Sexueller Missbrauch von Kindern

  • Das Gegenteil wäre das fast immer Frauen die Täter wären.


    -


    Noch ne kleine Ausführung dazu:


    Ja richtig, Frauen als Täter sind noch nicht hinreichend erforscht. Männer so gesehen auch nicht, da gibt es bei beiden noch ein großes Dunkelfeld.


    Aber was bekannt ist: Grob jeder zehnte Deutsche wurde bereits durch einen Mann vergewaltigt. Das ist ein greifbares Problem, welches man angehen könnte.


    So absurd das klingt, das bedeutet auch, dass vermutlich JEDER hier ein oder mehrere Vergewaltiger in seinem näheren Bekanntenkreis hat. Nur mal so als Denkanstoß.

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Entsetzlich. - Leider kommt Missbrauch viel öfter vor, als man glaubt. Vor allem innerhalb von Familien.


    Das schlimme ist ja, dass man es den Kindern nicht direkt ansieht, wenn sie Opfer dieser Abscheulichkeiten sind.


    Die Schülerin habe ich von der fünften Klasse bis zur achten Klasse unterrichtet. Sie war sehr intelligent, schlagfertig,fleißig, engagiert, couragiert und eine sehr gute Sportlerin.
    War immer eine Freude sie zu unterrichten, weil sie mir auch gerne Contra gegeben hat, Dinge hinterfragt, mal einen lustigen Spruch losgelassen hat.


    Am Ende der Pubertät muss es aber ihre Seele im Innern zerrissen haben. Leider hatte sie sich niemandem anvertraut, der ihr professionell beistehen konnte.


    Viele Kolleginnen und Kollegen sind aus allen Wolken gefallen. Eine echtes Drama war das.

  • So absurd das klingt, das bedeutet auch, dass vermutlich JEDER hier ein oder mehrere Vergewaltiger in seinem näheren Bekanntenkreis hat. Nur mal so als Denkanstoß.

    Ich halte nicht viel von dieser Panikmache, auch wenn es inhaltich richtig sein sollte. Man liest in Gewaltstudien auch des Öfteren, dass es für eine Frau die schlechteste Entscheidung sei, sich in eine Partnerschaft zu einem Mann zu begeben. Sein Leben alleine zu verbringen sei die sicherste Variante.


    Für die eigene Psyche sind solche Denkweisen nicht gut. Ich hatte einen Mordfall in meinem Bekanntenkreis, der nie aufgeklärt wurde und war über mehrere Jahre äußerst misstrauisch gegenüber fast jedem der (meiner Meinung nach) irgendwie möglichen Verdächtigen. Mittlerweile habe ich das verdrängt und lebe besser damit.

  • Keine Panikmache ist okay, das Problem ist häufig die Irrationalität dabei. Das ist dasselbe wie bei Gründen warum man sterben könnte. Die Leute haben vor absurden Scheißdreck Angst aber die (rein statistisch) wirklich gefährlichen Dinge werden verdrängt.

  • Ganz allgemein:
    Einfach nur schlimm und absolut widerlich, so etwas einem Kind anzutun. Und wenn die Zahlen auch nur am Ansatz stimmen, ist dies für ein absolutes Armutszeugnis für die Menschheit.
    Fehlt mir absolut jedes Verständnis für.
    Ihr könnt mich wegen mir blocken, sperren, bannen, aber solche Leute sind für mich keine Menschen und haben ihre Rechte in meinen Augen verspielt.
    Bin eigentlich kein Freund der Todesstrafe, aber bei solchen Kreaturen gibt es für mich eigentlich keine andere Wahl, besonders im Wiederholungsfall.
    Wer so etwas mehrmals macht, kann sich nicht damit rausreden er sei betrunken gewesen oder hatte einen schwachen Moment gehabt. Wer das regelmäßig macht und die Taten auch noch filmt, macht das Ganze bewusst.


    So, dies war jetzt der emotionale Teil.
    Noch einen anderen Punkt.


    Es wird ja häufig von "Missbrauch" gesprochen. Hier würde ich nach schwere differenzieren wollen, ohne dass irgendeine Tat schön geredet werden soll.
    Es sollte aber schon ein Unterschied gemacht werden zwischen "leichtem" und "schwerem" Missbrauch. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, wo die Unterschiede liegen.
    Möchte das nicht auf Papier bringen.

