Polizei - "Dein Freund und Helfer"?

  • Grundsätzlich muss man nicht alles machen was die Polizei sagt, gibt gute Videos auf Youtube die da den ein oder anderen Rechtsirrtum aufklären. Sich mit der Polizei zu prügeln ist aber sicher nicht die beste Vorgehensweise.

  • Ach ich stelle mir das bei der Polizei halt vor, wie in der Schulklasse. Lehrer: "Lass das. Sei ruhig." "Eye, ich habe doch gar nichts gemacht!!!" Laberlaberlaberrabbaber. Beide wissen natürlich, dass der Schüler sehr wohl was gemacht hat. Bei der Polizei ist es nur noch zehnmal schlimmer, weil es sich um Erwachsene, Betrunkene usw. handelt, die dann im Zweifel auch noch stärker sind als der Beamte und/oder ihn von wichtigeren Aufgaben abhalten, weil sie einfach mal Recht haben wollen. Und das dann Tag für Tag, mit hunderten Überstunden auf dem Konto, Schichtdienst und einer deutlich schlechteren Bezahlung als bspw. ich als Lehrer sie bekomme. Ganz ehrlich, ich würde schon aus Höflichkeit und Respekt gegenüber dem Polizisten meine Klappe halten und versuchen so freundlich zu ihm zu sein wie nur irgend möglich. Die Jungs und Mädels haben wirklich keinen Traumjob. Und wenn er sich wirklich falsch verhält, kann man das SPÄTER immer noch mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde usw. regeln.

  • Wenn dich der Fall interessiert, schau dir die anderen Teile des Videos an, es gibt bei Youtube auch irgendwo eines in der gesamten Länge, was ich jetzt jedoch nicht finden kann.


    Bei dem Fall ging es darum, dass ein Bürger bei einer harmlosen Führerscheinkotrolle Opfer von heftiger Polizeigewalt geworden ist. Obwohl schlimm genug, war das jedoch noch nicht der eigentliche Skandal an der Sache. Der kam erst im Anschluss vor Gericht, als sich durch einen Zufall heraus stellte, dass weitere Polizeibeamte dem Staatsanwalt völlig gefälschte Beweismittel vorlegten und dazu Falschaussagen tätigten, um aus Korpsgeist den Vorfall zu vertuschen und statt dessen den unschuldigen Mann ins Gefängnis zu bringen.

    So ein harmloses Opfer ist der gute Mann aber auch nicht, denn er wurde nicht umsonst angehalten. Zu schnelles Fahren und Handy am Steuer waren der Grund für diese Kontrolle. Und wenn man sich daas Video anschaut, allein wie er am Auto angelehnt ist, merkt man schon eine gewisse respektlosigkeit oder "mir egal Einstellung". Mich als Beamten würde das auch ziemlich frusten, dass absolut null Respekt gegenüber der Polizei herrscht, dass der Polizist im Video überreagiert kann ich ebenfalls nicht gut heißen.


    Trotzdem ist es extrem einseitig wie hier wieder berichtet wird.

  • @John


    Gewalt ist natürlich nicht erlaubt.


    Sinnvoll ist aber deutlich zu widersprechen. Wird z.B. ein Alkoholtest gemacht dem du nicht widersprichst, ist der gültig. Widersprichst du und er wird trotzdem durchgeführt (weil man soll sich ja nicht wehren), dabei aber kein richterlicher Beschluss vorlag, kann das Ergebnis nicht gegen dich verwendet werden.


    Gilt generell für alle Sachen die die Polizei eigentlich gar nicht darf. Deutlich widersprechen ja, mit physischer Gewalt dagegen wehren nein.


    Auch gibt es in Deutschland beispielsweise kein Mitführungspflicht für den Personalausweis.

