Drogen - Umgang, Konsum und Missbrauch

  • Vorher sollten andere Substanzen auf der Legalisierungsagenda stehen, aber langfristig darf man eine Kokslegalisierung mMn ruhig in Betracht ziehen. Das es nicht von heute auf morgen machbar ist, ist mir durchaus bewusst. Alternativ zu Flo's Vorschlag könnte der Weg dorthin in Etappen erfolgen:


    1. Entkriminalisierung beim Besitz kleiner Mengen >
    2. Erhältlichkeit des Ausgangsmaterials + bekannter daraus hergestellter Produkte (Cocapflanze und zb Coca Mate) >
    3. Vertrieb von Kokain in lizenzierten Abgabestellen unter staatlicher Qualitätskontrolle


    So in etwa. Sollten sich zb bei Punkt 3 die Probleme häufen und nicht zumutbare Ausmaße annehmen, kann man immer noch einen Schritt zurück gehen auf Punkt 2. Die gleiche Vorgehensweise könnte man bei vielen anderen Substanzen auch in Betracht ziehen. Eine Entkriminalisierung sollte aber bei (fast) allen weit verbreiteten Substanzen Standard sein.


    Da schon die Indianer in Zusammenhang mit der verheerenden Wirkung des Alkohols genannt wurden, möchte ich sie nun für den kontrollierten Gebrauch von Cocaerzeugnissen aufführen. Laut Erfahrungsberichten von Personen die mehrere Jahre bei indigenen Völkern verbracht haben, ist missbräuchlicher Konsum von Drogen vergleichsweise kaum vorhanden. Einer der Gründe ist der entsprechende kulturelle Rahmen für Rauscherfahrungen, die nicht selten spirituelle Dimensionen erreichen. Ich denke durch die Vermittlung einer vernünftigen "Rauschkultur" würde man sich auch in diesen Breitengraden viele Probleme ersparen oder sie zumindest auf ein erträgliches Minimum reduzieren. Hierzu müsste sich aber die Gesellschaft als Ganzes weiterentwickeln. Vom jetzigen Standpunkt aus berachtet ist das aber leider weit entfernte Zukunftsmusik.



    Was den Jugendschutz angeht, ist eine einseitige Antidrogenpropaganda das denkbar schlechteste Mittel um Jugendliche vom Konsum abzuhalten. Das Ergebnis sind in vielen Fällen bierernste Spießer auf der einen, draufgängerische Möchtegern - Gangster auf der anderen Seite. In beiden Fällen zieht man keine mündigen Erwachsenen heran, die selbstständig Entscheidungen abwägen und treffen können.


    "Nanu, ist ja garnicht mal so schlimm das Zeug. Im Gegenteil! An mir ist ja ein wahrer Shakespeare verloren gegangen, verdammte Schule! Aber erstmal gibts was Süßes an einem chilligen Nachmittag aufm Sofa..."


    Mögliches Szenario einige Zeit später:


    "Da mich Lehrer, Eltern und Politiker über Cannabis angelogen haben, stimmt der restliche Stuss über andere Substanzen wahrscheinlich auch nicht. Wie wirkt wohl Meth?"


    Ungefähr das geht wahrscheinlich in den Köpfen so mancher Schüler vor, die in zu jungen Jahren Ihre ersten Drogenerfahrungen machen. Hinweise auf mögliche Risiken sind zwar wichtig, aber ebenso das Aufführen von positiven Aspekten beim Konsum der jeweiligen Substanz. Sobald Jugendliche eine Entscheidung abwägen müssen, hat man schon viel gewonnen glaube ich. Ich kenne einige Fälle die durch nüchterne Aufklärung Ihrer Eltern zb nie angefangen haben zu rauchen, obwohl bei Ihren Freunden rauchen Gang und Gebe war. Am Ende des Tages wird es wahrscheinlich hier und da immer noch vereinzelte Fälle von Problemkindern geben, die einer Sucht verfallen. Doch im Großen und Ganzen dürfte eine Verbesserung der Gesamtsituation stattfinden und die Einzelfälle leichter bewältigbar.


    Was man jüngeren Generationen über die Aufklärung von Cannabis auf jeden Fall mitgeben sollte, ist der rituelle Gebrauch von Hasch bei spirituellen/religiösen Praktiken und mögliche damit verbundene Risiken. Ich denke das vermittelt Respekt vor der Pflanze und lässt das Pendel eher zu "nein" schwingen, wenn man die ersten Male die Chance hat einen Zug zu nehmen.


