Journalismus und seine Zukunft

    Das wird nicht passieren.

    Mut den plakativen Überschriften, den kurzen Texten und vielen Bildern erreicht die Zeitung nun mal immernoch einen großen Teil der potentiellen Wählerschaft.


    Nimmt man sich als Partei aus den Bildinterviees raus, verliert man sicher ein Paar Prozentpunkte bei der nächsten Wahl.

    Ua. genau solche Beiträge, machen mir den ÖRR zu Teilen ungenießbar.

    Zitat


    der ist als politischer Feind auf radikalste Weise zu bekämpfen

    Das hat, auch in klar gekennzeichneter Satire, und dies sei ausdrücklich nichts als Satire gemeint, im ÖRR nichts zu suchen.

    Zitat von John

    Öffentlich Rechtlicher Rundfunk. Komiker erklärt CDU zu „unserem Feind“, weil er mit deren Äußerungen zu Silvester nicht einverstanden ist. Der politische Austausch ende und die Agitation beginne. Naja.

    Und?

    Darf der das nicht sagen, weil es ÖRR ist oder wie verstehe ich das jetzt?


    Zitat von Likedeeler

    Das hat, auch in klar gekennzeichneter Satire, und dies sei ausdrücklich nichts als Satire gemeint, im ÖRR nichts zu suchen.

    Aha ist das so?

    Weil es sich um ÖRR handelt, muß da vorher strikt sortiert, zensiert und hochnotpeinlich auf die Wortwahl geachtet werden, echt jetzt?


    Im anderen Thread hier ( glaube der über die Union ) wird die vermeindliche Einflußnahme der Politik auf Nachrichten / ÖRR kritisiert und hier geht es dann nicht weit genug?

    Was denn jetzt?

    Oder geht es nur um den Ausdruck "Feind"?


    Oh Mann; und ich dachte schon ich wäre alt, aber was für stellenweise senile Statements ich hier lesen muß......so war mein Opa in den späten 70´ern unterwegs.

    Wörtlich schreibt er:


    „Wer sich gegen die „universalistische Idee stellt, wer anzweifelt, dass Menschen gleich und als Gleiche zu behandeln sind, der ist als politischer Feind auf radikalste Weise zu bekämpfen“.


    Wohlgemerkt, es geht um die Silvesterkrawalle und um die größte Oppositionspartei. Klingt nicht mehr nach demokratischem Diskurs, sondern nach Aufstacheln zu „Gewalt“? So etwas hat im ÖRR nichts verloren. Traurig, wenn du das nicht einsehen möchtest. Bei den Grünen ganz empfindlich, aber bei der CDU ist alles erlaubt?

    Ja, das ist wohl auf Merz gemünzt.

    Wer in den Wald ruft....( oder so ähnlich ). Merz ist auch unerträglich geworden mit seiner rechten Anbiederei. Da muß er mit rechnen.

    Er nutzt jede Mögkichkeit, die sich ihm bietet, der kritischen Bevölkerung ( hier wohl hauptsächlich die legendären, geheimnisumwobenen, besorgten Bürger ) nach dem Mund zu reden und argumentativ von der AfD wegzubringen. Das ist offensichtlich, das weiß jeder und damit hat auch jeder gerechnet, als er zum Parteivorsitzenden gewählt wurde.

    Er ist halt kein Hinterbänkler, da muß er eben jetzt durch. Und es gibt keinerlei Grund, bei den ÖRR mit semantischen Regelungen anzufangen, solange sie nicht beleidigend und ehrverletzend sind,

    Das ZDF und die ARD mal nicht mit ner Behörde verwechseln.....

    Das sehe ich anders. Merz hat nichts gesagt, was nicht in jedem demokratischen Diskurs auszuhalten ist, auch wenn man anderer Ansicht ist. Und der ÖRR sollte ohnehin neutral sein.


    Im Übrigen muss Merz auch Rechtsaußen bedienen, wenn er es ernst damit meint, der AfD das Wasser abzugraben und rechts von der Union keinen Platz mehr zu lassen.


