Drogen - Umgang, Konsum und Missbrauch

  • Bei mir hat mit dem Studium/Stress der allgemeine Alkholkonsum einfach stark verringert. Mittlerweile trinke ich entweder entspannt mit meiner Freundin nen Radler zum passenden Essen oder mal nen Gin am Abend.



    Generell schmeckt mir bittere Sachen mehr als noch mit 16 - da ging’s nur darum, was möglichst stark ist.
    Wenn ich dann mal mit meinen Freunden fortgehe, dann wird aber nach wie vor getrunken - da darf aber am nächsten Tag nichts wichtiges anstehen oder ne Prüfung in der Woche darauf

  • Von daher, Alkohol Verzicht ist für mich nichts, ist in der Gruppe einfach nett, auch ohne sich komplett abzuschießen. Will da auch nichts ändern, zumindest solange ich kein Bedürfnis habe auch alleine zu trinken oder nicht mal zwei Wochen ohne Alkohol auskommen würde. Dann wäre es schon bedenklich.

    Meine Oma hat jeden Tag einen Löffel Klosterfrau Melissengeist zu sich genommen. Alkoholgehalt 79%.


    Sie schwörte auf das Zeug und war überzeugt, dass ihre rüstige Gesundheit auf dessen Konsum zurück gehe.

  • Meine Oma hat jeden Tag einen Löffel Klosterfrau Melissengeist zu sich genommen. Alkoholgehalt 79%.


    Sie schwörte auf das Zeug und war überzeugt, dass ihre rüstige Gesundheit auf dessen Konsum zurück gehe.

    Da wird sie nicht die einzige sein. Meine Mutter ist ja Krankenschwester und sie hat mal davon erzählt, dass sie immer mal wieder ältere Patienten hatte die sich nach kurzer Zeit im Krankenhaus komisch verhalten haben. Das war dann genau diese Kategorie, jeden Abend ein Schluck Klosterfrau Melissengeist oder das Gläschen Wein und das über viele Jahre. Die waren dann schlicht alkoholabhängig, ohne dass es das Umfeld und vielleicht auch sie selbst es mitbekommen hätten.


    Letztendlich nimmt aber auch niemand z.b. ner 83 Jährigen die sich im Alltag sonst noch normal verhält ihren abendlichen Schluck aus der Wunderflasche weg. Also, bei aller Freude am abendlichen Bier, ein bisschen das eigene Verhalten reflektieren schadet sicher nie.

  • Als Antwort auf ein Video zu christlichen und recht naiven Pornographie-Gegnern von Böhmermann, das kürzlich hier im Witze und Kurioses Thread gezeigt wurde, möchte ich mal dieses ernsthaftere TEDx Video zum Thema „Pornographie und ihre Begleiterscheinungen“ hier verlinken. Einen passenderen Thread habe ich nicht gefunden und der Vortrag beschäftigt sich u.a. auch nicht zuletzt mit der Suchtwirkung von Pornographie. Insofern passt es hier einigermaßen in den Thread rein, zumal der Drogenkonsum als weitverbreitetes Phänomen unter den Darstellern in der Pornobranche auch ausführlich angesprochen wird.


    Vieles, was in dem Vortrag thematisiert wird finde ich sehr bedenkenswert und alles andere als lächerlich. In dem Vortrag geht es v.a. um heterosexuelle Pornographie und ihre Auswirkung auf Darsteller und Konsumenten. Die Inhalte lassen sich aber auch auf homosexuelle Pornographie durchaus übertragen.


    Einfach mal so, als Anregung zum Nachdenken:


  • Siehst du das auch bei Games so, dass sie uns verändern?


    Wenn ich ihn richtig verstehe sagt er doch, dass wir die Fantasien die wir durch Pornos befriedigen irgendwann nicht mehr reichen, und wir das im rl ausleben wollen. Und immer weiter nach neuen Grenzen streben, die natürlich ins extreme gehen müssen.


    Analog, desto mehr Counterstrike ich spiele, umso mehr will ich diese Fantasie Menschen zu töten im wahren Leben ausleben. Ich glaube du stimmst mir zu dass das wohl Mist ist!?


    Was ich sagen möchte, es gibt wahrscheinlich einen Promillebereich unter uns Menschen die definitiv durch Konsum solcher Medien, sei es Games oder Pornos immer weiter ins extreme driften.


