Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Mit geht es eigentlich erst einmal um Johnboy der nahezu jeden Post, der als Erwiderung auf einen von mir kommt, mit nem Haken oder Emoji abnickt. Völlig egal ob er eine Seite vorher genau das gleiche geschrieben hat, z.B. gestrecktes Brot und Wasser.

    Na komm. Jetzt übertreibst du aber ein wenig.

    Ich persönlich sehe das Problem halt nicht so sehr. Und die letzten Posts bezogen sich tatsächlich nur aufs Brot. Wäre dann eher beim Brot-Thread dabei. Bierchen in der Sonne klingt aber auch gut.

  • War heute in einem normalen Restaurant, also nichts exklusives. Eine Flasche Mineralwasser (0,75) hätte dort 8 Euro gekostet. Im Supermarkt kostet sowas 50 Cent. Also 1600% Gewinn, frag mich schon warum die kein Personal finden bei so einer Gewinnspanne... :grübel:

  • War heute in einem normalen Restaurant, also nichts exklusives. Eine Flasche Mineralwasser (0,75) hätte dort 8 Euro gekostet. Im Supermarkt kostet sowas 50 Cent. Also 1600% Gewinn, frag mich schon warum die kein Personal finden bei so einer Gewinnspanne... :grübel:

    Das Restaurants in Deutschland ihren größten Gewinn mit den Getränken machen und nicht mit den Speisen ist ja nun kein Geheimnis. Dennoch, ganz so einfach ist es dann doch nicht, das Restaurant hat ja auch Kosten wie Pacht, Strom, Mitarbeiter usw. Deswegen kann man auch nicht einfach den Einkaufspreis mit dem Verkaufspreis verrechnen und die Differenz als Reingewinn sehen. Es gab mal eine Faustregel in der Gastro, der Wareneinsatz, also der Kaufpreis der Waren, mal drei gerechnet deckt ungefähr die Kosten. Wenn wir jetzt mal noch die riesige Inflation und einen Gewinn einkalkulieren, dürfte die Formel inzwischen sehr wahrscheinlich Wareneinsatz mal vier oder fünf lauten.


    Unabhängig davon sind 8€ für ne Flasche Wasser natürlich absurd und ich wäre nicht bereit das zu bezahlen.

    Außerdem haben wir inzwischen ja generell eine Entwicklung im Gastrobereich, den Trend zu Convenience Produkten, die sie für mich zunehmend unattraktiv macht. Ich meine ich versuchen zu Hause so viel wie möglich selber zu kochen um eben gerade keinen Fertigkram zu essen und dann gehst du ins Restaurant und bekommst genau diesen aufgewärmten Fertigkram vorgesetzt. Da komme ich mir dann doch ein wenig verarscht vor, gerade auch bei den aufgerufenen Preisen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Die Zutaten für die Gerichte würden bei Aldi 5 Euro kosten, mit Fleisch und Käse vielleicht 10 Euro. Aber auch günstige Sachen kosten inzwischen 15-25 Euro auf der Karte (da gab es wirklich nichts einstelliges, der günstigste Salat war 11 Euro, aber nur Mittags), also auch da haben die eine hohe Gewinnspanne. Klar haben die Kosten, Mitarbeiter verdienen eher nicht viel mehr als früher, sonst hätten sie ja keinen Mangel. Sind die Pachten jetzt einfach mit der Inflation 10-20% gestiegen? Ich meine nicht. Und Energiepreise gehen sogar wieder runter.

    Hab ich schon erwähnt, dass die Portion auch nicht sonderlich groß war...


    Hab auch schonmal auf Reddit dazu was quergelesen, führt dazu, dass die Gäste teilweise wohl nur noch Leitungswasser bestellen und kein Trinkgeld mehr geben. Wird natürlich die Preise weiter nach oben treiben, aber darf sich dann auch keiner wundern wenn immer mehr Lokale dicht machen müssen.


    Ein weiterer Hammer kommt von der Regierung, Lieferdienste zahlen ab Januar weniger Mehrwertsteuer als Restaurants, sprich bei so Schmutz wie Lieferando bestellen wird auch noch belohnt :blöd:

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    Bodo Wartke

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  • Ich glaube du hast keine realistischen Preisvorstellungen. Einen Salat im einstelligen € Bereich… Wo gibt’s denn sowas? Das sind Restaurants und keine Schulkantinen.


    Ich denke nicht, ich war ein paarmal im Restaurant, jetzt nichts gehobenes, aber vor 2-3 Jahren war es noch deutlich günstiger.


    Da hat ein Beilagensalat 5-7 Euro gekostet, ein normaler Salatteller (ohne viel Extras) 7-10 Euro und ein Schnitzel mit Pommes und Salat (also komplettes Menü) so 12-17 Euro.


    Und warum genau ist Lieferando jetzt „Schmutz“?


    Schonmal gehört wie schlecht solche Lieferdienste mit ihren Fahrern umgehen?

