Die Bundestagswahl 2017

Nach dem Verzicht von Simone Peter und dem Abgang von Cem Özdemir wird ja nun vermutet, dass sich die Grünen mit Anja Piel und Robert Habeck wieder etwas weiter links positionieren werden. Grundsätzlich begrüße ich es, wenn deutsche Parteien wieder mehr an eigenständigem Profil gewinnen. Diese vermeintliche Konzentration auf die Mitte hat ja vielmehr für einen "Einheitsbrei" und einem Erstarken der politischen Ränder gesorgt.

Zitat von Likedeeler

Das hat ja wohl Schwiegermuttis Liebling vergeigt. Die Grünen sind da weit über ihre Schmerzgrenze gegangen.

Das ist sehr einseitig von dir geurteilt. Sollte man seine Überzeugung über Bord werfen, wie du es bereits bei den Grünen in deinem Zitat andeutest? Ich sage nein, dann muss Mutti Merkel eben ihre bisherige Komfortposition aufgeben und argumentativ für ihre Politik/Agenda Mehrheiten beschaffen. Allerdings frage ich mich seit geraumer Zeit, wofür die CDU nun eigentlich steht.

Zitat von Nonsensification

Nach dem Verzicht von Simone Peter und dem Abgang von Cem Özdemir wird ja nun vermutet, dass sich die Grünen mit Anja Piel und Robert Habeck wieder etwas weiter links positionieren werden. Grundsätzlich begrüße ich es, wenn deutsche Parteien wieder mehr an eigenständigem Profil gewinnen. Diese vermeintliche Konzentration auf die Mitte hat ja vielmehr für einen "Einheitsbrei" und einem Erstarken der politischen Ränder gesorgt.

Wichtig wäre wenn man als "Zuschauer" die Erneuerung auch merkt, was macht z.B. ein eigentlich schon lange abgetretener Jürgen Trittin bei Jamaika-Sondierungsgesprächen. Ist nicht wirklich glaubhaft das die "Neuen" das Heft in der Hand haben wenn ständig die Alten im Bild dabei sind.

Naja Jürgen Trittin steht nun wirklich wie fast keiner in der grünen PArtei für eine eigene linke Positionierung jenseits vom "Einheitsbrei".

Wahrscheinlich meint Fairas mehr eine personelle Neuausrichtung der Grünen, denn die politische Kehrtwende gen Links. Wobei Trittin eben tatsächlich für eine eigene linke Positionierung steht.

Er gehört einfach zum alten Eisen der Partei.

Zitat von Nonsensification

Das ist sehr einseitig von dir geurteilt. Sollte man seine Überzeugung über Bord werfen, wie du es bereits bei den Grünen in deinem Zitat andeutest?

Nein, soll die FDP nicht. Aber es wirkte schon arg so, als wollten sie es erst gar nicht versuchen sich zu bewegen. Und am Ende tun sie so, als wären alle anderen zu starr im Denken der Möglichkeiten gewesen. Auf mich machte dies den Eindruck eines geplanten Scheiterns der Jamaikaverhandlungen.

Zitat von Nonsensification

Wahrscheinlich meint Fairas mehr eine personelle Neuausrichtung der Grünen, denn die politische Kehrtwende gen Links. Wobei Trittin eben tatsächlich für eine eigene linke Positionierung steht.

Ich bin ein Freund der Baden-Würtembergisierung der Grünen. Mehr Realos ist gut. Allerdings ohne Fundis geht die Partei unter. Es müssen neue Impulse von den Impulsiven kommen, von neuen Leuten, sonst verkommt die Partei zum Zenralkommitee und das Einzige was Grüner ist als bei den anderen Parteien ist das Parteilogo.
Flügelkämpfe müssen sein. Das bringt Dynamik ins Denken und es wird mehr gewagt, als man zunächst denken konnte. Unter anderem ist die Linke deshalb bei der Jugend hip, weil es hier noch einen echten Diskurs in der Partei, echte "Spinner" gibt

Zitat von Fairas

Er gehört einfach zum alten Eisen der Partei.