  • Auf gut Deutsch, der Polizei mit legalen Mitteln das Leben so schwer machen wie möglich? Wozu? Liegt es denn als Bürger nicht auch in meinem Interesse, dass PKW-Fahrer nicht betrunken über den Zebrastreifen der Grundschule brettern oder die Autobahn im Schlingerkurs bei 250 km/h mit 2,7 Promille erkunden? Habe ich nicht einen direkten Nutzen davon, dass in Deutschland sichergestellt wird, dass man sich nicht einfach betrunken ans Steuer setzen darf? Wollen wir etwa einen Staat und eine Polizei, die so etwas nicht kontrolliert, dafür dann aber lieber ein paar tausend Unfalltote mehr pro Jahr?


    Ich denke auch du müsstest mir darin zustimmen, dass wir das nicht wollen. Findest du also dein Beispiel ist da konsequent zu Ende gedacht, wenn man mal über den eigenen Tellerrand der persönlichen Betroffenheit hinausschaut? Ist rechtskonformes Verhalten nicht vielleicht auch eine Form von der auch von den Alternativen so oft beschworenen "Solidarität"?

  • Ich sehe die Sache zweischneidig. So wie du das aufgreifst stimme ich dir zu. Allerdings möchte ich auch keine Polizei die ihre Befugnisse überschreitet. Da müssen immer beide Seiten betrachtet werden.

  • Ich gehe davon aus das es sich um Einzelfälle handelt. Und ja es gibt viele Einzelfälle! Es sind Menschen.


    Ich denke jedoch das die überwiegende Mehrheit der Polizisten dem Grundsatz eines guten Polizisten gerecht werden.


    Wann immer es zu ungerechter Polizeigewalt kommt bedarf es genauer Aufklärung, das sollte aber unser vertrauen in diese ausführende Gewalt nicht schmälern oder gar den ganzen Beruf in veruf stellen

    Mittlerweile ist es aber schon so viel Bockmist - ob man da noch von Einzelfällen sprechen kann? Die Aufklärung wird meist auch gut verschleppt oder es kommt zu zu milden oder gar keinen Urteilen.


    In der Zelle verbrannt



    Was ist an dem Mann unschuldig? Der widersetzt sich der Polizeigewalt. Warum stellt er sich nicht einfach ruhig hin und hält dem Polizisten seine Hände hin? Oder warum kniet er sich nicht einfach mit den Händen hinter dem Kopf hin? Es war offensichtlich, dass der Polizist ihn festnehmen bzw. in Zwangshaltung nehmen wollte. Stattdessen drückt er den Polizisten weg und widersetzt sich offensichtlich mit körperlicher Kraftanwendung dessen Anweisungen, wohl wissend, dass er offenbar mehr Muskelkraft hat, als der Polizist. So sieht es jedenfalls auf dem Video aus. Was hätte der Polizist denn stattdessen machen sollen? Unverrichteter Dinge abfahren, weil der andere nun einmal einen Kopf größer war?


    Mir wurde beigebracht, dass man den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten hat. Und genau das macht er hier NACHDRÜCKLICH nicht. Würde sich jeder so aufführen, könnte die Polizei gleich einpacken.


    Wo bitteschön widersetzt sich der Mann, bevor der Cop handgreiflich wird? Festnehmen? Warum macht er das dann nicht gleich sondern befragt ihn vorher noch? Bei der Festnahme sinds meistens auch mehr als ein Polizist - da standen noch mehrere rum...die wußten anscheinend nichts von einer bevorstehenden Festnahme. Ich soll mich also bei einer Routinekontrolle oder wegen Handy am Steuer (was kostet das? 20 oder 50 Euro Strafe?) auf den Boden knien mit Hände hinter dem Kopf? Soweit kommts noch... :blöd:


    Sorry, aber sowas kann ich nicht ernst nehmen.


    Mir wurde beigebracht den Verstand zu benutzen und erstmal alles zu hinterfragen. Hat mir geholfen zwischen Recht und Unrecht, Gut und Böse zu unterscheiden. ;)




    Ach ich stelle mir das bei der Polizei halt vor, wie in der Schulklasse.

    Anscheinend stellst du dir das nicht nur bei der Polizei so vor.


    Würde ich gerne Jo selbst drauf antworten lassen.


