Wollte das Jugendamt nicht nach dem Fall den Kontakt zu den Eltern aufbauen, die aber nur über eine Sprechanlage kommunizieren wollten?
Sexueller Missbrauch von Kindern
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Wobei soll das Jugendamt eingreifen?
Einer der 14 jährigen ist schon vorher wegen sexuellen Übergriffen auffällig gewesen. Und nach so einer Straftat wie der Vergewaltigung kann das Jugendamt Kind und Eltern letztendlich trennen, gerade wenn auf Beratungsangebote nicht eingegangen wird. Vielleich ist so ein Kind in einer speziellen Einrichtung ja besser aufgehoben.
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Ja, das Alter ist richtig gewählt. Jugendliche in diesem Alter sind in einer Findungsphase, unterstehen im Besonderen Gruppendruck, sind besonders leicht beeinflussbar und nicht vollständig in der Lage, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen und Handlungen voll zu überblicken.
Aha. Und das bringt der jungen Dame nun genau was?
Wir reden doch hier nicht über ein zerbeultes Auto nach einer Spritztour ohne Führerschein. Wir reden hier über eine, wahrscheinlich ein Leben lang vernarbte Seele.
Das Problem unserer Strafverfolgung ist, dass erst ein Verbrechen begangen worden sein muss, bevor es aktiv werden kann. Ob also eine plausible Strafandrohung genau diese Tat verhindert hätte, ist durchaus fraglich. Dennoch muss sich eine Gesellschaft die Frage stellen, ob es eine generelle Strafunmündigkeit geben kann, ob man diese eingrenzt oder eben Anbetracht der früheren "Reife" heutiger Jugendlicher generell angemessen herab setzt.
So wird das Opfer im Stich gelassen. Und jeder möge sich an der Stelle doch bitte vorstellen, es hätte seine Tochter, Freundin oder Schwester getroffen. Dann sieht die Welt schnell anders aus.
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Das Problem unserer Strafverfolgung ist, dass erst ein Verbrechen begangen worden sein muss, bevor es aktiv werden kann.
Die Freiheit Verbrechen begehen zu können unterscheidet uns von einem totalitären Überwachungsstaat. -
Nein, die Gesellschaft muss sich diese Frage nicht stellen, denn sie wurde bereits ausreichend durch die Wissenschaft, Hirnforschung und Kenntnisse über Adoleszenz beantwortet.
Und mit gutem Grund entscheiden nicht Betroffene über Schuld und Strafe, sondern geschulte Richter nach Recht und Gesetz. Alles andere wäre Populismus und Fehderecht. Wie sind hier aber nicht in Albanien, wo man wohl noch nach in Teilen die „Blutrache“ vollzieht.
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Die Freiheit Verbrechen begehen zu können unterscheidet uns von einem totalitären Überwachungsstaat.
So war es nicht gemeint und ich denke, dass weißt du auch
Und mit gutem Grund entscheiden nicht Betroffene über Schuld und Strafe, sondern geschulte Richter nach Recht und Gesetz.
Wo bitte steht etwas Gegenteiliges? Das eine Vergewaltigung ein Verbrechen ist, dass durch ein Gericht geahndet werden muss, dass steht doch außer Frage, oder?
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Die katholische Kirche in Deutschland erwägt die Entschädigungszahlungen für Opfer von sexuellem Missbrauch von derzeit 5.000 Euro auf bis zu 400.000 Euro anzuheben.
Das ist mal einen vernünftige Entscheidung, die ich begrüße!
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Die Zahl der Fälle von Kinderpornografie ist in Deutschland laut BKA innerhalb eines Jahres um 65% angestiegen. Das liege unter anderem an der verstärkten Aufklärung.
Quelle: ZDF Heute Journal (11.05.20)
Was man da wohl noch alles finden würde, wenn man noch stärker aufklären würde?
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Ist mit verstärkter Aufklärung der Schulunterricht gemeint? Sexualkunde und dadurch sind die einfach früher so weit obwohl gesetzlich noch nicht erlaubt? Wie soll man das verstehen?
