Drogen - Umgang, Konsum und Missbrauch

  • Biochemisch gesehen ist Alkohol ein Zellgift.
    Was zu den Diskussion über die "Verträglichkeit und heilende Wirkung" von einem Glas Rotwein oder ein Pilschen am Abend führt, sind eher die Zutaten im Getränk; Gerbstoffe, der Hopfen etc.
    Kann man sich auch über echten Traubensaft zuführen.
    Und es ist wohl doch eher die mentale Einstellung und der sinnvolle relaxte und entspannende Umgang damit, der den Japaner ( trinkt Reiswein ) und Franzosen ( Siesta um 12:00 mit ner Pulle Bordeaux ) 120 Jahre alt werden läßt.
    Die soziale psychische Komponente hat einen deutlich grösseren Einfluß und überwiegt die Zellgiftfaktoren des Stoffes per se.

  • Interessantes Thema. Ich trage mich schon seit Wochen mit dem Gedanken, mal einfach komplett auf Alkohol zu verzichten. Trinke ohnehin wenig und selten. Ab und zu mal einen Rotwein zum Essen oder Gin Tonic zu gesellschaftlichen Anlässen. Oder hier und da mal einen Grog bei einer Erkältung. Sollte mir also eigentlich nicht schwer fallen, das dann auch komplett wegzulassen. Das Trinken bei gesellschaftlichen Anlässen ist da wohl am schwierigsten abzustellen, weil man schnell unter Rechtfertigungsdruck gerät, bzw. als „ungesellig“ wahrgenommen wird. Allerdings sind so mit Ende Dreißig eh die Zeiten lange vorbei, in denen man sich mal gerne richtig mit Freunden die Kante gegeben hat. Und die Junggesellenabschiede sind nun auch alle rum. Jedenfalls bei mir. Die Jungväter sind auch deutlich ruhiger geworden. Und gefühlt dauert ein Kater ja mit Ende Dreißig dreimal so lange wie mit Anfang Zwanzig. Sich zu besaufen ist für mich irgendwie inzwischen etwas pubertär.


    Wenn man sich mal regelmäßige Trinker ansieht und was der Alkohol mit ihrem Körper anstellt, beantwortet sich die Frage ob Alkohol gut oder schlecht ist eigentlich schon von selbst. Kann man auch alles nachlesen. Trinker leben auch ganz sicher nicht länger. Laut Studien verkürzt regelmäßiger Alkoholkonsum statistisch gesehen das Leben um bis zu sieben Jahre. (Oder bis zu fünf Jahre. Da findet man unterschiedliche Angaben. Bei Japanern und Italienern wird übrigens die Ernährung mit vielen Meeresfrüchten und Gemüse als Grund für das hohe Alter angeführt.)

  • Und wo bleibt dann der Spaß?
    Wenn man alles Schädigende weglässt und sich nur noch von Gemüse unter dem Sauerstoffzelt ernährt, endet man wie Michael Jackson.
    Sicher sollte alles im Rahmen bleiben, aber mal lebt trotzdem nur einmal.


    Lieber 60 Jahre Spaß gehabt und ungesund gelebt als 90 Jahre nur verzichtet und das Leben als eine Art Arbeit durchgezogen.
    Mag für Buddhisten erstrebsam sein, doch ich denke nicht, daß Du an Wiedergeburt glaubst, oder?

  • Macht dir Alkohol "Spaß"? Inwiefern? Ich halte das bei mir für nicht mehr gegeben. Mein Vergnügungslevel steigt definitiv nicht durch den Alkoholpegel. Das war vielleicht früher mal so, ist aber schon lange vorbei.


    Und wie spaßig ist ein ordentlicher Kater wirklich? Drei Tage Kater für ein paar Stunden Desorientierung und Enthemmung?


    Und geschmacklich... kann man sich drüber streiten. Aber wirklich gut schmecken alkoholische Getränke ja jetzt meistens auch nicht. Entweder sind sie bitter oder sauer. Das würden dir die meisten Kinder bestätigen können, so sie denn mal probiert haben.

