Bürgerversicherung

  • Ich höre derzeit immer von dieser Bürgerversicherung und hab mir über Google auch mal einen groben Überblick verschafft.


    Aber ganz sicher was das ist und wie es funktionieren soll bin ich noch nicht, deshalb dieser Thread.


    Bürgerversicherung: Alle zahlen in einen Topf also auch Beamte und Besserverdiener und wer auch immer jetzt eben alles privatversichert ist.


    Klingt soweit fair.


    Doch was bringt mir das als jetzt schon gesetzlich Versicherter? Mehr Geld in der Kasse aber die Zahl der Empfänger steigt ja ebenfalls. Somit steigt für mich nicht das Niveau der Grundversorgung.


    Oder etwa doch?


    Auch die sogenannte Zweiklassenmedizin wird, soweit ich das sehe, dadurch nicht abgeschafft. Gut betuchte Leute können nach wie vor über Zusatzversicherungen extra Leistungen erhalten. Und wenn ich das richtig durchdenke sinken unterm Strich sogar ihre Kosten, da der Teil der in etwa der Grundversorgung entspricht bei der gesetzlichen Kasse sehr wahrscheinlich günstiger ist als er bisher bei einer privaten Kasse war. Sprich Grundversorgung durch gesetzliche Krankenkasse + Zusatzversicherung ist billiger als jetzt das komplette private Programm.


    Also müsste die Bürgerversicherung doch eher ein Union und FDP Projekt sein und kein Grüne, SPD und Linke-Projekt.


    Bitte klärt mich auf. :thank you:


    ----------


    Fair wäre in meinen Augen ein Modell in dem die gesetzliche Krankenkasse ALLE gesundheitlich relevanten Kosten übernimmt und private Anbieter nur noch Luxusleistungen anbieten wie Schönheitoperationen oder Fünf-Gänge-Menü im Krankenhaus.

  • Bürgerversicherung ist Murks. Meine persönliche Meinung.


    Für alle jetzigen Privatpatienten gilt ohnehin Bestandschutz.


    Was auch gerne vergessen wird ist, dass sich die meisten Praxen durch Privatpatienten entscheidend finanzieren. Deswegen werden die vorgezogen. Bringt sofort Cash in die Kasse des Arztes. Dafür zahlst du in der Privaten aber auch meistens mehr. Es sei denn du bist Beamter. Da übernimmt der Staat für dich die Hälfte.
    Gäbe es keine Privatpatienten müssten sich die Praxen anders finanzieren. Die Kassenpatienten liefern da häufig nicht genug Ertrag. Das würde dann entweder durch private Zusatzversicherungen laufen oder eben über Bar-Zahlung, bzw. direktes eigenständiges Zahlen, ohne Umweg über die Kasse. Das geht übrigens auch jetzt schon bei jedem.
    Ergo wird es IMMER diejenigen geben, die sich aufgrund ihrer Finanzen, den besseren Arzt, die schnellere Behandlung, das ruhigere Zimmer usw. werden leisten können.
    Es sei denn du willst eine DDR-Medizin schaffen und den Ärzten verbieten, mehr Geld zu verdienen, bzw. alle Ärzte zu Staatsangestellten machen. Damit dürfte aber der Ärztemangel wohl dann eher zunehmen.


    Hinzu kommt, dass sich an der Zahl der Patienten durch Kassenwechsel ja nichts ändern würde. Zugleich werden Behandlungen immer aufwändiger und teurer. Da liegt doch die Ursache der steigenden Gesundheitskosten. Zumal die Menschen immer älter werden. Ein Kassenwechsel würde ja nur das Geld anders auf die vorhandenen Töpfe verteilen. Aber er schafft nicht mehr Geld. Im Gegenteil. Die Umstellung allein würde schon Unsummen verschlingen. Und niemand kann mit Sicherheit sagen, ob es nicht hinterher sogar eine Verschlimmbesserung wäre.
    Warum sich die SPD gerade mit dieser Idee profilieren will? Frag bitte nicht mich. Ich habe das noch nie verstanden. Wenn das nämlich in die Hose ginge, dann wären die Hartz-Reformen dagegen ein Witz in ihren Auswirkungen.

  • @Fairas
    Du hast es schon ziemlich treffend beschrieben. Diese Idee der Bürgerversicherung ist im Grunde genommen nur ein Versuch auf populistische Art und Weise der breiten Masse der gesetzlich Versicherten weiß zu machen, dass ALLE in eine Versicherung einzahlen, natürlich auch die Beamten und die Besserverdienenden.


