Versandhändler und ihre Vor- und Nachteile

  • Habe auch schon viel Negatives gehört aber selber immer nur Glück gehabt. Meine Pakete sind immer angekommen, wobei ich zum Zeitpunkt der Lieferung auch fast immer Zuhause war, was die Sache sicher erheblich vereinfacht hat.

  • Schön ist es auch, wenn DHL klingelt und auf dem Absatz umdreht und Paket wieder mit in den Wagen nimmt ohne eine Benachrichtigungs-Karte zu hinterlassen.
    Ich noch schnell zur Tür gerannt und den Typen (blond, nordeuropäischer Typ, kein Akzent oder Dialekt) zur Rede gestellt.
    War ihm sichtlich peinlich!
    Hatte einfach keine Lust lange an der Tür zu warten.
    Ansonsten habe ich bisher keine Probleme mit Zustellungen gehabt. Glück gehabt.

  • Ich lass inzwischen zur Adresse meiner Mutter liefern, weil hier ein sehr unzuverlässiger Vertragspartner für DHL liefert. Die letzten 4 Pakete die an meine Adresse gehen sollten sind entweder ohne je zu klingeln (hab immer bewusst gewartet) zurück gegangen, oder verloren worden (warscheinlich "vom Laster gefallen"). Bin auch nicht der einzige in meiner Nachbarschaft, weiß von mindestens 2 Nachbarn denen es genauso geht.
    DHL ist also vielleicht in manchen Gegenden Zuverlässig, aber gerade da wo Vertragspartner liefern ist der Service absoluter Müll.


    Gruß

  • Gerade Hart aber Fair beim Fahrrad fahren gehört.....


    Angeblich verdienen millionen Paketboten irgendwas zwischen 4 und 6 Euro weil sie in einem Scheinselbständigen VErhältnis arbeiten.....
    .
    Was eine Ausbeute.


    Ich sollte wohl anfangen Trinkgeld zu vergeben.


    Der Staat und die Gewerkschaften müssen da auch ran um derartiges betrügerisches Lohndumping zu verhindern....


    http://www.ardmediathek.de/tv/…61146&documentId=48318568


    P.S.
    Dieses arrogante Arschloch Tichy gehört auf Mindestlohn gesetzt... in Rumänien....

  • Du schriebst, diese Leute sind scheinselbstständig. Das ist also kein Problem des Mindestlohns, sondern der Scheinselbstständigkeit. Das Problem gezielt zu umgehen ist aber sehr schwierig, ohne unerwünschte Nebeneffekte zu erzeugen. Zumal es diese niedrigen Löhne auch deshalb gibt, weil die Verbraucher möglichst niedrige Versandkosten und möglichst schnelle Zustellung haben wollen. Früher haste halt mal auf dein Paket 3-4 Tage gewartet. Heute muss es gleich am nächsten Tag überall sein. Gehen also die Kosten und Preise beim Versandhandel hoch bedrohst du damit indirekt tausende Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle im Versandhandel.

  • Gehen also die Kosten und Preise beim Versandhandel hoch bedrohst du damit indirekt tausende Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle im Versandhandel.

    Sorry aber das ist ein Scheinargument (omg er hat Arbeitsplätze gesagt !), wir haben Marktwirtschaft da gibt es keine Garantie das ein Geschäftsmodell funktionieren muss. Also wenn ein Anbieter zu dem entsprechenden Preis nicht liefern kann dann muss er eben die Preise erhöhen oder seinen Laden zu machen. Momentan haben wir aber die Situation das es einen Niedriglohnsektor gibt der genau solche eigentlich unrentablen Geschäftsmodelle erst ermöglicht. Nur weil der Staat (also wir alle mit unseren Steuergeldern) sie subventioniert in dem er deren Mitarbeitern Aufstocker Leistungen zahlt da die Unternehmer sich weigern ihre Angestellten ordentlich zu entlohnen. Sprich das Unternehmen macht die Gewinne weil das Auskommen dar Arbeiter die Allgemeinheit zahlt und das ist einfach nur asozial und hat auch nichts mit Marktwirtschaft zu tun. :alt:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


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  • Zumal es diese niedrigen Löhne auch deshalb gibt, weil die Verbraucher möglichst niedrige Versandkosten


    Die Verbraucher wollen alles möglichst günstig.
    Das ist nun echt nur die Ausrede der Marktradikalen und kann in einer sozialen Marktwirtschaft nicht die Rechtfertigung für Gesetzsbrüche und Ausbeutung sein.