  • Ich denke nicht, ich war ein paarmal im Restaurant, jetzt nichts gehobenes, aber vor 2-3 Jahren war es noch deutlich günstiger.


    Da hat ein Beilagensalat 5-7 Euro gekostet, ein normaler Salatteller (ohne viel Extras) 7-10 Euro und ein Schnitzel mit Pommes und Salat (also komplettes Menü) so 12-17 Euro.

    Vor Corona… vor Ukraine… ?

    Schonmal gehört wie schlecht solche Lieferdienste mit ihren Fahrern umgehen?

    Also meine Bestellrestaurants haben ihre eigenen Fahrer.

  • Die Zutaten für die Gerichte würden bei Aldi 5 Euro kosten, mit Fleisch und Käse vielleicht 10 Euro. Aber auch günstige Sachen kosten inzwischen 15-25 Euro auf der Karte (da gab es wirklich nichts einstelliges, der günstigste Salat war 11 Euro, aber nur Mittags), also auch da haben die eine hohe Gewinnspanne. Klar haben die Kosten, Mitarbeiter verdienen eher nicht viel mehr als früher, sonst hätten sie ja keinen Mangel. Sind die Pachten jetzt einfach mit der Inflation 10-20% gestiegen? Ich meine nicht. Und Energiepreise gehen sogar wieder runter.

    Hab ich schon erwähnt, dass die Portion auch nicht sonderlich groß war...

    Wahrscheinlich ein schlechtes Restaurant.

    Aber wie Flo schon sagte: Vor Corona war Wareneinsatz mal 4 um alles zu berücksichtigen, und es gibt Restaurants, die gerne hochwertigere Produkte nehmen, also einen besseren Käse, bessere Gewürze und alles, wenn sie es ernst meinen und gutes Handwerk verkaufen wollen. Und auch besseres Fleisch und alles. Und nicht zu vergessen: Es haben viele Wirte defizitär gearbeitet und schlicht kein und kaum Geld am Essen verdient, und da sind jetzt viele halt wirklich Pleite.


    Aber ich gebe dir Recht: Getränkepreise sind lächerlich teuer in Deutschland. Andere Länder sind da schon weiter, und stellen dir ungefragt ne Flasche Leitungswasser umsonst auf den Tisch. Deutschland hat sich da auch erfolgreich gegen eine EU Richtlinie gewehrt, die kostenloses Leitungswasser im Restaurant verpflichtet hätte.


    Ansonsten gilt bei Resaturant immer: Kleine Karte bedeutet oft, dass sie alles selber machen. Wenn der Laden 15 Saucen anbietet, kommen die alle aus der Packung, sind es nur 2 3 Saucen, mit ein paar Speisen, ist meist alles selber gemacht.


    Quelle: Habe zu viele Folgen Rosins Restaurant geguckt. :pfeif:


    Ansonsten bin ich über die Pommesqualität in Deutschen Restaurants immer wieder erschrocken. Was da einem serviert wird, ist unter der Gürtellinie. Aber ich bin da durch doppelt frittierte Belgische mit Juppiesauce einfach verwöhnt, darunter ist das nicht mal gut genug für die Mäuse. :P

  • Vor Corona… vor Ukraine… ?


    Ja, aber jetzt kosten die Sachen halt deutlich mehr als die normale Preissteigerung rechtfertigen würde. Zumal die ja eine Mehrwertsteuersenkung bekommen haben, die haben die komplett eingesackt und nicht an die Kunden weitergeben.


    Aber es machen ja Lokale zu, also vielleicht regelt der Markt einfach.


    Wenn ein Schnitzel mit Pommes und Salat bisher 15 Euro gekostet hat und jetzt 20 Euro kostet, ist das halt eine Steigerung um 33%, niemand hat im selben Zeitraum 33% mehr Gehalt bekommen.


    Ergo werden die Leute weniger ins Restaurant gehen und auch günstiger bestellen. Als Folge werden die Preise noch weiter steigen.

  • Wenn ein Schnitzel mit Pommes und Salat bisher 15 Euro gekostet hat und jetzt 20 Euro kostet, ist das halt eine Steigerung um 33%, niemand hat im selben Zeitraum 33% mehr Gehalt bekommen.


    Ergo werden die Leute weniger ins Restaurant gehen und auch günstiger bestellen. Als Folge werden die Preise noch weiter steigen.

    Das mag sein, es hat aber auch niemand doppelt so viel Gehalt bekommen als sich zB. die letzten beiden Jahre die Preise für Strom, Heizung, Lebensmittel usw. teilweise verdoppelt haben.

    Und genau so gibt es eben auch kein Grundrecht auf günstige Restaurantbesuche, auch wenn viele Deutsche das gerne so hätten.


    Am Ende kann man das tatsächlich nur den Markt regeln lassen, sprich entweder die Kundschaft ist bereit das zu zahlen oder der Laden muss halt zu machen.


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  • Das man die MWST gesenkt hat, konnte ich nie so richtig nachvollziehen.

