Entwicklungen in Lateinamerika

  • Ähem, natürlich sind sie das dann auch.Aus der Türkei oder Jordanien, wo die mit Abstand meisten Flüchtlinge gestrandet sind, hört man jedoch weniger.

    Könnte zum einen daran liegen das dies hier eh kaum jemanden interessiert (es interesiert ja auch keine Sau was für Dramen sich zB. täglich auf dem Afrikanischen Kontinent abspielen) und deshalb kein Reporter darüber berichtet und zum anderen daran das dort die Staatsmacht schnell für "Ordnung" sorgt wenn jemand aufmuckt, das ist in autokratisch regierten Staaten meist so.
    Aber siehst du nicht die Gemeinsamkeiten ? Egal wohin du siehst auf diesem Planeten egal ob Schwarz, Weis, Latino oder sonst was, sobald sich Menschen überfordert, bedroht oder benachteiligt fühlen (egal ob zu recht oder nicht) kommt es zu dieser Abwehr- und Abgrenzungshaltung die im schlimmsten Fall in Gewalt ausartet. :lehrer:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Flo, es gibt keine Ausländer in Sachsen. Der Anteil an Ausländern ist im unteren Prozentbereich; statistisch gesehen wird man auf dem Weg von Chemnitz nach Hoyerswerda 2 x vom Blitz erschlagen, bevor man einem Syrer begenet.
    In der Schweiz hat die SVP ihrer höchsten Stimmengewinne im Kanton Appenzell; da leben auf 10.000 qkm 2 Türken und ein halber Italiener mütterlicherseits, mehr ist da nicht.....


    Diese Überfremdungsangst ist völlig irrational und komplett paranoid.
    Und da wir Europäer ja immer unser Weltbild und Moral in die Welt exportieren müssen, dachte ich eigentlich, hier würde es zivilisierter ablaufen als in Kolumbien; wahrscheinlich braucht´s hier auch die harte Hand, also das angesprochene autokratische System; wünschen sich ja doch einige.

  • Offenbar bewegt sich ein riesiger Flüchtlingstreck von ca. 7500 Menschen auf die Südgrenze der USA zu. Offenbar wurden bereits mehrere Grenzen illegal überquert. Die Menschen kommen wohl aus Venezuela, Honduras und Guatemala und wollen in die USA.
    Ich frage mich, wie die sich das vorstellen? Dass die USA sie einfach aufnehmen?


    Sieht aus wie Europa 2015.

  • Sieht aus wie Europa 2015.

    Mit dem Unterschied das die USA/Trump im Zweifelsfall keine Skrupel haben diese Leute bei einem illegalem Grenzübertritt in die USA einfach über den Haufen zu schießen.


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  • Das bezweifle ich. Ich rechne da eher mit „unterlassener Hilfeleistung“ in Notsituationen und strikter Ausweisung nach Festsetzung.


    Also im Prinzip das Gleiche, was Europa inzwischen auch macht.


    Letztlich muss man allerdings auch sagen, dass man wirklich nicht zulassen kann, dass sich Menschen einfach als Masse formieren und sich dann über sämtliche geltenden Gesetze hinwegsetzen. Man darf eben nicht illegal eine Grenze zu einem anderen Land überqueren.

  • dass sich Menschen einfach als Masse formieren und sich dann über sämtliche geltenden Gesetze hinwegsetzen.

    Als ob Menschen bei existentiellen Notlagen das Gesetz interessieren würde. :pfeif: Was ist die Alternative bei solcher Armut und Elend? Die Wellblechhütte ist ja nichtmal stabil genug um einen Strick im Inneren zu befestigen. ;)

  • Der vermutlich nächste Präsident Brasiliens, droht nun schon vor den Stichwahlen seinen politischen Gegnern mit "umfassenden Säuberung". Er ist ein ehemaliger Offizier der Fallschirmtruppen.


    Offenbar muss in Brasilien enorm viel falsch gelaufen sein, wenn jemand wie er, trotzdem weiteste Teile der Bevölkerung hinter sich vereint, die sich offenbar genau diese "Säuberungen" zu wünschen scheint. Erinnert ein bisschen an Duterte auf den Philippinen.


    Der globale Trend Richtung Diktatur geht weiter. Auch in Brasilien sollen Facebook und Google eine entscheidende Rolle im Wahlkampf spielen, wenn es darum geht, schnell Gerüchte usw. in Umlauf zu bringen.