    John hat es ja auch gesagt, dass der Bestandsschutz der Privatversicherten dieses Vorhaben auch in seinen Grundzügen konterkariert.


    Man sucht sich halt Themen in einer Zeit, in denen es allen in der Regel gut, damit man sich über was beklagen kann. Ist irgendwie gerade ne Art Volkssport geworden.


    Ich sehe das Problem eher in den radikalen Kürzungen im Gesundheitswesen. Nur noch die Aktionäre und deren Dividendestehen im Vordergrund. Da sollte dringend reformiert werden.


    Nach meiner Blinddarm-OP bin ich nach 2 Tagen förmlich aus dem Krankenhaus genötigt worden. Routineeingriff hin oder her, aber Krankenkassen setzen Ärzte und Krankenhäuser dermaßen unter Druck Kosten zu sparen.
    Als Patient darf man sich heutzutage nicht mehr richtig erholen. Da ändert auch eine Bürgerversicherung nichts an dem Umstand.

  • Dass eine Bürgerversicherung nicht notwendigerweise alle Probleme löst, zeigt übrigens das Beispiel des britischen NHS, der übrigens steuerfinanziert ist. Das ist so eine Einheitsversicherung, allerdings chronisch unterfinanziert. Warum wohl? Brauchen die Schönen und Reichen in London keine guten Ärzte? Doch natürlich. Aber die werden dann eben privat bezahlt. Ergo ist das Interesse für das restliche Gesundheitssystem offenbar nicht mehr ganz so ausgeprägt, wie es den Anschein hat.


    P.S. Man darf sich als Patient schon im KH erholen. Aber das kostet dann halt extra. Ansonsten wollen die Meisten eh am liebsten schnell nach Hause.
    Krankenhausbetten zu unterhalten kostet das KH Geld. Da steht halt schnell die Frage im Raum: Neues MRT-Gerät oder dauerhaft zehn Betten mehr? Ergo entscheidet man sich für den größeren Nutzen, das neue MRT. Durch weniger Betten, müssen diese dann eben „effizient“ genutzt werden.

  • Gibt bestimmt Fälle wo es nicht schaden würde ein oder zwei Tage länger im Krankenhaus zu bleiben, aber grundsätzlich ist der Versuch so viel ambulant zu behandeln wie möglich und bei stationärer Behandlung die Aufenhaltszeiten zu begrenzen günstig für alle Beteiligten, auch für die Patienten. Umso weniger Zeit man dort verbringt umso geringer die Chancen sich Krankenhausbakterien oder ähnliches einzufangen.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Gibt bestimmt Fälle wo es nicht schaden würde ein oder zwei Tage länger im Krankenhaus zu bleiben, aber grundsätzlich ist der Versuch so viel ambulant zu behandeln wie möglich und bei stationärer Behandlung die Aufenhaltszeiten zu begrenzen günstig für alle Beteiligten, auch für die Patienten. Umso weniger Zeit man dort verbringt umso geringer die Chancen sich Krankenhausbakterien oder ähnliches einzufangen.

    Das liegt aber nur daran das das Thema Hygiene und Sauberkeit in deutschen Krankenhäusern immer noch schwer vernachlässigt wird (wenn das der Führer wüsste :happy clapping: ).


    Spaß beiseite, ich glaube der Haupteffekt auf den man bei der Bürgerversicherung abzielt ist das die derzeit ca. 100 gesetzlichen Krankenkassen zu einer verschmolzen werden und dadurch enorme Einsparungen in der Verwaltung möglich würden.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • ...ich glaube der Haupteffekt auf den man bei der Bürgerversicherung abzielt ist das die derzeit ca. 100 gesetzlichen Krankenkassen zu einer verschmolzen werden...

    Wenn das ein Ziel wäre, würde ich es gutheissen, wenn dann alle Versicherten gleichen Leistungen erhielten. Es gibt ja nicht nur den Unterschied zwischen privat und gesetzlich, sondern zwischen den einzelnen Kassen ist der Unterschied enorm. Ob man Versicherter der Hartz4-Kasse, der AOK ist oder einer billigen Kasse oder der besseren Kassen zeigt sich auch dort. Beispielsweise an den bezahlten Heilmethoden oder wie schnell man aus dem Krankenhaus geworfen wird.
    Die schicken Gebäude der KKs können dann in Wohnungen, Schulen oder Asylantenheime umwandelt werden.