    Wenn es die Prozentpunkte waren die ein Unternehmen wieder an die schwarze Null rangebracht haben, dann war doch vorher schon was in Schieflage, oder?


    Und nebenbei subventioniert man die Sterne Küche dadurch, warum eigentlich?

    Wenn ein Sternekoch kein Geld verdient macht er wirklich was falsch. Da Essen gegen ist schon vor Corona unverschämt teuer gewesen.


    Vielleicht gibt es auch einfach zuviel Gastro auf zu wenig Kunden. Zumindest je ländlicher der Raum wird, desto mehr kochen doch eher daheim?

    Das die Preise Ansicht steigen ist auch klar, es nimmt doch jeder Zulieferer gerne immer mehr Geld für das gleiche Produkt, hat man hier irgendwo vielleicht eine Verknappung, Beispiel Fleisch?

  • Ich meine nicht. Und Energiepreise gehen sogar wieder runter.

    Die sind auch gesunken, aber das geben die Anbieter nicht an die Kunden weiter. Die stecken sich die fetten Gewinne halt selbst ein. Oder der Staat kassiert es. Benzin ist doch das beste Beispiel staatlich erlaubter Abzocke. Eigentlich gar nicht so unverschämt teuer, aber der größte Teil des Preises sind Steuern.


    niemand hat im selben Zeitraum 33% mehr Gehalt bekommen.

    Die Gehälter sind ja in Deutschland im Vergleich gar nicht so niedrig, das Problem sind eher die hohen Sozialabgaben, wodurch vom Lohn halt kaum etwas übrig bleibt. Das ist auch einer der Hauptgründe des Fachkräftemangels. Die gehen natürlich lieber in Ländern arbeiten, in denen sich das Arbeiten finanziell lohnt.

  • Und nebenbei subventioniert man die Sterne Küche dadurch, warum eigentlich?

    Also ich glaube, Sterneküche an und für sich ist in Deutschland nicht grundsätzlich ein Erfolgsmodell, oder? - Gerade im vergleich zu anderen Ländern ist die Bereitschaft in Deutschland, viel für Essen bzw. kulinarische Erlebnisse auszugeben, doch relativ gering. Ja, sicher, es gab mal einen Trend zu Kochsendungen und Co., aber bei wie vielen kommt das an? - Kenne aus meinem früheren Wohnort ein Restaurant, in der knapp unter dem Sterne-Rang gekocht wurde, und der Inhaber klagt mittlerweile darüber, dass sich das nicht wirklich lohnt, sondern Catering und v.a. Hochzeiten mittlerweile Haupteinnahmequelle sind. Viele leisten sich mittlerweile offenbar Heiratsevents im hohen vier- bis niedrigen fünfstelligen Bereich. Gasthäuser sind da über viele WEs im Jahr ausgebucht.


    Vielleicht gibt es auch einfach zuviel Gastro auf zu wenig Kunden. Zumindest je ländlicher der Raum wird, desto mehr kochen doch eher daheim?

    Das die Preise Ansicht steigen ist auch klar, es nimmt doch jeder Zulieferer gerne immer mehr Geld für das gleiche Produkt, hat man hier irgendwo vielleicht eine Verknappung, Beispiel Fleisch?

    Ich glaube, da gibt es noch weitere Faktoren: Familienstrukturen und Wohnungsgrößen, eventuell auch Anzahl der auswärtigen Übernachtungsgäste.

    Im ländlichen Raum gibt es bei Biergärten und Gaststätten auch die Tendenz zur Wochenendöffnung, weil Servicekräfte fehlen.

    Preisanstieg kommt vermutlich auf den Betrieb an. Konnte kürzlich in der Nähe von Weiden ein Schnitzel mit Pommes und Salat für 11,50 ergattern. Schweinebraten lag dort unter 10 €. Getränke auch noch unter der 3,50 € Marke.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Die Gehälter sind ja in Deutschland im Vergleich gar nicht so niedrig, das Problem sind eher die hohen Sozialabgaben, wodurch vom Lohn halt kaum etwas übrig bleibt. Das ist auch einer der Hauptgründe des Fachkräftemangels. Die gehen natürlich lieber in Ländern arbeiten, in denen sich das Arbeiten finanziell lohnt.


    Wird jetzt bisschen Off Topic, aber wir haben den größten Niedriglohnsektor in Europa, in welchem Vergleich sollen die Gehälter also nicht so niedrig sein?


    Sozialabgaben an sich sind nichts schlechtes, ich bin froh in einem Land mit einigermaßen guter Gesundheitsversorgung zu leben. Das dabei viel Misswirtschaft betrieben wird, Homöopathie finanziert, bei Psychotherapie gegeizt wird, wir mit zig Krankenkassen extrem hohe und unnötige Verwaltungsausgaben haben und ein Teil der Bürger überhaupt nicht einzahlt und wir deshalb dringen eine Bürgerversicherung brauchen in die alle einzahlen, sind alles Probleme die natürlich angegangen werden müssen.

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