Die SPD

  • Ich beschränke es mal auf möglichst wenige Punkte.

    Wenn ich durch Berlin fahre drängt sich mir ein anderes Bild auf. Du siehst an jeder Ecke nur noch teure Biomärkte.

    Das dürfte wohl daran liegen, dass Discounter selten direkt an der Hauptstraße sidn.
    Habe mal exemplarisch für Neuköln bei Google Maps durchgezählt. Da zähle ich alleine in Neuköln 18 Lidl/Aldi/Penny Märkte und was weiß ich was es in Berlin noch so für Discounterketten gibt.

    Ich denke jeder sollte ein Recht haben Autofahren zu dürfen zu bezahlbaren Bedingungen. Ich akzeptiere es nicht, dass ein PKW nur noch etwas für Wohlhabende sein soll und die Ärmeren werden dann gezwungen die Öffis zu nutzen, weil sie sich den PKW nicht mehr leisten können. Nein danke. Das halte ich für unsozial. Da geht mir der Gleichheitsgedanke vor. Wer sich freiwillig für die Öffis entscheidet, prima. Aber Autofahren sollte nicht zu einem Privileg der Wohlhabenden werden. Zumal du oft mit den Öffis auch nicht gut zur Arbeit kommst.

    Ich denke es sollte jeder ein Recht haben, acuh Arme und Kinder die an den Hauptstraßen wohnen müssen, gesund zu bleiben und nicht mehr verpestet zu werden als unbedingt nötig.


    Wie ist das denn im Moment für dich? Können sich die Armen das noch leisten?
    Wie wäre es mit einem Modell, indem kleine PKW`s mit wenig PS und Verbrauch etwas weniger bezahlen und je größer, PSiger. verbrauchiger, und hubraumiger und Suviger die werden deutlich mehr?
    Und dann gibts da noch die Elektromobilität.




    Zitat

    Nein, ich will Zuhälter, Freier und Schlepperbanden drankriegen. Allerdings sollte Prostitution auch nicht als "normales Geschäft" betrachtet werden.


    Aha, und Kiffer? Also Drogenkonsumenten? Zählt Alkohol da auch mit rein?






    Zitat

    Geh doch mal eine Nacht mit Streifenpolizisten auf Tour und guck dir an, wie die sich behandeln
    lassen müssen. Den Job willst du nicht haben.

    Müssen sie nicht. Die haben auch heute schon allerlei rechtliche Handhabe dagegen.



    Zitat

    Nach meinem Kenntnisstand schon. Ich brauche mir nur ansehen, wie viele Bäder und Bibliotheken seit meiner Kindheit geschlossen wurden.

    In Bochum jetzt keine an die ich mich erinnern würde. Trotz genehmigungspflichtigen Haushalt.
    Aber Bochum ist auch rot grün regiert ;)
    Gerade noch wieder ein marodes Schwimmbad "gerettet" nach einem harten Ringen im Stadtrat.


    Es geht dabei speziell aber um die Kommunen mit dicken Prestigeprojekten? Wie viele waren es in Hamburg?



    Zitat

    Wenne keine hast, kommste halt nicht rein.

    Sehr sozial von dir und ein Verstoß gegen Un Konventionen und das Grundgesetz.





    Zitat

    Ich spreche nicht über Rumänen, sondern über "Rumänen, die nach Deutschland kommen".

    Ja ich auch. Und die allermeisten davon malochen hier und benehmen sich anständig. Auch nach deinen Maßgaben.
    Im Übrigen boomt Rumänien gerade wie fast kein anderes Land.


    u.a.
    http://www.zeit.de/gesellschaf…mus-rumaenien-brain-drain


    "Rumänen gehören außerdem entgegen dem Vorurteil zu den ambesten integrierten Ausländergruppen in Deutschland."


    http://www.spiegel.de/wirtscha…haft-boomt-a-1180955.html


  • Ich denke, diese Rede kann man sich mal ansehen. Mich hat sie überzeugt. Und das obwohl ich nicht gerade den Jusos inhaltlich besonders nahe stehe.


    Ich schwanke zur Zeit sehr, mit der Abwägung zwischen staatspolitischer Verantwortung (Wohin würden uns Neuwahlen führen?) und der Frage nach Glaubwürdigkeit im Handeln.


