Die SPD

  • Sie hat bis in die späten Siebziger die Schichten der sozialistisch orientierten Industriearbeiter vertreten und würde dann später eine politische Heimat für einen Teil der 68er Bewegung. Heute vertritt sie eher links orientierte Teile des deutschen Bürgertums und zwar so ziemlich aller Schichten und Einkommensklassen.

    Ja ja, die guten alten 70´er, als man noch 40% der Stimmen hatte. Da will ja keiner mehr hin, oder....? Wird ja ohnehin völlig überbewertet so ne echte politische Meinung. die auch der eine oder andere Wähler vertritt.
    Das berühmt berüchtigte Bürgertum, also die heiss begehrte "Mitte" wird nur leider von der Union, konservativen Teilen der Grünen und der Liberalen umkämpft. Da bleiben ungefähr 20% für die SPD übrig. Btw wird die Mitte immer dünner. Die Einkommensschere kennt mehr und mehr nur noch Wohlhabende ( da kümmern sich andere drum ) und die ärmeren Schichten. Wäre eigentlich DIE Klientel der SPD, aber die grasen jetzt die Idioten von der AfD ab, toller Plan Sozen.
    Bitte schön: wenn das der Anspruch für eine sogenannte Volkspartei sein soll?


    Würde sich die SPD mit einer sozialen Politik für Menschen mal endlich von der berühmten "Mitte" fortbewegen, wo man eh nix holen kann, da das die anderen deutlich besser machen, und mit einer Kandidatin Malu Dreyer mal endlich die "soziale Gerechtigkeit" umsetzen, die man seit 1998 propagiert, aber nie umsetzt, hätte man in einem Jahr Wählerraten von 35% und 2021 mal richtige Chancen auf eine Kanzlerschaft.
    Aber was weiß ich schon....wähle die Sozen auch nicht. Wüßte noch nicht mal wieso.....
    Sich für soziale Belange der Arbeitnehmer einsetzen, ist ja mal so was von out......ppft.


    @Johnny: willst Du, daß die Sozen gewählt werden und irgendwann auch mal wieder den Kanzler stellen? Dann muß der Verein sozialdemokratischer werden, so einfach ist das. Das Mitte Fischen funktioniert nicht, hat man jetzt in 16 Jahren feststellen müssen. Wie viele Jahre brauchst DU denn, um das zu begreifen, noch mal 16? Dann eiern die Sozen bei 12% rum, das sind dann die sturköpfigen Stammwähler wie Du einer bist, die Nix, aber auch gar nix begriffen haben....

  • Die Industriearbeiterschaft aus den 70ern gibt es so nicht mehr. Die gewerkschaftlichen Bindungen haben stark abgenommen. Abgesehen davon gibt es in Deutschland keine Mehrheit für linksutopistische Wünsch-Dir-Was Projekte. Fakt ist, dass die Union unter Merkel weit nach links gerückt ist und nahezu alle ursprünglich konservativen Positionen aufgegeben hat. Das ist auch der Grund für das Entstehen der AfD. Das muss nach Merkel aber nicht so bleiben.
    Das eine „wirklich linke“ Politik in Deutschland nicht mehrheitsfähig ist, sieht man an den Ergebnissen von „die Linke“, die auch ziemlich schwächelt. Stramm Linke Positionen mögen zwar in der SPD beliebt sein, aber damit gewinnt mal keine Wahlen.
    Die meisten Menschen interessieren sich für ihre Rente, das was am Ende des Monats vom Geld übrig bleibt, wieviel der Kindergarten und das Studium kosten, ob sie vor Einbrüchen sicher sind, und wie lange man bei Behördengängen warten muss. Außerdem wollen sie möglichst sichere Arbeitsplätze haben. Langzeitarbeitslose sind Gott sei Dank inzwischen eine derart kleine Gruppe, dass es völlig unsinnig wäre, sie in den Mittelpunkt eines Wahlkampfes zu stellen. Die SPD stand noch nie für sozialistische Träumereien, sondern für einen Sozialstaat, der sich an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Machbarkeiten orientiert.