  • Ja, Alkohol macht Spaß.
    Und nen Kater hatte ich schon ewig nicht mehr; da der bei mir nur durch Schnaps kommt und ich den schon lange nicht mehr trinke, paßt das so.
    Man kann auch 5 Bier trinken; muß ja nicht alles komatös enden. Aus dem Alter bin ich auch schon lange raus.


    Ein kalter Riesling zum Essen, da geht geschmacklich nix drüber, ein guter Cognac.
    Mund auf reinkippen, war früher; das stimmt. Da war es auch egal, ob und wie es schmeckt, Hauptsache es hat geknallt.

  • Und nen Kater hatte ich schon ewig nicht mehr; da der bei mir nur durch Schnaps kommt und ich den schon lange nicht mehr trinke, paßt das so.

    Komisch. War bei mir immer umgekehrt. Ein Abend nur klaren Obstler. Kein Kater. Ein Abend Bier oder Wein. Kater. Kann ich auch begründen. Liegt an den Schwebstoffen und dem Zuckergehalt.


    Das mit dem Spaß kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Bzw. nicht, warum man den nicht auch ohne Alkohol genauso haben können soll. Schüchternheit die überwunden werden muss? :confused:

  • Drei Tage Kater für ein paar Stunden Desorientierung und Enthemmung?

    Dann scheinst du ziemlich anfällig zu sein, auf 3 Tage Kater hätte ich auch keinen Bock ;)
    Ich selbst vertrag so Kräuter-Zeug nicht gut, der Rest passt.


    Sehe dass wie Mogges, man sollte nicht auf alles verzichten was Spaß macht, gut schmeckt etc, wie bei so ziemlich allem sollte man es halt einfach nicht übertreiben.


    Jedem der sich mal selbst kasteien möchte kann ich empfehlen mal die App CodeCheck zu installieren und die eigenen Lebensmittel, Pflegeprodukte etc. zu scannen. Praktisch alles davon will mich offensichtlich auf die ein oder andere Art umbringen oder zumindest den Planeten zerstören :grübel:

  • Dann scheinst du ziemlich anfällig zu sein, auf 3 Tage Kater hätte ich auch keinen Bock
    Ich selbst vertrag so Kräuter-Zeug nicht gut, der Rest passt.

    Früher war das auch nicht so. Das kam mit zunehmendem Alter. Aber heute ist es tatsächlich so. Ein Kater ist grässlich, dauert lange und man fragt sich jedes Mal, warum man das seinem Körper noch antut. Kräuterschnäpse sind tödlich. Da gebe ich dir recht.

    Sehe dass wie Mogges, man sollte nicht auf alles verzichten was Spaß macht, gut schmeckt etc, wie bei so ziemlich allem sollte man es halt einfach nicht übertreiben.

    Soll man ja auch nicht. So hat halt jeder seine eigenen Dinge. Ich finde nur Freunde bedenklich, die sich absolut nicht vorstellen können, mal eine Woche keinen Alkohol zu trinken. Sagen die offen, dass sie das nicht können und nicht wollen. Das ist für mich dann schon eine Form bedenklicher Abhängigkeit.


    Für mich hingegen wäre es kein wirklich großer Verzicht. Ich würde es kaum merken und es würde mich auch nicht sonderlich einschränken. Von daher ist das wirklich eine Sache, die mir leicht fallen würde und kein kasteien. Insofern fällt es mir auch nicht schwer, über einen Verzicht nachzudenken.


    Viel schlimmer wäre es da schon, wenn ich auf Käsekuchen, Bratkartoffeln, Lasagne, Sauerbraten oder Frikadellen komplett verzichten müsste. Das wäre für mich unendlich schwierig, bzw. gar nicht erst machbar. Ich esse und koche für mein Leben gerne, insbesondere, wenn man die Sachen dann noch selber gebruzzelt hat, was ja in der Regel immer besser schmeckt als gekauft. Insofern sind das meine "bewusstseinserweiternden Substanzen". :)

  • Trinke ich viel Alkohol? Alleine sehr selten. Mit Freunden. Ja, wobei sich die Menge so im Rahmen hält, dass es keinen Kater gibt.


