Die SPD


  • ...Sie hält Abstand zu Despoten...
    ..Sie spricht unbeirrt die Menschenrechte gegenüber China, Russland usw. an.

    aus gegebenem Anlass:


    http://www.spiegel.de/politik/…ss-der-ypg-a-1188724.html


    http://www.spiegel.de/politik/…genehmigen-a-1188730.html


    Aber schön das Mutti sich von Despoten fernhält und immer schön die Menschenrechte anspricht :rolleyes: :pfeif:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Es gibt gute und böse Kurden, wusstest du das nicht? Die einen kämpfen gegen eine Terrormiliz, andere kämpfen gegen eine Diktatur, ansonsten kämpfen die Kurden noch auf der Seite oder gegen die Verbündeten von USA, Russland, Iran, Saudi-Arabien und diversen europäischen Staaten. Grob habe ich das ungefähr 735mal vereinfachter dargstellt als es in der Realität ist.


    Die Frage wem wir wann Waffen verkaufen ist übrigens ähnlich kompliziert wie die Frage ob Kurden jetzt gut oder böse sind. In der Regel verkaufen wir jedem Waffen der sie bezahlen kann, allen anderen liefern wir alte Waffen um Kosten bei deren Vernichtung (so wohl der Waffen als auch der Empfänger) zu sparen.

  • Ist sicher nicht meine Aufgabe, hier die CDU oder Merkel zu verteidigen. Ich sage nur, man kann deutlich schlechter regiert werden und wenn die SPD Merkel abwählen will, dann muss sie jemanden finden, der den Eindruck macht es deutlich besser zu können. Am besten jung, smart und pfiffig, mit dem nötigen Ehrgeiz und Sachverstand. Hat sie aber zur Zeit nicht. Ich nehme aber wohlwollend zur Kenntnis, wie sich der aktuelle Juso-Vorsitzende gerade einen Namen macht. Übrigens unter in Kauf zu nehmen, einen Karriereknick zu erleiden. Mal abwarten, was das morgen gibt bei der Abstimmung über die Groko. Ich wage da keine Prognose. Egal was dabei rauskommt, es wird höchst schwierig.

  • Ja, es gibt schlimmere als Merkel; das streitet ja auch niemand ab.
    Doch Deiner Argumentation nach gibt es niemanden in den Reihen der Union, der ihre Nachfolge antreten könne, weil sie alles so perfekt macht ( Liste siehe oben ).


    Meine Befürchtung zur Abstimmung: sie wird angenommen werden und auf den smarten und pfiffigen Sachverständigen wird die SPD wieder 4 Jahre warten müssen.
    Nicht wirklich überraschend, aber hey: dafür haben sie ja Andrea Nahles und den Berufsgrantler Stegner für weitere Jahre an der Parteispitze gahalten.

