Entwicklungen in Lateinamerika

  • CIA bezog sich jetzt nicht speziell auf Venezuela, insbesondere in den letzten Jahren, den Karren hat man ganz allein in den Dreck gesetzt, sondern eher auf die Einflussnahme der USA in Zeiten des kalten Krieges, welche die Bekämpfung alles linken beinhaltet hat, z.B. die Unterstützung bei der Operation Condor.


    Ich denke schon, dass die USA damit geholfen haben einen Umschwung in einigen Ländern deutlich zu verzögern und damit die Entwicklung einiger südamerikanischer Länder um Jahre nach hinten geworfen haben.

  • Ich glaube du hast Bob falsch verstanden. Er meinte den allgemeinen (negativen) einfluss der CIA in Südamerika der viele Länder/Menschen in Frontstellung zu den USA und die von den USA vertretene Weltanschauung gebracht hat



    Ansonsten ist wohl auf jeden Fall davon auszugehen, dass die CIA gerade ihre FInger im Spiel in Venezuela hat. Die Frage ist nur: Wie stark.
    Alles andere wäre sehr verwunderlich.


    ZUm 2002 Coup


    Du verschweigst, dass die USA sehr gut über diesen Bescheid wusste und den demokratisch gewählten Präsidenten nicht warnte.


    http://www.nytimes.com/2004/12…up-plot-in-venezuela.html

  • Was den Einfluss während dem kalten Krieg angeht, da kann ich dir zustimmen, Chile ist da wohl das "beste" Beispiel.



    Ich habe übrigens geschrieben/impliziert dass sie 2002 Bescheid wussten.
    Es gibt auch durchaus Berichte, dass die US-Botschaft in Venezuela Chavez auch davor gewarnt hat, er hätte die Warnung allerdings ignoriert. Die New-York Times schreibt dazu zwar, dass diese Warnung nicht besonders detailliert gewesen seien, aber er wurde gewarnt.

  • Abgesehen davon, dass man schon vor Venezuela bewundern durfte, was für "Segnungen" der Sozialismus gebracht hat, Stichwort Kuba, wobei Castro nicht derart unfähig war wie Maduro es ist.

    Naja, wenn ich die Lebensbedingungen in Kuba mit denen bspw. eines Großteils der ärmeren Mexikaner vergleiche, dann bin ich mir nicht so sicher, wer da besser abschneidet.


    Ich habe mal eine Doku über den Putschversuch in Venezuela gesehen (arte), dort wurde angedeutet, dass die CIA sehr wohl an den Vorbereitungen des Putsches beteiligt war. Die "Warnung" an Chavez war eher dahingehend, er solle möglichst schnell das Land verlassen, um sich selbst zu retten. Hätte natürlich den Putsch deutlich erleichtert. Chavez hat das dann aber nicht gemacht und schlussendlich ist der Putsch gescheitert. Diese Warnung könnte man also auch als Drohung interpretieren...


    Und dass die USA verneinen an einem gescheiterten Staatsstreich in einem anderen Land beteiligt gewesen zu sein, ist jetzt auch nicht so wahnsinnig verwunderlich oder?

  • Und dass die USA verneinen an einem gescheiterten Staatsstreich in einem anderen Land beteiligt gewesen zu sein, ist jetzt auch nicht so wahnsinnig verwunderlich oder?


    Die USA sind in dieser Disziplin (Staatsstreiche in anderen Staaten unterstützen/herbeiführen) Weltmeister. :P

  • Naja, wenn ich die Lebensbedingungen in Kuba mit denen bspw. eines Großteils der ärmeren Mexikaner vergleiche, dann bin ich mir nicht so sicher, wer da besser abschneidet.

    Das Bildungswesen und die Gesundheitsversorgung in Kuba sind relativ gut, das stimmt, zumindest wenn gerade Medikamente da sind. Im Vergleich zu Mexiko ist der Staat auch nicht zu schwach, eher umgekehrt.
    Aber auf Kuba eine Nahrungsmittelknappheit zustande zu bringen, das schaffen nur Kommunisten.

    Ich habe mal eine Doku über den Putschversuch in Venezuela gesehen (arte), dort wurde angedeutet, dass die CIA sehr wohl an den Vorbereitungen des Putsches beteiligt war.

    Wie gesagt, mittlerweile sind Dokumente dazu Putsch ans Tageslicht gekommen. Nach denen wusste die CIA zwar davon, beteiligt war sie aber nicht, die Amerikaner haben auch gesagt dass sie einen Putsch nicht unterstützen würden.

    Die USA sind in dieser Disziplin (Staatsstreiche in anderen Staaten unterstützen/herbeiführen) Weltmeister.

    Die CIA hat im kalten Krieg etliche Putschversuche veranstaltet, das ist zutreffend.
    Um Weltmeister zu werden, sollte man aber auch Erfolg haben, und da war die Bilanz eher mau, wirklich erfolgreich war man da nur in Guatemala und Chile, und die Aktionen gingen alles andere als glatt über die Bühne. Im Iran ist der eigentliche Putsch, der ein britisch-amerikanisches Gemeinschaftsprojekt war, gescheitert. In anderen Fällen sind die Putschversuche komplett gescheitert und man musst mit dem eigenen Militär nachhelfen.