  • Offenbar muss in Brasilien enorm viel falsch gelaufen sein

    Moin John,


    in Lateinamerika läuft vieles falsch. Die Wahlen laufen in der Regel in Wellen ab. Auf den Sozialisten, der Geschenke für die Bevölkerung macht, die nie bei ihr ankommt und den Staat in Schulden stürzt, folgt der starke, rechte Mann, der die Währung aus der internationalen Bindung zieht und diese mit irgendeinen fiktiven Wert an den Dollar kuppelt. Staatseigentum, wird veräußert und irgendwann wieder eine galoppierende Inflation "eingeführt".


    Allen Politikern ist zueigen, daß im Hintergrund immer das Militär seine Finger im Spiel hat, politische Gegner mal gerne verschwinden oder verunfallen (Anführungszeichen :pfeif: ), jeder, wirklich jeder Politiker irgendwie Dreck am Stecken hat und es Bestechung und Korruption allenthalben gibt. Dies sind einige Gründe warum diese Länder trotz eigentlich besten Voraussetzungen oder der Schaffung des Mercosur es es nie geschafft haben den Sprung von der 2. in die erste Welt zu schaffen.


    Ich habe in den 90er dort mehr als 3,5 Jahre gelebt, war später auch immer mal wieder dort und habe noch rege Kontakte in die Region. Die "Alten", also Leute wie ich, haben aufgegeben, und reden jeden Präsidenten schlecht, was leider meist auch stimmt. Die jungen sind wütend und spalten sich in 2 Lager - die Sozialisten und die, welche den starken Mann haben wollen.
    Die Diktaturen sind seit den 80ern obsolet. Von daher gibt es bei einigen/vielen wieder die Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" wo jeder Arbeit hatte, wenn er nicht gerade verschleppt wurde, und die Wirtschaft brummte. Wahrscheinlich würden noch mehr Leute für autokratisch-diktatorische Präsidentschaftskandidaten stimmen, nur laufen "leider" immer noch die madres in Buenos Aires auf dem Plaza del Mayo rum und täglich stehen in der Presse Berichte von Prozessen oder sonstige Geschichten über ehemalige Militärangehörige.


    In SA kann sich die Lage der Länder jederzeit ändern. Es ist ein Sündenpfuhl.
    Nur mal ein paar Beispiele was dort abgeht:

    • In einem Sommer - also Dezember bin ich raus aus Buenos Aires und kreuz und quer gereist. Häufig habe ich dabei die Grenze im nordöstlichen Zipfel - Missiones - Corrientes - Entre Rios - passiert. Jedes Mal bekam ich die Aufenthaltsgenehmigung für 3 Monate. Irgendwann war es einem Zöllner zu doof, als er meine vielen Stempel sah und ich bekam nur für 3 Tage die Genehmigung. Daraufhin habe ich bei meinem Großcousin vorgesprochen und gegen ein Bakschich von ihm bei einem Behördensesselpubser plötzlich die unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Ich bin also quasi argentinischer Staatsbürger und im Personenstandsregister registriert und wäre noch wehrpflichtig, wenn ich das passende Alter hätte und wieder die Wehrpflicht eingefügt würde. Ich hatte schon leidlich Problem wieder rauszukommen :mellow:
    • In meiner Zeit dort wurde - nach meiner Erinnerung - der uruguayische Peso innerhalb von eineinhalb Jahren komplett neu aufgelegt. Die Schein waren vom Bild her gleich. Nur stand bei den eine 10 Peso und bei den nächsten 10.000 Peso und bei den letzten 10 oder 10.000 mit durchgestrichenen Nullen drauf. Die Inflation laut einer Statistik
    • Ein Naturschutzgebiet wurde am Rio de la Plata feierlich eingeweiht und die Journalisten hatten Mühe Bilder von der "unberührten" Natur aufzunehmen, um nicht die riesigen Baukräne ins Bild zu bekommen von dem Megageschäftszentrum ins Bild zu bekommen, welches direkt im Naturschutzgebiet gegen eine Gefälligkeit gebaut wurde - nie fertig gebaut, sondern nur abgeschrieben
    • Von jetzt auf gleich und ohne wirtschaftliche Begründung un Nachvollziehbarkeit wurde der argentinische Peso 1:1 an den Dollar gekoppelt und auch die anderen Währungen der Mercosur-Länder waren auf einmal sicher und stabil
    • Nur um Jahre später, als das letzte Staatseigentum verkauft wurde plötzlich die maximale Auszahlungssumme der Banken auf 100 Peso, der sich auf einem Dollarkurs 1 zu unendlich schlecht befand einzufrieren. In dieser Zeit wurden künstliche Währungen erfunden in Form von gedruckten Coupons: 40 schicke Fliesen = 1 KFZ-Meisterstunde = 30min Übersetzung Spanisch zu deutsch = 15 olle hässliche Fliesen
    • Fahren ohne Führerschein kann man mit 50 Dollar wegglächeln
    • Auf die Straße gehen ohne gültigen Pass... Da ist man schon mal gern für 5 Tage im dunkelstem Bau. Ohne Verwandte und Bekannte im Ausland vielleicht auf ewig. Man könnte mal wieder das über dem Meer aus 3000Meter dem Flugzeug werfen ausprobieren. Was meinst Du Jaime? :teufel2:
    • Mit Drogen erwischt - oh weia.
    • "Di no a las drogas!" im nächsten Bundesstaat oder Land :rofl: Riesige Plakate! Die US-amerikanische DEA läuft überall ( Kolumbien, Mexiko....) rum. Direkt daneben fahren riesige Laster durch Sperren mit Mehl :ätsch: Säcken und im nächsten Ort kann man die "pura masa", also irgendwie chemisch vorbehandeltes Coca neben dem Chicha-Stand kaufen
    • "Trabajar en Mexico es trabajar POR Mexcio!" Arbeiten in Mexiko ist arbeiten FÜR Mexiko. Im Überlandbus nach USA werden die Mexikaner vom Militär/Polizei rausgefischt. Die Guatemaltecen, Hondurianer und wie die ganzen Menschen der failed Centralamaericastaates so heißen, gegen Bakshish mit Tipps versorgt wie sie in Tijuana oder sonstwo die Grenz überqueren könne

