Ich war mit 20 genauso so naiv und habe meinen Fleischbedarf grundsätzlich bei Discountern gedeckt. Heute ist das Motto: wenig Fleisch, aber dafür auch richtig gutes Fleisch! Das kann man auch als Student mit wenig Geld durchziehen. Ist keine Frage des Einkommens, sondern der Einstellung zu Lebensmitteln.

  • Ich habe die Doku gesehen. Da waren schon einige unappetitliche "Merkwürdigkeiten".


    In diesem Fall wurde ein wasserbindendes "Eiweispulver" hergestellt, dass hauptsächlich aus getrockneten und zu Pulver gemahlenen Schlachtabfällen bestand, die sonst entsorgt worden wären. Dieses Pulver wurde z.B. der Wurst beigemischt. Anschließend konnte man 1/3 Wasser "nachgießen" (nicht in Eisform!). Das Wasser war dann auch für Lebensmittelkontrolleure nicht nachweisbar, da beim "Verbrennen" das Pulver dafür sorgte, dass Moleküle wie beim Fleisch entstanden. Das Ganze nannte der Vertreter "aus Scheiße Gold machen". Denn im Grunde wurde die Wurst mit Schlachtabfällen und Wasser um 1/3 gestreckt. Das Ganze ging leider auch mit Fleisch. Es wurden Fleischstücke in ein Gerät aus feinen Nadeln gesteckt. Diese spritzten dann diese Flüssigkeit aus dem Pulver in das Fleisch. Die Einstichstellen waren wenig später nicht mehr zu sehen, das Stück Fleisch wog 1/3 mehr, hatte aber eigentlich nur Wasser eingespritzt bekommen.


    Also aus meiner Sicht ist das Betrug am Verbraucher. Aber wenn man sich so ansieht, für welche Cent-Beträge einem heute Fleisch hinterhergeschmissen wird, ist das alles nicht sehr überraschend. Von daher die ganzen Würste weglassen und lieber auf Dinge wie getrockneten Schinken, oder direkt hochwertiges Fleisch z.B. Roastbeef oder Filet ausweichen.

  • Heute ist das Motto: wenig Fleisch, aber dafür auch richtig gutes Fleisch!


    Dadurch dass man dieses Verfahren nicht nachweisen kann, hast du auch bei Bio im Grunde keine Garantie.


    Bei Eiern gab es schon mal den Fall der Deklarierung von Eiern aus Legebatterien als Bio-Eier. So ein Betrug ist somit theoretisch bei sämtlichen Bio-Produkten genauso denkbar wie bei "normalen" Lebensmitteln.
    Zumal Bio häufig für mehr Geld über die Ladentheke wandert, womit die Gewinnspanne noch höher wäre, wenn man Scheiße zu Gold macht.
    Oder kannst du dafür garantieren, dass beispielsweise alle Bio-Produkte die im Discounter verkauft werden wirklich vollwertig sind?


    Ähnlich ist das auch bei Fairtrade, da bekommt man manchmal das Siegel wenn bereits ein Arbeitsschritt fair bezahlt wurde, die anderen jedoch herkömmlich mit Billiglöhnen.


    Nur weil irgendwo draufsteht dass es besser ist, ist es nicht automatisch besser.

  • Heute ist das Motto: wenig Fleisch, aber dafür auch richtig gutes Fleisch! Das kann man auch als Student mit wenig Geld durchziehen. Ist keine Frage des Einkommens, sondern der Einstellung zu Lebensmitteln.

    So mache ich das schon seit ein paar Jahren. Früher gab's jeden Tag Fleisch, über den Veggiday der Grünen musste ich nur schmunzeln. Aber irgendwann bin ich mal dagestanden und wusste nicht mehr was ich essen soll, weil mir das ganze Fleisch zum hals raus hing. Seitdem gibts bei mir maximal 2x die Woche Fleisch, meistens am WE wo ich mir den Bauch richtig voll haue damit. Und "Veggiday" hab ich mindestens 2-3 pro woche. Das ganze tut auch meinem Körper viel besser, es ist einfach gesünder.


    McDonalds und Co gibts eh maximal 1x im Quartal wenn überhaupt. Und ab und zu mal einen Döner wenn bei mir auf der Arbeit bestellt wird was auch nur alle 3-4 Wochen 1x ist im Schnitt.


