Deutsche Infrastrukturpolitik

  • Mehr Verkehr: Kein Klimaschutz durch 9-Euro-Ticket? | tagesschau.de


    Das 9-Euro-Ticket erweist sich ersten Studienergebnissen zu Folge wohl als Rohrkrepierer in Sachen Umweltschutz. Demnach hat das Ticket nicht oder nur sehr unwesentlich zu der erhofften Verlagerung des Verkehrs weg vom Auto hin zu Schiene beigetragen, da nur knapp 2-3% aller Autofahrer ihr Auto zu Gunsten der Eisenbahn stehen ließen. Andererseits hat das 9-Euro-Ticket aber vielfach zu einer Zunahme des Verkehrs generell geführt. Das heißt also, dass die meisten Fahrten ohne das 9-Euro-Ticket gar nicht erst angetreten worden wären, was demnach sogar zu einer negativen Umweltbilanz führen würde. Zudem wurde einzelne, ganz bestimmte Strecken extrem stark frequentiert, nicht aber das gesamte Bahnsystem.


    Finanzminister Linder merkte zudem an, dass das Ticket auch sozial ungerecht sei, da es Pendler im ländlichen Raum, die keine vergleichbare Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz hätten, in ungleicher Weise benachteilige. 9-Euro-Ticket-Nachfolger: Lindner sieht keine Finanzmittel - dpa - FAZ


    Der Bund finanziert die Aktion mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen - zusätzlich zu regulären 9,4 Milliarden Euro an «Regionalisierungsmitteln» in diesem Jahr, mit denen Länder und Verbünde Verkehrsleistungen bei Anbietern bestellen. Dazu kommt eine weitere Milliarde aus einem anderen Topf. Die Länder fordern generell mehr Bundesgeld für den ÖPNV.


    Lindner sagte in der «Augsburger Allgemeinen», in der Finanzplanung stünden für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets keine Mittel zur Verfügung. Jeder Euro müsste durch Kürzung anderswo mobilisiert werden, so der FDP-Politiker.

  • Das 9-Euro-Ticket erweist sich ersten Studienergebnissen zu Folge wohl als Rohrkrepierer in Sachen Umweltschutz.


    Ging es nicht in erster Linie um die Entlastung der Bürger und nicht um Klimaschutz?


    Das heißt also, dass die meisten Fahrten ohne das 9-Euro-Ticket gar nicht erst angetreten worden wären


    Da bleibt die Frage wieso, vielleicht fahren jetzt auch Leute Bahn, die sich das ansonsten nicht leisten können (Bahn fahren ist mit normalen Preisen ja oft deutlich teurer als sämtliche andere Verkehrsmittel)?


    Dann gibt es die Tarifverbünde, vielleicht haben sich z.B. Monatskartenbesitzer bei ihren Ausflügen häufig auf ihren Verbund beschränkt und fahren jetzt auch mal darüber hinaus.


    Die Zahl der Schwarzfahrer soll auch um 90% zurückgegangen sein, wobei allerdings (auf Grund der vollen Züge) auch weniger kontrolliert wurde.


    Dann sollte man auch die Nebeneffekte im Auge behalten. In Modellen mit kostenlosen ÖPNV hat dies ja teilweise zu deutlich mehr Umsätzen in den Städten und dadurch unterm Strich gestiegenen Steuereinnahmen geführt.


    Also auch mal Einzelhandel und Tourismus untersuchen und dabei fairerweise den Effekt der Inflation rausrechnen.


    Finanzminister Linder merkte zudem an, dass das Ticket auch sozial ungerecht sei, da es Pendler im ländlichen Raum, die keine vergleichbare Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz hätten, in ungleicher Weise benachteilige.


    Die logische Lösung wäre Ausbau des ÖPNV in benachteiligten Regionen und nicht den günstigen Preis für alle einfach wieder abschaffen...


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    Also ich kenne in meinem Umfeld niemand der das 9-Euro-Ticket an sich schlecht findet. Verspätungen und überfüllte Züge (am besten ohne Klimaanlage) sind doof, gab es aber auch schon vor dem 9-Euro-Ticket.