    Bei welchem Gedanken würde man sich sicherer fühlen, wenn Jugendliche mit Cannabiskonsum einen der beiden Herren assoziieren würden?


    Den hier?



    Oder den hier?


    Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht. Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt.


    -Buddha

  • Wow, da entwickeln sich bei mir gerade paradiesische Vorstellungen. Alles wird legalisiert und von großen Konzernen marktwirtschaftlich vertrieben. Koks auch gerne mal als geldwerter Vorteil vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, um die eigene Effizienz zu steigern. Überstunden so what?
    Um die Liberalität bei der Eigenverantwortlichkeit zu verdeutlichen, werden die Drogenprogramme und medizinische Folgekosten dann auch gleich dem Einzelnen überlassen und nicht mehr durch die Krankenkassen abgedeckt. Vielleicht kriegen wir so ja auch endlich das Problem mit der Überalterung in den Griff. Zudem kann man so vielleicht auch die Opfer der durch Digitalisierung und Automatisierung entstehenden Massenarbeitslosigkeit gut ruhig stellen. Schöne neue Welt. Nimm ne Pille und alles wird gut.

  • Wenn die Gesellschaft nicht in der Lage ist, Kiffer, Säufer, Medikamentenabhängige wieder auf die richtige Spur zu bringen

    Hmmm, was ist den die richtige Spur? :) Ich soll also unbedingt Bestandteil dieser oberflächlichen, schnelllebigen, medienverblödeten Gesellschaft werden? Am besten aufs Smartphone starrend mit Kinderwagen durch die Straße gehen?


    Nö, war ich noch nie und wirds für mich nicht geben. :facepalm: Natürlich kann man -systembedingt- nicht 180° andersrum alternativ leben (wollen würde ich ja), aber zumindest so gut es geht.


    Und ich hab das Gras der 90er "inhaliert" ( :D ) und bin dem Bier auch nicht gerade abgeneigt.



    Nach Schätzungen gibt es bis zu 2,5 Millionen Alkoholabhängige in Deutschland. Ich wette jeder hier kennt mindestens einen oder hat schon öfter solche armen Menschen gesehen und erlebt.

    Da hast du noch einen Punkt vergessen: Oder man ist/war selbst Alkoholiker. Dann kennt man es nur zu gut. ;)


    Ich habe mich z.B. bis vor einem halben Jahr mindestens einmal die Woche ein Jahr lang ins Koma gesoffen - schuld war natürlich eine Frau. :blöd:
    Und dachte auch..."scheiße, jetzt haste es geschafft - bist ein Alki..."
    Kreislauf ständig am Arsch und gaaanz schlimme Kater mit Herzrasen und Schweißausbrüchen, wo man denkt: Jetzt bleibt die Pumpe gleich stehen und das wars dann. Ist vermutlich Blödsinn....aber in dem Zustand weiß man es nicht besser.


    Ich musste was ändern. Ich habe dafür einige Kontakte abgebrochen von "sogenannten" Freunden. Solange du Party machst und beim Saufen am Start bist, bist du der beste Freund. Aber von den Problemen will keiner was hören. War ein ganz wichtiger Schritt sich von solchen Leuten zu distanzieren. Dazu vier Wochen zu Hause einschließen. Mittlerweile bin ich auf einem "normalen" Level gelandet. Zwei Bier in der Woche. Alles gut in der Beziehung zum Alk mittlerweile.


    Aber gerade Jugendliche oder willensschwächere Leute kommen oft aus solche einer Spirale nicht mehr raus. Frust ist oft der Grund für den Griff zur Flasche. Aber leider wird das auch weiterhin so leicht möglich sein solange der Umgang mit Alkohol verharmlost und in der Öffentlichkeit wie jetzt dargestellt wird. Was wäre die CSU ohne Bierzelt und Stammtisch?