  • Naja, das sind aber auch die typischen Totschlag-Argumente von Leuten, die ihr Gewissen beruhigen wollen, weil sie lieber Billig-Fleisch konsumieren, um Geld zu sparen. Das ist jetzt nicht konkret auf dich bezogen, Fairas. Ich kenne deine Essgewohnheiten ja nicht.
    Natürlich hat man bei BIO keine Garantie, dass alles optimal ist. Alleine die Tatsache, dass Bio-Gurken mit Plastik verpackt werden, ist ja schon paradox.
    Bio-Essen ist im Kern besser als konventionelle Lebensmittel. Da helfen auch keine Ausflüchte. Muss man für sich selbst entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwas dein Essen belastet (Glyphosat z.B.) ist bei Bio-Lebensmittel einfach geringer.

  • Nur als Gedanke.
    Bio-Anbau heißt doch im Grunde primär gedrosselte Produktion mit dem Ziel einen höheren Preis zu erzielen. Der Ertrag pro Fläche sinkt und die gesamte Menge der produzierten Lebensmittel nimmt ab.
    Frage mich, inwiefern das moralisch vertretbar ist.
    (Bei Tieren kann ich das nachvollziehen, aber dem Mais ist es doch ziemlich egal, womit er gedüngt wird). Chemische Dünger haben die Ernährung der Weltbevölkerung erst ermöglicht. Sehe die Ablehnung moderner Technologien (Stichwort auch Gen-Technik, was damit alles möglich wäre) hier primär ideologisch begründet.
    Natürlich gibt es besonders bei Pestiziden regulierungs-/Handlungsbedarf. Aber generell denke ich, dass Bio-Produkte eigentlich nur gut sind für die Gewinnspanne der Produzenten und das Gewissen der Käufer.

  • Natürlich gibt es besonders bei Pestiziden regulierungs-/Handlungsbedarf. Aber generell denke ich, dass Bio-Produkte eigentlich nur gut sind für die Gewinnspanne der Produzenten und das Gewissen der Käufer.

    UNd das gesamte Ökosystem und die Gesundheit der Menschen und am Ende sogar für ihren Geldbeutel.


    Außerdem ist es eine Legende, dass Bio automatisch mit geringeren Erträgen einhergehen muss. Gerade in der langfristigen Perspektive...

  • Fahr mal durch Berlin. Da ist inzwischen fast an jeder Ecke ein "Bio"-Supermarkt. Du kriegst dort die gleichen Mengen an Lebensmitteln, wie auch in den normalen Supermärkten. Ich frage mich ganz ehrlich, inwiefern dieses "Bio" überhaupt noch "Bio" ist, denn es MUSS ja auch bereits eine Massenproduktion sein. Das ist ja offensichtlich anhand der Warenanzahl, die da täglich über die Theke geht. Ob und inwiefern dieses "Bio" dann noch etwas zu tun hat mit dem, was man ursprünglich mal darunter verstanden hat, da kann man durchaus seine Zweifel haben.

  • Außerdem ist es eine Legende, dass Bio automatisch mit geringeren Erträgen einhergehen muss. Gerade in der langfristigen Perspektive...


    Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn dem so wäre, würden wir in Europa ausschließlich "Bio" produzieren.


    Du hast gerade geschrieben gleichbleibende Erträge bei geringeren Kosten, und höheren VK Preisen!



    Landwirte sind Gewinnorientierte Unternehmer. Wenn es eine Möglichkeit gibt die kosten zu senken, und gleichzeitig den Umsatz zu steigern, und somit den Gewinn äußerst Effektiv zu erhöhen, dann machen die das eher morgen als übermorgen irgendwann alle!


    Die "Bio" Produktion ist seit pi mal Daumen 15 - 20 Jahren am Laufen, der Zeitraum ist lang genug, dass selbst der dümmste Bauer kapiert hätte, das er seine Produktion umstellen muss.


    Da dem ganz offensichtlich nicht so ist, das Bio Angebot ist zwar größer geworden, aber immer noch deutlich kleiner als das für konventionell Angebaute Lebensmittel, kann irgendetwas an deiner Aussage nicht richtig sein.

  • Nur als Gedanke.
    Bio-Anbau heißt doch im Grunde primär gedrosselte Produktion mit dem Ziel einen höheren Preis zu erzielen. Der Ertrag pro Fläche sinkt und die gesamte Menge der produzierten Lebensmittel nimmt ab.
    Frage mich, inwiefern das moralisch vertretbar ist.
    (Bei Tieren kann ich das nachvollziehen, aber dem Mais ist es doch ziemlich egal, womit er gedüngt wird). Chemische Dünger haben die Ernährung der Weltbevölkerung erst ermöglicht. Sehe die Ablehnung moderner Technologien (Stichwort auch Gen-Technik, was damit alles möglich wäre) hier primär ideologisch begründet.
    Natürlich gibt es besonders bei Pestiziden regulierungs-/Handlungsbedarf. Aber generell denke ich, dass Bio-Produkte eigentlich nur gut sind für die Gewinnspanne der Produzenten und das Gewissen der Käufer.