    Nach FDP/Lindner-Logik also ÖPNV direkt einstellen, weil schlecht und ungerecht :w00t:


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    Interessant finde ich bei dem Thema die CSU Logik, auf der einen Seite ein 365-Euro Ticket als Nachfolgemodell fordern, auf der anderen Seite sich nicht an der Finanzierung eines Nachfolgemodells beteiligen wollen. Hä :confused:


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    Wer einen guten ÖPNV will muss Geld in die Hand nehmen und loslegen. Wenn man will geht das auch. Wegen der aktuellen Gaskrise wird gerade eine Pipeline bei Wilhelmshaven hochgezogen. Beschleunigtes Genehmigungsverfahren (paar Wochen statt zwei Jahre), das Ding soll bis Dezember stehen (dauert normalerweise eher so 5-10 Jahre). Jeder der ein Grundstück im Weg hat wird entschädig und fertig.


    Das selbe mal beim Ausbau der Bahnstrecken (oder auch bei den erneuerbaren Energien - machen statt labern) und dann läuft der Hase.

  • Ich finde das 9€-Ticket so wie es jetzt läuft reichlich Mist. Ich habe mir dieses Jahr ne teure Bahncard 1. Klasse gegönnt, weil ich beim Bahnfahren entspannt und vor allem ruhig reisen möchte. Effekt aufgrund des 9 € Tickets: Du kriegst die Anschlusszüge wegen Überfüllung nicht, kommst also mit der Regionalbahn oft nicht mehr rechtzeitig zum Hauptbahnhof, um deinen ICE zu kriegen, musst also auf noch teurere Tickets ohne Zugbindung ausweichen. Die ICEs dann aus anderen Gründen teilweise derartig überfüllt, dass plötzlich einfach jeder in die 1. Klasse gelassen wird und dann dort genau das gleiche laute Gequassel, Gegacker, Gedrängel und Gegröle herrscht, wie in der 2. Klasse. Mal angesehen davon, dass man genau dafür nicht den teuren Aufpreis bezahlt hat. Habe ich keinen Bock drauf. Und viele andere wohl auch nicht. Wenn ich Bahn fahre, will ich das möglichst stressfrei und in Ruhe, ohne Rennerei, Gepöbel und ohne Belästigung und Streit um Sitzplätze. Zur Zeit ist das immer seltener der Fall. Heißt für mich dann, ich spare mir zukünftig die teure Bahncard wieder und fahre einfach mit dem Auto oder nehme den Inlandsflug. Dabei finanziert eine solche Bahncard mal locker um die vierzig bis fünfzig 9-€-Tickets mit. Muss die Bahn halt wissen, ob das so gut ist, wenn die eigentlich zahlende Kundschaft dann wieder aufs Auto ausweicht.

  • Ja, aber das ist ein Luxusproblem?


    Für jemanden der bisher 60-120 Euro/Monat für den Nahverkehr ausgegeben hat (weil er darauf angewiesen ist, für Arbeit/Bildung), für den ist das 9-Euro-Ticket Klasse!


    Und zusätzlich zum erschwinglichen Preis kommt die Befreiung aus dem Tarifdschungel :thumbup:


    Arme Menschen haben übrigens auch kein Bock auf:



    Gequassel, Gegacker, Gedrängel und Gegröle


    sie sind einfach nur arm.

  • Weiß ich nicht, ob das ein Luxusproblem ist. Denn letztlich finanziert sich der Fahrgastbetrieb über die hochpreisigen Tickets und nicht über die Spar-Preis-Angebote. Ist eigentlich auch logisch. Wenn am Ende aber nicht mehr genügend Leute bereit sind, diese hochpreisigen Tickets zu kaufen, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr stimmt, hat das auch Folgen für die Spar-Preis-Tickets, weil dann auch deren Angebot nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.


    Gequassel, Gegacker und Gegröle habe ich bis 2022 immer nur in der Zweiten Klasse erlebt. Insbesondere dann, wenn Gruppen und Alkohol im Spiel waren. Ich bin ohnehin der Meinung, dass man Alkoholkonsum in der Bahn verbieten sollte und spürbar alkoholisierte Fahrgäste nicht mitfahren sollten. Damit wäre schon viel erreicht. Beim Rauchen ging es ja auch.


    Unabhängig davon müsste die Bahn einfach viel mehr Wagen auf die Schiene bringen. Dass Pendler sich morgens in den Nahverkehrszügen in den Achseln schnuppern dürfen, ist schließlich auch kein Idealzustand.

