Die SPD

  • Muss da John recht geben, statt das mann sich erst mal darum kümmert den massiven Flurschaden (Niedriglöhne, stark steigende Armut usw.) zu beseitigen den mann mit der Agenda2010 angerichtet hat kommt mann mit solchen Themen um die Ecke die selbst die verbliebene SPD Wählerschaft mehrheitlich bescheuert finden dürfte. Wie mann glaubt mit diesen beiden weltfremden Aussagen in irgend einer Weise punkten zu können ist mir ein absoluters Rätsel. :facepalm:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Von Verstaatlichung kann man halten was man will, in einem Punkt hat er recht: Einen demokratischen Sozialismus hat es noch nicht gegeben.


    Genauso wie Kapitalismus kein Merkmal für Demokratie und Freiheit ist, wie man gerade eindrucksvoll am Beispiel China sehen kann.


    Viel kann Kühnert bei der SPD aber auch nicht mehr kaputt machen. Den neoliberalen Kurs hat man jetzt lange genug gefahren und der hat der SPD vor allem eines gebracht: Weniger Wähler.


    Die Zeit der gemäßigten Mitte ist vorbei. Einfach mal die Augen aufmachen und in der Welt umschauen.


    Edit zu Flo78:


    Den Kurs Abkehr von der Agenda 2010 + die Mitte nicht aus den Augen verlieren probiert Andera Nahles und scheitert krachend damit. Die SPD hat nur noch zwei Möglichkeiten: Zur FDP überlaufen oder linker werden. Da kann man Kühnert keinen Vorwurf machen wenn er sich nicht für die FDP entscheidet ;)

  • Ach so und weil mann mit einer billigen Kopie der Union (die ja nach wie vor die meisten Wähler auf sich vereinen kann) schon nur auf die Schnauze gefallen ist versuchen wir es jetzt mit einer schlechten Kopie der Linkspartei (mir ist jedenfalls nicht bekannt das dort irgend jemand die Verstaatlichung von Autokonzernen fordert) die bei Wahlen immer bei um die 10% Punkte liegt Wähler zu gewinnen ?
    Das ist doch völlig absurd. :blöd:
    Warum versucht mann es nicht einfach wieder mit klassischer sozialdemokratischer Politik ? Stärkung der Arbeitnehmerrechte (wie zB. von Heil in Bezug auf Paketboten gefordert), ordentliche (Mindest)Löhne, schluß mit der einseitigen Lobbypolitik zugunsten der Witschaft, das Wohl der Allgemeinheit wieder über das der Konzerne stellen, vernünftige Renten und Steuerpolitik, usw. usw.
    Stattdessen kommt mann mit einer weltfremden und lächerlichen Idee nach der anderen und wundert sich warum mann kurz vor einstelligen Wahlergebnissen steht. :facepalm:


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  • Flo78 das ist nicht „man“, das ist Kühnert. Von anderen Parteivertretern habe ich so einen Blödsinn glücklicherweise auch nicht gehört. Sonst wäre ich wohl auch wirklich raus, wenn das Kurs würde. Ich bin für die soziale Marktwirtschaft. Ein „Sozialismus“ der auf Verstaatlichung und Kollektivierung beruht kann nicht demokratisch und schon gar nicht wirtschaftlich sein, weil er niemals dauerhaft legitimiert würde durch eine Mehrheit der Wähler und weil die Marktgesetze sachfremden Erwägungen unterworfen würden . Das Kühnert das nicht erkennen kann oder will, outet ihn als Phantasten und Populisten.

  • Inhaltlich kann man davon halten was man will, aber ich kann den Grund für die Aufregung hier nicht erkennen.
    Die Jusos waren schon immer ein sozialistischer Verband. Kühnert hat jetzt nur etwas mehr Aufmerksamkeit als seine Vorgänger. Das wird sich aber wahrscheinlich rauswachsen. Schröder hat sich in seiner Juso-Zeit noch auf Lenin berufen...