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Mehr strafrechtliche Aufklärung im Sinne von mehr Ermittlungserfolgen und daher auch mehr Bekannte Fälle.
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Ah ok. Na das wurde aber auch Zeit. Wenn ich mal so einen erwische, wird hinterher nach mir gefahndet.
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Ah ok. Na das wurde aber auch Zeit. Wenn ich mal so einen erwische, wird hinterher nach mir gefahndet.
Und das ist zum Glück auch gut so.
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Die Zahl der Fälle von Kinderpornografie ist in Deutschland laut BKA innerhalb eines Jahres um 65% angestiegen. Das liege unter anderem an der verstärkten Aufklärung.
Das ist keine überraschende Meldung. Wenn man bedenkt, wie weit verbreitet diese Neigungen in der Bevölkerung sind und wie wenige Fälle bisher publik werden, ist noch lange kein Ende in Sicht.
Ich habe häufig den Eindruck, dass nur wenigen Menschen das Ausmaß wirklich bewusst ist und wenn es neue Zahlen und Studienergebnisse dazu gibt, werden diese häufig bestritten. Wahrscheinlich aus Angst.
Laut Bundesregierung sitzen in jeder Schulklasse 1-2 Kinder, die schon mal Opfer sexuellen Missbrauches gewesen sind.
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Eine ehemalige Schülerin von mir wurde jahrelang von einem Familienmitglied missbraucht. Kurz nach dem Abitur hat sie sich auf die Bahngleise gelegt. Das zerreißt einem das Herz. Das arme Mädchen muss die Hölle erlebt haben.
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Entsetzlich. - Leider kommt Missbrauch viel öfter vor, als man glaubt. Vor allem innerhalb von Familien.
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Ist das eigentlich ein kulturelles Problem?
Gibt es da Zahlen als Vergleich zu anderen Ländern?
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Das ist ein internationales Problem und auch quer durch alle Schichten ziemlich gleich glaube ich.
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Ich glaube, teilweise wird es in verschiedenen Kulturen abweichende Fallzahlen geben. Das ist ein ganz schwieriges Thema, wo sich wissenschaftliche Fakten und gesellschaftliche Empfindungen häufig widersprechen.
In Kulturen, in denen Menschen ab dem Eintritt in die Pubertät nicht mehr als Kinder gelten, werden solche Fälle wohl auch anders bewertet.
Ganz schwierig tut man sich in Deutschland immer noch mit den beiden Themenbereichen Frauen als (Mit-)Täterinnen und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen untereinander. Dazu gibt es bisher kaum Handlungsroutinen und auch nur selten Verfahren.
Das sind natürlich auch kulturelle Sichtweisen, die da mit wirken. Frauen stellen wir uns als Täterinnen nur ungern vor und Kinder kommen seit Jahrzehnten immer eher in die Pubertät (die es in manchen Kulturen übrigens gar nicht gibt).
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Frauen stellen wir uns als Täterinnen nur ungern vor
Also in der letzten großen Studie (erster Beitrag hier), sind die Täter fast immer männlich. Was Frauen natürlich machen ist wegschauen/nicht wahrhaben wollen.
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Also in der letzten großen Studie (erster Beitrag hier), sind die Täter fast immer männlich. Was Frauen natürlich machen ist wegschauen/nicht wahrhaben wollen.
hm, die Studie sagt dazu sogar das gegenteil. Im Kapitel 9 (Fazit zur Studie) auf Seite 81 wird geschrieben, dass noch etliches an "Aufarbeitungs- und Forschungsbedarf vor[liegt]:
u.A. die zwei Punkte:
• Machtverhältnisse in unterschiedlichen Familientypen und damit zusammenhängende Geschlechterrollen, hier vor allem die Rolle der Mütter;
• Mütter als TäterinnenD.h. selbst die Studie sagt, dass in diesen Bereichen noch zu wenig Aufarbeitung getan wurde.
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