    Hatten wir ja heute schon in einem anderen Thread. Das Leben endet nun mal nicht an der Klassentür. :)





    Auf gut Deutsch, der Polizei mit legalen Mitteln das Leben so schwer machen wie möglich?

    Ja natürlich. Solange ich so behandelt werde, werden auch die die grünuniformierten Bewegungsmelder genauso behandelt. Zum Glück hab ich da eine natürliche Sturheit entwickelt. :D Hat mir so manche Moneten vor dem Zugriff des Staates gerettet. Warum? Weil ich im Recht war. ;)



    edit: Zwölf Beiträge verschoben. ;)

  • John und Hades85
    Um nochmals einen Punkt hervor zu heben, der etwas überlesen wurde:
    Der Hauptgrund, weshalb dieser Fall in den Medien so hohe Wellen schlug, war nicht der prügelnde Polizeibeamte (das war nur der Ansatz), sondern die bei der anschließenden Gerichtsverhandlung durch seine Kollegen systematisch gefälschten Beweismittel und Falschaussagen.


    Deswegen gab es zu diesem Fall über viele Wochen Leserbriefe besorgter Bürger und zwar aus allen politischen Lagern.


    Edit:
    Habe die komplette Reportage mittlerweile gefunden:

  • Das ist ja wohl ein schlechter Witz! Kann ja wohl nicht wahr sein. Ich hoffe die Beamten der Dienststelle gehen in Berufung. Ist doch absolut deutlich zu erkennen, wie sich dieser Mann und sein Cousin (orange T-Shirt im Hintergrund) den Polizeikräften massiv und gewaltsam widersetzen. Der Cousin im Hintergrund fängt dabei an und tritt sogar in Richtung eines der Beamten. Zumal dort weiblich Beamte zu sehen sind. Die Situation eskaliert aus meiner Sicht, nachdem sich beide Männer etwas zurufen und der Mann im Hintergrund den Beamten attackiert. Gleichzeitig dreht der vordere Mann sich weg und schubst dabei die Beamtin beiseite. Erst danach werden die anderen Beamten tätig. Das soll jetzt Polizeigewalt gewesen sein? Sorry, aber ich glaube Richter und Rechtsanwalt haben ne andere Vorstellung davon als ich. Habe allerdings den Eindruck, dass gar nicht das Vorgehen der Beamten kritisiert wurde, sondern lediglich die Tatsache, dass nur Fotos anstatt des Videos berücksichtigt wurden. Was ich nicht im Geringsten verstehe, da das Video eindeutig für die Beamten spricht. Die Personen haben sich eindeutig gewaltsam widersetzt.
    Ein großes Fragezeichen würde ich allerdings hinter die Qualität und Stimmungsmache dieser "Reportage" setzen, die es offenbar klar darauf anlegt, die Schuld der Polizei in die Schuhe zu schieben, eine Schuldverdrehung zu betreiben und dazu völlig einseitig kommentiert und berichtet. Sehr vielsagend auch, dass die Vertreter der handelnden Beamten nicht mit EINEM Wort selbst ihre Position darstellen dürfen, sondern lediglich MEHRFACH die "Familie" des Betroffenen und dessen Anwalt zu Wort kommen. Das ist keine Berichterstattung, sondern Stimmungsmache gegen die Polizei. Ich hoffe wirklich, die gehen in Revision und es findet sich noch ein vernünftiger Richter. Kann gar nicht glauben, wie das Gericht da entschieden haben soll.

  • Moin,


    ich verstehe gar nicht wieso mittlerweile bei kleinsten Vergehen wie Nachbarschaftsstreits oder Verkehrsunfällen in der Regel immer wieder ganze Hindertschaften anrücken müssen, um die eskalierende Lage in den Griff zu bekommen.
    Es kann sein, daß es an einer gewissen Klientel liegt, die sowieso keinen Respekt dem Staat und seinen ausführenden Organen entgegenbringt und diese Einstellung sich auf weite Teile der Bevölkerung wie ein Virus überträgt oder ob es an der überbordenden Gewalt der Polizei in Hamburg, Berlin und NRW liegt. Aus Bayern oder Baden-Württemberg hört man von solchen Vorfällen seltener.