  • Schröder hatte als Juso-Vorsitzender nicht so einen Bekanntheitsgrad. Und wenn er sich wirklich auf Lenin berief, war das genauso falsch. Geht gar nicht. Und ist auch kein Kavaliersdelikt.
    Und im Endspurt des Europawahlkampfes von Kollektivierungen von BMW und Enteignung von Wohneigentum und diesem nicht tot zu kriegenden Blödsinn, den „richtigen Sozialismus“ habe es ja noch nie gegeben, zu faseln, der verhält sich im Grunde parteischädigend. Das ist einfach grober Unfug. Zumal Kühnert in dem Interview wieder einmal lang und breit aufzählt, was er alles verteilen will, aber mit keinem Wort darauf eingeht, wie und durch wen das alles erwirtschaftet werden soll. Er glaubt tatsächlich staatliche Betriebe wären so innovativ wie privat geführte. Auf welchem Planeten lebt der?


    Bisher hatte Kühnert bei mir einen guten Stand, weil er sachlich, gut begründet und nachvollziehbar argumentiert hat. Bspw. in der Koalitionsfrage. Aber jetzt fängt er mit solch einem linkspopulistischen Kram an und faselt von Kollektivierungen, Pazifismus, Enteignungen von Wohneigentum, Verstaatlichungen von Großbetrieben und dem „wahren“ Sozialismus, dass man meinen könnte, er gehört zur Linken. Sozialdemokratisch ist so eine Politik noch nie gewesen. Es ist auch demokratisch definitiv nicht langfristig durchsetzbar. War es noch nie. Nirgendwo. Braucht man aktuell nur nach Venezuela schauen. Ich bin sehr enttäuscht von Kühnert, dass er jetzt mit so einem links-populistischen Blödsinn an die Presse tritt. Die Wirkung seiner Worte muss ihm ja klar gewesen sein.

  • Schröder hatte als Juso-Vorsitzender nicht so einen Bekanntheitsgrad. Und wenn er sich wirklich auf Lenin berief, war das genauso falsch. Geht gar nicht. Und ist auch kein Kavaliersdelikt.


    Wenn du in deiner Langjährigen SPD Mitgliedschaft noch nicht auf die Umstände gestoßen bist wie Gerhard Schröder zum Juso-Vorsitzenden geworden ist, da du ja Historiker bist und daran sicherlich auch Spaß hast will ich dir diesen nicht nehmen dir den Sachverhalt zu erschließen, geb ich dir nen keinen Anhaltspunkt.


    Für den Einstieg such dochmal nach der Verbindung der Stamokap-Fraktion und Gerhard Schröder.


    Noch nen paar Zitat von Herrn Schröder:


    1979 "Was die Stamokap-Position angeht, so habt Ihr übersehen, daß ich mich von Beginn der Diskussion an dafür eingesetzt habe, daß diese theoretische Position - jedenfalls in der inhaltlichen Ausrichtung, in der sie von Detlev Albers entwickelt wurde, zum Spektrum der Sozialdemokratie gehört."


    1979 im Rahmen der Gewerkschaftdebatte "Den Unsinn, den Ihr in Eurem offenen Brief zur Gewerkschaftsfrage geschrieben habt, auch noch marxistisch zu nennen, ist schon ein starker Tobak. Das gleiche gilt für Eure Bemerkungen zur Funktion des Staates sowie zu den Rahmenbedingungen der Politik der SPD. Wenn Ihr die 'marxistischen Kräfte bei den Jungsozialisten und in der Partei' seid, dann mag der Klassengegner beruhigt sein: die Revolution wird auf sich warten lassen."

  • der verhält sich im Grunde parteischädigend. Das ist einfach grober Unfug. Zumal Kühnert in dem Interview wieder einmal lang und breit aufzählt, was er alles verteilen will, aber mit keinem Wort darauf eingeht, wie und durch wen das alles erwirtschaftet werden soll.

    Na ja, parteischädigend waren da in der Vergangenheit ganz andere Dinge....
    Und ich verstehe die Aufregung ehrlich gesagt auch nicht:
    Das ist guter alter Old-School SPD-Style. Sozialistische Träume versprechen und keine Ahnung haben, wie man das finanziert. So hat man früher Bundeskanzler generiert.
    Heute kaum noch vorstellbar, ich weiß.....