    Tja leider gibt es Bio. ;) Wären wir hier nicht im bösen Kapitalismus (ja schon wieder die Keule) und die konventionellen Landwirte und Handelsketten wollten nicht mit Dreck noch Geld machen, wäre Bio gar nicht notwendig. Sondern selbstverständlich - und dann bräuchte es auch keine spezielle Kennzeichnung. Das sollte das Ziel sein. Aber stattdessen werden die Felder vergiftet und du bekommst Abfälle mit Geschmacksverstärkern unter die Nase gehalten. Dazu noch den ganzen Verpackungsmüll der in den Meeren landet...die ganze Schiene an Umweltfreveln an Mensch und Tier...aber das kennt ihr ja.


    Erinnert mich irgendwie an das Thema "Feminismus". Den gibt es um sich selbst abzuschaffen. :)


    Und btw: Hier auf dem Wochenmarkt sind beim Bio-Gemüsestand einige Waren günstiger als nebenan beim "konventionellen" Gemüsehändler. Einfach weil sie aus eigenem Anbau sind und keiner mehr dazwischen die Hand aufhält und mitkassiert.

  • (Bei Tieren kann ich das nachvollziehen, aber dem Mais ist es doch ziemlich egal, womit er gedüngt wird). Chemische Dünger haben die Ernährung der Weltbevölkerung erst ermöglicht. Sehe die Ablehnung moderner Technologien (Stichwort auch Gen-Technik, was damit alles möglich wäre) hier primär ideologisch begründet.



    Aber generell denke ich, dass Bio-Produkte eigentlich nur gut sind für die Gewinnspanne der Produzenten und das Gewissen der Konsumenten.


    In Niedersachsen befinden sich die Nitratwerte auf einem bedenklichen Höchststand und steigen weiterhin. Da kann das vielleicht dem Mais egal sein, aber das Trinkwasser, was aus meinem Hahn kommt, findet es langsam nicht mehr so witzig.


    https://www.ndr.de/nachrichten…asser,trinkwasser364.html


    Und deine letzte Behauptung ist auch ein Musterbeispiel dafür, um das eigene Wissen zu beruhigen, damit weiterhin günstig Lebensmittel kauft.
    Wenn die Gewinnspanne so hoch wäre, frage ich mich, warum nicht jeder halbwegs gescheite Bauer dann sofort auf Bio-Landwirtschaft umstellt. Es ist richtig, dass im Schnitt mit Bio mehr für den Landwirt herausspringt. Das liegt aber in erster Linie an der Zahlungsmoral der Kundschaft.
    Generell ist der finanzielle Aufwand viel höher in der Bio-Landwirtschaft, damit auch das finanzielle Risiko.
    Von 1996 bis 2016 ist der Anteil der ökologischen Betriebe in Deutschland von ca 1% auf 10% gestiegen, also noch sehr überschaubar.


    Hier steht viel Interessantes zur Öko-Landwirtschaft:


    https://www.bmel.de/DE/Landwir…cid296#doc377838bodyText7


    @John
    Liegt daran, dass viele Bio-Produkte im Ausland produziert werden. Ist natürlich ökologisch gesehen nicht so toll, wenn der Bio-Äpfel aus Neuseeland oder Chile kommt und die Bio-Kartoffel aus Ägypten. Aber deswegen gibt's ja auch zahlreiche Qualitätssiegel für Bio-Produkte, welche z.B. den regionalen Aspekt eines Produktes berücksichtigen, neben den in der Produktion verwendeten Zusatzstoffen. ALDI-Bio ist z.B. ein ganz anderer Standard als DEMETER oder BIOLAND.

  • Wir orientieren uns zuhause nicht ausschließlich am Prädikat "Bio", grundsätzlich schauen wir auf den Wochenmärkten und kleinen Läden nach regionalen Produkten und dann sofern vorhanden auch auf "Bio"-Zertifikate. Wir halten nichts davon, wenn das Produkt am Ende mehre tausend Kilometer bis zu uns nach Deutschland zurückgelegt hat. Unseren Fleischkonsum haben wir mittlerweile deutlich reduziert, seitdem gibt es deutlich weniger Verdauungsprobleme und ein gutes Rinderfilet schmeckt umso besser. Tatsächlich haben wir von Schweinefleisch Abstand genommen. Beim Geflügel sind wir teilweise mittelbar Selbsterzeuger.