    Wenn alle prozentual gleich einzahlen würden und die gleiche, gute Versorgung bekommen gerne. Aber es würde immer noch für viele ein deutliches Mehr aus der Geldbörse genommen und eine gleich schlechtere Behandlung rauskommen. Nur die es sich leisten können zahlen die Extras direkt.
    Ich freue mich auf viele strahlende zahnlose Gesichter.

  • Zitat von John

    Was auch gerne vergessen wird ist, dass sich die meisten Praxen durch Privatpatienten entscheidend finanzieren.

    Das kommt auf die Praxis am. Ein guter Freund der Familie betreibt eine Allgemeinmedizinpraxis an der Grenze zwischen Stadt und Land.


    Er hat das letztes Jahr mal nachgerechnet und er verdient im Durchschnitt an Privatpatienten ein paar Euro weniger als an gesetzlich versicherten.


    Es wird anders aussehen wenn man Spezialist für irgendwas ist, aber dem normale Wald und Wiesen Arzt bringen Privatpatien nicht unbedingt mehr Geld.




    Zitat von John

    Es sei denn du willst eine DDR-Medizin schaffen und den Ärzten verbieten, mehr Geld zu verdienen, bzw. alle Ärzte zu Staatsangestellten machen.

    Das ist doch schon jetzt der Fall. Die Krankenkassen deckeln die Anzahl der Fälle die du als Arzt pro Krankheit und Monat in Rechnung stellen kannst. Wenn die grenze erreicht ist wirst du gür fid Fälle darüber nicht bezahlt.

  • Was habe ich im Presseclub am Sonntag gehört, bis 2030 fehlen 500k Fachpersonal für die Pflege/Gesundheit.


    Meine Freundin musste vor Monaten dringend zum Arzt, weil die Seefähigkeit auf einem Auge rapide abnahm, erst dachten wir das käme durch die Ermüdung(Nachtdienst) und die Kontaktlinsen aber es war eine fortschreitende Netzhautablösung. Als sie bei 4 Augenärzte anrief, bekam sie nicht sofort einen Termin obwohl die Symptome detailliert am Telefon erläutert wurden, wortwörtlich wurde halt gesagt, nur Private bekommen sofort einen Termin. Erst der 5. Arzt, hat sie sofort zu sich gebeten, der daraufhin die Diagnose mit der Netzhautablösung stellte. Am selben Tag kam sie ins KH und wurde einen Tag später operiert. Gott sei dank ist es besser abgeheilt als angenommen. Ein Gespräch mit dem Augenarzt, ergab dann auch dass er massig unter Druck steht viele Kunden an Land zu ziehen und mehr als 12 Stunden pro Tag arbeiten muss um überhaupt mit Gewinn aus dem Ganzen zu gehen.


    Ich halte eine Bürgerversicherung als solches nicht für verkehrt, aber wie schon erwähnt muss das ganze System anders finanziert werden. Wenn man dann mitbekommt das teilweise lieber operiert wird, weil das mehr Geld in die Kasse spült, dann kann man das derzeitige System nicht so belassen.

  • @Fairas


    Du stellst also fest, dass das aktuelle Gesundsheitssystem nicht „gut“ ist. In der Folge argwöhnst du jedoch, ob es überhaupt „besser“ sein könnte, zB durch ein anderes System?


    Es kann immer besser sein. Die Frage ist nur, ob man es auch wirklich möchte. Dabei spreche ich alle Stakeholder an. Ich würde war jedenfalls begrüßen. Der Vorschlag zur Bürgerversicherung ist der richtige Schritt, aber noch lange nicht zuende gedacht und sehr wahrscheinlich zuvielen Kompromissen unterworfen.

  • Der Vorschlag zur Bürgerversicherung ist der richtige Schritt


    Genau dahin zielt mein Eingangspost ja ab. Was genau ist das Gute, bzw. der erste richtige Schritt bei einer Bürgerversicherung?


    Den für mich persönlich wichtigsten Knackpunkt habe ich genannt: Die Grundversorgung die mir als gesetzlich Krankenversicherter zusteht verbessert/verändert sich durch eine mögliche Einführung der Bürgerversicherung nicht.


    Das was im Hintergrund in Sachen Organisation und Finanzierung abläuft kann mir aus rein egoistischer Sicht egal sein.


    John ist sogar der Meinung die Bürgerversicherung wäre eher negativ, weil viele Ärzte ohne die Privatversicherten nicht mehr über die Runden kommen würden. Sollte das zutreffen, würde eine Bürgerversicherung sogar eine Verschlechterung darstellen, weil womöglich noch weniger Ärzte ihre Praxis halten könnten.


