Die SPD

  • Es ist alles nur noch ein Trauerspiel. Das Schlimme ist, selbst wenn es ernst gemeint sein sollte, kauft es kaum einer mehr ab.


    Immerhin, die Kommentare in den Zeitungen sind ja recht positiv. Aber ob Nahles sich für die SPD zu dem mausert, was Merkel dann mal für die CDU wurde, das bezweifle ich doch stark. Andererseits hätte ich auch nie geglaubt, dass jemand wie Nahles wirklich Parteivorsitzende wird. Von daher...


    Zu den Vorschlägen selbst:
    Früher wäre das Zucker für die Ohren der Basis gewesen. Früher. Heute überwiegt das Misstrauen.


    Ich frage mich hingegen:
    Was ist mit Schuldenabbau der Staatsverschuldung? Was ist mit der Bundeswehr? Was ist mit mehr Geld für Internet-Infrastrukturen? Was ist mit mehr Geld für Schulen und Bildung?


    Kurz: Wer soll das alles eigentlich finanzieren?

  • Kurz: Wer soll das alles eigentlich finanzieren?


    Ein höherer Mindestlohn kostet den Staat kein Geld, also einfach mal damit anfangen. Außer der Staat hat Angestellte die unter 12 Euro pro Stunde verdienen...


    Ansonsten könnte man an Steuern und Subventionen herumschrauben. Grob: Von schwachsinnig nach sinnvoll.


    Was auch immer hilft ist Bürokratieabbau. In vielen Bereichen ist das Geld schon da, kommt nur nicht an.

  • Haben die auch schon bei der ersten Einführung behauptet. Wie viele mittelständische Unternehmen kennst du die wegen den Lohnkosten pleite gegangen sind?

    Das lustige ist ja das viele mittelständische Unternehmen ak Handwerksbetriebe händeringend nach Facharbeitern suchen aber keine mehr finden weil die Jugend lieber studieren geht statt sich für die paar Euros im Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes krumm zu buckeln. Ergo die Löhne/der Mindestlohn müssen/muss drastisch steigen dann klappts auch wieder mit den Fachkräften.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Wie viele mittelständische Unternehmen kennst du die wegen den Lohnkosten pleite gegangen sind?

    Zwei. Und eines das hart auf der Kippe steht. Und dann gibt es noch diejenigen, welche nicht pleite gehen, aber Leute entlassen, weil sie die Lohnkosten nicht mehr tragen können. Buchhandel zum Beispiel usw.


    Wobei der Mindestlohn weniger mein Problem ist. Aber die Regelungen im Falle der Arbeitslosigkeit halte ich für bedenklich. Wenn es stimmt, dass man dann quasi 5 Jahre lang mit nur leichten Abstrichen überbrücken kann, dann ist schon jetzt vorhersehbar, dass viele 60jährige das zum frühzeitigen Ruhestand nutzen könnten, bzw. auch viele Firmen dann einfach Vater Staat wieder in die Pflicht nehmen, wenn es darum geht alte Arbeitnehmer "freizustellen".

  • Ähm, die SPD hat gerade ein Konzept unter anderem zum Mindestlohn veröffentlicht, zu denen ich mich oben geäußert habe, aber darüber dürfen wir dann nicht hier diskutieren?


    Eins muss man jedenfalls mal festhalten. Die Kommentare zum neuen SPD „Sozialstaatskonzept 2025“ in den Medien sind, überraschenderweise, nahezu durchweg eher positiv bis wohlwollend. Zudem wird nahezu überall sehr ausführlich und interessiert berichtet. Alleine das ist ja schon ein gewisser Anfangserfolg.

  • Also ich bin ich auch der Meinung das man sich hier ein paar gute Sachen überlegt hat, nur warum nicht früher? Eine Partei die an der 10% Marke kratzt und so schnell nicht mehr in die Verlegenheit gerät in einer Koalition der große Partner zu sein und es genau so umsetzten zu müssen, kann ja erstmal alles mögliche versprechen. Macht die Linkspartei doch seit Jahren so, nur dass man der da noch eher eine Umsetzung zutraut, weil sie bisher immer die selbe Linie gefahren ist.

  • Passend zum Thema die Neuauflage eines altbekannten Artikels im Postillion:


    https://www.der-postillon.com/…Gj7Xhxipbuc34PZOSubgMQ6Aw


    :thumbup:



    Hier die alte Version:


    https://www.der-postillon.com/…lles-linkes-halbjahr.html


    Man beachte folgende Veränderung:


    2017

    Zitat

    Parteienforscher versuchen bis heute herauszufinden, warum es in Deutschland Wähler gibt (immerhin 20 bis 30 Prozent), die immer noch auf das traditionelle linke Halbjahr der SPD hereinfallen.