  • @Mogges
    Da irrst du dich aber gewaltig. Welche Bundeskanzler sollen das gewesen sein? Willy Brandt galt damals als Mann der Mitte. Als ehemaliger Berliner Bürgermeister galt er als „Macher“. Er war zunächst Außenminister und Vizekanzler unter Kiesinger (CDU) und koalierte dann selbst als Bundeskanzler mit der FDP. Und auch Helmut Schmidt gehörte eher dem Seeheimer Flügel an. Beide standen fest hinter der sozialen Marktwirtschaft, die Kühnert ja „überwinden will“.


    Wüsste also nicht, welcher SPD-Bundeskanzler das gewesen sein sollte.


  • Beide standen fest hinter der sozialen Marktwirtschaft, die Kühnert ja „überwinden will“.

    Da bin ich ja mal gespannt wie er das machen will wo doch Schröder die soziale Marktwirtschaft mit seinen unsäglichen Agenda2010 "Reformen" schon komplett zerstört hatt. ;)


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  • Wollen kann er ja viel. Bisher galt Kühnert als möglicherweise wichtiges neues Mitglied des Parteivorstandes, als mögliche Konkurrenz für Nahles. Seit diesem Interview ist er nur noch Juso-Vorsitzender. Das schreibt sogar die Sueddeutsche. Er hat sich schlichtweg für höhere Ämter disqualifiziert. Jedenfalls auf absehbare Zeit.

  • Da irrst du dich aber gewaltig.

    Ach?
    Daß die SPD dafür bekannt war, Geld auszugeben, das sie nicht hat und Wohlstand für die Arbeiterklasse bei gleichzeitiger Enteignung der Oberklasse versprochen hat, sauge ich mir jetzt aus den Fingern?
    Das Image haben die roten Socken eine ganze Zeit lange gehabt. Dafür wurde man auch gewählt, auch wenn jeder wußte, daß das nur Träumereien und Wahlkampfgeschwätz war.
    Das war das Image der SPD früher; eben genau die Zeit, als sie Kanzler gestellt hat. Geendet hat das mit Gas-Gerd 2005.


    Kram doch mal ein Wahlplakat aus den 80´ern oder den 70´ern raus......

  • Ja, was soll ich da sagen.....
    Wenn Du kein Wahlplakat findest aus den 70´ern, ist es eben so....
    Bist halt noch jung. :P


    Oder willst du jetzt behaupten, daß die SPD in den 70´ern die gleiche war wie die von heute?
    Und der Nimbus "Arbeiterpartei" kommt dann aus den 20´ern?
    Falls ja: dann bitte gleich mit Erklärung, warum der SPD reihenweise die Mitglieder weglaufen seit der Agenda 2010.

  • Meinst du so linke Plakate wie dieses Mogges?:



    Sonstige Plakatsprüche:
    Willy Brandt muss Kanzler bleiben!


    Kanzler des Vertrauens.


    Wir schaffen das moderne Deutschland.


    Voran mit Willy Brandt.


    DEUTSCHLAND - SPD


    VORAN - SPD


    Im Vergleich dazu strotze Helmut Schmidt geradezu vor Inhalt mit:
    Sichere Arbeitsplätze - Solide Finanzen - SPD

  • Icvh habe einen Haufen Plakate aus den 70ern gefeunden.
    Keines davon sonderlich links, sondern eher wie das von John, nationalistischer bla und sonst eher wohlfühlbla wie auch heute.



    Ich will behaupten, dass die SPD nicht so links war wie sie die CDU gerne gehabt hätte in ihren roten Socken Kampagnen.


    Ich behaupte, dass sie spätestens seit dem Godesberger Programm die soziale MArktwirtscahft in Reinkultur vertreten hat.
    Daher spätestens ab da auch Volkspartei und keine Arbeiterpartei.


    Und ich behaupte auch, dass Schröder diese nicht zerstört hat, sondern nur geschwächt.

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