    Für mich persönlich muss ich letztlich sagen, dass mir die Glaubwürdigkeit wichtiger ist. Sie ist das eigentliche Fundament demokratischer Willensbildung. Ich kann die 180 Grad-Wende der Parteiführung in Sachen GroKo bisher letztlich inhaltlich nicht nachvollziehen. Aus meiner Sicht hat sich nichts Wesentlich geändert an der Situation unmittelbar nach der Wahl. Es war richtig eine Groko abzulehnen und in die Opposition zu gehen. Alle vermeintlichen Gründe, die ich bisher gehört habe, warum das nun seit dem Platzen von Jamaika nun ganz anders sein soll, kann ich letztlich nicht mehr nachvollziehen. Schlimmer noch, ich halte sie für fatal was die Glaubwürdigkeit der Partei und der Politik insgesamt angeht.
    Wenn man so schnell wie Schulz bereit ist, eine Groko einzugehen, dann hätte man diese niemals von Vornherein derart ausschließen dürfen. DAS war vielleicht bereits der eigentliche Fehler. Sein Fehler. Mangelnde Voraussicht. Wer sich aber derart klar GEGEN eine Groko ausgesprochen hat, der kann nicht einfach so mal eben umschwenken, weil sich die Umstände leicht geändert haben. Schon gar nicht, wenn die Sondierungen dann auch noch derart mau verlaufen. Die Verantwortung zur Regierungsbildung liegt bei der Union. Nicht bei der SPD.
    Der Gedanke an Neuwahlen mit einer SPD, die dann vermutlich ohne funktionierende Parteiführung dasteht bzw. auch einen starken Linksruck bzw. Flügelkämpfe erleben wird, bereitet mir schon jetzt Grausen. Insbesondere auch der Gedanke an die AfD und daran, dass wir nach den Neuwahlen genauso dastehen könnten wie jetzt. Trotzdem glaube ich, dass man ein einmal so vehement verkündetes und im Wahlkampf stets wiederholtes Mantra (NoGroko) nicht einfach so aus Zweckmäßigkeit beiseite schieben kann. Glaubwürdigkeit ist ein Wert an sich. Politiker sollten zu ihrem Wort stehen, auch wenn es Nachteile mit sich bringt.
    Die SPD sollte keine große Koalition mehr eingehen zum jetzigen Zeitpunkt.
    Letztlich hoffe ich, dass uns das langfristig wieder ein stabileres politisches Parteiensystem und damit eine stabilere Demokratie bringt, auch wenn es kurzfristig sicherlich zu einer Regierungskrise führen wird. Was schlimm genug ist, angesichts der globalen Probleme. Trotzdem würde sich dieses Problem durch eine Groko lediglich um vier Jahre verschieben. Dann lieber jetzt.

  • Wenn die SPD die Groko ablehnt, hat sie viel weniger zu verlieren als wenn sie angenommen wird. Sie hat von Anfang an gesagt, keine Groko, jetzt nein zu sagen empfinde ich als nicht schlimm. Die Angst besteht anscheinend, bei Neuwahlen verliert die SPD noch mehr %-Punkte aber ich persönlich glaube sie könnte noch mehr gewinnen. Die einzige Partei die dermaßen an Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit verloren hat, ist die FDP.


    Selbst Neuwahlen mit dem selben Ergebnis würde ich begrüßen, denn dann kann die SPD sagen, ok einer muss es machen. Ich hoffe aber vielmehr dass bei Neuwahlen endlich Merkel das "zeitliche" segnet. Und die FDP komplett wieder abstürzt als Strafe für die Luftnummer.

  • Für mich persönlich muss ich letztlich sagen, dass mir die Glaubwürdigkeit wichtiger ist. Sie ist das eigentliche Fundament demokratischer Willensbildung.

    Warum brauchst Du eigentlich immer 3 x so lang wie der Rest der Belegschaft, bis Du Zusammenhänge kapierst oder das Richtige erkennst?
    Jetzt mußt Du nur noch zugeben, daß die SPD 99% ihrer Mitglieder und knapp 50% ihrer Wähler aufgrund prostituierender Pöstchenschacherei mit der Union, einem grottenschlechten Personal aus Hauptschulabbrechern und dem Aufgaben von echten sozialdemokratischen Werten verloren hat seit Schröder ( der jetzt den dicken Zampano macht und Millionen scheffelt ); dann verstehen wir uns auch wieder. :P

  • Mogges... ach ne, lass mal.


    Eine Frage hätte ich allerdings. Wegen Trump, Putin usw.. und der Allgemeinen Freude über das mögliche Ende von Merkels Kanzlerschaft. Auf welche Person hofft ihr denn eigentlich als neuen Kanzler und was versprecht ihr euch national und international zur Zeit davon? Ich rechne nämlich eher mit einer Verschlimmbesserung. Ihr nicht?