    2019

    Zitat

    Parteienforscher versuchen bis heute herauszufinden, warum es in Deutschland Wähler gibt (immerhin 10 bis 20 Prozent), die immer noch auf das traditionelle linke Halbjahr der SPD hereinfallen.

  • Die SPD hat mittlerweile tief ausgeprägtes Glaubwürdigkeitsproblem bei den Wähler manifestiert. Ich halte nichts von Meinungsumfragen, aber interessant war das Resultat der Sonntagsfrage vom 28. Januar 2019 in Bayern für die SPD schon. 5 Prozent.


    Quelle: https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/bayern.htm


    Persönlich erkenne ich nur, dass die SPD versucht wieder linker zu werden und die CDU unter AKK gen rechts zurückschreitet. Nichts gegen die SPD, aber immer nur im Sinne der Gerontokratie die Renter bevorzugen, ist keine Politik für die Zukunft.

  • Der Linksaktionismus war die einzige Chance, die die SPD noch hatte.
    Dieses "um die Mitte buhlen" funktioniert seit Schröder nicht und das mehr als miese Personal tut dann ihr übriges.


    Die Umfragewerte sind ein wenig gestiegen, seit man jetzt auf voll sozial macht ( zumindest mal darüber redet ).
    Klingbeils "wir wollen regieren" ist genauso weltfremd wie Seehofers Plattitüden hinsichtlich der "Regierung" in Berlin.....
    Was glauben die denn, wer da am Kabinettstisch sitzt? :blöd:


    Nahles pusht mit ihrem Pippi Langstrumpf Sozialismus die SPD wieder auf bärenstarke 15%, dann kommt Siggi aus dem Vaterschutz und das pseudo-soziale Gebilde bricht wieder zusammen.
    So in der Art wird´s kommen....

  • Du sagst es ja selbst. Ihr brachialer Kursschwenk kann durch das aktuelle Spitzenpersonal der SPD nicht authentisch an die Mehrheit der Wähler vermittelt werden. Auf die Aufzählung von Flo78 hin, habe ich kurz die Vita von Herrn Klingbeil geprüft, um festzustellen, dass er zur Zeit der Hartz - Reform im Wahlkreisbüro von Schröder gearbeitet hat. Alle anderen von Flo genannten Persönlichkeiten konnte ich bereits ein Mitwirken zuordnen. Frau Nahles holte als einzige ernstzunehmende Kandidatin zum SPD-Parteivorsitz "bärenstarke" 66%. Wenn ich den Interviews in der Tagesschau lausche, habe ich das Gefühl als wäre die SPD seit 2005 dauerhaft in der Opposition und wäre für das aktuelle Politgeschehen nicht verantwortlich. Jeder aufgeklärte Bürger wird diese Details bei den nächsten Wahlen berücksichtigen. Es muss deutlich mehr von der SPD kommen, aber bitte ohne Siggi Pop und "verbrauchte" Gesichter.

  • Es muss deutlich mehr von der SPD kommen, aber bitte ohne Siggi Pop und "verbrauchte" Gesichter.

    Ich habe den Satz erweitert. Ein personeller Wechsel wäre für mich persönlich ebenfalls notwendig. Zuvor schrieb ich bereits, dass einzig Reformen in der Sozialpolitik zu wenig sind. Wo bleibt eine nationale Finanztransaktionssteuer? Warum folgt man nicht dem französischen und britischen Beispiel, um zunächst eine nationale Digitalsteuer einzuführen? Wer stoppt Scholz in seinem Ansinnen das Wohnen in den Städten durch seinen Vorschlag zur Grundsteuer-Reform zu verteuern? Warum wird nicht gefordert die Grunderwerbssteuer beim ersten Hauskauf zu erlassen? Wenn ich eine Reichensteuer wünsche, warum wird dann nicht die Kapitalertragssteuer in Schritten erhöht? Wo bleibt ein überzeugendes Ernergiekonzept für die Zukunft? (Das Projekt zum Netzausbau ist derzeit eine Katastrophe - gleichzeitig will man sich von zwei zentralen Energieträgern lösen, im Bedarfsfall wird dann Kohle- oder Atomstrom aus der Ausland "angezapft".) Wo bleibt ein ernstzunehmendes Konzept zur Digitalisierung fernab vom BGE? (Sozialabgaben auf Maschinen? etc.) Heiko Maas als Außenminister empfinde ich als Zumutung - eine klare Linie in der deutschen Außenpolitik kann ich derzeit nicht erkennen.

  • Für mich ist da aber auch die Presse in der Pflicht bei all diesen Themen immer und überall dranzubleiben und Politiker aller Parteien immer wieder zu befragen und Druck zu machen. Mir kommt es nämlich so vor, als würde einfach alle paar Wochen oder Monate nen Bericht/Beitrag rausgehauen, nen Aufschrei produziert um dann wieder die Titelseiten und Internet mit den Lombardies, Monarchenpack und sonstigen Schrott zu blockieren.

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