  • Ich würde den Putsch im Iran nicht als gescheitert bezeichnen, der amtierende Regierungschef wurde entfernt. Nur die Folgen verliefen nicht ganz so wie geplant.


    Und ich denke die Liste der Putschversuche mit US-Beteiligung ist deutlich länger. Das wo es sich ohnehin nicht mehr verheimlichen ließ, wurden die passenden CIA-Dokumente veröffentlicht. Wie ein Angeklagter der zugibt was die Ermittler eh schon wissen.

  • Nein, im Iran ist der Putschversuch komplett gescheitert, die von den Briten und Amerikanern beauftragten Militärs wurden verhaftet, der Shah floh aus dem Land und Mosadegh blieb vorerst an der Macht, die Amerikaner betrachtete die Aktion als gescheitert und versuchte sich mit ihm gut-zustellen.
    Die etwas später ausbrechenden Proteste waren etwas anderes, und die Unterstürzung der CIA für diese war spontan und ziemlich chaotisch.

  • Spätestens seit heute ist Venezuela offiziell eine Diktatur. Die neue, illegitime "Verfassungsgebende Versammlung" besteht nur noch aus Chávez-Maduro-Anhängern. Die Opposition wurde ausgeschlossen, das frei gewählte Parlament aufgelöst. Es wird erwartet, dass die Immunität der Parlamentsabgeordneten sowie der Generalstaatsanwältin bald aufgehoben wird. Letztere stellte sich gegen den offenen Verfassungsbruch und gilt nun als "Verräterin". Damit kann man das Experiment des sogenannten "Chavezmus" nun wirklich endgültig als gescheitert betrachten. Ein weiteres Beispiel für ein Scheitern einer "neuen Variante" des Sozialismus. Und zwar mit Pauken und Trompeten. Ich denke, das Land wird in den Bürgerkrieg oder in eine Totalitäre Diktatur abgleiten.

  • Naja, gescheitert ist diese neue Variante des Sozialismus schon länger wenn man sich die Wirtschaftslage ansieht.
    Das Land mit den größten Ölreserven der Welt und einem eigentlich sehr fruchtbaren Boden hat weder genug Nahrung (der durchschnittliche Venezuelaner hat bereits 8kg verloren) noch Klopapier für das Volk, täglich verlassen Tausende das Land, und die Währung ist de-facto wertlos.

  • Ist schon erstaunlich wie man ein Land mit solchen guten Voraussetzungen so gegen die Wand fahren kann.


    Die Frage ist jetzt ob es dann auf einen Bürgerkrieg hinaus läuft, wenn die Mehrheit nichts mehr zu verlieren hat und keine Möglichkeit mehr auf einen demokratischen Umschwung besteht, dürfe die Wahrscheinlichkeit dafür stark zunehmen.




    PS: IWST lies mal deine PN ;)

  • Ich finde die Entwicklung in Venezuela auch sehr zu bedauern, ich hab da durch Verwandte (welche mittlerweile in Deutschland leben) und über Freunde deren Großeltern bis vor kurzem in Venezuela lebten.
    In beiden Fällen fühlten sie sich Aufgrund der instabilen Lage nicht mehr sicher weshalb sie zu ihren Kindern nach Deutschland gezogen sind.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Ich kenne auch Kollegen, die als Auslandslehrer in Caracas unterrichtet haben und ebenfalls zurück nach Deutschland gekommen sind, ebenfalls wegen der sich verschlechternden Sicherheit und Versorgung.


    P.S. In Venezuela hat es offenbar einen Putschversuch gegeben, der niedergeschlagen wurde. Soldaten haben ein Video gesendet und zum Sturz der Regierung aufgerufen.

  • Hör bloß auf...


    P.S. Jair Bolsonaro... scheint so, als droht Brasilien 2018 das nächste Land zu werden, das von einem quartalsirren Arschloch regiert werden könnte. Der Typ hat offenbar gewisse Aussichten, in Brasilien nächster Präsident zu werden. List man Wikipedia über ihn, kann man da eigentlich nur im Strahl kotzen.

  • Ach, eine Militärdiktaturfanboy. Da gibt es ja so einige in Südamerika.
    Der neumodische Kram wie gleichgeschlechtliche Ehen oder Negros können mehr als Sklaven sein, gefällt ihm natürlich nicht. So denken aber viele in SA. Die Juden sind an allem Schuld. War ja schon immer so.


    Ich rechne eigentlich täglich mit irgendeinem Miltärputsch dort drüben. Aber solange die Poltiker weiterhin so schön korrupt sind und die ehemaligen Mörder schützen, wird es wohl zunächst mal weitergehen wie bisher. Chaos allenthalben und irgendwie läuft der Laden.

  • Miguel Díaz-Canel ist seit heute (19.04.18) der neue Präsident Kubas.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Miguel_D%C3%ADaz-Canel


    Ob sich damit politisch was ändert ist ungewiss. Raul hat in Zusammenarbeit mit Obama ja schon einiges bewegt, das wurde aber von Seiten der USA unter Trump wieder beendet. Welchen Kurs der neue Präsident Kubas einschlägt wird sich zeigen. Große Fortschritte sind aber während der Präsidentschaft von Trump eher nicht zu erwarten.

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