    Bewusst auf Alkohol verzichten möchte ich nicht, weil ein Glas Wein, ein schönes bayerisches Weißbier oder Helles (Bier brauen können die Bayern!) am Freitagabend mir und meiner Frau auch eines verdeutlicht: WOCHENENDE! :rock:
    Es ist dann auch eine Form des Runterkommen. In meinem Alter säuft man ja auch nicht mehr für den Rausch, sondern weil mir ein eiskaltes Bier einfach mal ziemlich gut schmeckt.


    Da finde ich meinen Zuckerkonsum bedenklicher. :rolleyes:

  • Wer hätte es gedacht ich stimme hier weitestgehend mit John überein. :w00t:
    Auf gutes (selbstgemachtes) Essen zu verzichten wäre für mich auch ein deutlich größerer Verlust als Alk und einen Kater brauche ich schon gleich zwei mal nicht mehr. Mein Alkoholkonsum beschränkt sich inzwischen auch auf ab und an mal ein Gläschen guten Whisky (nicht so billigen wegballerfusel ala Jacki und co.) und natürlich im Sommer das ein oder andere kühle Radler zum Grillen ist einfach ein Genuß auf den ich nicht verzichten möchte. Insgesamt jedenfalls ein sehr überschaubarer Konsum der wohl deutlich unter dem Schnitt in Deutschland liegt.
    Tja wir müssen eben doch der Tatsache ins Auge sehen das wir alles alte Säcke geworden sind. :D


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Dann bist Du der Spriti!Wie kann man denn einen ganzen Abend lang nur 40% tigen Schnaps saufen?


    Hatte auf einer türkischen Hochzeit in Istanbul mal 2 Liter Raki geballert; war 3 Tage weg, vollständig. :D

    Wir machen ab und zu mal so Kollegen-Abende unter den "Jung-Lehrern". :D Normalerweise bevorzuge ich einen guten Gin mit Tonic. Moscow Mule trinke ich auch ganz gerne. Ein Kollege wollte dann mal einen "Obstler-Abend" machen. Ich habe ihm einen Vogel gezeigt und Schlimmstes befürchtet. Wir haben das dann aber durchgezogen. Schön gekocht und dazu den ganzen Abend über zu viert ausschließlich einen wirklich sehr guten klaren Obstler getrunken. Ging deutlich besser als erwartet. Am Ende hatten wir 2 Flaschen weg und waren wirklich gut dabei. (Was inzwischen sehr selten bei mir vorkommt.) Und die große Überraschung: Ich hatte am nächsten Tag KEINEN Kater. Wirklich nix. War topfit. Erklärung ist, dass der Obstler keine Schwebstoffe hat. Mit gutem Wodka geht das wohl auch. Sobald aber Zucker und irgendwelche anderen Stoffe im Drink drin sind, Kräuter usw., kriegst du den Schädel. Ganz schlimm deswegen auch Liköre oder Cocktails. Und eben Rotwein oder Bier. Gin-Tonic geht noch, weil der Gin relativ klar ist und das Tonic dich mit Flüssigkeit versorgt. Ist ähnlich als würdest du parallel viel Wasser trinken. Ganz schlimm finde ich Bier. Da kriege ich immer einen Schädel ohne Ende und dann erst die Verdauung. :zensiert: Geht gar nicht...

  • Aber wirklich gut schmecken alkoholische Getränke ja jetzt meistens auch nicht. Entweder sind sie bitter oder sauer. Das würden dir die meisten Kinder bestätigen können, so sie denn mal probiert haben.

    Mit zunehmenden Lebensalter ist man an alle möglichen Bitterkeiten gewohnt und lernt mit dem Geschmack von Alkohol und Kaffee umzugehen. :lehrer:

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Moin Draco,


    das kann ich so nicht bestätigen. Der Kaffee schmeckt mir bedeutend schlechter und ich trinke ihn auch weniger.


    Der Alk schmeckt weiterhin gleich gut, ich kann ihn aber weniger gut vertragen. Ich bin schneller betrunken. Es kann auch sein, dass dies so ist seit ich nicht mehr rauche. Jetzt schon über 4Monate.