    Die SPD wird nun so oder so verlieren, aufgrund der unklücklichen Situation, in die sie die Parteiführung unnötigerweise gebracht hat. Eine Groko wird niemand als Erfolg empfinden. Neuwahlen mit einer Partei ohne Führung und in Flügelkämpfen wohl auch nicht. Und natürlich wird die Union dann alles tun, um die SPD als vaterlandslose Gesellen darzustellen. Ich hielte am Ende sogar eine absolute Mehrheit der Union für möglich. Oder aber eine Koalition Union/AfD nach Merkels Sturz. Alles denkbar.


    Also meine Vorfreude hält sich in Grenzen. Man hat im Grunde die Wahl zwischen Pest und Cholera.

  • Auf welche Person hofft ihr denn eigentlich als neuen Kanzler und was versprecht ihr euch national und international zur Zeit davon?

    Wer Merkel beerben soll und kann?
    Ehrliche Frage? Antwort: jeder, vielleicht sogar ich selber.


    Diese Frau hat nichts, in Worten: NICHTS getan in den letzten 13 Jahren. Da ist es völlig egal, wer an ihre Stelle tritt: Spahn, Kauder, Söder, Merkels Friseur oder gar Schulz. Völlig wumpe, weil diese Frau über Jahre hin immer nur in die Kamera gelächelt hat und andere ihren Job erledigt haben. Sie hat keine Ideen, keine Visionen, kein Durchsetzungsvermögen, keine Emotionen. Sie war einfach nur da, physisch, fertig.


    Eigentlich hofft man irgendwann einfach nur auf eine Person, die eine eigene Meinung hat. Das reicht mal für den Anfang und ist deutlich mehr als das, was Merkel uns seit Jahren bietet.


    Und nein, ich bin kein AfD Wähler. :P

  • Ehrlich?
    Dann liste mir doch mal bitte die Errungenschaften von 13 Jahre Politik-Standby von Angela Merkel auf, die es zu toppen oder mindestens mal zu erreichen gilt. Auf nationaler und internationaler Ebene.
    Man könnte wirklich meinen, die BRD müßte jetzt oder in naher Zukunft jemanden wie Barack Obama ersetzen und landet dann mit ein wenig Pech bei Trump.
    Und dann bitte das Personal listen, welches das angeblich nicht zu können vermag ( außer Oettinger jetzt; ok, einen gibt es doch ).

  • Wenn John als SPD-Mitglied Angela Merkel als alternativlos ansieht und nach gescheiterten Sondierungen einen Linksschwenk seiner Partei befürchtet(!), muss ich mich schon fragen, ob er nicht in der falschen Partei Mitglied geworden ist. ;)


    Es ist eben falsch zu fragen, wer kann die Kanzlerin ersetzen. Diesen göttlichen Status hat sie in Wirklichkeit nie besessen. Das wäre für eine Demokratie auch fatal. Die Angst vor etwas Neuem scheint nur leider für viele Menschen ausgeprägt. Dabei gab es für die BRD auch eine Zukunft nach Adenauer, Brandt, Schmidt, die Birne und Schröder. Es gibt genug intelligente Köpfe in den Parteien. Man muss ihnen nur eine Chance geben. Nur weil man sie bisher durch Medien und Parteien nicht beachtet hat, heißt es nicht, dass sie nie existierten.


    PS: Selbst Angela Merkel hat vor 2005 als kleines Mauerblümchen von Kohls Gnaden gegolten. Man erinnere sich, wie Stoiber sie bei einem Frühstück 2002 abserviert hat. Heute wissen wir alle, welche Geschichte sie danach geschrieben hat.

  • Es gibt genug intelligente Köpfe in den Parteien. Man muss ihnen nur eine Chance geben. Nur weil man sie bisher durch Medien und Parteien nicht beachtet hat, heißt es nicht, dass sie nie existierten.