Solange die Ideen frisch sind, ist mir das ziemlich egal.
Persönlich war er auch immer einer meiner Favoriten.
Starke linke Ausrichtung, dabei aber nicht in Fundamentalopposition verharrend sondern konstruktiv daran arbeitend diese Überzeugungen auch durchzusetzen mit Instinkt, Intelligent und einem Humor der mir immer gefiel.

Äh, ja, nee. Ich mochte den noch nie so. Aber

Zitat von Twiggels

Starke linke Ausrichtung, dabei aber nicht in Fundamentalopposition verharrend sondern konstruktiv daran arbeitend diese Überzeugungen auch durchzusetzen

Humor habe ich nicht erkennen können, eher Arroganz. So frische is der Olle auch nicht mehr. Strahlt mehr Altersstarrsinn aus. Ist aber immer noch ein guter Denker. So einer in jung und frisch würde das Geschäft beleben.

Nenne mich bescheuert, aber ich mochte Trittins süffige Überheblichkeit die er mit einem Lächeln auf den Lippen leicht ironisch in diesen ganzen Talkshows zur Show trug.

Vor allen, da er (aus meiner Sicht) eben meist auch recht hatte.

Allerdings verfolge ich diese Talkshows kaum noch und Trittin ist auch nur noch ganz selten Gast, wenn überhaupt.
Aus der ersten Reihe der Grünen ist er schon seit Jahren verschwunden.
Dass er bei den Koalitionsgesprächen dabei war, hatte vor allen acuh taktische Gründe.
Quasi um klar zu machen und dafür zu sorgen. Ihr bekommt uns nicht billig
Naja und nebenbei als Vertreter des linken Flügels und auch seine Erfahrung in derartigen Verhandlungen ist nicht zu unterschätzen.

Zitat von Twiggels

Dass er bei den Koalitionsgesprächen dabei war, hatte vor allen acuh taktische Gründe.
Quasi um klar zu machen und dafür zu sorgen. Ihr bekommt uns nicht billig

Das kann man auch genau andersrum verstehen, nach dem Motto: Unser aktuelles Personal hat keine Eier also schicken wir nochmal einen von der alten Garde mit

Die Eierzahl bei den Grünen war um ein vielfaches höher als bei allen anderen Verhandlerteams die fast nur Personen mit jeweisl 2 Eiern reinschickten

Ihr habt ein Rumgeeiere...

Zitat von Twiggels

Nenne mich bescheuert

Würde ich nie machen! Merkwürdig oder sonderbar, aber auf keinen Fall bescheuert, Ich hab' ja Manieren

Wenn Kretschaman und Trittin das Innovativste und Frischeste sind, was Ihr an den Start bringt, dann gute Nacht Marie. Da kann ich ja, wenn ich in gefühlten 2 Äonen in Rente gehe, mir überlegen meine Politik-ist-scheiße-Haltung aufzugeben und, sofern die Grünen dann noch existieren, mal zeigen was Frisch ist.
Die Linke kommt mit Sahra, die FDP mit Phillip, Guido und und nun Christian. Die SPD holt Andrea. Die CDU und CSU...
Dann können die Grünen auch mit Like.

Nee, frisch geht anders. Ich kaufe ja auch keine abgelaufenen Fisch.

Ach, es gibt nen Haufen Talente bei den Grünen und durch sowas wie die Trennung von Mandat und Amt, Doppelspitzen und eine Amtszeitbeschränkungskultur kommen die besser nach oben als in anderen Parteieln. Verschwinden allerdings auch oft schnell wieder.

Der Rising Star bei den Grünen ist im Moment Robert Habeck,

Bodenständiger Intelektueller aus dem Norden der es schafft Grüne Politik praktisch umzusetzen und dabei die Menschen mizunehmen.