    Am besten ich schreib dazu nochmal ein Buch...Charles Bukowski läßt grüßen. :w00t:

  • Nein, Alkohol schafft mit der Zeit auch eine psychisch-physische Abhängigkeit, weil Teile des Gehirns zerstört und/oder dauerhaft umprogrammiert werden. Es verändern sich dauerhaft die Synapsen usw.. Das passiert schleichend und hat viel mit dem emotionalen Zustand als Auslöser für das Trinken (Stress/Trauer) zu tun. So hat mir das mal ein Neurologe erklärt. Ein richtiger Alkoholiker trinkt sich im schlimmsten Fall dann bis ins Delirium und Koma. Und selbst wenn er jahrelang Trocken war, reicht eine Praline oder ein Sekt, um für Tage oder Wochen völlig die Kontrolle zu verlieren. Dieser Kontrollverlust geht dann häufig bis zur Nahtoderfahrung durch hochgradige Alkoholvergiftung. Das ist keine Willensschwäche, sondern tatsächliche ist es eine körperlich-psychische Scheiß-Sucht. Meine Mutter ist daran verstorben. Hab das als Kind und Jugendlicher miterlebt. Braucht mir keiner was erzählen.


    P.S. Sei also froh. Du hast vermutlich den Absprung noch rechtzeitig geschafft. Alkohol und Trauer usw. (negative Emotionen) sind eine sehr gefährliche Kombination in Sachen Sucht entwickeln.


    P.P.S. Die krassen Alkoholiker trinken häufig übrigens nicht im Kreis der Freunde, sondern alleine, damit niemand mitbekommt, wieviel sie tatsächlich trinken. Deswegen werden Flaschen auch umgefüllt, versteckt, entsorgt usw.. 1-2 Liter Schnaps am Tag sind da durchaus üblich.

  • Na es gibt da ja verschiedene Formen des Alkoholismus. Da ich alleine lebe musste ich nichts verstecken und peinlich war mir auch nichts. Schließlich war es nicht "meine" Schuld, nach dem Motto: "Seht her, was Arschlöcher aus einem machen können!" Irgendwann ists scheißegal geworden.


    Bei mir war es eher die Form des Verdrängens durch "Partyalkoholismus".

  • Sehe jetzt den Zusammenhang nicht zwischen einer Legalisierung und kriminellen Aktivitäten.

    Wieso schreibst du dann, dass die Beschaffungskriminalität wegfiele? Das ist doch gar nicht abzusehen, weil dafür - unabhängig davon, ob legal oder nicht - ja auch die Handelspreise ausschlaggebend wären. Setz die Tabak- bzw. Alkoholsteuer deutlich nach oben und du hast da auch eine Beschaffungskriminalität. Bei Alkohol ist die wahrscheinlich deswegen nicht relevant, weil dir das Zeug nachgeschmissen wird. Bei Tabak findet eben besagter Schmuggel statt, womit Steuern und Zölle umgangen werden und die Abhängigkeit der Konsumenten ausgenutzt wird. Dass dabei – wie bei der Produktpiraterie – Marken nachgeahmt werden, ist sekundär. Dass auch andere Sachen geschmuggelt werden, ist irrelevant.


    Alkohol ist die bei weitem gefährlichste, abhängig machende und die Gesellschaft schädigende Droge überhaupt.

    Heroin, Kokain und Tabak machen stärker abhängig und sind - abgesehen vom Tabak, aber der war vor dem Rauchverbot auch nicht gerade lustig für Nichtraucher - für den einzelnen destruktiver. Bei Alkohol ist die gesellschaftliche Schädigung wohl hauptsächlich durch die Verfügbarkeit und die dadurch verursachten Unfälle im Strassenverkehr zurückzuführen.

    Es interessiert niemanden; Alkohol ist akzeptiert und wird konsumiert.

    Wieso gibt es dann soviele Kampagnen gegen übermäßigen Alkoholkonsum und das Komasaufen. Wieso wird man bestraft, wenn man unter Alkoholeinfluß Auto fährt? - Eben. Weil der Konsum nur situativ akzeptiert bzw. tolleriert wird. Diejenigen, die in den Augen anderer zu viel oder zu häufig trinken, haben schnell den Ruf als Säufer weg.

    Genausowenig wie man im Supermarkt, an der Tankstelle, beim Finanzamt, dem Fußballplatz und der Autobahn, keinen Dauerbesoffenen in unkontrollierbaren Massen begegnet,

    Wage ich bei Fußballplätzen zu bezweifeln. Ansonsten begegnet man bei Supermärkten und an Tankstellen immer wieder den Alkoholikern, die sich ihre Tagesration an Stoff besorgen. In Bahnhofsnähe auch, teilweise schon vormittags um 8 Uhr. Dort firmiert das unter der Bezeichnung "lokale Trinkerszene" und vermischt sich munter mit den Junkies für illegale Drogen.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Wieso gibt es dann soviele Kampagnen gegen übermäßigen Alkoholkonsum und das Komasaufen. Wieso wird man bestraft, wenn man unter Alkoholeinfluß Auto fährt? - Eben. Weil der Konsum nur situativ akzeptiert bzw. tolleriert wird. Diejenigen, die in den Augen anderer zu viel oder zu häufig trinken, haben schnell den Ruf als Säufer weg.