  • Denn letztlich finanziert sich der Fahrgastbetrieb über die hochpreisigen Tickets


    Ja, der Fernverkehr macht Gewinn bei der DB, der Nahverkehr macht allerdings Miese. Wird eben vom Staat bezuschusst, weil als sinnvoll erachtet.


    Allerdings kostet Fliegen eben weniger als DB-Fernverkehr. Wenn Fliegen mal angemessen kosten würde, ändert sich das auch. Dann werden mehr Leute im Fernverkehr unterwegs sein.


    Gequassel, Gegacker und Gegröle habe ich bis 2022 immer nur in der Zweiten Klasse erlebt.


    Ja, wenn mehr Leute sich die erste Klasse leisten könnten, hättest du das dort auch. Das Benehmen verläuft ja nicht linear mit dem Wohlstand...


    Ich bin ohnehin der Meinung, dass man Alkoholkonsum in der Bahn verbieten sollte und spürbar alkoholisierte Fahrgäste nicht mitfahren sollten.


    Da gehe ich mit.

  • Ja, der Fernverkehr macht Gewinn bei der DB, der Nahverkehr macht allerdings Miese. Wird eben vom Staat bezuschusst, weil als sinnvoll erachtet.


    Allerdings kostet Fliegen eben weniger als DB-Fernverkehr. Wenn Fliegen mal angemessen kosten würde, ändert sich das auch. Dann werden mehr Leute im Fernverkehr unterwegs sein.

    Wer legt denn fest, was ein "angemessener Preis" für das Fliegen ist? Ist ja jetzt nicht so, dass die Fluggesellschaften Geschenke verteilen.


    Zur Bahn:

    Ich fände es bspw. eine Überlegung wert, wieder zu einem Drei-Klassen-System zurückzukehren. Mit einer Spar-Preis-Klasse, die dann eben Wagons hat, die möglichst viele Fahrgäste für möglichst wenig Kosten transportieren können, bspw. Kunststoffschalensitze, anstatt gepolsterte Sessel, Laminat statt Teppich, maximale Platzausnutzung und beschränkte Gepäckmitnahme für dann sagen wir 10 € im Monat deutschlandweit. Einer Zweiten Klasse wie jetzt schon, mit Reisepreisen, die dann so wie jetzt liegen. Und einer Ersten Klasse, ebenfalls mit Reisepreisen wie jetzt. Sprich ein 10-Euro-Ticket für alle, aber zu wesentlich geringeren Komfortkonditionen, dafür aber eben deutlich mehr Reiseplätzen auf der Schiene auch im Fernverkehr. Und dann kann sich jeder selbst aussuchen, was das Angebot ist, was am ehesten seinen Interessen entspricht. Ziel sollte dann auch sein, dass sich das Ganze finanziell selbst dauerhaft trägt.

  • Wer legt denn fest, was ein "angemessener Preis" für das Fliegen ist? Ist ja jetzt nicht so, dass die Fluggesellschaften Geschenke verteilen.


    Dass Fliegen so billig ist, liegt unter anderem an der Kerosinsteuer.


    Mit einer Spar-Preis-Klasse, die dann eben Wagons hat, die möglichst viele Fahrgäste für möglichst wenig Kosten transportieren können, bspw. Kunststoffschalensitze, anstatt gepolsterte Sessel, Laminat statt Teppich, maximale Platzausnutzung und beschränkte Gepäckmitnahme für dann sagen wir 10 € im Monat deutschlandweit.


    Das entspricht grob dem 9-Euro-Ticket, dass du doof findest :unsure:


    Nur die ganzen extra unkomfortablen Züge müsste man noch bauen. Das rechnet sich hinten und vorne nicht...


    Würden schon heute alle wegen der fehlenden (nicht funktionierenden/unzumutbar verschmutzen) Toilette die Bahn verklagen (ich glaube ab einer Reisezeit von über einer Stunde hat man ein Rechtsanspruch darauf), dann wäre der Laden sowieso morgen pleite.


    Sprich ein 10-Euro-Ticket für alle, ... auch im Fernverkehr.


    Okay, das wäre dann das österreichische Modell, dass da grundsätzlich funktioniert. Jetzt mal abgesehen warum man den Komfort absichtlich extra schlecht machen sollte. Irgendeinen Boden und Sitz musst du ohnehin einbauen. Glaub da sind die unterschiedlichen Materialpreise dann nicht so entscheidend, vor allem in Sachen Bequemlichkeit. Sparen kannst du eher bei der Qualität, aber wenn alle zwei Monate was kaputt geht, hast du da auch nichts gespart.