    Nur ist der Ausdruck „kleine und große Paschas“ kein rechtsaußen, sondern trifft die Alltagswahrnehmungen vieler Menschen durchaus ganz gut, ist somit eine Problembeschreibung, während das „Böllerverbot“ doch am Problem vorbeiredet. Böller gab es immer schon. Angriffe auf Polizei und Rettungsdienste aber nicht. Es geht also um ein geändertes Verhalten bestimmter Bevölkerungsgruppen und nicht um die Zugänglichkeit von Böllern.

    Zitat von John

    Und der ÖRR sollte ohnehin neutral sein.

    So wie die Schweiz bei der Gepard-Munition?


    Es gibt nun mal Grenzen oder Überschreitungen derselben, die einzig und alleine darauf gerichtet sind, im rechten Rand zu fischen. Und genau das wurde angesprochen und kritisiert.

    Diskussionen über die AfD kann man auch mit dem Argument abbügeln: "wurden demokratisch gewählt, fertig.". Deswegen sind sie trotzdem kacke und deswegen redet Merz trotzdem Mist.

    Und ja, das darf auch das ZDF so sagen.


    Zitat von John

    Im Übrigen muss Merz auch Rechtsaußen bedienen, wenn er es ernst damit meint, der AfD das Wasser abzugraben und rechts von der Union keinen Platz mehr zu lassen.

    Verstehe ich nicht.

    Ich bediene mich des politischen Programms eines radikalen Gegners, um genau was zu erreichen? AfD Politik unter den Namen CDU?

    Was soll das bringen, eine Umsetzung rechter Politik unter anderem Namen? Oder sowieso nur Show, um Wähler zu beruhigen?

    Zitat von Mogges

    Es gibt nun mal Grenzen oder Überschreitungen derselben, die einzig und alleine darauf gerichtet sind, im rechten Rand zu fischen. Und genau das wurde angesprochen und kritisiert.

    Und wer legt das fest? Mit dem Argument kannst du jede Einwanderungsdebatte mit „ist rechts“ abbügeln. Und das wird ja auch versucht. Das ist es ja, was die Leute u.a. so aufregt.

    Zitat von Mogges

    Was soll das bringen, eine Umsetzung rechter Politik unter anderem Namen?

    Das soll bringen, dass z.B. nationalliberale oder nationalkonservative nicht mehr AfD wählen müssen, sondern sich auch in der Union wiederfinden könnten, und dann aber in eine deutlich größere Parteilinie zur Mitte hin eingebunden wären. Leute wie die Steinbach oder der Hundekrawattenträger aus Brandenburg gehörten früher mal der CDU an. Damals haben sie weniger Schaden angerichtet, weil sie dort gewissermaßen eingehegt waren. Ich fürchte allerdings der Zug ist bis auf Weiteres abgefahren.

    Zitat von John

    Mit dem Argument kannst du jede Einwanderungsdebatte mit „ist rechts“ abbügeln.

    Ne, kann ich nicht. Denn daß wir eine Debatte benötigen, ist seit 10 Jahren über Parteigrenzen hinweg akzeptiert, auch von mir.

    Sie muß einfach nur auf einem sachlichen Niveau geführt werden und nicht mit Begriffen wie "Messermänner" und "Paschas". Das ist einfach nur Framing-Rattenfängerei, mehr nicht.


    Zitat von John

    Das soll bringen, dass z.B. nationalliberale oder nationalkonservative nicht mehr AfD wählen müssen, sondern sich auch in der Union wiederfinden könnten, und dann aber in eine deutlich größere Parteilinie zur Mitte hin eingebunden wären.

    Das hat aber noch nie funktioniert und wird es auch weiterhin nicht. Das hat bei der SPD und der Linken nicht geklappt und wird es auch nicht bei der Union. Es wird weiterhin das Original gewählt werden.

    Der worst case wäre dann ein moralisches Fallen aller parteipolitschen Programme und Definitionen und Koalitionen mit der AfD auf Landesebene, da die Grenzen verwischen.

    Auch das hat vor 100 Jahren alles andere als gut funktioniert; solltest Du als Geschichtslehrer wissen.