    Und genauso kann eine Regelung nach beispielsweise einer Legalisierung von Cannabis oder LSD ausehen.


    Du weißt so gut wie ich, daß Alkohol gesellschaftlich nicht geächtet ist, frei zugänglich und gruppenkonform. Auf jeder Party wird gesoffen, und das wie selbstverständlich.
    Heroin und Kokain sind nicht destruktiver, sie sind nur "schneller". Kokain ist eine Droge, mit der man ein ganz normales Leben führen kann. Zur Arbeit gehen, die Kids in die KiTa bringen, abends auf Tour. Wenn man sich das leisten kann, fällt es auch kaum auf.
    Ein Alkoholiker kann das nicht; wie Du siehst, kommt es immer auf die Dosis an. Jeden Abend einen Vollrausch mit 3 Promille, da steht der keine 3 h Bürotag durch, vom Steuern von Maschinen mal ganz zu schweigen.


    Und Dein letztes Beispiel vom Supermarkt-Trinker zeigt mir auch, daß Du beim Drogenkonsum immer das "dreckige" vor Augen hast. Den Junkie, der unter der Brücke liegt, die sich prostituierende Schülerin etc.
    Genausowenig wie Obdachlose mit ner Pulle Spiritus von Netto als Beispiel für die Gefahr des Alkohols dienen, tun es Cracksüchtige für die Legalisierung von Drogen. Mißbrauch gibt es bei jedem Genußmittel.
    Ich bin der Überzeugung, daß ein Mensch, der in einem normalen Umfeld aufwächst, mit Cannabis und / oder LSD Präparaten etc. genauso gut umgehen kann wie mit einer Flasche Chianti oder einem Obstler.


  • Ich müsste mir den Artikel bzw. die Studie noch einmal durchlesen, aber solche haben gezeigt, dass Menschen, die zwar LSD/Cannabis etc. konsumieren, aber aus mittlerer/hoher Schicht kommen, nicht gefährdend sind abhängig zu werden. Wie du selber bereits erwähnt hast, wird innerhalb dieser Schichten LSD etc. gerne als Partydroge genommen, wird aber im Alltag nicht genommen bzw. dann bei Familienplanung etc.. wieder abgesetzt - wird quasi als "Abenteuer" oder ähnliches wahrgenommen.


    Zu der vorigen kleinen Diskussion wegen immer mehr Studenten nehmen Drogen für das sogenannte "Hirn Doping" werden nur von 6% genommen


    http://www.spiegel.de/lebenund…steigerung-a-1130379.html
    http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201504.pdf



    Einen "Leistungsdruck" wegen dem Bachelorstudenten verspüre ich, als Chemiestudent, nicht - es ist ein allgemeiner Druck, weil beim Studium viel gefragt wird und die Stoffmengen groß sind - ebenfalls ähnlich beschreiben das auch meine Kollegen - man mag dieses Studium schaffen, da alle interessiert sind, es zu meistern und das auch möglichst gut, als Anspruch an sich selbst. Das liegt aber auch daran, dass der Stoff nun mal kompliziert ist und die Labore aufwändig und zeitintensiv sind und man sie ungern wiederholen mag, weil man dann ein ganzes Semester verliert.



    Den "höchsten" Leistungsdruck haben Jusstudenten/Psychologiestudenten etc. weil es sich hierbei um ein "überlaufenes" Studium handelt, die Konkurrenz ist einfach sehr groß. Die Anzahl an Absolventen einer Schule mit Matura (in Deutschland Abitur) ist relativ groß und jeder mit einer Matura darf studieren (der Schnitt ist bei uns egal, man kann auf jeder öffentlichen Universität studieren, es gibt nur für wenige Studienrichtungen noch einmal Aufnahmetests, wie z.B. für Medizin)


    Verglichen mit früher trinke ich selber weniger Alkohol, da ich die Zeit nicht habe - ich/meine Kollegen müssen entweder lernen oder arbeiten, die ganze Zeit Party zu machen usw. ist nicht drinnen, wenn man sein Bachelorstudium innerhalb von 6 Semestern abschließen will bzw. innerhalb von 8. Da gab es auch letztens eine (österreichische) Studie, die gezeigt hat, dass der generelle Konsum bei Studenten leicht zurück geht bzw. stark vom Studium abhängig ist.