    Aber wenn ich in den Böhmermann-Video die Aussage erhalte dass Familienväter dadurch anfangen ihre Kinder zu vergewaltigen, dann empfinde ich solche Menschen und ihre Anhänger als weitaus gefährlicher für unsere Gesellschaft als Pornos.

  • Erstens glaube ich tatsächlich, dass Pornographie viel intensiver deine Psyche beeinflusst, als bspw. Counterstrike, schon weil sie in der Regel häufiger und regelmäßiger konsumiert wird und weil sie einen menschlichen Urinstinkt anspricht wie sonst wohl kein anderes Medium.


    Zweitens kommt es mir auch auf das an, was er über die Pornoindustrie und das Leben der Darsteller sagt. Die sind nämlich nicht nur aus Pixeln.


    Drittens geht es hier um die TEDx Rede und nicht um den Böhmermann Klamauk.

  • Erstens glaube ich tatsächlich, dass Pornographie viel intensiver deine Psyche beeinflusst, als bspw. Counterstrike, schon weil sie in der Regel häufiger und regelmäßiger konsumiert wird und weil sie einen menschlichen Urinstinkt anspricht wie sonst wohl kein anderes Medium.


    Zweitens kommt es mir auch auf das an, was er über die Pornoindustrie und das Leben der Darsteller sagt. Die sind nämlich nicht nur aus Pixeln.


    Drittens geht es hier um die TEDx Rede und nicht um den Böhmermann Klamauk.

    Ich habe zu meinen besten Zeiten 8 Stunden CS gespielt pro Tag, also ich glaube unter uns ist keiner der den selben Zeitaufwand für Pornos betreibt. Selbst wenn ich nur 2 Stunden pro Tag im Schnitt zocke, ich kann mir nicht vorstellen dass das weniger Zeit in Anspruch nimmt als Pornos.


    Ich glaube Games spielen befriedigt in etwa die selben Regionen im Gehirn wie Pornos, bei beiden kommt es zu einem Glückshormonausstoß. Aber lasse mich gerne belehren.


    Dass er die ganzen Pornos nur darauf reduziert es werden nur die Geschlechtsteile gezeigt ist einfach unwahr. Es gibt etliche Pornos die mehr zeigen, die auch für Frauen gedreht worden, wo auch Küsse und Berührungen gezeigt werden, wo die erotik mehr im Mittelpunkt steht. Und das er behauptet die Darstellerinnen würden in einer für sie unbequemen Position da liegen, woher nimmt er diese Erkenntnis? Und woher er will er wissen das es nicht der Berufstraum eines Menschen ist Pornodarateller zu werden? In den USA ist das teilweise sogar Hipp dort mal zu arbeiten, lief mal auf Arte, ich war selber überrascht.


    Aber auch hier die Amateurszene in Deutschland ist deswegen so beliebt weil sie authentischer ist, als die gestellten AmiVideos.


    Will damit aber nicht die Schattenseiten gut heißen, Interviews mit amerikanischen Pornodaratellern sind schon ziemlich heftig, also die sehen definitiv Frauen als Objekte. Aber auch die hohe Selbstmordrate ist nicht zu leugnen. Der Drogenkonsum ist auch eine Sache.

  • Eben, auf diese Schattenseiten kommt es aber an. Und mal ehrlich, die Softcore-Sparte ist nicht diejenige, welche im Umsatz überwiegt. Und ich glaube kein Elternteil wäre froh, wenn er seine erwachsene Tochter oder seinen erwachsenen Sohn in einem Video sehen würde, indem er gefesselt und angerotzt wird, von 30 Männern nacheinander ins Gesicht gespritzt bekommt, ohne sich dazwischen auch nur mal abwischen zu können. Ist doch inzwischen Standard für Kategorien wie „Gangbang“, „Blowbang“, „Bukkake“, „Rough“, „Face Shot“, „Cum Shot“ usw. usf. die du auf jedem größeren Pornoportal mit jeweils hunderten bis tausenden Filmen im Bereich hardcore freizugänglich findest.
    Wenn das alles so harmlos wäre, warum möchten wir dann nicht unsere Liebsten, unsere Söhne, Töchter, Brüder, Schwestern, Väter und Mütter oder unsere Partner in solchen Filmen sehen?
    Ich finde er spricht einen sehr wichtigen Punkt damit an, dass Pornographie sehr viel mit Entwürdigung der Darsteller zu tun hat und ja, auch sehr viel mit der Darstellung sexualisierter Gewalt auf physischer und psychischer Ebene. Und die Verbindungen von Drogenabhängigkeit und Tätigkeit in der Pornoindustrie, sprich der medialen Prostitution, scheint ja eklatant zu sein.
    Die Reaktionen von Teenagern an Schulen die er beschreibt, erlebe ich Jahr für Jahr seit meinem Berufseinstieg selbst mit. Ich sehe das inzwischen daher tatsächlich sehr kritisch.