    Ich mache gerade Teilzeitfasten und denke auch gerade drüber nach es mal für eine Weile komplett sein zu lassen. Dummerweise schmeckt mir Bier einfach mega und ich habe noch keine passende Alternative.


    Farvel - Like

  • Kann man auch alles nachlesen. Trinker leben auch ganz sicher nicht länger.

    Das ist ja gerade der springende Punkt. Gelegenheitstrinker leben deutlich länger. Sogar Alkoholiker sollen länger leben als Menschen, die gar keinen Alkohol trinken:
    https://www.huffingtonpost.de/…erwartung_n_11316720.html
    https://www.businessinsider.de…en-sterben-frueher-2016-6


    Wahrscheinlich liegt die Ursache für diese paradoxe Funktion dort, wo Mogges sie vermutet:

    Die soziale psychische Komponente hat einen deutlich grösseren Einfluß und überwiegt die Zellgiftfaktoren des Stoffes per se.

  • Das ist ja gerade der springende Punkt. Gelegenheitstrinker leben deutlich länger. Sogar Alkoholiker sollen länger leben als Menschen, die gar keinen Alkohol trinken:

    Oder darin, dass es oft Grümde gibt warum diese Menschen überhaupt keinen Alkohol trinken, wie zum Beispiel, dass sie Alkoholiker waren/sind oder andere Krankheiten haben.



    Ein bischen Populärwissenschaft dazu:

  • Geringe Alkoholmengen sind nach der gängigen Lehrmeinung nicht schädlich. Der Alkoholgehalt in Fruchtsäften und Brot ist für gesunde Menschen unbedenklich. Die meisten Menschen wissen halt einfach nicht, in wie vielen Lebensmitteln Alkohol enthalten ist und denken deswegen falscherweise immer, dass geringe Mengen Alkohol schlecht seien.
    Bei stark alkoholischen Getränken wie Bier und Rotwein ist die Forschungslage durchaus paradox. Obwohl diese Getränke schädlich sind, haben Trinker viel höhere Lebenserwartungen als Menschen, die gar keinen Alkohol trinken. Warum es so schlecht für die Lebenserwartung ist, keinen Alkohol zu trinken, weiss man momentan noch nicht. Vermutet wird ein schlecht entwickeltes Sozialleben, dass sich in einem frühen Tod niederschlägt.


    Dieses Rätsel hat man mitlerweile gelöst. In der Gruppe von Personen die gar keinen Alkohol trinken waren unter anderem regelmässig auch trockene Alkoholiker. Die ziehen natürlich die Leute die grundsätzlich nie getrunken haben mit ihren schlechten Gesundheitswerten ziemlich runter.


    Wenn man die trockenen Alkoholiker rausgerechnet, ist die Lebenserwartung der Personen die nie Alkohol trinken immer höher, als die von den Vergleichsgruppen die Alkohol trinken, egal ob viel oder wenig.


    Stand irgendwann letztes oder vorletztes Jahr bei Spektrum der Wissenschaften.

  • das kann ich so nicht bestätigen. Der Kaffee schmeckt mir bedeutend schlechter und ich trinke ihn auch weniger.

    Ausnahmen und die Regel :P


    Ich trinke deutlich mehr Kaffee als Alkohol. Unter normalen Umständen trinke ich eigentlich nur ein Wochenendbier oder -wein, der tägliche Kaffee ist aber "unverzichtbar".
    Allerdings ist es in beiden Fällen auch eine Frage der Qualität. Wenn der Kaffee ein Gschloder ist, landet er eher im Ausguß, Bier von Warsteiner und Co. ist ein No-Go, auch mit Aspirin.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Gibt aber auch echt leckeres Zeug, zu meinem Geburtstag hatten wir O'Donnell Moonshine Harte Nuss. Ist vergleichsweise teuer, aber war mal was komplett anderes als das wir sonst trinken. :thumbup:


    Von daher, Alkohol Verzicht ist für mich nichts, ist in der Gruppe einfach nett, auch ohne sich komplett abzuschießen. Will da auch nichts ändern, zumindest solange ich kein Bedürfnis habe auch alleine zu trinken oder nicht mal zwei Wochen ohne Alkohol auskommen würde. Dann wäre es schon bedenklich.

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