    Bedrohung der Jobs? Das ist, gelinde gesagt Quatsch und nun wirklich nix was ich von dir erwartet hätte John.
    Der Versandhandel boomt an allen Ecken und Enden.
    Im "schlimmsten" Falle wächst er einfach nicht mehr ganz so stark, was dann natürlich zugunsten des Einzelhandels geht.
    Im schlimmsten Falle muss der Verbraucher dann 70 Cent mehr pro Paket bezahlen.
    Das könnte man aber auch super durch Neuorganisierung der Versandkette ausgleichen.
    Zum Beispiel durch VErsandhubs pro Stadt, wo die Pakete nach Straßen aufgeteilt werden und eben nicht DPD/HERMES/DHL/Amazon/UPS...etc. alle fast gleichzeitig in der gleichen Straßen unterwegs sind und so massiv Stau, Umweltverschmutzung und eben acuh weniger Einkommen für die Fahrer generieren durch deutlich längere Zeiten zwischen Auslieferungen.
    Wollen die Handels/Versandriesen aber natürlich nicht, weil sie lieber Stau produzieren und ihre Mitarbeiter ausplündern, als irgendwie ihre MArke zu verwässern und mit den Mitbewerbern zusammenzuarbeiten. Wenn aber auf anderer Ebene die Kosten steigen und sie sonst weniger stark wachsen... Tja....Oder gar der Staat da was macht....


    Zitat von John

    Das ist also kein Problem des Mindestlohns, sondern der Scheinselbstständigkeit.


    Das Problem ist die Nichteinhaltung des Mindestlohns und jahrelanges Staatsversagen bei der entschiedenen Verfolgung solcher Verbrechen.

  • Interessant, dass ihr alle das Thema der Scheinselbständigkeit umgeht. Das hier ist keine Frage des Mindestlohns, sondern die Frage lautet, warum werden hier Scheinselbstständigkeiten eingegangen? Das ist für mich das eigentliche Problem und das liegt zu einem guten Teil auch an den Arbeitnehmern selbst, die sich so selbst Konkurrenz machen und auf eine gewerkschaftliche Organisation häufig bereitwillig verzichten. Hinzu kommt übrigens auch, dass die Branche der Paketzusteller, Fahrer usw. ohnehin nur noch wenige Jahre existieren wird. Dieses „Jobs“ werden in wenigen Jahren zu 100% automatisiert sein. Das Stichwort lautet „Qualifizierung“. Wer nunmal keine eigene Arbeitsleistung anbieten kann, die auch gleichzeitig sehr gefragt ist, sitzt über kurz oder lang am kürzeren Hebel. Ganz egal unter welchem Arbeitsmodell die Verhandlungen erfolgen.

  • Natürlich AUCH „selbst schuld“. Was erwartet ihr denn eigentlich? Dass diese Weltkonzerne wie Amazon ihren Vertragsfirmen aus reiner Nächstenliebe gestatten die Löhne und Preise zu erhöhen? Auf welchem Planeten lebt ihr? Wer sich nicht entsprechend gewerkschaftlich organisiert hat da keine Chance. Und der Staat kann da relativ wenig machen, wenn die Arbeitnehmer freiwillig in solche Bedingungen einwilligen und solche Verträge unterschreiben.

  • Ja, kann man sicherlich versuchen. Ich glaube nur, dass sich der Markt dann schnell andere Wege und Möglichkeiten sucht.


    Ein Beispiel:
    Die Regierung hat die Mietpreisbremse eingeführt, mit dem Bestreben, dass die Mieten nicht mehr beliebig angehoben werden können. Was war der Effekt? Heutige Immobilienfirmen können nach ihren Investitionen in Häuser oft nicht mehr in einem akzeptablen Zeitrahmen in die Gewinnzone mit Mieteinnahmen kommen. Die direkte Folge ist, dass die Mieter aus den Wohnungen gedrängt werden, damit man die sanierten Wohnungen dann als teure Eigentumswohnungen verkaufen kann, was viel Cash und Gewinn sofort bedeutet und nicht langfristige Investitionsschulden, die vielleicht nach 40 Jahren in die Gewinnzone kämen.