    Die Vorstellung die SPD würde wieder 35% kriegen, wenn sie nur stramm nach links abböge ist reine Träumerei. Beweisen übrigens auch die Wahlergebnisse der Sozialisten in Frankreich und GB. Beide sind mit ihrem Linkskurs gescheitert. Regieren tun andere.


    Letztlich hängt Politik heute von der Führungsperson ab. Die muss jung, charismatisch und im besten Fall auch attraktiv sein. Zumindest aber sehr verlässlich und sachlich wirken. Dann gewinnst du Wahlen. Wohlfühlretorik wie von Schulz finden zwar alle ganz nett, das war es dann aber auch. Letztlich wird es nicht geglaubt, weil es niemand für wirklich machbar hält.

  • Warum soll ich eine SPD wählen, wenn diese nur kleine Kurskorrekturen anbietet, dann bleibe ich doch lieber bei der CDU, da weiß ich was ich bekomme. Der SPD mangelt es an Visionen aber nicht nur der SPD. Das Thema nach der Wahl, welches mich wirklich aufhorchen hat lassen war die Bürgerversicherung. Ein ähnliches Konzept für die Rentenkassen von der SPD, und sie hätten endlich mal Themen die wirklich bewegen abseits der Asylpolitik.


    Und Schulz hätte noch so charismatisch sein können, hätte der SPD nicht ein Prozent mehr gebracht. Was der SPD fehlt ist einfach Glaubwürdigkeit und das nicht seit gestern. Und ich glaube die SPD täte gut daran Schulz nicht abzuschießen. Seine Europäischen Denkweise imponiert mir.

  • Wenn regieren wirklich gleichbedeutend mit Erfolg wäre, dann wäre die SPD die letzten Jahre wirklich außergewöhnlich erfolgreich, ob man dass dann auch noch mit einem Wahlergebnis von 15% so sieht? Labour hat jedenfalls mit Ihrem linken forsitzenden 30 Sitze dazu gewonnen, May die absolute Mehrheit genommen und ihre Position geschwächt. Als gescheitert würde ich das jedenfalls nicht gerade bezeichnen.


    Frankreich kann man mit seiner stark auf den Präsidenten ausgerichteten Politik, bei welcher Hollande als einer der unbeliebtesten überhaupt gilt und mit der auftretenden Bewegung von Macron sicher nicht als direkten Vergleich heranziehen. Aber auch dabei sollte man beachten, dass bei den Parlamentswahlen sowohl PS als auch die Konservativen sehr stark verloren haben, gleichzeitig die Linkspopulistische FI - sprich eine Partei die linker als die PS ist, 11% geholt hat und damit vor der PS gelandet ist.


    Aber ja, viele Leute würden jeden wählen, solange er Charisma hat, erstaunlich viele Menschen scheint es aber inzwischen aber auch zu interessieren ob jemand eine feste politische Meinung hat und diese auch über Jahre aktiv vertreten hat oder sich eben immer dahin wendet wo der Wind her weht. Andernfalls wäre so ein Zulauf wie alte Zottel wie Bernie Sanders und Jeremy Corbyn ihn erlebt haben wohl nicht zustande gekommen.



    EDIT:


    dann bleibe ich doch lieber bei der CDU, da weiß ich was ich bekomme.

    Bei der CSU würde ich ja noch sagen ja ok, aber hättest du vor 20 Jahren einem CDU Wähler gesagt, dass die CDU für die Abschaffung der Wehrpflicht, Ausstieg aus der Atomkraft und indirekt für die Heirat von gleichgeschlechtlichen Paaren sorgt, hätte er dich vermutlich für völlig wahnsinnig gehalten ^^

  • Zumal die Themen der SPD scheinbar nicht in der Realität ankommen. Das große Ding der letzten Legislaturperiode war ja der Mindeslohn. Allerdings wird der tatsächlich oft nicht gezahlt, die Zusteller von Paketdiensten (die die Euch die Amazon-Weihnachtsgeschenke bringen) erhalten im Schnitt einen Reallohn von 6,50 Euro. Und das ist nur ein Beispiel welches saisonal bedingt gerade Schlagzeilen macht. Gibt sicher noch einige mehr.

  • Das eine „wirklich linke“ Politik in Deutschland nicht mehrheitsfähig ist, sieht man an den Ergebnissen von „die Linke“, die auch ziemlich schwächelt. Stramm Linke Positionen mögen zwar in der SPD beliebt sein, aber damit gewinnt mal keine Wahlen.