    Das ist jetzt nicht unbedingt meine Auffassung. Allerdings ist es ein negativer Punkt, wohingegen positive hier bisher völlig fehlen.

  • Diesen Standpunkt habe ich von einem guten Freund, der selber Arzt ist (Sportarzt und Orthopäde). Er hat bewusst in eine Privatpraxis gewechselt, weil er mehr Zeit für den einzelnen Patienten haben wollte. Vorher war er in einer Praxis mit vielen gesetzlich Versicherten und musste in derselben Zeit vielmehr Patienten durchschleusen, um auf den für die Finanzierung der Praxis und sein angestrebtes Einkommen notwendigen „Umsatz“ kommen zu können. Er hat studiert, ist als Arzt sehr gefragt und möchte dementsprechend natürlich auch gut verdienen, was sein gutes Recht ist, wie ich finde. Dafür hat er als Arzt auch eine hohe Verantwortung für das Wohl seiner Patienten.


    Ich sehe bisher nicht, wie eine Bürgerversicherung die Probleme lösen soll. Die Gelder werden ja bloß umgeschichtet. Letztlich muss aber einfach mehr Geld ins System. Und zwar massiv. Man wird sich daran gewöhnen müssen, dass eine moderne Gesundheitsversorgung mehr kosten wird als heute. Fortschritt kostet eben Geld. Niemand würde doch in einem Krankenhaus auf dem technischen Stand der 1970er behandelt werden wollen, auch wenn das fraglos eine günstigere „Grundversorgung“ wäre. Da merkt man schon wo die Schwierigkeiten liegen. Was zählt überhaupt als Grundversorgung? Und für wie lange?

  • Doch was bringt mir das als jetzt schon gesetzlich Versicherter? Mehr Geld in der Kasse aber die Zahl der Empfänger steigt ja ebenfalls. Somit steigt für mich nicht das Niveau der Grundversorgung.

    Im Moment ist ein Großteil der gesunden Menschen die qua Einkommen, hohe Beiträge zahlen würden in der Privaten Kasse. (--> Korrelation zwischen Gesundheit und Einkommen)


    In der gesetzlichen sind im MOment vor allen acuh sehr viele Kinder, Hartz IV Empfänger und co. die de facto keine Beiträge zahlen, aber hohe Kosten verursachen.
    .
    Der zur Verfügung stehende BEitrag pro Person würde also steigen, wenn sich die gutverdienenden nciht aus der Solidargemeinschaft ausklingen würden können.


    Und wenn ich das richtig durchdenke sinken unterm Strich sogar ihre Kosten

    Nein, da die Privatversicherung oft deutlich günstiger ist, wenn man einigermaßen früh eintritt und zum Zeitpunkt des Eintritts nicht sehr krank ist.


    Ein mir unbekannter Twiggels ist z.b. für 190€ privat versichert, bei relativ späten Eintritt. Ein Freund von ihm für 110 bei recht frühen Eintritt.
    In der gesetzlichen müsste dieser Twiggels den Höchstbetrag, also um die 370 Euro berappen, bzw. sogar das doppelte da der Staat sich weigert den Arbeitgeberanteil bei der gesetzlichen zu zahlen, ihn aber bei der Privaten zahlt.


    Sorry, aber das kann nciht sein. Das ist einfach die Aushebelung der Solidarität.

    Was auch gerne vergessen wird ist, dass sich die meisten Praxen durch Privatpatienten entscheidend finanzieren. Deswegen werden die vorgezogen. Bringt sofort Cash in die Kasse des Arztes. Dafür zahlst du in der Privaten aber auch meistens mehr. Es sei denn du bist Beamter. Da übernimmt der Staat für dich die Hälfte.

    Was auch gerne vergessen wir ist, dass es einen Haufen Ärzte gibt, meist die Besten, oder Mediziner in Mangelbereichen die überhaupt keine Kassenpatienten akzeptieren, sondern nur Privatversicherte, wie dein Kollege der sich sein Studium das von allen am teuersten ist, zwar von der Allgemeinheit hat bezahlen lassen, aber anscheinend nun nur Privatversicherte behandeln will.
    Super System!
    Selbst wenn diese Ärzte bei Umstellung dann Zuzahlungen verlangen würden oder eben eine Zusatzversicherung hätte dann jeder wenigstens eine Chance von diesen behandelt zu werden ohne gleich die komplette Rechnung bezahlen zu müssen.....