  • Also, mein Arbeitgeber hat mir im Zuge einer Tagesfahrt auch so ein Ticket in die Hand gedrückt im Monat Juli. Und ich habe das einfach mal -entgegen besseren Wissens- ausprobiert mit der Pendelei zur Arbeit und zurück.

    Mein Wecker klingelte also eine Stunde früher als sonst.

    Der Bus fährt los um 6.22 Uhr, nicht weit weg von meiner Haustür.

    Ich steige um 6.50 Uhr das erste mal um.

    Um 7.35 Uhr stehe ich dann am Bahnhof, in meine aktuelle Firma laufe ich dann so 10 Min. Kann man machen.

    Bei meiner neuen Firma in 2 Wochen dann ähnlich, da fahre ich 10 Min noch mal Bus und laufe weitere 5-7.

    Auf der Strecke sind Busse im Einsatz die eigentlich für den Stadtverkehr in Indien gedacht sind.

    Da ist nix mit Komfort, und es gibt auch nur eine Klasse. Die Holzklasse.

    Die Lärmkulisse ist den Umständen entsprechend. Morgens die Schüler, nachmittags hört der Busfahrer laute Musik aus der Heimat.


    Auf der Heimfahrt sieht es so aus:

    laufe die 3 Min zur Haltestelle, mache eine Stadtrundfahrt von 25 Minuten, und wenn ich den Bus um 17.05 Uhr am Bahnhof nicht schaffe, mein Spielraum liegt da auch nur bei 3 oder 4 Minuten, dann bin ich statt 18.22 Uhr erst um 19.22 Uhr in meinem Kaff; denn ich muss eine ganze Stunde warten bis der nächste Bus überhaupt fährt.

    Habe den Spaß nun ein paar mal mitgemacht, das Hauptargument waren 9 Euro im Monat gegenüber derzeit 300 Euro Diesel.


    Wenn es bei 9 Euro bleiben würde, dann würde ich Montags und Freitags mit dem Auto fahren, Di/Mi/Do mit dem Bus.

    Sobald das Ticket aber 50 Euro oder mehr kostet.... da bin ich doch schon raus.

    Zumindest bei meiner Anbindung.


    Mit dem Auto fahre ich übrigens 25 Minuten; sofern wenige Trottel auf der Straße sind, 40 wenn es schlecht läuft weil zu viele Menschen zu wenig Hirn haben und trotzdem ihren Führerschein behalten dürfen.

  • Ich finde das 9€-Ticket so wie es jetzt läuft reichlich Mist. Ich habe mir dieses Jahr ne teure Bahncard 1. Klasse gegönnt, weil ich beim Bahnfahren entspannt und vor allem ruhig reisen möchte. Effekt aufgrund des 9 € Tickets: Du kriegst die Anschlusszüge wegen Überfüllung nicht, kommst also mit der Regionalbahn oft nicht mehr rechtzeitig zum Hauptbahnhof, um deinen ICE zu kriegen, musst also auf noch teurere Tickets ohne Zugbindung ausweichen.

    Bei Verspätung von mehr als 20 Minuten oder/und wenn du einen Anschlusszug verpasst entfällt die Zugbindung vollständig. Entfällt auch schon bei einer erwartbaren Verspätung von mehr als 20 Minuten vor Reisebeginn.


    Was bedeutet Zugbindung?


    Auch ohne 9€ Ticket habe ich der Regel etwa 40% meiner geplanten Verbindungen nicht bekommen. Es unterstreicht nur noch mal den desolaten Zustand der Bahn, um den zu ändern müsste man Geld in die Hand nehmen und das gefällt Lindner halt nicht, da subventioniert man lieber mal die Mineralölkonzerne die eh schon seit Jahren am Hungertuch nagen. Wobei bei 9€ die Einnahmen so gering sind, da kann man den Regionalverkehr auch komplett kostenfrei gestalten und sich damit immerhin Teil der Kosten sparen.


    Durch das 9€ Ticket können sich natürlich auch gerade Hinz und Kunz auch eine Bahnreise leisten, weshalb die gesellschaftliche Durchmischung im Regionalverkehr gerade stärker ist als sonst. Aber in drei Wochen sollte sich das ja dann wieder erledigt haben.


    Ziel sollte dann auch sein, dass sich das Ganze finanziell selbst dauerhaft trägt.