    Ich liebe Süd-/Lateinamerika und werde dort vielleicht meine Rentenzeit verbringen. Von daher macht es mich immer traurig, wenn ich die Horrorgeschichten von dort höre.
    Wie kann Venezuela pleite sein oder Brasilien so eine gefährlichen Schwachmaten wählen? Dazu noch nicht die allgegenwärtige Kriminalität und Polizeigewalt gezählt.
    Ich kann da jederzeit hin, werde ggf. bald dort erben
    Man kann da dennoch - meist - gut leben. Wenn man nicht aneckt oder sich mit den Gegebenheiten arrangiert.


    Farvel - Like

  • Eine bessere Werbung kann sich Trump jedenfalls für sein Projekt des Baus einer Mauer kaum wünschen. Und für die Midterm-Wahlen wohl auch nicht.


    Dieser um sich greifende Glaube, dass man sich einfach nur zusammentun könne, um dann als Masse die Grenzen wohlhabender Länder zu überqueren und dort illegal einzuwandern ist jedenfalls eine sehr gefährliche Entwicklung. So kann und darf es nicht funktionieren. Diese Massenfluchten sind für niemanden gut. Diese Massen sollten lieber die Gelegenheit nutzen, die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse vor Ort zu ändern.

  • Moin,


    die Symbolik ist gut und spielt den Rechten in die Hände.
    Potentielle Neubürger könnten irgendwo unterwegs halt machen und lehnen das Angebot ab.
    Sie ziehen weiter und versuchen mit Gewalt sich Zutritt zum Garten Eden verschaffen.
    Das mag für sie vielleicht aufgehen, aber für die Bewohner des auskorenen Landes bleiben nur die Massen von Menschen im Gedächtnis, die über Zähne springen, diese gar einreißen und sich mit Polizisten Prügeleien liefern, die gar mit selbst gebastelten Waffen attackieren.
    Ein Bärendienst für alle die nach ihnen folgen. Wer will schon Mitbürger, die sich über geltendes Recht hinwegsetzen und ihr vermeintliches Recht mit Gewalt erstreiten wollen.
    Siehe Grenzsturm in Melilla oder das Lager am französichem Ende des Kanaltunnels.


    Der Faschist und Militärdiktaturfanboy scheint tatsächlich Präsident zu werden.
    Erstaunlich, dass Ronaldhino für den Werbung gemacht hat.
    Eben zum dumm für allet wat nich mit Fußball zu tun hat :thefinger:

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