    Also die ersten beiden Videos besagen: Danke, dass ihr uns groß gemacht habt, aber jetzt wollen wir Werbung schalten, Zeug verkaufen, Sponsoren an Land ziehen und noch ein bisschen Crowdfunding betreiben :pfeif:


    Renzo wie immer gut. Auch wenn bei ihm durchaus auch Eigeninteresse mit reinspielt. Ich muss aber auch sagen, dass ich den Kanal, den er da kritisiert, auch so nicht besonders gut finde. Aber das ist eben nur ein Kanal von Funk. Finde ja auch nicht jede Sendung der ARD gut recherchiert.


    Und das letzte Video das du verlinkt hast...konnte ich mir ehrlich gesagt nicht komplett anschauen. Ein Punkt der Kritik ist aber, dass die simplifizieren. Aber ja, das muss man halt, wenn man in ein paar Sekunden bis Minuten einen Inhalt rüberbringen will.


    Ich bin kein Fan von jedem FUNK-Kanal und von allem, was die Öffentlich-Rechtlichen machen. Aber ich finde deren Digital-Strategie für etwas, was aus öffentlichen Geldern finanziert wird, erstaunlich gut. Gut, meine Erwartungshaltung bezüglich digitalem, wenn der Staat drin steckt, ist auch sehr niedrig. Geht mehr so in Richtung ein Fax an alle Haushalte mit dem aktuellen Rundfunkprogramm zu schicken :rolleyes:

    Aber letztendlich muss man die Menschen dort erreichen, wo sie sind. Und Realität ist nun mal, dass viele jüngere kein lineares Fernsehen mehr schauen und wenn, dann eher nicht ARD & ZDF. Wenn jemand nur bei Tiktok und youtube rumhängt, dann ist es gut, wenn man mit Content Creatoren zusammenarbeitet, die wissen wie das ganze funktioniert. Und wenn man dann eben nur Wissenschnipsel unterbringt und vielleicht auch mal in die Scheiße greift (tun "normale" Sendungen ja auch mal) dann ist das noch immer besser als gar nicht präsent zu sein.

    Zitat von John

    Ein weiteres Beispiel für die politische Ausgewogenheit des ÖRR… Eine linke Comedy-Sendung fehlte bisher ja auch völlig im Portfolio.

    :thumbsup:


    Lies Dir mal bitte die Passagen über die "Ausgewogenheit" der Berichterstattung über die CSU beim Bayerischen Rundfunk durch, wenn Du schon mit Staatsferne bei den ÖR kommst.

    Stundenlange Liveübertragungen von CSU Parteitagen während des Wahlkampfes sind legendär, die SPD und die Grünen bekamen nie mehr als 3 min Zusammenschnitt.


    Mangelnde Staatsferne

    Heftige Kritik erfuhr der am 8. Mai 2010 erfolgte Wechsel des früheren Regierungssprechers Ulrich Wilhelm an die Spitze des BR.[61] Gewertet wurde dies als weitreichende Verflechtung von Politik und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern.[62] Die im Grundgesetz geforderte Staatsferne des Senders werde dadurch „Lügen gestraft“.[63] Auch die Süddeutsche Zeitung kritisierte den Wechsel aus dem Staatsdienst an die Spitze einer öffentlich-rechtlichen Anstalt: „Im Prinzip setzt der Wechsel vom Regierungssprecher zum Sender-Intendanten ein falsches Zeichen. Das Ding ist unmöglich. Es stärkt Vorbehalte gegen die Öffentlich-Rechtlichen, für die die Bürger monatlich mehr Geld zahlen müssen.“ schrieb Hans-Jürgen Jakobs in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Mai 2010.[64] Bernd Gäbler schreibt im Stern: „Die gezielte Platzierung des bisherigen Regierungssprechers in eine öffentlich-rechtliche Schlüsselposition, in der Ulrich Wilhelm später dann auch turnusmäßig Sprecher der ARD wird, ist und bleibt einzigartig und dreist“.[65]

    Im Januar 2015 wurde der Auftritt des CSU-Politikers Markus Söder in der Vorabendserie Dahoam is Dahoam kritisiert, da Söder in der Sendung kostenlos und unwidersprochen das eigene Regierungsprogramm habe loben dürfen. Neben Kritik vom politischen Gegner äußerte sich auch der Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbandes kritisch: „Einen offensichtlicheren Missbrauch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kann es gar nicht geben. Von einer Staatsferne ist der Bayerische Rundfunk in diesem Fall offensichtlich weit entfernt.“[66]

