Die Bundestagswahl 2017

Zitat von Likedeeler

Starke Aussage der SPD, jetzt in die Opposition gehen zu wollen...

Vielleicht wäre es im Vorfeld mal Zeit für die ein oder andere starke Aussage gewesen. Jetzt waren sie 8 Jahre Teil der Regierung und immer, wenn eine Wahl ansteht, dann tut man im Wahlkampf so, als hätte man nie mitregiert und die andere Partei hat alles alleine versaut. Und alles, was einigermaßen geklappt hat, das war dann wieder nur die Idee der SPD die man mal gegen die Blockierer duchgeboxt hat. Insbesondere, wenn ich die Nahles sehe, platzt mir der Hals...

Das ist doch nicht vermittelbar. Und während der Siggi noch immer das Lied der einzig wahren Partei singt, erkennt dort niemand, dass sie das Volk schon lange nicht mehr erreichen. Nee, jetzt geht man lieber in die Opposition. Schon klar. Kann man sich besser profilieren. Schon verstanden.

Aber eventuell führt das zu einer Regierungsbildung, die eher in Richtung "italienische Verhältnisse" tendiert. Vielleicht sogar zu Neuwahlen. Also wählen wir jetzt solange, bis wir ein Ergebnis haben, dass den Knallern in Berlin passt? Die sollen sich am Riemen reißen und ihrem Auftrag nachkommen. Auch wenn es Kompromisse erfordert.

Gretchenfrage: Wenn würden Neuwahlen nützen? Glaubt denn irgend jemand, wenn es die gemäßigten Parteien nicht gebacken bekommen, dass die Wählerschaft der AfD wieder zu Mutti rennt? Oder rennen eher welche von Mutti zur AfD?

Und zur Linken:
Ich höre dem Gysi wirklich gerne zu. Ein brillanter Redner. Wirklich. Und wenn er mir irgendwann mal so erklärt, wie er die heile Welt erschafft, dass ich es auch verstehe, dann wirds vielleicht noch was mit uns. Die Linke hat für mich das Problem (sie werden es als Vorteil verstehen), dass sie nie liefern musste. Sie kann immer schön den Finger in die Wunde legen. Aber wie man sie wirklich verschließt, dass blieb sie bis dato schuldig.

Der Seehofer hat gleich gelernt: Offene rechte Flanke, Deutschland muss Deutschland bleiben und Bayern muss Bayern bleiben....

Zitat von Likedeeler

Es war klar, dass die Prognosen vor der Wahl nur ansatzweise greifen

Die Prognosen lagen doch im weitesten Sinne richtig. 13% statt 11% ist doch keine Überraschung. Eine Überraschung, wenn auch keine positive, wären 20+%.

Das einzige was von den Prognosen abweicht ist die Platzierung von Linke und Grünen, da sahen fast alle Institute die Linken vorne aber am Ende sind das auch da nur 1-2% Unterschied.

Ich kapiere es aber nicht. Es will nicht in meinen Kopf.

Jetzt munkelt man schon dass die Nahles den Fraktionsvorsitz übernehmen will. Die Frau ist für mich ein rotes Tuch, die hat null Innovation für die Arbeit der Zukunft, stattdessen findet sie Konzepte wie clickworker welches noch mehr prekäre Arbeit fördert ganz toll. Sie hat null Antworten auf die kommenden Fragen dieses, für die SPD so wichtiges Thema. Die ARD hat es eben noch mal gezeigt, die Mitte geht immer weniger die SPD wählen.

Soziale Themen bei der SPD sind sowas von Gestern, jetzt macht man eben einen auf Anti-Nazi-Partei, hat Schulz gleich in seiner ersten Rede nach der Wahl angedeutet. Anti-Nazi ist zwar gut aber damit kommt man auf 8-9% wie die Linke und nicht auf 20 oder mehr.