    So sehe ich das auch. Eine ganze Batterie an potentiellen Kandidaten wurde doch über die Jahre hin kleingehalten, aussortiert oder sind freiwillig gegangen. Das "System Merkel" baut doch gerade daruf, den Eindruck zu erwecken, es könne niemand anders.
    Das war und ist Massenpsychose und hat wunderbar funktioniert. Sie hat über die Jahre aus der Partei die Zustimmung bekommen, weil sie durch ihre Schnarchigkeit und Mutti-Image beim Pöbel beliebt war und so allen anderen ihre Jobs und Ausschussposten gesichert hat. Jetzt fällt die Zustimmung durch das Volk und völlig überraschend bekommt sie aus der eigenen Partei Gegenwind.
    WAS kann sie denn, was andere nicht können? Außer daß sie unaufgeregt ist und ihr Blutdruck ein wenig niedriger als bei Typen wie Kauder, fällt mir jetzt nichts ein.
    Und ihr Ansehen im Ausland ist schlicht und ergreifend der Tatsache geschuldet, daß man dort einfach niemand anderen kennt als sie.
    Sie hat nun schon den dritten! US-Präsidenten erlebt und stellt sich als das personifizierte Deutschland dar.....


    Früher war es Helme, jetzt Angie. Die Teenies meinten damals und tun es jetzt, wir hätten eine Monarchie, weil sie immer nur die gleichen Gesichter sehen.
    Im Bundestag sitzen 700 Abgeordnete; und da ist sie die einzige, die den Job erledigen kann? :confused:

  • Wenn Merkel angeblich so kacke ist, dann schaut euch doch die (bisherigen) Alternativen an.


    Gibt es jemanden hier, der bei einer reinen Personenwahl lieber


    Schröder statt Merkel
    Stoiber statt Merkel
    Steinbrück statt Merkel
    zu Guttenberg statt Merkel
    Seehofer statt Merkel
    Söder statt Merkel
    Schulz statt Merkel
    Gabriel statt Merkel
    Von der Leyen statt Merkel
    Nahles statt Merkel


    usw. wählen würde? Mal ganz ehrlich!


    Nein? Woran liegt das denn wohl?
    Der letzte Kanzler, der ihr das Wasser reichen konnte, war meiner Ansicht nach Helmut Schmidt. Alles was danach kam oder angeboten wurde, konnte ihr eigentlich nicht das Wasser reichen. Merkel macht sehr wenige wirkliche Fehler. Sie ist kein Großmaul. Bleibt sachlich. Macht keine Versprechungen, die sie nicht einhalten kann. Sie ist bereit auch mal völlig umzudenken (Atomausstieg/Flüchtlingskrise), wenn es nötig ist. Sie ist dem Anschein nach nicht korrupt oder gierig. (Gazprom) Sie scheint sich an Recht und Gesetz zu halten, in Gegensatz zu Kohl zum Beispiel. (Spendenaffäre) Sie ist kein stumpfer Ideologe wie Strauß, der niemals mit der SPD oder den Grünen hätte regieren können. Sie hält Abstand zu Despoten (Strauß und Pinochet...) wie Putin (Schröder) oder Trump, geht keine „Männerfreundschaften“ ein. Sie bleibt professionell. Sie spricht unbeirrt die Menschenrechte gegenüber China, Russland usw. an. Sie biedert sich nicht als Konservative bei den rechtsaußen Nationalisten an, wie das zum
    Beispiel Kanzler Kurz mit der FPÖ oder Seehofer mit Orban tut. Was sie im rechts-konservativen Lager nicht wenige Stimmen kostet, siehe AfD. Sie hat wirtschaftlich gesehen eine gute Bilanz vorzuweisen, auch nach mehr als 12 Jahren. Auch wenn dafür Schröders Arbeitsmarktreformen die Grundlage waren. Sie ist zudem international hoch anerkannt und gilt als geschickte Diplomatin mit hohem Verhandlungsgeschick.


    Ganz ehrlich, man kann durchaus auch schlechter regiert werden. Und genau das ist das Problem
    der SPD. Sie hat letztlich niemanden bisher aufgeboten, der wirklich den Eindruck vermitteln konnte, deutlich „besser“ zu sein, als Merkel.


    Und nur damit da jetzt keine Verwirrung entsteht... Ich bin keinesfalls generell gegen eine Ablösung Merkels. Ich finde nur die bisher angebotenen Alternativen wirken nicht sehr überzeugend. Ich glaube tatsächlich nicht mal, dass sie genauso gut regieren würden. Dafür ist mir Schulz bspw. zu erratisch.

  • Sie macht keine Fehler, weil sie alles ausharrt und sich NIE konkret äußert.
    Ich hätte lieber jemanden der Visionen, Konzepte vorzeigt und vielleicht damit auf die Fresse fällt als den Kapitän der Titanic der einfach vorwärts dampft und kleine Kurskorrekturen als Meilensteine der Menschheitsgeschichte feiert.