  • Es wird ja häufig von "Missbrauch" gesprochen. Hier würde ich nach schwere differenzieren wollen, ohne dass irgendeine Tat schön geredet werden soll.
    Es sollte aber schon ein Unterschied gemacht werden zwischen "leichtem" und "schwerem" Missbrauch. Ich denke, jeder kann sich vorstellen, wo die Unterschiede liegen.
    Möchte das nicht auf Papier bringen.


    Man kann schon differenzieren. Würde sagen am besten danach wie es die Opfer empfinden. Wenn schon ein "leichter" Missbrauch ausreicht um danach mit psychischen Krankheiten dein Leben zu zerficken, dann war das Mord quasi und sollte entsprechend bestraft werden.

  • Oh man, wenn man so was liest, dann ist man echt froh die eigene Kindheit gut überstanden zu haben.
    Ich weiß von jemandem, dass der Vater ihn nackt ausgezogen und mit einem Schlauch mit kaltem Wasser abgespritzt hat und das häufiger. Vielleicht kein sexueller Missbrauch, aber absolut demütigend für einen vielleicht 10 jährigen und irgendwie eine kranke Form der Machtausübung. Die Eltern haben sich dann scheiden lasse und er konnte bei der Mutter bleiben. Und ich weiß von einer ehemaligen Klassenkameradin, dass sie bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde. Also ja, so eine ganze Scheiße passiert in Mitten der Gesellschaft.

    Es wird ja häufig von "Missbrauch" gesprochen. Hier würde ich nach schwere differenzieren wollen,

    Na ich denke mal die Gerichte differenzieren da schon und auf die kommt es an.


    Ich denke die Aufklärungsquote ist auch unter anderem deshalb gestiegen, weil die großen Tech-Konzerne jetzt eher ein Auge drauf haben. Google scannt z.B. aktiv nach Kinderpornografie in E-Mails und auf seinen Plattformen. Einmal bekannte Bilder werden gehashed und dieser Wert unter den Firmen geteilt. Sodass z.B. auch der Facebook-Algorithmus es dann direkt erkennt. Sind also nicht nur staatliche Akteure die aufgerüstet haben.
    Ob ich jetzt will, dass Google meine Mails scannt ist dann ne andere Geschichte, sexueller Missbraucht etc. werden ja auch gerne von den Strafverfolgungsbehörden vorgeschoben für allerlei neue Berechtigungen die sie haben möchten....

  • Na ich denke mal die Gerichte differenzieren da schon und auf die kommt es an.

    Davon gehe ich mal stark aus.
    Ich meinte dies auch eher als Einwurf, dass hier verschiedene Tatbestände unter "Missbrauch" in einen Topf geworden werden.
    Zwischen "leichtem" und "schwerem" Missbrauch können ja Welten liegen. Auch vor dem Hintergrund, ob der Missbrauch einmalig war oder über Jahre vonstatten ging.


    Mir ist der Begriff "sexueller Missbrauch" zu schwammig bzw. einfach zu weitgefasst, weil hinter "Missbrauch" soviele verschiedene Tatbestände stehen können. Unter dem Gesichtspunkt sind Zahlen wie "jeder 10te" schon ein wenig differenzierter zu betrachten. Geht ja theortisch von "Belästigung" bis ... (ich will es nicht schreiben!)

  • Schaue gerade Maybrit Illner zum Thema.


    https://www.zdf.de/politik/may…vom-18-juni-2020-100.html


    Einer der Gäste ist Sebastian Fiedler vom Bund deutscher Kriminalbeamter, der meint, dass teilweise unser Rechtssystem der Aufklärung im Weg steht. Er nannte als Beispiel Steuerfahnder die wohl immer wieder auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch in Familien stoßen, diese aber auf Grund des Steuergeheimnisses nicht anzeigen dürfen. Also wenn das stimmt gute Nacht Deutschland :cursing:

  • Missstände aus der Vergangenheit sind auch scheiße stimmt, ich finde es aber immer nochmal einen Ticken schlimmer, wenn aktuelle Misstände nicht ausreichend aufgeklärt werden, obwohl die Möglichkeit gegeben wäre.


    War das nicht derselbe, der darauf hinwies, dass wegen der Vorratsdatenspeicherungsverbote jährlich ca. 3000 Fälle an Kindesmissbrauch nicht verfolgt werden können?