Als Außenseiter bei der Urabstimmung zum Spitzenkandidaten bei der BTW Cem nur knapp unterlegen dürfte jetzt nach dem Rücktritt Cems als Parteivorsitzender seine Wahl sehr sicher sein, nachdem er zuletzt in SH sehr gute Ergebnisse eingefahren hat.

Habeck habe ich auch auf der Uhr. Er ist wohl ganz gut. Leider etwas zu unaufgeregt.
Wie eigentlich alle Politiker Norddeutschland.
Obwohl wir Norddeutschen den Spitznamen "Italiener Skandinaviens" tragen.
Es braucht mal wieder echte Krawallmacher.

Sollen in dieser Woche nicht die Sondierungsgespräche zur GroKo abgeschlossen werden?

Ich finde es grade positiv, dass Habeck etwas ruhiger als der Anton aus Bayern ist. Persönlich schätze ich Herrn Hofereiter, aber sobald er in seiner bairischen Mundart losplauzt sehe ich die IQ-Punkte bei ihm purzeln.

Die Realos der Grünen können sich für mich übrigens gern der CDU anschließen. Ich habe gehört, die parteiinternen Unterstützer von Frau Merkel schwinden. Neuer Nachschub sicherlich erwünscht. Damit es auch noch für die Wahl 2021 reicht.

Das Problem der Grünen ist heutzutage, dass SPD und CDU über die letzten zehn Jahre viele ökologische Inhalte „geklaut“ haben.
Im Wahlprogramm zur Bundestagswahl stand ja bei fast allen Parteien, AFD mal ausgenommen, die Stichwörter „Nachhaltigkeit“ und „Klimawandel“.

Als grüner Politiker ist man gezwungen schon radikale Forderungen zu stellen, wie z.B. Abschaffung der Verbrennungsmotoren bis 2030.
Ob das realistisch ist, sei mal dahingestellt, aber ich finde, dass gerade durch solche Forderungen vielleicht mal wieder ne konstruktive Streitkultur mit Schwerpunkt Ökologie in den Bundestag einziehen könnte.
In den letzten Jahren ist mir das zu sehr wischiwaschi gewesen.

@Nonsensification
Deine Analyse über Anton Hofreiter.....sehr zutreffend.

Zitat von Lord Wolhynia

Als grüner Politiker ist man gezwungen schon radikale Forderungen zu stellen, wie z.B. Abschaffung der Verbrennungsmotoren bis 2030.

Was ist daran radikal? Frankreich, Großbritannien und Schweden schaffen zu einem ähnlichen Datum den Verbrennungsmotor ab.

Zitat von Lord Wolhynia

„Nachhaltigkeit“

Naja, aber Nachhaltigkeit hat sich doch in den letzten Jahren zu so einer Phrase entwickelt, die jeder Hahn vom Misthaufen kräht, die aber dabei eigentlich komplett ausgehöhlt worden ist. Mich erinnert der Begriff mittlerweile an "Kompetenz". Da wurde am Ende von irgendwelchen Pädagogen sogar von "Kompetenz-Kompetenz" gesprochen. - Dabei war doch Nachhaltigkeit schon vor der Inflation der Nachhaltigkeit essentiell, damit eine Sache einen nachhaltigen Erfolg erzielen konnte. Vllt. sollten die Grünen einfach versuchen sich mit einer nachhaltigeren Nachhaltigkeit auszuzeichnen, als es die anderen machen.

Für den Unwissenden GTI-Fahrer und für viele Teile unserer Bevölkerung ist das radikal. Mein Cousin gehört zu solch einer Gattung.

Ich persönlich sehe die Entwicklung nicht negativ, im Gegenteil. Im Spiegel letztens gerade ein Interview mit dem CEO von Toyota gelesen. Da kündigt er an, dass Toyota das Ziel verfolgt, die ersten Modelle mit Brennstoffzellen zur Marktreife zu bringen.