    Farvel - Like

  • oder ob es an der überbordenden Gewalt der Polizei in Hamburg, Berlin und NRW liegt. Aus Bayern oder Baden-Württemberg hört man von solchen Vorfällen seltener.

    Naja, Teile der Bayerischen Polizei sollen sich noch an Max Streibls Aussage orientiern:

    "Wenn einer glaubt, er muss sich mit Bayern unbedingt anlegen und er muss stören, dass wir dann manchmal etwas härter hinlangen oder durchgreifen, auch das ist bayerische Art. Jeder muss wissen, wenn er nach Bayern kommt, dass er's eben mit Bayern zu tun bekommt."

    Wenn dann das USK anrückt ist es besser, man legt sich provisorisch auf den Boden und wartet, bis die wieder weg sind.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • ich verstehe gar nicht wieso mittlerweile bei kleinsten Vergehen wie Nachbarschaftsstreits oder Verkehrsunfällen in der Regel immer wieder ganze Hindertschaften anrücken müssen, um die eskalierende Lage in den Griff zu bekommen.

    https://weserreport.de/2017/07…d-um-kinderwagen-chaoten/ So was z.B.? Also ich hab das Gefühl die Anzahl dummer Menschen die sich selbst als Mittelpunkt des Universums ansehen steigt täglich, kann aber am Beruf liegen.


    Ansonsten sollte man wenn man die Polizei verteidigt nicht die Augen davor verschließen, dass es auch bei denen schwarze Schafe gibt. Tendenziell würde ich, unabhängig von dem Video, als z.B. türkisch-stämmiger Bürger auch eher Sorgen davor haben in eine Kontrolle zu geraten als als deutsch-aussehender. Es würde mich stark wundern wenn die statistische Wahrscheinlichkeit dann negative Erfahrungen zu machen nicht ein paar % über dem Schnitt liegen würde. Aber immerhin läuft ein negatives Erlebnis hier nicht darauf hinaus mit Schüssen durchsiebt zu werden, wie in gewissen anderen Ländern :pfeif:

  • @draco und fairas - ach dann sind die Polizisten der anderen Länder also doch zu weich, weil sie eben keine gestandenen Mannsbilder wie ihre Kollegen aus Bayern sind, die auch vor einer zünftigen Wirtshausschlägerei nicht zurückschrecken? :P


    @Bob - Ja, soetwas beispielsweise. Das war ja nun auch nicht zwingend ein Einsatz wo die Polizei von vornherein davon ausgehen konnte selbigen mit verletzten Kollegen zu beenden.


    Sicherlich gibt es bei der der Polizei schwarze Schafe, wie in jeder anderen Branche auch. Da sie allerdings besser ausgerüstet und im Nahkampf ausgebildet sind als du und ich, müssen sie natürlich auch genau beobachtet werden.


    Ich unterstelle mal, daß ausländisch aussehende Menschen in Gegenden mit geringem Migrantenanteil von der Polizei und Justiz härter angefasst werden als in westdeutschen Großstädten, so wie auch die AfD eher in migrantenarmen Gegenden die Mehrzahl ihrer Stimmen bekommt.


    Allerdings, wenn bestimmte Gruppen der Polizei immer wieder missachtend und aggressiv entgegentreten und sich dann wundern und ärgern von der Polizei hart angefasst werden, dann entstehen negative Erfahrungen mit dem Gegenüber auf beiden Seiten, die sich beim nächsten Aufeinandertreffen zu sich selbsterfüllenden Prophezeiungen entwickeln können.

  • Richtig, wie auch bei den Soldaten. Aber in den Gegenden mit geringem Migrantenateil in der Bevölkerung ist dieser naturgemäß auch bei der Polizei nicht so hoch.
    Der durchschnittliche Dorfpolizist ist deutsch mit Schnurrbart, der Stadtpolizist schon eher multinational und mal ner hippen Frisur.

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