Mit 'sozialen Themen' können sie anscheinend nicht mehr groß Wähler ansprechen. Und die antifaschistische Opposition zu bilden ist ja gute SPD Tradition.

Zitat von Lucius Vantarius

Ansonsten stimme ich Kelti vollumfänglich zu - abgesehen von dem Punkt, dass die AfD ein Geschenk ist.

Habe ich so nie geschrieben.

Das Ergebnis der AfD ist ein Geschenk. Und hoffen wir, dass die führenden Kräfte der anderen Parteien den Schuss vor den Bug auch verstehen und ernst nehmen. Es wird ja gerne dem Wähler die Schuld daran gegeben. Letztendlich wäre eine gewisse Selbstkritik angebracht und sie sollten es als Motivation verstehen.

Dann wird die AfD schnell als das enttarnt, was sie letztlich auch ist. Eine Luftnummer.

Und wenn sie es nicht verstehen, dann haben wir in 4 Jahren die Kacke richtig am dampfen.

Beim Donald haben auch erst alle gelacht und den Kopf geschüttelt. Jetzt schütteln sie nur noch den Kopf. Denn alles, was schiefgehen kann, geht irgendwann auch schief. Wenn man nicht aufpasst.

Natürlich sind eine Menge der AfD-Stimmen Proteststimmen. Und gerade deshalb muss man sie erst nehmen und nicht einfach abtun. Politik sollte dem Volk dienen, nicht umgekehrt. Und augenscheinlich sehen viele hier ein Missverhältnis. Für mich zeigt die Truppe immer dann Interesse am Volk, wenn die Urne winkt. Dann ist jeder freundlich und hat ein offenes Ohr. Ist der Zettel eingeworfen, dann soll man am besten wieder für 4 Jahre die Schnauze halten. Weil man ja eh keine Ahnung hat.

Warum gibt es hier keine Volksentscheide? Ich sage nicht, dass bei einem Volksentscheid immer ein sinnvolles Ergebnis raus kommt. Aber von einem bin ich überzeugt. Das Ergebnis wird sich meist von dem unterscheiden, was sich die Damen und Herren in Berlin ausgedacht haben. Der Bürger folgt eben keiner Parteidoktrin.

Aber vielleicht erleben wir den Tag noch, an dem eine andere Partei einen Vorschlag unterstützt, weil er einfach gut ist. Aber meist ist man als Opposition ja dagegen, völlig wurscht, um was es geht. Da ist der Name ja Programm.

Zitat von Hades85

Ich kapiere es aber nicht. Es will nicht in meinen Kopf.

Jetzt munkelt man schon dass die Nahles den Fraktionsvorsitz übernehmen will. Die Frau ist für mich ein rotes Tuch, die hat null Innovation für die Arbeit der Zukunft, stattdessen findet sie Konzepte wie clickworker welches noch mehr prekäre Arbeit fördert ganz toll. Sie hat null Antworten auf die kommenden Fragen dieses, für die SPD so wichtiges Thema. Die ARD hat es eben noch mal gezeigt, die Mitte geht immer weniger die SPD wählen.

Die SPD will einfach nicht akzeptieren das sie mit ihrem Agenda 2010 Mist ihre Kernklientel verkauft/verraten und damit verloren hat. Und so lange nur eine der Nasen die das mitzuverantworten hat (Nahles, Siggi, Steinmeier usw.) sich weiter von Pöstchen zu Pöstchen hangelt ist jegliche Beteuerung hier Korrekturen vornehmen zu wollen unglaubwürdig und es wird auch kein alter Wähler zurück kommen.

Zitat von Lucius Vantarius

@Hades85
Dann bist Du also einer der 5? Leute die hier für die Linke gestimmt haben? Ich hatte mich schon gefragt, wer das ist, der hier so weit links steht.

Das hört sich aber extrem Vorwurfsvoll an, aber ich bin einer von den 5. Ich bin kein deutscher Staatsbürger, aber meine Freundin war Links wählen, habe sie sogar dorthin begleitet.