  • Ich spreche nicht von Softcore...


    Sex ist etwas intimes in meinen Augen, deswegen würde ich ungern meine imaginäre Tochter in Pornos sehen wollen oder auch meinen Sohn. Aber die Kategorien die du aufzählst, sind schon eher die extremen Beispiele. Gibt auf Pornhub mehr als genug Pornopärchen, die ähnlich wie auf Instagram ihre Follower haben und sich nicht gegenseitig anspucken oder Prügeln, die ganz normal Sex haben.


    Und wenn Eltern nicht in der Lage sind, sich um ihre Kindern zu kümmern dann ist das Medium egal welches sie konsumieren, wohl eher schädigend. Da sind wie so oft die Eltern die Vollidioten, die mir mit allem überfordert scheinen. Wenn ich mitbekomme dass die ganzen 10 jährigen ein Handy erhalten, und grenzenlosen Internetzugang, diese Handys aber nur deswegen erhalten weil es eben dem Gruppenzwang unterliegt. Dann frage ich mich, ob wir uns nicht lieber die Frage stellen sollten was eigentlich bei den Eltern in der Erziehung falsch gelaufen ist, dass man nur noch Opportunisten aufzieht die sich allem beugen.


    Mein Kind wird jedenfalls kein scheiss Smartphone erhalten und auch keinen Computer vor einem gewissen Reifegrad. Das lernt erst mal Natur kennen und spielt im Zweifel mit mir auf dem Bolzplatz Fussball oder aktiviert sich anders. Abseits dieser ganzen Facebook, Instagram scheisse. Bin schon wieder zu sehr abgedriftet.


    Quinzessenz, ja man muss Pornos kritisch betrachten, aber wie jedes anderes Medium auch. Und man darf nicht alles dort verteufeln. Es ist die Aufgabe der Eltern so gut es geht mit den Kindern in einen Dialog zu gehen, ihnen aufzuzeigen sich selbst zu reflektieren sich selber zu hinterfragen. Damit sie, wenn sie erwachsen sind selber eine Entscheidung treffen können Pornos abzulehnen oder PC Spiele oder oder...

  • Sind jetzt die Pornos das Problem oder die Umstände?


    Es ist ein riesiger Markt, der sich häufig am Rand der Illegalität bewegt.


    Da er durch das Internet ein globaler Markt ist, ist es auch schwer da was zu kontrollieren.


    Wenn sich irgendwo viel Geld verdienen lässt, wird es schmutzig, das ist eigentlich in jeder Branche so.

  • @Hades
    Im Prinzip stimme ich dir ja bezüglich deines letzten Beitrages zu.


    Nur geh doch mal auf die von Böhmermann genannten Seiten. Ich glaube er nannte Pornhub, xhamster und youporn. Ohne jetzt irgendein Video anzuklicken, wie lange brauchst du, um im Titel und Vorschaubild auf die angesprochenen Kategorien beim Scrollen zu stoßen? Ist das wirklich noch „extrem“ oder nicht vielmehr alltäglich?


    Ein weiterer Gedanke dazu. Wir sind uns einig, wir möchten niemanden dort sehen, den wir kennen und lieben. Befördern aber durch unseren Konsum, dass die Söhne und Töchter anderer Eltern sich für sowas hergeben. Das ist die eine Sache. Eine weitere ist die, dass ja keinesfalls nur unerfahrene Teenager durch diese Bilder beeinflusst werden. Wenn man die Entwicklung der Pornoindustrie über die Jahrzehnte hinweg verfolgt, dann kann man unschwer feststellen, dass die Konsumenten im Durchschnitt offenbar immer härtere Sexphantasien bevorzugen. Für mich ist das ein ziemlich klares Indiz dafür, dass auch die erwachsenen Konsumenten natürlich psychisch dadurch geprägt und beeinflusst werden. Man lernt Dinge kennen, auf die man alleine vermutlich gar nicht käme. Und man fängt womöglich an Dinge als normal zu akzeptieren, die man früher ganz selbstverständlich abgelehnt hätte. Welcher Teil bei Pornofilmen überwiegt denn eigentlich? Der Teil, bei dem sich Sexpartner liebevoll und auf Augenhöhe begegnen? Oder der Teil, bei dem es um irgendeine Form von Dominanz und Unterwefung geht? Und das soll nichts mit unserem Gehirn machen, wenn wir das, sagen wir mal ein- bis zweimal wöchentlich konsumieren?