  • Also ich bin auch für die Legalisierung von Cannabis, aber erst für 21 Jährige oder höher.
    Gleichzeitig könnte man auch Alkohol generell erst ab 18 Jahren zugänglich machen. Bier ist in meinen Augen DIE Einstiegsdroge schlechthin. Bier wird überall komplett verharmlost und ich muss ehrlich sagen, mir geht dieser Druck durch die Gesellschaft massig auf die Nerven. Überall wo man ist, wird man nahezu genötigt Bier zu bestellen.

  • Also ich bin auch für die Legalisierung von Cannabis, aber erst für 21 Jährige oder höher.
    Gleichzeitig könnte man auch Alkohol generell erst ab 18 Jahren zugänglich machen. Bier ist in meinen Augen DIE Einstiegsdroge schlechthin. Bier wird überall komplett verharmlost und ich muss ehrlich sagen, mir geht dieser Druck durch die Gesellschaft massig auf die Nerven. Überall wo man ist, wird man nahezu genötigt Bier zu bestellen.

    Ich wurde erst letztens von den Kellnern belächelt, als ich am Christkindlmarkt Kinderpunsch bestellen wollte und "warum ich keinen Glühwein bestellen will?" (musste noch lernen am Abend, habe ich mich nur kurz mit einem Kollegen getroffen)


    Dasselbe als ich mit meiner Freundin in einem Heurigen war, da wollte ich ein Soda Zitrone bestellen anstatt einem Bier, weil ich halt wieder am Abend lernen musste. Da wurde ich vom Kellner komisch angeschaut, was für ein komischer Vogel ich denn bin (war ein Bekannter meiner Freundin). Aber selbst wenn ich nicht lernen hätt müssen, ich hab halt nicht immer Lust auf Alkohol und ich merke auch schon ein Krügerl Bier (kann nichts für meine Genetik bzw. bin es auch nicht gewohnt)


    Für die Legalisierung von Cannabis wäre ich auch ab 21 Jahre, aber da auch mit stärkeren Kontrollen, Alkohol (Vodka etc.) bekommt man schon mit 15 Jahren problemlos, wenn man in den "richtigen" Laden geht.

  • Und genauso kann eine Regelung nach beispielsweise einer Legalisierung von Cannabis oder LSD ausehen.

    Oder so wie bei den Opiumhöhlen...

    Du weißt so gut wie ich, daß Alkohol gesellschaftlich nicht geächtet ist, frei zugänglich und gruppenkonform.

    Frei zugänglich – ab 16 bzw. 18 Jahren. Also nicht.
    Gesellschaftlich nicht geächtet. – Grundsätzlich nicht, aber sobald man es im Übermaß konsumiert und der Mensch nicht funktioniert, tritt schon eine Ächtung in Kraft. Wie gesagt, die Ächtung ist situativ und mit Sicherheit auch generationenabhängig.
    Ähnlich ja auch bei Koks. In der Welt von Immobilienmogulen, Wirtschaftsanwälten, Bankern und anderen, denen das Geld in den Arsch geblasen wird, ist das ja nicht unbedingt geächtet, sondern mehr oder weniger Alltag.

    Heroin und Kokain sind nicht destruktiver, sie sind nur "schneller". Kokain ist eine Droge, mit der man ein ganz normales Leben führen kann.

    Heroin und Kokain liegen auf entsprechenden Indices, die Abhängigkeitspotential und den möglichen physischen Schaden angeben, vor Alkohol.



    Und Dein letztes Beispiel vom Supermarkt-Trinker zeigt mir auch, daß Du beim Drogenkonsum immer das "dreckige" vor Augen hast.