    Hierbei wären wir auch beim nächsten Stichtwort: Selbsterzeuger. Einen großen Teil unseres Gemüses generieren wir durch eigene Erzeugnisse. Wohl dem, der in der Familie oder selbst über einen Acker verfügt. Wir essen z.B. aber auch keine konventionellen Eier mehr aus dem Warenverkauf. Der Geschmacksunterschied ist enorm.


    Man muss sich diesen Lebensstil aber auch leisten können, nicht nur monetär, sondern auch räumlich wie zeitmäßig.


  • Im Grunde kompletter Unsinn. Alleine in Europa werden doppelt so viele Lebensmittel weggeworfen als alle hungernden Menschen auf der Welt benötigen würden.


    Es ist einzig und alleine eine Frage der Verteilung. Es ist mehr als genug für alle da!

  • Aus aktuellem Anlass:


    http://www.chip.de/news/Frau-s…echtig-auf_136215623.html


    Edeka bietet 900g Suppenhuhn für 1EUR an. Da kostet eine Tafel Ritter Sport schon mehr. Aber für die Billigfleisch-Konsumenten hat so ein günstiges Nahrungsmittel auch was positives.
    Antibiotika ist in der Apotheke teurer. Man kriegt hier seine Dosis Antibiotikum quasi Freihaus geliefert. :happy clapping:
    Wird man im Vorfeld schon gegen Bakterien von den Veterinären „geimpft“. Blöd nur, dass die Viecher genügend Zeit haben Resistenzen zu entwickeln und im Falle einer ernsthaften bakteriellen Infektion dann nichts mehr aufhält.

  • Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn dem so wäre, würden wir in Europa ausschließlich "Bio" produzieren.

    Der Aufwand und das benötigte Wissen und auch die ANforderungen ans Wollen sind halt definitv höher.


    Außerdem stimmts natürlich nicht in allen Bereichen. Eine BioKuh braucht auf jeden Fall mehr Fläche.


    Und es ist natürlich eine Frage wie stark man Bio werden will.


    Nun ja. Ich denke, das Ziel für den Massenmerkat der Zukunft sollte irgendwo in der Mitte liegen.
    So etwas wie das EU Bio Siegel ist ja z.b. durchaus schon ein Kompromiss zwischen Ertrag und Anspruch.

  • Im Grunde kompletter Unsinn. Alleine in Europa werden doppelt so viele Lebensmittel weggeworfen als alle hungernden Menschen auf der Welt benötigen würden.

    Und du meinst eine bestehendes Verteilungsproblem entschärft sich, wenn es weniger zu verteilen gibt?


    In Niedersachsen befinden sich die Nitratwerte auf einem bedenklichen Höchststand und steigen weiterhin. Da kann das vielleicht dem Mais egal sein, aber das Trinkwasser, was aus meinem Hahn kommt, findet es langsam nicht mehr so witzig.

    Das liegt meines Wissens nach aber nicht an normalen Düngemitteln, sondern daran, dass auf deutschen Feldern Unmengen an Gülle verkippt werden. Die Niederländer bezahlen deutsche Bauern sogar dafür, dass die denen die Scheiße (im wahrsten Sinne des Wortes) abnehmen.

    Und deine letzte Behauptung ist auch ein Musterbeispiel dafür, um das eigene Wissen zu beruhigen, damit weiterhin günstig Lebensmittel kauft.
    Wenn die Gewinnspanne so hoch wäre, frage ich mich, warum nicht jeder halbwegs gescheite Bauer dann sofort auf Bio-Landwirtschaft umstellt. Es ist richtig, dass im Schnitt mit Bio mehr für den Landwirt herausspringt. Das liegt aber in erster Linie an der Zahlungsmoral der Kundschaft.

    Ich bin Student und habe einfach keine Kohle für sowas über. Esse aber eh fast nie Fleisch (mag es einfach nicht).
    Das Problem für die Bauern ist primär die Übergangsperiode, in der die Erträge zwar zurückgehen, man aber noch nicht das tolle Label auf die Produkte klatschen kann.


    Ich habe jetzt keine Zeit mehr, verfasse vielleicht morgen nochmal einen ausführlicheren Post.

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