    Mimimi.


    Die SPD wird auch in 40Jahren keine Wahlen gewinnen. Sie kann und muss sich nun entscheiden, ob sie sich zu Tode regieren oder mit einer starken und klaren, linken Position auch in der Opposition bei 20-30% einpendeln will.


    Zwischen der SPD und die Linke ist noch ein freier Bereich, der besetzt werden will. Diesen wird wohl eher Die Linke beziehen, indem sie sich etwas nach rechts öffnet, als die SPD, die keinen Tippelschritt nach links wagt.


    Jung, charismatisch, gutaussehend zieht, richtig. Das haben die Haiders, Kurz, Macrons, Obamas und Lindners gezeigt.
    Aber auch die alten Knochen mit Ausstrahlung und Visionen.
    Die SPD hat niemand auf den das zutrifft. Der letzte war Schröder.
    Die Landesfürsten kann man ausklammern. Die ziehen eben auch nur auf Landesebene, mangels Alternative.

  • Die meisten Menschen interessieren sich für ihre Rente, das was am Ende des Monats vom Geld übrig bleibt, wieviel der Kindergarten und das Studium kosten, ob sie vor Einbrüchen sicher sind, und wie lange man bei Behördengängen warten muss. Außerdem wollen sie möglichst sichere Arbeitsplätze haben. Langzeitarbeitslose sind Gott sei Dank inzwischen eine derart kleine Gruppe, dass es völlig unsinnig wäre, sie in den Mittelpunkt eines Wahlkampfes zu stellen. Die SPD stand noch nie für sozialistische Träumereien

    Irgendwie passt du zu der SPD. Das ist einfach nicht (alleine) richtig was du da von dir gibst im Bezug auf die Sorgen der Menschen.


    Wenn sich die SPD (wieder) die Partei der "kleinen Leute" nennen will, wird sie andere Überlegungen mit einbeziehen müssen. Wir wissen ja nicht erst seit Mogges das die sogenannte "Schere" klafft.


    Rente? Viele haben da keine Erwartungen. Das Rentensystem ist krank - wer schafft es den bis 67 zu arbeiten, der wirklich auf die Rente angewiesen wäre? Und mit "angewiesen" meine ich nicht um sich die Kreuzfahrt oder den Uralub im Alter leisten zu können, sondern um nicht mit um die 60 unter der Brücke zu landen.


    Einbrüche? :w00t: Ich glaube das ist eher die Sorge der FDP-Wähler. Und die haben eh Geld für Kameras vorm Haus und einen fetten Zaun außenrum.


    Stimmt die Arbeitslosenzahlen waren noch nie so niedrig wie heute. Liegt aber wohl eher daran das man die -aktuell- 4,4 Millionen ALGII-Empfänger damals schon aus der Statistik genommen hat. Langzeitarbeitslose sind kleine Gruppe - ich hätte eben fast gelacht....wenns nicht so traurig wäre. Vielleicht hat sich die Bezeichnung geändert. Logo, mit einem 1 €-Job gehört man nicht mehr zu den Langzeitarbeitslosen. ;)


    Stimmt, bei 61,5 Mio Wahlberechtigten kann man eine Gruppe von "sozialschwachen" ca. 5,2 Mio Menschen (ALGI+ALGII) als sozialdemokratische Partei natürlich ignorieren. Bullshit, gerade da muss die SPD wieder mit sozialer Politik ansetzen - anstatt zu versuchen das Klientel abzufischen indem man die Linke madig macht.

  • Zitat von Flavius Jolius

    Einbrüche? Ich glaube das ist eher die Sorge der FDP-Wähler. Und die haben eh Geld für Kameras vorm Haus und einen fetten Zaun außenrum.


    In diesem Punkt muss ich dir wiedersprechen.


    Bei uns in der Gegend wird so häufig eingebrochen, dass die Lokalzeitung regelmässig eine Karte mit den aktuellen Tatorten herausgibt.


    Die Opfer sind in der Masse eben nicht „hochbezahlte FDP“ Wähler sondern ganz normale Leute wie du und ich, die sich weder einen entsprechend hohen Zaun noch Sicherheitskameras oder sonstigen Schnickschnack leisten können.