    Der Atomausstieg kam bestimmt nicht weil sie Nachts aufwachte und sich sagte, jetzt machen wir Deutschland grüner.
    Die Flüchtlingskrise war in ihrer Umsetzung ein riesen Debakel, auch wenn ich für sie war/bin, also Asylsuchenden Schutz zu gewähren vor Krieg und Armut.
    Immerhin war sie Teil einer Regierung die die höchsten Waffenexporte abgesegnet hat. Stichwort Weitsichtigkeit, das fehlt ihr absolut und führt zum Thema Visionen.


    Abstand zu Despoten halten, also für mich war jr. Busch ein ähnliches Kaliber wie Trump, dem ist sie ordentlich in den Arsch gekrochen.
    Eine Kanzlerin die der halben Welt Willkommenskultur propagiert kann schlecht sich den Ultra-Konservativen anbiedern oder extremen aus der AFD.


    Das einzige was sie wirklich extrem gut kann und das wahrscheinlich besser als jeder Mann, sie ist ein Taktikgenie, wen die gute Frau nicht alles "rausgekickt" hat, Mogges hat es kurz angeschnitten.
    Sie kann gerne als Außenministerin weiter arbeiten :D


    Daher empfinde ich das Bashing gegen Schulz immer wieder unpassend von dir, als der gute Mann am Anfang des Wahlkampfs die Hochrechnungen dominierte hast du beinahe den neuen Messias gesehen. Und jetzt, in fast jedem Post äußerst du dich kritisch. Ich halte Schulz immer noch für die bessere Partie als Merkel oder jede andere Person aus der SPD-Spitze.

  • Zitat von John

    Macht keine Versprechungen, die sie nicht einhalten kann.

    "Mit mir wird es keine Pkw-Maut geben."


    "Mit mir wird es keine Obergrenze geben."


    Um nur zwei Beispiele zu nennen.


    Aber dass sich die SPD überhaupt bei den Sondierungen auf eine Obergrenze einlässt, zeigt dass die Partei mit ihren Werten am Ende ist und dringend einen Neuanfang außerhalb der Regierung braucht.


  • Schulz im Dauerwahlkampf...


    Na, vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen von einem guten Bundeskanzler.
    Helmut Schmidt soll mal gesagt haben: „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen.“
    Was er damit eigentlich sagen wollte ist, dass man in der Politik keine Wolkenkuckucksheime bauen soll, sondern sich an den Machbarkeiten und konkreten Problemlösungen orientieren soll. Bundeskanzler zu sein, heißt dann eher, auf die nicht vorhersehbaren Anforderungen der Zeit angemessen und langfristig solide und gut durchdacht zu reagieren, als irgendwelche hochtrabenden Visionen von einer schönen Neuen Welt umsetzen zu wollen. Verbesserungen geschehen im Kleinen. Nicht in der radikalen Umgestaltung einer Gesellschaft, auf eine fiktive weil imaginierte und nicht vorhersehbare Zukunft hin. Das heißt konkret, dass das Politische Handeln IMMER langfristig bezahlbar bleiben muss, dass es friedenswahrend und Sicherheit gebend sein muss. Am Ende muss die Alltagssituation eines Großteils der Menschen im Idealfall dann besser sein, als vorher.
    Ja, ich war anfangs sehr begeistert von Schulz. Habe mich da mitreißen lassen. Wobei ich persönlich immer schon Gabriel besser fand. Aber sei es drum. Auch Gabriel ist mir letztlich zu schwankend in seinen Ansichten. Steinbrück fand ich ganz gut. Dem
    hätte ich was zugetraut. Aber der Rest der Republik offenbar nicht. Schulz hat mich enttäuscht. Er wäre besser im EU-Parlament geblieben. Er hat schwere Fehler im Wahlkampf gemacht. Er verspricht immer wieder Dinge, die er am Ende nicht einhalten, was er eigentlich wissen müsste. Er bedient ständig die emotionale Schiene, anstatt rational und nüchtern mit Fakten zu argumentieren. Er versucht sich das „Retter des Kleinen Mannes“-Image zu geben, was ok wäre, wenn er nicht mehrfach erst Hüh und dann Hott in anderen entscheidenden Fragen vertreten würde (Groko, Eintritt in ein Kabinett unter Merkel). Auf mich wirkt Schulz nicht mehr glaubwürdig. Ich finde auch seinen Umgang mit dem Wahlergebnis völlig unpassend. Manchmal frage ich mich, ob er überhaupt die Dramatik des Wahlergebnisses verstanden hat. Schlussendlich ist er mir auf diplomatischer Ebene zu polterig und großmäulig. Er versucht gegen Leute wie Trump oder Erdogan durch lautes Poltern zu punkten. In seiner Position ist das noch egal. Als Bundeskanzler erscheint mir hingegen Merkels donnerndes Schweigen die weitaus klügere Vorgehensweise.