    Die Kassenpatienten liefern da häufig nicht genug Ertrag.

    Ja. Nicht genug ist immer relaitv. Natürlich würden erstens die Kassenpauschalen angehoben und sind zweitens Ärzte die mit Abstand am Besten verdienende Berufsgruppe. Da müsste also niemand am Hungertuch leiden.


    Nach gängigen Umsetzungsmodellen würden im Übrigen auch nur die Ärzte weniger verdienen die im Moment überhaupt keine Kassenpatienten akzeptieren.
    Aber die verdienen eh schnell höhere 6 stellige Summen pro Jahr bis gar 7stellige.....


    Die anderen die nur niederigere 6 stellige Summen pro Jahr verdienen würden acuh weiterhin niedrigere 6 stellige Summen pro Jahr verdienen.


    https://www.destatis.de/DE/Zah…Kost_01_Kassenpraxen.html

  • 110 € Kassenbeitrag als Privater? Auf welchem Planeten lebst du denn? Ich zahle schon 350 € und das sind nur die 50% eines Beamten. Kinder sind übrigens deshalb meist in der gesetzlichen, weil du als Privater für deine Kinder Beiträge zahlen musst. Im Übrigen ist es nicht „die Solidargemeinschaft im Stich lassen“, wenn man für sich das günstigere oder bessere Modell auswählt, sondern vernünftig. Als gesetzlicher müsste ich aktuell als Beamter sogar draufzahlen. Zudem muss ich IMMER Vorkasse leisten. Müsste ich bei ner gesetzlichen nicht.
    Und das mit dem Studium das die Allgrmeinheit finanziert hat... ja klar. Weißt du, es gibt noch Leute die ohne Bafög studieren, weil sie jobben gehen oder die Eltern Rücklagen gebildet haben. Vom Verdienstausfall den man in 8 Jahren Studium zunächst mal hat ganz zu schweigen. Total Schwachsinn. So überzeugst du mich ganz gewiss nicht. Bringt mich eher auf die Palme, diese beknackte Wir gegen Die Position. Erklär mir mal lieber, warum 2 € in einem Portmonai mehr sein soll als 2 € in zwei Portmonais. Diese Bürgerversicherunhg löst das Problem nicht, da sich weder die Zahl der zu behandelnden Menschen ändert, noch die Kosten der medizinischen Behandlungen. Das ist ein Wunschdenken und eine Milchmädchenrechnung.

  • Ich bin für die Bürgerversicherung aus zwei Gründen:
    Ich hatte das Vergnügen, als Selbsständiger Unternehmer, eine Privatversicherung zu gönnen. Sehe mich deshalb als imstande zu differenzieren und zu Vergleichen.


    1.) Als Privatpatient ist wird man bevorzugt.
    Das konnte ich am eigenen Leibe erfahren. Ich musste 2011/12 zum Orthopäden da ich in beiden Fersen einen Sporn hatte.
    Schon im Eingangsbereich der Praxis wurde ich bevorzugt. Keine Wartezeiten: Ich ging an vielen Kranken vorbei die sich selbstverständlich wunderten. Aber Hallo! Ich bin privatversichert ich warte nicht. :P
    Der Arzt hat sich viel Zeit gelassen und konnte soger inovative Behandlungsmethoden einsetzen. Das liegt daran das die gesetzlichen Kassen diese nicht zahlen.
    Als ich aus anderen Gründen ein Jahr später (inzwischen wieder gesetzlich versichert) zum selben Arzt ging durfte ich 1 Stunde warten und die Behandlung bzw. die Zeit war auf wenige Minuten beschränkt.
    Ich habe damals mit dem Arzt offen über das Thema gesprochen und er erklärte mir das die bessere behandlung an der privaten Versicherung liegt.


    2.) Private Versichungsnehgmer profitieren von der gesetzlichen Versicherung
    Ich habe festgestellt das viele privatversicherte Unternehmer im Alter wieder in die gesetzliche Kasse eintreten.
    Ich hatte kein Problem damit wieder in die gesetzliche Versicherung ein zu treten. Auch meine Mutter und meine Großmutter beide früher privat versichert und inzwischen wieder in der Gesetzlichen.
    Das Problem liegt aber darin das jetzt im Alter wen viele Gesundheitliche Probleme auftreten wie Kosten auf der Allgemeinheit liegen.
    Ein Unternehmer geht nicht zum Arzt außer es tritt ein schwerwiegendes gesundheitliches Problem auf. D.H. in der Zeit wen der Mensch gesundheitlich wenig Hilfe beansprucht zahlt er nicht in die Kassen ein. Aber später wen er das Unternehmertum aufgibt bzw. sich in den Ruhestand begibt wechselt er in die gesetzliche und verursacht Kosten für die er bisher nicht eigezahlt hat.