  • Nein, da habt ihr mich missverstanden. Niemand ist unersetzlich. Natürlich auch Merkel nicht. Ich sehe halt nur niemanden, der sich gerade wirklich aufdrängen würde, so dass man sagt: "Der oder Die sollte es jetzt unbedingt mal machen.". - Ich befürchte eher, dass wir beim Abtreten von Merkel vom Regen in die Traufe kommen und die Union dann mit jemandem auffahren wird, der uns noch deutlich mehr quer geht, als Merkel. Ein Rechtsruck der Union, wie die ÖVP das in Österreich hingelegt hat, ist jetzt nicht völlig außerhalb des Denkbaren, wenn es als letzte Machtoption für die Union übrig bleibt. Und ich bin mir nicht sicher, ob die SPD in ihrer momentanen Verfassung dem etwas kurzfristig entgegenzusetzen hätte, bzw. ich bin mir eigentlich sicher, dass sie das nicht hätte. Die SPD ist in einem miserablen Zustand und hat sich völlig ohne Not in eine ziemlich dämliche Position manövriert, bzw. waren es die Mandatsträger, die das getan haben und auch noch tun.
    Sämtliche SPD-Größen werden ja zur Zeit aufgefahren und herantelefoniert, um am Parteitag dafür zu sorgen, dass die Groko ihr Mandat bekommt. Dann steht aber immer noch der Mitgliederentscheid an. Bei dem man sich dann natürlich darauf berufen wird, dass man jetzt, nach so langen Verhandlungen und einem bereits positiven Parteitagsbeschluss, nicht einfach das Handtuch schmeißen könne.
    Ich persönlich habe ja noch nichtmal ein grundsätzliches Problem mit der Groko. Hätte man von Anfang an gesagt, wir sind bereit zu Gesprächen mit allen demokratischen Parteien, dann wäre das alles kein Problem. Aber wenn man sich wie Schulz und der Parteivorstand über Wochen da hinstellt, und derartig laut rumposaunt, dass man nie, niemals in eine weitere Groko gehen würde usw.. Ich erinnere nur an Nahles "Auf die Fresse"... und an Schulz´ "Ich werde nicht in ein Kabinett Merkel eintreten.", dann wirkt man halt wie ein Windbeutel und Wendehals, wenn man dann plötzlich so tut, als drehe sich nun die Welt andersherum, nur weil die FDP die Brocken hingeschmissen hat. Das wirkt null überzeugend und beschädigt in hohem Maße die Glaubwürdigkeit der SPD und der Politik allgemein. Deswegen, und nur deswegen, bin ich gegen eine weitere Groko. So kann man nicht kommunizieren und handeln. Es muss endlich mal wieder in der Politik gelten, dass auch das gilt, was man vorher ankündigt. Ich glaube die Mandatsträger sind sich überhaupt nicht bewusst, was sie da für einen Schaden an der politischen und persönlichen Glaubwürdigkeit anrichten. Ja, wenn die Groko platzt, wird es Neuwahlen geben und die SPD ist zur Zeit alles andere als in der Lage, einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen. Aber ich gehe besser jetzt mit erhobenem Haupt und ehrlich zu meinen bisherigen Aussagen stehend in einen Wahlkampf, den ich verlieren werde, als dass ich mich mit Biegen und Brechen in eine Regierung reinverhandele, nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Aber auch das ist Schnee von gestern, denn wenn JETZT die Groko auf Grund von Parteitagsbeschluss oder Mitgliederentscheid platzt, dann muss sowieso die gesamte Parteiführung zurücktreten. Dann haben wir das totale Chaos.
    Gestern kamen die neuen Zahlen. Die SPD ist jetzt bei Guidos 18% in den Umfragen angelangt. Zu recht. Wer so schnell seine Meinung ändert, der wirkt nicht vertrauenswürdig und nicht ehrlich. Mich macht das aus den verschiedensten Gründen wütend. Und das obwohl oder gerade weil ich EIGENTLICH gar kein Problem mit einer Groko hätte. Aber nicht so. Und nicht in diesem Stil. Und das werfe ich der Parteiführung und insbesondere Schulz vor. Er hat keinen Plan, keine Strategie, keine Idee wo es hingehen soll. Erst bedient er auf Teufel komm raus den Linken Flügel und dann schwenkt er um 180 Grad um und macht plötzlich genau das Gegenteil, von dem was er angekündigt hat. So geht es nicht. Also Sozialdemokrat kann man eigentlich nur noch frustriert sein. Anstatt die Partei kampfeslustig in die Opposition zu führen, zu erneuern, zu verjüngen und vor allem die Flügel miteinander zu einen, hat Schulz es geschafft, dass nun ein weiteres Mal ein tiefer Riss zwischen linkem und rechtem Flügel sowie zwischen Basis und Mandatsträgern klafft. Das darf einem Parteichef einfach nicht passieren. Abgesehen davon hat er krachend die Bundestagswahl verloren, gegen eine Kanzlerin, die eigentlich schon aus zeitlichen Gründen abwählbar sein müsste und die viel Rückhalt in der Bevölkerung bereits verloren hat. Merkel wurde ja nicht aus Begeisterung gewählt, sondern mangels wirklicher Alternativen. Schulz wirkte nicht authentisch. Hat zu viel versprochen. Zu sehr auf Emotionen gesetzt. Zu wenig konkrete, greifbare Pläne geliefert. Es ist alles eine riesige Enttäuschung. Und egal wie es jetzt ausgeht, ob Groko oder keine Groko, die SPD wird dabei verlieren. Entweder langfristig oder kurzfristig. Schade. Und übrigens auch völlig unnötig. Mit dem ehrlichen Gang in die Opposition hatte sie alle Symphatien bei sich und die Mitlglieder standen in großer Einigkeit hinter dieser Entscheidung. Eben bis Linder seinen Zug gemacht und die schlafmützige Parteiführung der SPD erfolgreich ins Schachmatt gesetzt hat.