    P.S. Übrigens witzig, dass ihr Schulz in Schutz nehmt. Er wirbt aktuell wie kein anderer für den Eintritt in eine Groko unter Merkel.



    „Wir sind als SPD mit dem Ergebnis zufrieden“ :rofl:


    Sagt Lars Klingbeil, Schulz‘ Generalsekretär... na, wenn der Lars das sagt...

  • Deine ganze Slogans und Texte passen so gut ins Bild der SPD und CDU.


    Vielleicht behältst du recht und derzeit/mittelfristig sind nur kleine Änderungen von Nöten, ich sehe das weitaus kritischer. Ich persönlich glaube, dass die nächsten 20 Jahren einen radikalen Umbruch mit sich bringen werden in einem Ausmaß von dem ein Helmut Schmidt, der aus einer Zeit der florierenden Wirtschaft stammt, nicht einmal im Traum gedacht hätte.


    Ich bete es immer wieder herunter aber Themen wie Digitalisierung wird einfach als Kleinigkeit behandelt, als ob das in 5 Jahren aufzuholen wäre.
    Unsere heiß geliebte Autoindustrie wird sich bald auch mächtigen Problemen stellen müssen und ich bin wirklich gespannt ob das obere Management das verpennt hat oder nur tief stapelt.
    Der stationäre Einzelhandel wird immer weiter aussterben, man muss nur ein Blick in die USA werfen, da hätte Trump sich mehr um den EH kümmern sollen als um die paar läppischen Jobs in der Stahlindustrie.
    Ich erahne bisher kein Konzept, auch nicht von den Linken, wie man die Rente ab 2030 finanzieren will ohne radikale negativ Einschnitte.
    Den Sozialstaat sehe ich in Deutschland kurz vor der Kernschmelze.
    Das Thema Bildung ist ein Scherz, die wichtigste Ressource die Deutschland eigentlich besitzt, wird absolut vernachlässigt. Stattdessen werden immer wieder Lobeshymnen über das Duale-Ausbildungssystem gesungen, die vielleicht vor 20-30 Jahren gegolten haben. Und PISA war nicht umsonst eine Katastrophe.
    Und von der Pflege und dem Ganze will ich gar nicht anfangen.


    Zum Thema Schulz, der arme Mann muss permanent umlenken weil die ganzen anderen Speichellecker ihn dahin manövrieren. Wo ist eigentlich die Nahles, von der lese ich irgendwie nur selten was zum Thema Groko.

  • Zitat von John

    Er verspricht immer wieder Dinge, die er am Ende nicht einhalten, was er eigentlich wissen müsste.

    Also ist Dinge versprechen und nicht einhalten bei Schulz ein Unding, aber bei Merkel schon in Ordnung, weil man als Kanzler ja keine Wolkenkuckucksheime (tolles Wort, altdeutsch für Luftschloss? :D ) bauen soll? Alle Politiker müssen ihre Versprechen Einhalten, nur der wichtigste Politiker des Landes darf seine Versprechen brechen? Wenn das die schöne neue Welt ist in die uns Merkels Alternativlosigkeiten führen dann danke, aber nein danke. :blöd:

  • Hades85 ich widerspreche dir in all deinen inhaltlichen Punkten überhaupt nicht. Nur höre ich dazu momentan von niemandem etwas. Insbesondere nicht von Schulz. Diese Probleme werden erst angegangen, wenn sie akut werden. Hier fehlen in der Tat „Visionen“. Da gebe ich dir recht.


    Ansonsten: Merkel hat halt einen Vorteil. Sie gewinnt Wahlen. Bisher.


    Schulz ist kein „Armer Mann“. Er hat das höchste Amt in der Partei inne. Er müsste führen und tut es nicht. Er darf sich nicht von anderen lenken lassen. Vermutlich führt er nicht, weil er es nicht kann. Es mangelt ihm an wirklicher Gefolgschaft. Man hat doch das Gefühl, Schulz sitzt dort, weil sich sonst keiner die Finger verbrennen will.

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