Polizei - "Dein Freund und Helfer"?

  • Nicht die Ermittlungen drücken dem ganzen Geschehen eine gewisse Richtung auf, sondern dass aus Wahrnehmung der Bevölkerung und Polizei offenbar weit überwiegend Ausländer an den Vorfällen beteiligt waren, dies aber womöglich, politisch gewollt, nicht weiter thematisiert werden soll.

    Eigentlich ist eine Antwort darauf nicht mehr wichtig, weil mein Beitrag, auf den wiederum dein Beitrag Bezug nahm, dadurch redundant geworden ist, dass die Stuttgarter Zeitung wohl den Begriff "Stammbaumrecherche" herbeifabuliert hat, siehe z.B. HIER. (Ja, auch ich konsumiere regelmäßig die FAZ; habe schließlich auch keine blauen Haare).


    Aber: Der Begriff Stammbaumrecherche hat für mich nunmal eine ganz andere Konnotation als nur eine Recherche bei Standesämtern nach den Eltern. Wäre der Begriff so gefallen, wäre er meiner Meinung nach dennoch aufgrund des Vorgefallenen völlig ungeeignet. Den Schuh muss sich jetzt allerdings die Zeitung anziehen: Es wirft kein gutes Licht auf sie, egal ob die verantwortliche Person das absichtlich oder aus ... Unbedarftheit so geschrieben hat.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ja würde mich tatsächlich auch interessieren ob sich die Zeitung das ausgedacht hat oder vielleicht einfach das Protokoll im Nachhinein geändert wurde?


    Die Stuttgarter Zeitung ist ja jetzt kein linkes Kampfblatt wie vielleicht die TAZ, sie selbst bezeichnet sich als liberal und ist laut Wiki ein steter Befürworter von S21.
    Da erwartet man doch eher keine unkontrollierten Zuckungen gegen die Polizei.



    -----------


    Edit


    In Hessen wird es langsam spannend, der Polizeipräsident ist zurückgetreten und die Zugriffsrechte aller Polizisten wurden zurückgesetzt.


    https://www.spiegel.de/panoram…2a-438c-a25d-2f6fd9acef63
    https://www.spiegel.de/panoram…3d-4be3-972e-b2b7b3447a9c

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Ziemlich guter Artikel, der auch meine Meinung recht gut trifft.


    https://www.zeit.de/kultur/202…filing-hessen-datenschutz


    Recht eindeutiges Zitat, an dem man recht gut erkennen kann, welchen Stellenwert "Passdeutsche" gegenüber Deutschen haben, aus Sicht der Polizei.

    wonach es sich bei den zum damaligen Zeitpunkt 24 ermittelten Tatverdächtigen um zum Teil minderjährige Ausländer, Deutsche und "Deutsche mit Migrationshintergrund" handele. Oder, um es in den Worten des Stuttgarter Vizepolizeipräsidenten Thomas Berger zu sagen, "letztendlich" um einen "bunten Mix über den Globus".



    Juristisch gesehen sind Deutsche mit Migrationshintergrund, also ausländischen Eltern, Deutsche. Polizeilich gesehen aber wohl Deutsche II. Klasse.
    Lesenwert!

  • Juristisch gesehen sind Deutsche mit Migrationshintergrund, also ausländischen Eltern, Deutsche.

    Das bezweifel ich, da es diesen Status anscheinend offiziell gibt. In Stellenaussschreibungen im öffentlichen Dienst ist ständig die Rede davon, dass sich Deutsche mit Migrationshintergrund "ausdrücklich" bewerben sollen, das Land NRW fördere dies.


    Es wird also sogar an höchster Stelle zwischen verschiedenen Kategorien der Herkunft unterschieden. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, wenn die Polzei ähnliche Kriterien an den Tag legt.

  • Die Klauseln gibt es aber auch mit anderen Inhalten, z.B. dass sich Frauen oder Menschen mit Behinderung bewerben sollen - dient letztlich als Absicherung in Hinsicht der Gleichstellung auf dem Papier.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ich finde Quotenregelungen usw. ohnehin nicht gut. Das öffnet der unterschwelligen Ablehnung Tür und Tor und führt auch teilweise zu sachfremden und ungerechten Ergebnissen. Das ist für mich auch keine Gleichberechtigung mehr, sondern eine Bevorzugung aus sachfremden Gründen. Meiner Ansicht nach führt dieser Weg in die Irre, bei der Polizei und auch anderswo.