    P.S. Schaue gerade die Rede von Schulz auf dem Sondierungsparteitag. Die übliche Wahlkampfwohlfühlrede. Mich überzeugt er damit nicht mehr. Wenn man sich die Gesichter des Parteivorstandes ansieht, von Nahles, über Dreyer bis Gabriel usw. dann sieht Begeisterung wirklich anders aus. Die ziehen alle ne ziemliche „Fresse“. Eher so, als würden sie am liebsten dort gar nicht sitzen wollen. Auch im Publikum fällt vor allem auf, wer alles NICHT klatscht. Begeistert sieht der Parteitag überhaupt nicht aus. Also entweder hat Schulz schon alle auf seiner Seite oder er verliert heute. Mit der Rede dreht er jedenfalls nicht die Stimmung des Parteitags. Bisher übrigens kein Wort zu seiner persönlichen Zukunft. Bisher kein Verzicht auf einen Kabinettsposten. Er zählt in einer langen Litanei auf, was die SPD jetzt angeblich alles bewerkstelligen kann und rührt wieder stark den emotionalen Bereich für „Verbesserungen für die Armen“ auf. Mehr als höflichen Applaus kriegt er bisher nicht.


    P.P.S. So, habe jetzt die Rede von Schulz und von Kevin Kühnert inklusive Applaus und FB-Kommentaren gesehen.
    Ich wage eine Prognose: die SPD-Delegierten werden heute Sondierungen ablehnen. Sieht für mich jedenfalls ganz danach aus.


    P.P.P.S. 362 Ja 279 Nein - SPD geht in Koalitionsverhandlungen.


    Halte ich für einen Fehler. Das fällt uns auf die Füße. - Bleibt noch das Mitgliedervotum.

  • Auf das MV setze ich weniger Hoffnung. Jetzt nach diesem Sonderparteitag nochmal gegen Parteiführung und Parteitag zu stimmen... ich glaube nicht, dass das die Mehrheit machen wird.


    Und falls die Mehrheit der Mitglieder der Meinung ist, es soll ne Groko werden, dann kann man durchaus davon ausgehen, dass das die Mehrheit der SPD-Wähler dann wohl auch so sehen wird. Immerhin beruht die Entscheidung dann wenigstens auf ner demokratischen innerparteilichen Abstimmung.

  • Puh. der Parteitag der SPD war ja ne reine GroKo Werbeveranstaltung.



    Aber gut. Es ist knapp durchgekommen.


    Persönlich sehe ich das mit der MV übrigens nciht so.


    Alle SPDler mit denen ich in Kontakt bin, sind dagegen.
    Das mag auch daran liegen, dass ich vor allen mit jungen und eher linken SPDlern Kontakt habe und äh mit dir John ;)


    Aber auch du bist ja dagegen.

  • Ich sehe grade den Martin bei Anne Will. Entweder hat sie einen sehr guten Tag oder Genosse Schulz glaubt selbst nicht an das Gute in der GroKo. Er präsentiert sich und seine Partei äußerst bräsig, ja gar desaströs. Die Begründung für das Pro zur GroKo kann ich bei weitem nicht nachvollziehen. Wer seit 1998 16 Jahre davon Mitglied der Bundesregierung war und seit zehn Jahren das gleiche Spitzenpersonal besitzt, der kann jetzt schwerlich bei Fortsetzung der GroKo von einem Neuaufbruch sprechen.


    PS: Das Gesabbel bei Anne Will ist mittlerweile schwer zu ertragen. Jetzt läuft wieder DAZN.

  • Naja, ich bin da auch etwas gespalten. Wenn die nur eintreten, um einmal abzustimmen und dann war es das, fände ich das irgendwo daneben. Das entwertet die Bedeutung einer Mitgliedschaft. Irgendwo ist die SPD bisher auch immer ein bisschen wie eine kleine Familie gewesen, wenn du dabei bist. Ist traditionell halt so. Man duzt sich usw.. Hat auch viel mit Vertrauen zu tun. Jedenfalls bei den durchschnittlichen OV-Mitgliedern. Halt wie in einem richtigen Verein. Ich habe hier sehr viele, sehr nette Menschen kennengelernt. Gerade auch wenn man mal umzieht, ist das auch immer eine große Hilfe um erste Kontakte in der neuen Stadt zu knüpfen. Und irgendwie ticken die Sozen da alle relativ gleich, ganz egal wo. Außer in Bayern vielleicht. Man findet überall ähnliche Typen. :D