    Ganz ähnlich wird es auch hier laufen. Wenn du an einer Stellschraube drehst, bewegen sich, unbeabsichtigt, auch gleich mindestens drei weitere mit.


    P.S. Wir reden von Scheinselbstständigkeit, nicht von Scheinbeschäftigung!

  • Ok da die Wirtschaft eh alle Lücken umgeht können wir mit dem sozialen Gedöns ja direkt aufhören. Also Mindestlohn wieder abschaffen, den Kündigungsschutz sowieso, mehr Steuerfreiheit für die Wirtschaft und selbstverständlich weniger Umwelt- und Sicherheitsbestimmungen. Sozialhilfe können wir eigentlich auch abschaffen, bekommen eh nur dumme und faule Schmarotzer.


    :cursing:


    Heutige Immobilienfirmen können nach ihren Investitionen in Häuser oft nicht mehr in einem akzeptablen Zeitrahmen in die Gewinnzone mit Mieteinnahmen kommen.


    Wo sind die schockierenden Berichte über all die Immobilienfirmen die in den letzten Jahren pleite gegangen sind? :confused:

  • Interessant, dass ihr alle das Thema der Scheinselbständigkeit umgeht. Das hier ist keine Frage des Mindestlohns,..

    Wieso der Scheinselbständige muss doch auch zum Amt rennen und aufstocken wenn seine "Einnahmen" nicht reichen, also wo ist da jetzt der Unterschied zum Angestellten der keinen Mindestlohn bekommt ? Es ist und bleibt ein asoziales Geschäftsmodell der Unternehmen auf Kosten des Steuerzahlers. Ansonsten stimme ich Imperator Bob zu wenn mann will kann mann da auch gesetzlich einschreiten aber das ist von der Politik offensichtlich nicht gewollt genau so wenig wie den Mindestlohn auf eine vernünftige Höhe fest zu setzen.


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  • Ihr schiebt mir hierAussagen unter, die ich so nirgends geschrieben habe. Haltet euch bitte an MEINEN WORTLAUT und nicht an das, was ihr glaubt dort hineininterpretieren zu können. Das ist ein schlechter Diskussionsstil.


    Im Übrigen halte ich mich an wirtschaftliche Fakten und nicht an „Wünsch-Dir-Was“-Aussagen. Wer bspw. noch nicht den Trend zur Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen in Großstädten mitbekommen hat und mir dann noch „fabulieren“ vorwirft, der ist schlichtweg schlecht informiert. Link Link 2


    Ihr könnt euch gerne auf den Kopf stellen, das wird trotzdem nichts daran ändern, dass Geschäftsmodelle eben nur dann eingegangen werden, wenn sie Gewinn möglichst zeitnah erzeugen. Schmälert man den Gewinn zu sehr, dann wird sofort auf andere Geschäftsmodelle oder gar Märkte ausgewichen. Solange ihr nicht die Planwirtschaft einführen wollt, wird sich daran auch nichts ändern.


    Warum haben Paketboten letztlich so eine schlechte Bezahlung? Weil das ein Job ist, den nahezu jeder machen kann. Dazu braucht man keine Ausbildung, außer einen Führerschein, ergo hat der Arbeitnehmer dort eine sehr schlechte Verhandlungsposition. Wenn er das nicht durch gewerkschaftliche Organisation ausgleicht, gar als Einzelkämpfer als Selbstständiger sich noch gegenseitig Konkurrenz macht, wird er langfristig eben erleben, dass Löhne und Arbeitsbedingungen stark gedrückt werden. Der Staat kann versuchen dort regulierend einzugreifen, aber das würde bspw. den Anreiz die Vollautomatisierung, und damit den vollständigen Arbeitsplatzabbau, zu betreiben und zu beschleunigen nur weiter erhöhen.

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