    Weiß jetzt nicht genau wie weit die Vorratsdatenspeicherung bei der Aufklärung helfen würde.


    Aber bei dem Beispiel mit den Steuerfahndern ist die Sache eindeutig. Mitarbeiter des Staates wissen um einen Missbrauch oder haben einen Verdacht und dürfen nichts deswegen machen. Das ist total bekloppt.


    Hab das übrigens auch schon mal in einer Doku in einem anderen/ähnlichen Zusammenhang gesehen. Da ging es um Finanzbeamte in Bordellen, die regelmäßig auf Hinweise zur illegalen Prostitution (auch minderjähriger) stoßen aber genauso wenig dagegen machen. Ihr Job ist zu prüfen ob das Bordell brav Steuern zahlt und gut ist.


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    Edit 29.06.20


    Im Zuge der Ermittlungen in NRW gibt es Hinweise auf 30.000 Tatverdächtige.


    https://www.tagesschau.de/regi…kindesmissbrauch-101.html

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • https://www.zeit.de/gesellscha…uswertung/komplettansicht

    Zitat

    Von einem der Eittler und Auswertet von Kinderpornographie :


    "Die Dinge, die man sieht, gehen über die Vorstellungskraft hinaus, der Perversion sind keine Grenzen gesetzt", sagt Schneider. "Wenn man glaubt, dass das Eindringen in ein Kind schon das Schlimmste ist, was man sich denken kann, hat man sich getäuscht."
    [...]
    Er erzählt von einer Bilderserie, in der das Kind anfangs fünf, am Ende 15 Jahre alt war. Man habe sehen können, wie es mit dem Missbrauch aufgewachsen ist. "Es ist kaum zu ermessen, was dieses Kind durchmachen musste, ohne dass ihm jemand helfen konnte", sagt Schneider. "Die Handlungen wirkten über die Jahre immer eingespielter wie nach einem Drehbuch. Fast so, als wäre das alles normal."

    Allein die Vorstellung... Die armen Ermittler!

  • Vor allem sind sich viele der Dimension überhaupt nicht klar. Bei 1.000 Rechtsextremisten in der Bundeswehr traut sich der ein oder andere vielleicht noch von Einzelfällen zu reden, aber wir sprechen hier von einer Millionen Kinder die alleine in Deutschland von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Das bedeutete es passiert immer und überall, quer durch alle Schichten der Gesellschaft. Jeder von uns kennt (ohne es zu wissen im Zweifel) mit quasi 100%tiger Wahrscheinlichkeit (mehrere) Opfer und Täter.


    1 Millionen Kinder heißt auch: Die Opfer sexueller Gewalt im Erwachsenenalter kommen noch oben drauf.

  • https://www.zeit.de/gesellscha…uswertung/komplettansicht

    Allein die Vorstellung... Die armen Ermittler!

    Ich kenne einen pensionierten Kripo-Beamten. Klar hat man da ab und an eine Leiche gehabt...er schaut da allerdings wohl aber eher positiv auf die Zeit zurück. Er meinte letztens, das er eigentlich nur froh ist nie einen Kinderporno gesehen haben zu müssen. ;)

  • Vor allem ist es wichtig zu untersuchen, WARUM das in diesem Ausmaß geschieht. Und war das schon immer so oder hat sich die Entwicklung seit dem Aufkommen des Internets massiv verschärft?
    Was treibt diese Täter dazu? Wie wird das ausgelöst? Warum greift das Gewissen hier nicht ein? Warum sind sie unfähig Mitleid mit den Kindern zu empfinden?


    Das ist alles derartig verstörend. Mit Strafen allein scheint man dem ja nicht beizukommen. Nichts wird in der Gesellschaft so sehr geächtet, wie der Missbrauch von Kindern und trotzdem kommt es zu diesen massenhaften Vergewaltigungen. Und wie kommt es, dass diese Kinder offenbar so selten als Erwachsene ihre Peiniger verraten oder anzeigen? Warum trauen sich das so wenige? HIER bräuchte es mal eine #MeToo Bewegung!


    Wobei es schon als Nicht-Betroffener kaum zu ertragen ist, sich damit gedanklich zu beschäftigen. Da kriegt man ja kein Auge mehr zu.

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