So weit links stehe ich eigentlich nicht, fühle mich nur von der SPD komplett verarscht. Das fängt mit dem Casanova Schröder an, Peer Steinbrück der als ehemaliger Finanzminister jetzt bei einer Bank arbeitet, eine Nahles wie oben erwähnt ein rotes Tuch ist, ein Gabriel der irgendwo in den 90er hängengeblieben ist usw.. Ich komme aus der IT, ich persönlich fühle mich nicht benachteiligt, ich bin zufrieden mit meinem Einkommen, ich konnte studieren gehen obwohl ich selber aus einfachen Verhältnisse stamme. Trotzdem fühle ich mich verarscht, verarscht von Dummschwätzern und Schuldzuteiler wie es Kelti gesagt hat, trotzdem ist dieses Ergebnis kein GESCHENK! NEIN! NEIN!

Protest hätte man mit Wagenknecht erzeugen können aber niemals mit der AFD. Eine Partei die eine Rhetorik benutzt die der NSDAP ähnelt ist keine Wahl für zutiefst frustrierte Menschen, NEIN! Jeder der diese Partei heute wählen war, sollte sich ganz schnell mal die Historie der NSDAP zu Gemüte führen, die parallelen sind jetzt schon zu sehen und sich dann anschließend Ohrfeigen und schämen.

Und 13% für die AfD sind ideal. Zu wenig um wirklich etwas kaputt machen zu können, aber zu viel um einfach ignoriert zu werden. Und das wäre das fatalste, was passieren könnte. Hätten sie 6%, dann würde "business as usual" weiter gehen. So geht genau das nicht.

Aber wenn der Horst aus Bayern sagt, dass er die "Rechte Flanke" schließen will, dann wird mir auch ganz anders. Letztendlich halte ich die Masse der AfD-Wähler nur für frustriert, nicht für rechtsextrem. Und somit muss man ihnen die Frustration nehmen.

Ob das der Horst auch so sieht?

EDIT:
Es braucht hier keiner auf die Idee kommen, ich wäre mit der AfD glücklich. Aber es ist nunmal wie es ist. Hätten die Veganer 13% bekommen, wäre mir das auch lieber. Aber noch 4 Jahre die gleiche Lethargie, nein Danke.

Zitat von Kelti

Aber vielleicht erleben wir den Tag noch, an dem eine andere Partei einen Vorschlag unterstützt, weil er einfach gut ist. Aber meist ist man als Opposition ja dagegen, völlig wurscht, um was es geht. Da ist der Name ja Programm.

Das beruht aber auf Gegenseitigkeit. Wenn von der Opposition ein guter Vorschlag kommt wird der von der Regierung ebenfalls aus Prinzip abgelehnt, auch wenn mann Inhaltlich der gleichen Meinung ist.

Jamaikakoalition wird sicher interessant mit einer CDU/CSU die sich wieder weiter rechts orientieren wird um die AFD einzudämmen.

Berliner Runde

Joachim Hermann (CSU): "Wir haben mit AfD-Positionen nicht am Hut."

Schulz teilt aber gerade kräftig gegen Merkel aus.

"Ideenstaubsauger"

Wahlkampf NACH der Wahl

Zitat von Fairas

Wahlkampf NACH der Wahl

Habe ich auch gerade gedacht, so eine Runde wäre doch vor der Wahl interessant. Aber da wollte Frau Merkel wohl nicht.

Schulz hätte beim TV-Duell so ausrasten können...

Zitat von Fairas

Schulz hätte beim TV-Duell so ausrasten können...

Das Problem ist, es hätte ihm keiner abgekauft, weil seine Partei 8 Jahre mitverantwortlich war. Meines Erachtens müsste Schulz die meisten Spitzen seiner Partei rausschmeißen und Köpfe mit wirklichen Ideen reinholen. Leider kann er das nicht.