Die SPD

  • Gabriel ist noch nicht in dem Alter, indem man in Rente geht. Wenn du mal Bundesminister warst, fängste nicht wieder als Lehrer an. Und letztlich bist du in diesen Aufsichtsratsposten ohnehin eher ein Werbeträger, der für Vertrauen in die Firma stehen soll. Deswegen brauchen die bekannte Gesichter und keine NoNames. Deutsche Bank finde ich ok. Ist mir lieber als Gazprom oder Huawei.

  • Und das hat für dich keinen Nachgeschmack im Sinne von Klüngel oder Lobbyarbeit?

    Warum? Hat Gabriel nicht ausreichend oft auf die Deutsche Bank draufgehauen, als er noch aktiver Politiker war?


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • @John


    Eben einen Kommentar gelesen:


    „Gabriels Weg von der Spitzenpolitik in die Spitzenwirtschaft mag legal sein, moralisch ist er fragwürdig. Er bedient perfekt das Klischee vom Politiker, der am Ende nur in die eigene Tasche wirtschaftet."


    Das trifft auch meine Meinung. Kein Wunder, dass die Deutsche Bank in großen Schwierigkeit steckt, wenn man solch fachlich-fragwürdiges Personal einstellt, während man gleichzeitig tausende kompetente Arbeitnehmer entlässt.


    Übrigens als Herausgeber oder Redakteur hätte ich mir den Lebensabend von Gabriel eher vorstellen können. Wenn er wirklich aus der Sozialdemokratie stammen würde, hätte er auch als Pädagoge wieder gearbeitet.

  • Legal ist vieles. Wenn ein Politiker in seiner Amtszeit Politik für die Unternehmen macht und danach mit einem Pöstchen in eben jenen belohnt wird, nennt man das nachgelagerte Korruption.


    Wenn man bei uns das ein oder andere Gesetz ändern/anpassen/einführen würde, würde Deutschland im Korruptionsindex schnell nach unten abfallen.

  • Habe ich kein wirkliches Problem mit. Nein. Ob ich’s schön finde, ist ne andere Frage. Wenn die Deutsche Bank meint, ihm das bezahlen zu wollen... müssen die doch wissen.


    Grds. lautet die Frage hier wohl eher: Dürfen Politiker reich werden wollen? Darf überhaupt jemand reich werden wollen? Wenn ja, warum dann nicht auch Politiker? Was genau stört Euch jetzt an Gabriel, nicht aber an Franck Ribéry oder Steffi Graf oder einem Lotto-Multimillionär?

  • Was genau stört Euch jetzt an Gabriel, nicht aber an Franck Ribéry oder Steffi Graf oder einem Lotto-Multimillionär?

    Ganz einfach Gabriel stammt aus einer Partei die (im Gegensatz zum Sportmillionär und dem Lottogewinner) immer behauptet hatt sich für die Armen und Schwachen einzusetzen. Seit Schröder macht sie aber weitestgehend genau das Gegenteil und da ist Gabriels Einstieg bei der deutschen Bank einfach nur noch das Tüpfelchen auf dem i.


    Ansonsten empfehle ich den hier:


    https://www.der-postillon.com/…eutsche-bank-gabriel.html


    :pfeif:


    ps. das ein Fußballspieler unter anderem mit meiner GEZ Zwangsabgabe gepampert wird finde ich ebenfalls unerträglich aber das ist wieder ein anderes Thema.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Zumindest muss man sagen, dass der eine gut Fußball und die andere gut Tennis spielen können musste, um die Kontostände zu erreichen. Ob das gegenüber der Pflegekraft oder dem Handwerker, die beide auch einen guten Job machen, ins Verhältnis passt, das ist ein ganz anderer Schuh.


    Nun mag man sagen, dass er durch seine Zeit als Wirtschaftsminister die notwendige Qualifikation erworben hat, um der Deutschen Bank wirklich dienlich zu sein. Was einen zur Frage bringt, was ihn als Wirtschaftsminister qualifiziert hat? Ist eigentlich auch wurscht, da Herrn Pofalla ja auch nichts qualifiziert um die Lage der Deutschen Bahn zu bessern.


    Es geht bei solchen Dingen doch letztlich nur um eines: das Netzwerk des ehemaligen Spitzenpolitikers. Ich gehe nicht davon aus, dass die Deutsche Bank das Wissen eines Herrn Gabriel benötigt. Ich gehe eher davon aus, dass Herr Gabriel eine Menge Leute gut kennt, die an entsprechender Stelle sitzen um der Deutschen Bank helfen zu können. Es sei es eben die Verhinderung einer gewissen Steuer oder anderer Regulierungsmaßnahmen, die das Leben einer Bank etwas schwerer machen können...