    Innerhalb des letzten Jahres ist alleine der Netto Supermarkt im Nachbardorf 2 mal überfallen worden! Von Tankstellen und Bankfilialen brauche ich gar nicht erst anfangen.


    Das ist hier in der Gegend (Ostwestfalen, Dorf und Kleinstadt) seit 15 Jahren regelmässig Thema. Ich persönlich kenne 3 betroffene, und eine ganze Reihe weitere über mehrere Ecken. Es geht so weit, dass meine Eltern angefangen haben wichtige Sachen im Haus zu verstecken!


    In Detail müsste ich das nochmal recherchieren, aber in den 90ern war das in unsere Gegend absolut kein Thema. Es lässt sich imho zum Teil zurückführen auf die Flüchlingskrise EU Osterweiterung, und unsere Lage an der A2 ....

  • So ziemlich alle Parteien haben vor der Wahl für mehr Polizei geworben. Somit ist es beinahe zu 100% wahrscheinlich, dass wir eine Regierung bekommen die für mehr Polizei sein müsste. Bin schon mal auf die Umsetzung gespannt. :)


    Auch hier in Freiburg gibt es viele Einbrüche aber das wurde schon vor 10-15 Jahren regelmäßig in der Lokalzeitung thematisiert, steht also nicht in direktem Zusammenhang mit einer aktuellen Situation.


    Wichtige Sachen im Haus verstecken ist aber nicht die Lösung, ein Bankschließfach wäre da wahrscheinlich deutlich sicherer.

  • So ziemlich alle Parteien haben vor der Wahl für mehr Polizei geworben. Somit ist es beinahe zu 100% wahrscheinlich, dass wir eine Regierung bekommen die für mehr Polizei sein müsste. Bin schon mal auf die Umsetzung gespannt. :)


    Auch hier in Freiburg gibt es viele Einbrüche aber das wurde schon vor 10-15 Jahren regelmäßig in der Lokalzeitung thematisiert, steht also nicht in direktem Zusammenhang mit einer aktuellen Situation.


    Wichtige Sachen im Haus verstecken ist aber nicht die Lösung, ein Bankschließfach wäre da wahrscheinlich deutlich sicherer.

    BaWü ist schon fleißig am Neueinstellen.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Nein.


    Aber einiges. Die PDS hatte vor dem Zusammenschluss zur Linkspartei immer so 4%, jetzt so 8% (schwankt von Wahl zu Wahl aber ist so grob der Durchschnitt). Allerdings sind laut Wahlforschern viele traditionelle Wähler der PDS/Linke zur AfD abgewandert. Trotzdem steht sie weiterhin bei 8% (aktuell 9,2). Irgendwo müssen die neuen Linkswähler also hergekommen sein, ich vermute mal nicht von der FDP ;)


    Laut Wahlforschern hat die Linke vor allem bei Wählern unter 30 zugelegt. Wer sind die in der SPD die die SPD intern am lautesten kritisieren? Richtig, die JuSos. Also zufällig die gleiche Wählergruppe die vermehrt Links gewählt hat.


    Oder anders gesagt, der SPD sterben die Wähler aus. Den klassischen Industrie- oder Bergarbeiter gibt es nicht mehr.


    -


    Wenn ich solche politischen Selbsteinschätzungstests aus dem Internet mache, lande ich (je nach Test) bei Sozialdemokratisch oder Linksliberal, früher hätte so jemand (zumindest im Westen), SPD gewählt. Ich habe aber Links gewählt und einige andere vermutlich auch.


    Die SPD muss weder kommunistisch werden, noch bürgerlich konservativ, sondern einfach zur Abwechslung mal wieder sozialdemokratisch.

  • Genau das schreibt Gabriel ja. Er versteht darunter halt nur nicht ganz das selbe wie du.
    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die CSU in Bayern der SPD mehr Wähler wegnimmt, als die dortige Linke.
    Im Übrigen gehöre ich auch zu den „Jungen“ und ich würde ganz sicher nicht „die Linke“ wählen. Abgesehen davon haben die Jusos in der Partei eigentlich noch nie Mehrheiten erzielt. Siehe letzter Parteitag.

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