    Wenn die Leute hingegen eintreten, um wirklich was zu bewirken, um innerparteilich langfristig mitzubestimmen, um teilzuhaben als aktive Basis an der zukünftigen Politik und Ausrichtung der Partei, dann wäre das ganz wunderbar. Wer die SPD linker haben will, der sollte dann vielleicht eben mithelfen, für eine langfristige Stärkung des linken Flügels in der SPD zu sorgen. Das ginge durchaus. Vielleicht zahlt sich ja jetzt langsam mal endlich der basisdemokratische Ansatz der SPD aus. Die Mitbestimmung und die Mitsprache der Basis. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Allerdings, hat man schon jemals etwas von einer CDU oder FDP "Basis" gehört? Hat man jemals schon so offene Debatten in der Union gehört? Ich kann mich nicht daran erinnern.


    Ich bin schon der Überzeugung, dass das einer der Hauptunterschiede zur bspw. Union ist.


    Lord Wolhynia ich kann dir nur dazu raten. Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung. Ich hatte auch den direkten Vergleich. Ich war mit 16 mal eine Zeit lang in der CDU Mitglied. Das ist ein völlig anderer Verein. Da sprichst du die von und zus mit "Dr. Sowieso" an und darfst dankbar sein, wenn der sich mal herablässt, mit dir, einem einfachen Mitglied, einen Nachmittag zusammen zu verbringen. Da wird Gebauchpinselt.
    Bei der SPD hingegen ist man per se mit jedem per Du. Da kannste auch als einfaches Mitglied "dem Martin" oder "der Andrea" oder dem "Sigmar" ganz direkte und unangenehme Fragen stellen. Man spricht halt auf der selben Ebene. Die Parteioberen haben in der Regel die Aufgabe die Basis zu überzeugen. Und sie kommen auch tatsächlich runter in die Ortsvereine. Meistens gelingt ihnen das aber auch, weil sie eben rethorisch ganz gut was auf dem Kasten haben.
    Habe letztes Jahr übrigens meine 15 jährige Parteimitgliedschaft feiern können und dafür so ne kleine Metallnadel gekriegt. Ein bisschen stolz war ich da schon. Was dem einen sein Fußballverein, ist mir inzwischen die SPD geworden. Ich mag die Partei einfach, in ihren Höhen und in ihren Tiefen. Sie ist für mich die Partei schlechthin in Deutschland, die meistens immer dann ran musste, wenn die Anderen den Karren in den Dreck gefahren hatten. Naja...


    Man sollte allerdings wissen, dass sich der größte Teil der politischen Mitwirkung im OV auf kommunaler Ebene abspielt. Bundespolitik ist da nicht immer so das beherrschende Thema. Man sollte sich also schon auch für seine Kommune, sein Viertel, seine Stadt interessieren und aktiv engagieren wollen.

  • Äh das kommt wol auf die Kommune an und wen du fragst --> Klüngel *hust


    Ansonsten tritt imo niemand nur ein, weil er abstimmen will.


    Das dürfte eher wenn dann der letzte Anstoß gewesen sein.




    In meiner Jugend wurde damals übrigens von links versucht die FDP zu übernehen, da sie traditionell wenig Mitglieder hat durch simple Parteieintritte.
    Ist grandios gescheitert und die FDP wurde neobliberaler als jemals zuvor.


    Wäre man doch besser in die SPD eingetreten um zu verhindern, dass sie neoliberal wird....
    Da wäre man dann vielleicht sogar am Ball geblieben, da man eben auf "ähnlicher tickende Leute getroffen wäre."

  • Ansonsten tritt imo niemand nur ein, weil er abstimmen will.


    Doch? Hab in den Nachrichten mehrere Leute gehört die das gesagt haben. Die gezeigten Leute schienen mir schon grundsätzlich eher links zu sein und keine "Merkel muss weg"-Spinner.


    Ist auch direkt oder indirekt Teil der JuSo-Kampagne. "Einen 10er gegen die Groko" oder so ähnlich. Für zwei Monate Mitgliedschaft.

  • Zitat von Fairas

    Hab in den Nachrichten mehrere Leute gehört die das gesagt haben. Die gezeigten Leute schienen mir schon grundsätzlich eher links zu sein und keine "Merkel muss weg"-Spinner.

    Genau Fairas. Sage ich ja.
    Da ist eine Grundsympathie mit der SPD und ihren Zielen da.

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