    Warum werden z.B. hochrangige BW-Offiziere von Rüstungsbetrieben angeworben und mit sehr ansehnlichen Posten ausgestattet? Weil sie den Panzerbau unmittelbar verbessern können? Oder weil sie vielleicht die richtigen Verbindungen in den Bendlerblock oder einer anderen Behörde besitzen?


    Das System ist überall das gleiche und darüber könnten man schier Auswurf bekommen!


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Mal zur SPD:


    Beim Mitglieder-Votum habe ich mich zweimal für Esken und Walther-Borjans entschieden und war somit nicht unzufrieden mit dem vermeintlich überraschenden Ergebnis.


    Inzwischen muss ich mir aber eingestehen, ich glaube inzwischen die falsche Wahl getroffen zu haben. Beide mögen redliche Absichten haben. Aber sie können es leider nicht. Die Parteispitze ist kaum medial oder gesellschaftlich wahrnehmbar und wenn, dann nur mit Vorschlägen bei denen man das Gefühl hat der Zeitpunkt sei schlecht gewählt. Fehlendes Feeling und mangelnde Erfahrung mit Presse und Medien werden hier überdeutlich. Man muss Politik nicht nur wollen, man muss sie vor allem auch vermitteln und bekannt machen können. Man muss Anhänger hinzugewinnen. Menschen überzeugen. Walther-Borjans wirkt nicht wie jemand, der das kann. Er ist viel zu leise, viel zu zurückhaltend. Esken hingegen ist zu forsch, zu wadenbeißerisch. Beiden fehlt das Gefühl fürs Timing oder die Fähigkeit eine Mehrheit der Menschen von sich zu begeistern. Jetzt in der Krise denkt man kaum noch an sie. Stattdessen stehen Olaf Scholz, Karl Lauterbach und der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher medial an der Front. Treffen Krisenentscheidungen zu Corona, klären die Menschen auf. Kurz: stehen im medialen Hot Spot. Die SPD erholt sich sogar leicht prozentual und überholt wieder die Grünen. Aber eben nicht wegen Esken und Walther-Borjans, sondern eher trotz der Beiden, die medial völlig abgetaucht sind in der Corona-Krise.


    Aus meiner Sicht haben sich beide disqualifiziert für eine Kanzlerkandidatur und leider auch für die Parteiführung der Zukunft. Selbiges gilt übrigens auch für Kevin Kühnert, von dem ich bisher noch nichts Überzeugendes zum Thema Corona gehört habe.


    Und während die SPD ein paar Prozentpunkte hinzugewinnt und knapp vor die Grünen kommt, gewinnt die CDU/CSU wieder haushoch hinzu und ist mit 37% mit Abstand stärkste Kraft. Und das nach fast 16 Jahren CDU-Regierung. Muss man auch erstmal schaffen.

  • Und während die SPD ein paar Prozentpunkte hinzugewinnt und knapp vor die Grünen kommt, gewinnt die CDU/CSU wieder haushoch hinzu und ist mit 37% mit Abstand stärkste Kraft. Und das nach fast 16 Jahren CDU-Regierung. Muss man auch erstmal schaffen.

    So eine Krise ist halt die Stunde der exekutive, wenn die sich nicht komplett dumm anstellt, dann sind die Leute plötzlich froh keine kompletten Kasper in der Regierung oder gar an der Spitze zu haben. Die USA mit ihrem kaputten Gesundheitssystem nur für Leute mit Geld habe auch so schon massive Probleme, aber mit dem Clown Trump wirds zur Katastrophe, ist aktuell echt ein abschreckendes Beispiel. Merkel, die Wissenschaftlerin, bekommt hingegen plötzlich wieder Lob auch aus dem Innland, Spahn ist präsent wie nie zuvor und auch Olaf Scholz als Finanzminister kann viel Präsenz zeigen. Macron gewinnt ja in Frankreich plötzlich auch wieder an Beliebtheit, nachdem er quasi schon komplett abgeschrieben war.

  • Was (in) der SPD fehlt ist Mut. Olaf Scholz fährt als Finanzminister aber auch das höchste Risiko. Leute wie Jens Spahn oder Markus Söder können da aktuell weniger falsch machen. Im gleichen Boot sitzt theoretisch auch Peter Altmaier, aber der hatte auch schon davor kein Potential, während Scholz gerne Kanzlerkandidat wäre. Aber wenn am Ende die Wirtschaft implodiert, wird das vor allem Scholz zu spüren bekommen und dann ist er erledigt.


    Mut wäre gewesen entweder Kevin Kühnert zum alleinigen SPD-Chef zu machen und von den Paaren wäre Karl Lauterbach und Simone Lange (waren gar kein Paar, nur meine Idee) mein Wunschteam gewesen.


    So hat man einfach das beste gewählt was irgendwie Anti-GroKo war und zu großen Enttäuschung aller ist es jetzt nicht mal das. Die Erwartung war, dass die GroKo unter den neuen Vorsitzenden 2019 nicht überlebt.



