Die SPD

  • Die Nominierung macht überhaupt keinen Sinn, das Establishment ist zwar für ihn, aber die Basis hat gegen ihn als Parteivorsitzenden gestimmt. Damit kann man also auch Wähler verlieren.


    Auch wenn gerne alle auf Esken und Borjans einprügeln, unter ihnen sind die Werte der SPD nicht mehr gefallen, das hat schon lange kein Vorsitzender mehr geschafft.


    Kühnert will doch jetzt in den Bundestag, warum nicht ihn zum Kanzlerkandidaten machen, bzw. realistisch bleiben und es Spitzenkandidat nennen?

  • War fast klar, dass er es wird, viel mehr bekannte Gesichter zum verschleißen hat man ja auch nicht mehr.

    Auch wenn gerne alle auf Esken und Borjans einprügeln, unter ihnen sind die Werte der SPD nicht mehr gefallen, das hat schon lange kein Vorsitzender mehr geschafft.

    Hmmm, nichts gegen die beiden, aber bei der Aussage wäre ich vorsichtig. Zum einen ist Corona, von Krisen profitieren Regierungsparteien normalerweise eher, man könnte also auch behaupten "trotz bester Voraussetzungen ging es mit den beiden nicht bergauf" und zum anderen ist auch nicht mehr so viel da was man noch verlieren könnte. Die die seit Jahrzehnten auch nach Harz 4 immer ihr Kreuz bei der SPD gemacht haben, die werden es vermutlich ziemlich unabhängig von den Vorsitzenden bis ins Grab weiter machen.


    Grundsätzlich finde ich es aber auch nicht sehr sinnvoll so regelmäßig wie die SPD ihre Vorsitzenden auszutauschen und immer wieder auf den nächsten Heilsbringer zu setzen. Und zwei Vorsitzende vom linken Parteiflügel bringen auch nicht viel, wenn sie von der Fraktion scheinbar wegignoriert werden.

  • Persönlich hätte ich eher Karl Lauterbach als den SPD-Spitzenkandidaten gesehen. Die Reaktion von zwei Freunden und Mitgliedern der SPD in Hamburg bzw. Leipzig war eindeutig ablehnend gegenüber Olaf Scholz. Als überragenden Minister sehe ich ihn auch nicht. Er handelt fragwürdig ( bspw. Umsetzung der Finanztransaktionssteuer, Grundsteuer, kalte Progression...), aber zumindest ist er scheinbar besser als Andreas Scheuer. Das könnte für die SPD in ihrer jetzigen Situation bereits reichen, aber ein echter Sozialdemokrat sieht anders aus.

  • Bis gestern war ich sicher vermutlich Söder zu wählen, wenn er dann KK geworden ist. Nun macht es Sinn, nochmal nachzudenken.


    Scholz ist ein sehr respektabler Kandidat, den ich durchaus wählen würde. Das Problem ist inzwischen eher die Partei mit ihrem unsinnigen Linksdrall um jeden Preis.


    Abwarten, was da am Ende in Sachen Bildungspolitik, Verteidigungs-, Sicherheits-, Finanz- und Gesundheitspolitik (Corona nicht zu vergessen) usw. so angeboten werden wird. Ich befürchte ja, die SPD wird Scholz’ Erfolg schlimmstenfalls selbst sabotieren.


    Ich bin sehr gespannt, wer sich da inhaltlich am
    Ende behaupten wird.

  • Viel tiefer geht es nicht mehr.


    zum anderen ist auch nicht mehr so viel da was man noch verlieren könnte.


    Doch nach unten geht immer, auch weil:



    die werden es vermutlich ziemlich unabhängig von den Vorsitzenden bis ins Grab weiter machen.

    viele Noch-SPD-Wähler aussterben werden.


    Wer jung und links/sozialdemokratisch eingestellt ist der wählt Grün, Links oder kleinere Parteien wie PARTEI oder Humanisten. Aber ganz sicher nicht die alte Tante SPD...


    scheinbar besser als Andreas Scheuer


    Geile Qualifikation, jeder Hamster ist besser als Andreas Scheuer :rolleyes:


    Wobei der vermutlich gar nicht dumm ist, sondern einfach nur so dreist korrupt wie möglich.


    Bis gestern war ich sicher vermutlich Söder zu wählen, wenn er dann KK geworden ist. Nun macht es Sinn, nochmal nachzudenken.


    Bleib bitte bei Söder. Als Populist macht der mit dem richtigen Antrieb (FFF wenn Corona wieder weniger wichtig ist) vielleicht halbwegs anständige Politik. Allemal besser als den Finanz-Lobbyisten Scholz ins Kanzleramt zu befördern.


    Ich bin sehr gespannt, wer sich da inhaltlich am
    Ende behaupten wird.