    Ausblendung aus ARD-Programm

    Die konservative Ausrichtung mancher Redaktionen des BR führte dazu, dass der Sender sich immer wieder aus dem Gemeinschaftsprogramm der ARD ausblendete.[67]

    • Erstmals blendete sich der Bayerische Rundfunk aus dem Gemeinschaftsprogramm der ARD am 17. Januar 1961 aus. Grund war die Ausstrahlung von Fritz Kortners Fernsehbearbeitung von Aristophanes: Die Sendung der Lysistrata. Romy Schneider war in der Inszenierung in einer kurzen Szene mit einem halb entblößten Busen zu sehen. Fernsehdirektor Clemens Münster nannte sittliche Gründe für die Ausblendung.[68]
    • Die 1966 erstmals ausgestrahlte Filmsatire Das Bohrloch oder Bayern ist nicht Texas löste beim Bayerischen Rundfunk Empörung aus und wurde von diesem als „Verächtlichmachung bayerischer Lebensart“ bezeichnet. Bei der Wiederholung des Filmes 1968 blendete der Bayerische Rundfunk diesen aus dem Gemeinschaftsprogramm der ARD aus[69] und drohte Regisseur Rainer Erler zufolge gar mit einem Ausstieg aus diesem.[70]
    • Für Diskussion sorgte die Ausblendung von Sendungen, in denen Homosexualität thematisiert wurde. Es begann 1973 mit dem Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt.[71]
    • Ähnliches praktizierte der BR auch am 8. November 1977 bei der Ausstrahlung des Films Die Konsequenz. Eine Protestnote gegen diese Entscheidung wurde von über 3800 Menschen unterzeichnet.[72]
    • Großes Aufsehen erregte am 22. Mai 1986 die Ausblendung des Bayerischen Rundfunks aus dem gemeinsamen Fernsehprogramm für die Dauer der Ausstrahlung einer Folge der Kabarettsendung Scheibenwischer aus dem gemeinsamen Fernsehprogramm der ARD,[73] da eine Woche nach der Pfingstschlacht an der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf in der Kabarettsendung ein atomkraftkritischer Sketch aufgeführt werden sollte.[74]



    Bayerischer Rundfunk – Wikipedia


    Btw: es gibt keine ARD als deutschlandweite Sendeanstalt: die Landesrundfunkanstalten machen ihr eigenes Ding, Bayern ( natürlich wie immer ) ganz vorne mit dabei. Wenn man von Staatssender zu Propagandazwecken reden kann, dann von der Liaison der CSU mit dem BR.


    CSU gaaaaanz schlechtes Beispiel.

    Zitat von Mogges

    Ausblendung aus ARD-Programm

    Die konservative Ausrichtung mancher Redaktionen des BR führte dazu, dass der Sender sich immer wieder aus dem Gemeinschaftsprogramm der ARD ausblendete.[67]

    Ja, in der Strauß-Bananen-Freistaat-Ära. Halte ich jetzt durch die Bank für schlechte Beispiele, um etwas im Bezug auf den BR zu belegen.

    Das Personalgeschachere, das zuvor beschrieben wird, ist vermutlich keine CSU/BR Eigenheit.


    Zitat von Nonsensification

    Anja Reschke hat doch bisher Panoram moderiert?

    Sie wechselt halt in eine politisch voreingenommene Comedysendung...vermutlich kann sie da ihre Haltung besser und mit weniger Kritik ausleben als in einer journalistischen Sendung...

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

    Kennt noch jemand das Angry German Kid?


    Bis vor diesem Bericht, wusste ich nicht, dass das Video gestellt war.


    Mal abgesehen davon, dass er als Teenager eigentlich ziemlich talentiert war und leider zur falschen Zeit mit solchen Videos auf dem "Markt" war, ich denke heute wäre er ein erfolgreicher Youtuber, fand ich in dem Bericht eines sehr "bemerkenswert", nämlich der Fokus und seine bewusst falsche Berichterstattung(ab 7:30). Damit reiht sich der Fokus in meiner Welt auf eine Ebene mit der Bild. Zwar habe ich den Fokus nie gelesen, fand die Werbung im TV schon unseriös aber sowas lässt mich dann guten Gewissen dieses "Blatt" ausblenden.

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