    Die USA mit ihrem kaputten Gesundheitssystem nur für Leute mit Geld habe auch so schon massive Probleme, aber mit dem Clown Trump wirds zur Katastrophe, ist aktuell echt ein abschreckendes Beispiel.


    Leider nicht für Populisten, Trumps Umfragewerte steigen.

  • Kurze Frage: Was sollte man von den beiden im Moment auch besonderes zu hören bekommen? Sind dann halt beide doch "nur" Parteivorsitzende und keine Minister in wichtiger Position.
    Auf irgendwelche hohlen Politikerphrasen hat doch im Moment niemand wirklich Lust. Also noch weniger als sonst natürlich.
    Es sind in dieser Situation eben die Leute am Drücker die tatsächlich so etwas wie Macht haben: Finanz-, Gesundheits-, Wirtschaftsminister, Ministerpräsidenten der Länder, die Kanzlerin.

  • Im Nachhinein können wir froh sein, dass die Groko überlebt hat. Diese Krise und eine unerfahrene Regierung wünsche ich mir wirklich nicht. Bin momentan ganz zufrieden, dass da Leute mit vielen Jahren Erfahrung am Ruder sitzen.


    Kühnert kümmert sich gerade um die Kneipen in Berlin. Ich sag mal so, das ist die Ebene die er kann. Im Nachhinein würde ich nun eher Scholz meine Stimme geben. Ich finde er macht das ordentlich gerade. Und klar hat er mit Altmaier und Spahn die Arschkarte gezogen. Bei der Entwicklung kannst du als Politiker im Grunde machen was du willst, es wird immer sehr viele Unzufriedene geben. Geht gar nicht anders, wenn die Wirtschaft derartig einbricht und das Gesundheitssystem an den Rand des Kollaps gebracht wird. Möchte nicht in deren Haut stecken, obwohl ich finde, sie haben bisher in der Krise eigentlich fast alles richtig gemacht.


    @ Mighty Glue: Als Parteivorsitzender muss man seine Rolle suchen. Die Gesellschaft stärken und die Politik erklären wäre jetzt ihre Aufgabe. Vielleicht Scholz und anderen auch medial den Rücken frei halten. Ich höre hingegen so gut wie nichts.

  • Stattdessen stehen Olaf Scholz, Karl Lauterbach und der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher medial an der Front.

    Na ja Scholz war ua. längere Zeit Bürgermeister in einer Stadt wo man nur eng mit der Wirtschaft regieren kann. Er is nun nicht der Charismat, kann aber im medialen Feuer bestehen und weiß zu handeln.
    Lauterbach und Tschentscher sind Mediziner, also Leute vom Fach, die natürlich wissen wovon sie reden und sich nicht alles mühsam erklären lassen müssen, sondern selbst gut erklären können.


    Das tut der Tschentscher auch gut in Hamburg und hält 2-3 x die Woche eine Pressekonferenz und / oder Fragerunde im NDR ab. Ich fühle mich durch ihn gut informiert. Er war ja Oberarzt im UKE und wurde ua. gefragt, ob er jetzt gerne wieder den Kittel anziehen würde wollen. Im Prinzip ja, aber sein Platz sei nun an der Regierungsspitze von Hamburg. Er sei aber im ständigen Ausstauch mit den medizinischen Kollegen.


    Er ist der erste SPDler seit Schröder den ich sogar wählen würde - wobei ich Schröder nicht gewählt habe, seinerzeit.


    Esken und Walter-Borjans Stunde kommt vielleicht noch. Er ist doch Volkswirt, kann er doch mal nen Plan raushauen, wie es jetzt und nach der Krise in der Wirtschaft weiter geht :pfeif:

  • Hättest du Schröder aus damaliger Sicht gewählt oder würdest du ihn heute noch wählen?

    Aus damaliger Sicht schon. Er war der John F. Kennedy Hannovers, ohne Kohle, aus der Arbeiterschicht. Der Hoffnungsträger.
    Es war nur sehr klar, dass Birne abgewählt wird und da wollte ich eher die Grünen stärken,als der SPD das Feld überlassen


    Natürlich würde ich ihn aus heutiger Sicht nicht wählen. Habe bisher nie wieder ein Kreuz bei der SPD gemacht, selbst wenn ich mir es - auf Landesebene - hätte vorstellen können. Im Bund eh nicht.

  • Der erste Kanzlerkandidat wurde vorgeschlagen: Olaf Scholz. Die initiale Reaktion war: oh gott, nein, mögen die keine Wählerstimmen?
    Allerdings macht die Nominierung durchaus Sinn. Man kann der CDU Wählerstimmen anbringen, er ist sehr beliebt. Außerdem würde gestern von Esken gesagt, dass man auch als juniorpartner mit den grünen regieren würde.


    Allerdings ist meine Meinung noch nicht Final.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!