    Mein letztes Beispiel vom Supermarkt-Trinker ist eigentlich dein letztes Beispiel, denn du hast diese situativen Aspekt eingebracht. Aber sei’s drum, wenn man längere Zeit täglich an den öffentlichen Versammlungsstellen entsprechender Trinker vorbeikommt, sonntags in der Früh im Bäckereicafe die ersten mit der Flasche Bier am Stehtisch dahinvegetieren sieht und dann noch längere Zeit relegmäßig an einer Haltestellen neben einer Drogensubstitutionsstelle mit den dort behandelten Patienten auf den Bus gewartet hat, dann prägen sich diese Beispiele ein. Auch diejenigen Trinker oder starken Raucher in den öffentlichen Verkehrsmitteln, denen man ihren starken Konsum anriecht, sind die Beispiele, die man im Lauf seines Lebens mitbekommt.
    Vielleicht hast du ja beim Drogenkonsum ja glamorösere Bilder vor Augen, Manager oder Rockstars, die sich die Lines mit Kreditkarten ziehen und dann mit gerollten Fünfhunderten in die Nase ziehen, oder, die auf goldenen Löffeln…
    Aber ja, auch die dienen als schlechtes Beispiel für den Missbrauch bzw. die Legalisierung von Drogen.
    Ich kann dir bei Alkohol und Nikotin auch noch andere Beispiele nennen. Angestellte im gehobenen oder höheren Dienst, teilweise in Führungspositionen, die alle in einem geordneten Umfeld aufgewachsen sind, aber trotzdem ihre tägliche Dosis brauchten. Waren alle Alkoholiker, die sich schon mittags mehrere hinter die Binde gekippt haben oder Raucher, die dauernd am Qualmen waren, und mindestens alle zwei Stunden vor die Tür mussten. Und die haben teilweise ohne ihre Zigarette bzw. ihr Bier einfach nicht richtig funktioniert. Die Ehen waren i. d. R. im Arsch.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Natürlich, da für die Studie/die Statistik/das Schaubild die Menge an Menschen die diese Droge nimmt unerheblich ist.
    Sonst wäre Alkohol bei nem Score von Fantastillionen.
    Das gild mindestens für die "persönlichen" Folgen.


    Wir haben in Deutschland alleine etwa 74 000 Alkoholtote jährlich.


    Tote durch Kokain: etwa 25 (2003) bis 120 wenn es eine starke Wechselwirkung unter anderen mit Alkohol gab.


    Tote durch alle anderen Drogen: etwa 1000.

  • Natürlich. DAs ist der Plan bei der Legalisierung von Drogen nach Grünen Modell.
    Die Einnahmen gehen in Prävention! und Therapie der Abhängigen.



    Ich bin übrigens auch kein Fan der Legalisierung von den ganz dicken Dingern.
    Wenn dann nur mit zig Haken und gleichzeitiger Therapie und verstärkter Betreuung....etc.

  • Und dann verkauft man das Zeug noch immer auf dem Schwarzmarkt, weil es durch Steuern einfach zu teuer wird.


    Kann im übrigen die obrige Studie überhaupt nicht ernst nehmen, da sie suggeriert, dass Alkohol schädlicher ist als Heroin. Ich traue mich wetten dass in einer Welt wo Heroin so verbreitet ist wie hier Alkohol wesentlich mehr Probleme entstehen.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Du willst nicht dass die Einnahmen aus dem Verkauf von Drogen in Prävention und Behandlung fließen und deshalb wälst du die Grünen nicht?



    Die Grünen wollen übrigens auch keine "harten Drogen" legalisieren.



    Und Alex.
    Ja die meisten zahlen im Zweifel acuh etwas mehr für Kokain wenn da ein "staatliches Prüfsiegel" drauf ist und mit erhöhter Unwahrscheinlichkeit kein Rattengift drin, sie sich nicht strafbar machen bei Erwerb und sie dafür nicht aufs Bahnhfsklo müssen wo sie von einem angsteinflößenden jungen Mann die Droge beziehen.



    Ist wie bei Spotify und Co.
    Wer macht sich noch die Mühe und gibt sich der GEfahr hin, Musik illegal herunterzuladen?
    Also ich kenne niemanden mehr.

  • Ich sehe keine Notwendigkeit Drogen zu legalisieren.


    Eine Legalisierung würde nur dazu führen, dass die Ungebildeten und Verarmten Bevölkerungsschichten in noch mehr Abhängigkeiten gerieten, während die Wohlhabenden die Auswirkungen durch finanzielle Aufwändungen zumindest sozial für sich abfedern könnten. Ist doch jetzt schon so. Alkoholismus und Tabakkonsum korrelieren ganz deutlich auch mit niedriger Bildung und Armut.

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