    Wird es nicht und muss es auch nicht. Und solange die ganzen Blechkolonnen steuer finanziert werden seh ich es auch nicht ein, dass ich dann als umweltbewusster Verkehrsteilnehmer auch noch das voll bezahlen soll während der Autoindustrie das Geld in den Hintern geschoben wird. Die "Abwräckprämie" ist mir noch in zu guter Erinnerung.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Das 9-Euro-Ticket erweist sich ersten Studienergebnissen zu Folge wohl als Rohrkrepierer in Sachen Umweltschutz.

    Allerdings hat es die Inflation gesenkt.


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    War das Hauptziel und wurde erreicht.


    Natürlich hat es auch die Überforderung der Bahn mit der Gesamtsituation mit Anlauf in die öffentliche Debatte gebracht.


    Eine langfristige Lösung ist das "Treibe mich selbst in den Ruin" Ticket natürlich nicht, aber das Konzept grundsätzlich für alle bezahlbarer Nahverkehr wäre schon schön.

  • Ziel sollte dann auch sein, dass sich das Ganze finanziell selbst dauerhaft trägt.

    Bei PKWs wird das aber auch nicht so gehandhabt, die werden auch massiv durch staatliche Mittel gefördert. Es wäre Interessant zu erleben was los wäre, wenn Parkplätze prinzipiell kostenpflichtig wäre und man jedesmal wenn man die Straße befahren will Gebühren abdrücken dürfte.

    Da sind die ganzen indirekten Kosten durch die Umstrukturierung der gesamten Infrastruktur auf PKWs noch nicht einmal mit drin.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Trotzdem kann sie ja gewinnorientiert arbeiten.


    Kann sie nicht. Die Bahn macht Gewinn im Fernverkehr und im Güterverkehr auf der Straße (also nicht auf der Schiene). Der Nahverkehr ist komplett subventioniert (und nicht durch deine BahnCard , sondern durch Steuern).


    Wahrscheinlich ist im Nahverkehr einfach nix zu holen. Außer man hebt ordentlich die Preise an und streicht noch viel mehr der wenig befahrenen Strecken aus dem Angebot.


    Gehälter kürzen kann man natürlich auch, macht aber beim Personalmangel (Lokführer sind richtig knapp) überhaupt keinen Sinn.


    ÖPNV gehört für mich einfach zur Grundversorgung wie Polizei und Feuerwehr. Schlimm genug, dass man bereits das Gesundheitssystem an die Wirtschaft gekoppelt hat. Genauso Bildung. Alles Bereich die entweder kostenlos oder für jedermann erschwinglich sein sollten. Genauso wie Wasser, Heizung, Internet und Lebensmittel.


    Aber in unserem kapitalistischen System geht eher die Tendenz dazu, dass man irgendwann auch noch für Polizei und Feuerwehr bezahlen muss. Privatisierung der Gefängnisse haben wir ja auch schon.


    Die umweltschädlichen Subventionen hingegen liegen, in Zeiten des Klimawandels, bei über 65 Mrd. Euro. Junge, Junge, was man damit alles sinnvolles machen könnte. 10 Mrd. für ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket beispielsweise.

  • Gehälter kürzen kann man natürlich auch, macht aber beim Personalmangel (Lockführer sind richtig knapp) überhaupt keinen Sinn.

    Also zumindest in den Aufsichtsräten und Chefetagen, die ja hauptsächlich als gut dotierte Auffangbecken für unfähige/ausrangierte Politiker ala Pofalla und co. dienen, könnte man gerne mal ordentlich die Gehälter kürzen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Gehälter kürzen kann man natürlich auch, macht aber beim Personalmangel (Lockführer sind richtig knapp) überhaupt keinen Sinn.

    Also zumindest in den Aufsichtsräten und Chefetagen, die ja hauptsächlich als gut dotierte Auffangbecken für unfähige/ausrangierte Politiker ala Pofalla und co. dienen, könnte man gerne mal ordentlich die Gehälter kürzen.

    Populismus. Wenn du gute Manager mit entsprechenden Führungsqualitäten haben willst, kostet das eben. Die Bahn steht da schließlich in Konkurrenz zum freien Markt. Zudem ist es ein heißer Posten, da du dann komplett in der Öffentlichkeit stehst. Mehr als bei den meisten anderen Unternehmen. Das macht niemand mal einfach so.

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