    Man stelle sich nur mal vor, man würde vorher in der Schule festlegen, dass 50% der guten Noten mindestens an Mädchen/Jungen gehen müssen. Das wäre völlig albern und ungerecht. Aber bei der Stellenvergabe und bei Einstellungen akzeptiert man sowas plötzlich.

  • Die Quoten sollen wohl ein Weg sein Diskriminierung vorzubeugen. Das Problem ist, dass Diskriminierung allgegenwärtig ist. Das sieht man insbesondere in Bewerbungsverfahren wo Name, Geschlecht und Alter der Bewerber zunächst anonym sind, da wird eine ganz andere Auswahl getroffen.


    Wer Quoten vermeiden will muss Diskriminierung stärker bekämpfen.


    Wäre das nicht auch eine Idee für Schulen mit anonymen Klausuren? Am besten noch am PC geschrieben, dass man auch die Schrift nicht erkennen kann.

  • Ja, da sind wir einer Meinung. Aber Diskriminierung bekämpft man nicht mit Quoten, ich würde sogar behaupten das fördert sie eher.


    Du wirst lachen, ich schaue beim Korrigieren zunächst bewusst NICHT auf den Namen und versuche auch nicht aufs Schriftbild zu achten. In 80% der Fälle klappt das auch. Man kann da schon konsequent nach Punkten gehen und meiner Ansicht nach führt das auch meistens zu den fairsten Ergebnissen. Natürlich gibt es Sonderfälle mit Förderstatus usw..

  • Klar, die Grenzen sind fliessend.
    In etwa so wie aufgrund der Gleichberechtigung vermehrt Frauen einzustellen, sich dann aber gewollt oder ungewollt sexistisch verhalten und das Image vom blonden Dummchen erst gar nicht ablegen zu wollen.

    Ja, so meinte ich das damit.


    Es gibt anscheinend in vielen Bereichen Unterscheidungen zwischen Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund. Das zementiert solche Sichtweisen.


    Das spiegelt sich übrigens auch in dem Ausdruck Deutsch-Türke (oder Deutsch-was auch immer) wieder. Im Grunde heisst das doch so viel wie, jemand ist Türke mit der Spezialisierung auf das Deutschsein. Sprachlich ist ein Hochschullehrer immer noch ein Lehrer und ein Bauingenieur bleibt Ingenieur.


    Ich besitze übrigens nach dem Bundesamt für Statistik keinen Migrationshintergrund, die Vertriebenen des Zweiten Welt­krieges und ihre Nachkommen gehören nicht zur Bevölkerung mit Migrations­hintergrund. Da gibt es eine Sonderregel.

  • Ich hab´s gewußt. :P
    Deswegen hab ich auch den polnischen Namen genommen; schöne Stadt.


    Gibt´s denn noch Menschen, die in Namibia geboren wurden? Müßte dann das gleiche sein, oder?

    Füll mal meinen Lottoschein aus bitte...hast grad nen Lauf?



    Zur Frage: Müsste dann "Walfischbai" (wobei das eigtl. auch lange englisch war) oder "Windhuk" sein - wenn du dich wie bei Breslau auf die Stadt beziehst. Gab letztens irgendwo ne Doku erst über die noch deutsch sprechenden Nachkommen in Namibia. Dazu die Anklage auf Entschädigung durch den Völkermord an den Hereros. Da hat die BRD bis heute nichts (oder ausreichend :unsure:) gezahlt. Obs da eine Erleichterung gibt um die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen zu können...kA.


    Edit:
    Eben mal geschaut....wir haben gar keinen Thread zu den ehemaligen Kolonien und der dazu gehörigen Verantwortung. Da wird sich noch vielem entzogen oder nicht aufgearbeitet. Na, vielleicht kommt was zusammen - ich würds' dann verschieben.

  • Eben mal geschaut....wir haben gar keinen Thread zu den ehemaligen Kolonien und der dazu gehörigen Verantwortung. Da wird sich noch vielem entzogen oder nicht aufgearbeitet. Na, vielleicht kommt was zusammen - ich würds' dann verschieben.


    War am Dienstag "zufällig" auch Thema in der Anstalt ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!