    Ich will da jetzt auch gar kein riesiges Fass aufmachen. Ich finde nur eben, dass Kritik an der Pornoindustrie nicht per se lächerlich ist, sondern eigentlich eher überfällig.


    @Fairas
    Man kann aber auch hier über das eigene bewusste Konsumverhalten, über unsere Klicks, mitbestimmen, was Erfolg hat und was nicht. Ich meine wir regen uns über das Schicksal der Paketboten und deren Ausbeutung auf, während wir das Schicksal von Pornodarstellern und Prostituierten gleichzeitig mehr oder weniger ausblenden?

  • Jemand der drogenabhängig ist, ist irgendwann falsch abgebogen.

    Kann man das so pauschal sagen? Vielleicht wenn man in die Druckstube einer typischen deutschen Großstadt schaut.


    Allerdings gerade in der Musik, wie z.B. die Rolling Stones (vor allem Keith Richards) oder Bowie & sein Buddy Iggy Pop oder SchauspielerInnen wie Philip Seymour Hoffman oder Angelina Jolie, bereuen nichts und sind/waren weiter experimentierfreudig. Bezogen auf z.B. Heroin oder Koks. Gehört in vielen Künstlerkreisen zum "guten Ton" als Gastgeber seine Freunde zu einem Trip einzuladen.


    Die Dosis macht halt das Gift. [/klugscheiss off] Heroin war, wie Cannabis auch, in vielen Medikamenten anfangs des 20. Jhd.

  • Naja, und wieviele Künstler sind zwischenzeitlich im Drogensumpf abgestürzt oder an Überdosis elendig gestorben?


    Die meisten prominenten Künstler nehmen Drogen, weil du sehr einsam wirst, wenn alle Welt dich nur noch wie einen Halbgott verehrt und/oder auf dein Geld scharf ist. Die Menschen sehen dann nur noch den Star in dir, nicht aber den Menschen dahinter. Das macht die Seele krank. Dein eigenes Image beherrscht dich. Du bist Gefangener deines eigenen Erfolgs.


    Das einzige was dich davor bewahren kann ist vermutlich eiserne Disziplin und Bodenständigkeit. Gelingt aber nicht vielen.

  • Naja, und wieviele Künstler sind zwischenzeitlich im Drogensumpf abgestürzt oder an Überdosis elendig gestorben?

    Sorry John kann ich dir nicht sagen...hab sie nicht gezählt. :)
    Egal: Das eine schließt das Andere ja nicht aus. Wie gesagt, die Dosis macht das Gift.


    Naja, und wieviele Künstler sind zwischenzeitlich im Drogensumpf abgestürzt oder an Überdosis elendig gestorben?


    Die meisten prominenten Künstler nehmen Drogen, weil du sehr einsam wirst, wenn alle Welt dich nur noch wie einen Halbgott verehrt und/oder auf dein Geld scharf ist. Die Menschen sehen dann nur noch den Star in dir, nicht aber den Menschen dahinter. Das macht die Seele krank. Dein eigenes Image beherrscht dich. Du bist Gefangener deines eigenen Erfolgs.


    Das einzige was dich davor bewahren kann ist vermutlich eiserne Disziplin und Bodenständigkeit. Gelingt aber nicht vielen.


    Marihuana und auch andere "Drogen" machen nicht einsam. Die konsumiert man meist in einer Gesellschaftsrunde. ...der Starrummel ist es der einsam macht, wie du sagtest...dann aber auch bei Stars die nichts nehmen und "clean" sind. Von dem her sehe ich das nicht als Argument.


    Denke P.S. Hoffman ist dann das Gegenbeispiel, war bei seinem Tod nicht Suizid im Spiel? Könnte Einsamkeit und Verzweiflung gewesen sein.



    Vermutlich?


    Ja, vermutlich ist Keith Richards gar nicht soooo der bodenständige Typ wie man meinen mag, wenn man ihn so sah die letzten 50 Jahre. :pfeif: ^^


    Jolie als Botschafterin für UNICEF und ihr Engagement für Bedürftige könnte ein Indikator für Bodenständigkeit trotz Millionen sein. :grübel:

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