    Interessant ist auch noch zu erwähnen das sich die private Versicherung erst ab höheren Gehältern oder Gewinnen lohnt.


    Die Möglichkeit einer zusätzlichen privaten Versicherung ist durch die Bürgerversicherung nicht ausgeschlossen.

  • @ John


    110 Euro sind als Beamter möglich. Als Beamter auf Widerruf zahlst mit du deinen süßen 18/19 Jahren bereits Beiträge in die private Krankenkasse. Auf eine Kollegin von mir trifft diese Konstellation zu. Im Vorbreitungsdienst waren es nicht mehr als 55 Euro für mich selbst. Wenn du deutlich über 30 bist und dann erst einsteigst, kostet es dementsprechend.


    Ich erhoffe mir ja durch eine einheitliche Position mehr Verhandlungsmacht der Krankenkasse gegenüber Pharma-Lobby, Krankenhaus-Konzernen und Bundesärztekammer. Die Kosten für Medikamente in Deutschland sind deutlich höher als in anderen europäischen Ländern, Krankenhaus-Konzerne möchten konstenintensive Behandlungsmethoden bevorzugt in Rechnung stellen und so mancher Facharzt kann sich nicht entscheiden, ob der nächste Drittwagen nun ein Porsche bleibt oder doch eher Austin-Oldtimer werden soll. Diese Krankenkasse sollte auch mehr dem Wohle der Versicherten und deren Fürsorge verpflichtet sein, denn um Kostenminimierungen zu Lasten der Kranken, des Pflegepersonals und so manchen Assistenzarzt/Landarzt.

  • 110 € Kassenbeitrag als Privater? Auf welchem Planeten lebst du denn? Ich zahle schon 350 € und das sind nur die 50% eines Beamten.

    Entweder bist du schwerkrank oder sehr dumm bei der Auswahl deiner Versicherung John, und/oder hast nen absoluten Deluxetarif gewählt mit eingeflogener Sterneküche ans Krankenbett


    https://krankenversicherung.ch…r=nw&contribution_rate=50


    Für 20 jährige. Ab 86 Euro gehts los.
    Das ist dann acuh tendentiell das ganze Leben stabil, natürlich PreisInflation und allgemeine Kostensteiegrungen im Krankenkassensystem außen vor.
    Warum das so günstig ist obwohl die Privaten allen deutlich mehr bezahlen?
    Natürlich weil das ganze System zutiefst unsolidarisch ist.

    Kinder sind übrigens deshalb meist in der gesetzlichen, weil du als Privater für deine Kinder Beiträge zahlen musst

    Ja. Und so werden die Kinder der Allgemeinheit aufgebürdet während die Private fein raus ist.

    „die Solidargemeinschaft im Stich lassen“, wenn man für sich das günstigere oder bessere Modell auswählt, sondern vernünftig.

    Es ist offenscihtlich beides.

    Und das mit dem Studium das die Allgrmeinheit finanziert hat... ja klar. Weißt du, es gibt noch Leute die ohne Bafög studieren,

    Ist ja nicht nur das Bafög das kostet.


    https://www.praktischarzt.de/blog/studiengebuehren-ausland/
    etwa 200 000 Euro. Ohne Bafög!





    Zitat von Nonsensefication

    "Ich erhoffe mir ja durch eine einheitliche Position mehr Verhandlungsmacht der Krankenkasse gegenüber Pharma-Lobby, Krankenhaus-Konzernen und Bundesärztekammer."

    Jap. Wichtiger Punkt.
    Die Stärkung dieser Verhandlungsmacht wurde von der FDP/CDU in der Vergangenheit übrigens immer wieder hintertrieben.

  • Ich lach mich schlapp. Man zahl 110 Euro als privater wenn man früh genug eintritt? Welche Personen die nicht mit dem goldenen Löffel geboren worden sind, steigen mit 18 in die Private ein? Defacto heisst es, ein austudierter Mensch der in normalen Verhältnissen aufgewachsen ist, wird wahrscheinlich ab anfang-mitte 30 ein Bruttogehalt erhalten, welches ihm erst erlaubt in die Privi einzusteigen, bedeutet, die die am reichsten sind sparen wieder Geld(Weil sie viel früher reingekommen sind) !?

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