    Ich denke nicht dass es am Ende noch Inhalt gibt.

  • scheinbar

    In dem Fall (Scheuer) nicht eher "anscheinend"?


    Wobei der vermutlich gar nicht dumm ist, sondern einfach nur so dreist korrupt wie möglich.

    Er ist borniert. Das ist ein Charakterzug, den man als CSU-Generalsekretär brauchen kann, sie limitiert aber arg für alles darüber hinausgehende arg. - Ich will damit nicht sagen, dass nicht auch andere Parteien bornierte Personen in ihren Reihen haben, ich gehe aber nicht davon aus, dass Scholz eine solche ist.


    Vom Scholzzug erwarte ich btw nicht mehr als vom Schulzzug.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Die SPD gewinnt durch die Nominierung von Olaf Scholz satte 3% in einer Woche hinzu. Ihre Zustimmungsrate steigt damit von 15 auf 18%. Damit liegt die SPD wieder vor den Grünen, die um 2% zurückfallen auf 16%. Auch die Union verliert 2%. 29% sind der Meinung Scholz wäre ein guter Kanzler. Nur Markus Söder liegt mit 36% in dieser Frage noch vor Scholz.


    Alles in allem zeichnet sich damit schon jetzt ab, dass die Entscheidung für Scholz als Kanzlerkandidaten wohl die richtige war. Zudem scheint es zu bestätigen, dass die Wähler einen weiteren Linksschwenk der SPD eher nicht wünschen, sondern einen moderateren Kurs auf die Mitte hin belohnen. Wie eigentlich schon immer.


    https://m.faz.net/aktuell/poli…nominierung-16907169.html

  • Abgesehen davon stimmt das schlicht nicht. Die Linkspartei ist im Westen mittlerweile bei Studenten und im urbanen Millieu angekommen. Nur hat man gleichzeitig die Protestwähler im Osten verloren und die Genossen "von damals" werden auch nicht jünger...
    Wenn man die Fraktion nach den letzten beiden Bundestagswahlen vergleicht, dann hat sich die absolute Größe kaum geändert, aber während es im letzten Bundestag noch überwiegend Abgeordnete aus dem Osten waren, ist das Verhältnis heute ausgeglichen (was nicht gut ist, weil die Leute aus dem Osten eher den pragmatischen Teil der Partei stellen)



    Was Scholz angeht, Fan bin ich nicht. Beim Mitgliedervotum habe ich für NoWaBo-Esken gestimmt. Ich bin auch der Meinung, dass speziell Saskia sich vielleicht manchmal etwas unglücklich ausdrückt, aber primär einfach das Problem besteht das beide überkritisch betrachtet werden. Bei Saskia wird aus völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten, die ein reales Problem thematisieren, ein Riesenskandal gebastelt. Und der stellvertretende Unionsfraktionschef darf bei "Tichys-Einblick" sagen die Berliner Polizei würde mit gefakten Zahlen zur Coividioten Demo Methoden der Volkspolizei anwenden, ohne das es irgendwen interessieren würde.


    Habe selbst von Anfang an unseren Bundestagsabgeordneten über die Vorsitzenden reden hören. Die Bundestagsfraktion hatte nie auch nur die Absicht das Mitgliedervotum wirklich zu akzeptieren. Unter diesen Voraussetzungen ist man natürlich zum Scheitern verdammt, die beiden hatten nie eine echte Chance.


    Als Kandidat ist Olaf in der aktuellen Situation alternativlos. Esken/NoWaBo sind verbrannt und haben auch nicht das Format dafür. Und welchen wirklich bekannten und beliebten Politiker hat die Partei sonst noch?

  • @John


    Die Sozen sollten mal lieber ihre unzähligen eigenen Baustellen angehen, als abfällig über andere Parteien zu sprechen. Dein Kommentar an Fairas empfinde ich als überflüssig. Dieser Thread soll über die SPD handeln.

    Die Sozen tun es ja auch nicht. Ich tue es. Und ich tue es aus vollster Überzeugung. Und überflüssig finde ich auch so einiges.

  • Zudem scheint es zu bestätigen, dass die Wähler einen weiteren Linksschwenk der SPD eher nicht wünschen, sondern einen moderateren Kurs auf die Mitte hin belohnen. Wie eigentlich schon immer.

    Genau! Deswegen ist die SPD ja auch von knapp 40% auf 15% abgerutscht. Weil die Parteiführung Politik für die Wähler macht und für ihren "Mittekurs" belohnt wird.
    So sieht es aus, wenn Politik bestätigt wird, sieht nur leider niemand.
    Was wollen denn nur alle in der legendären Mitte? Da machen dich die Union breit und die FDP, die SPD hat da keinen Platz mehr.

  • Das Problem der SPD ist nicht der Mittelkurs oder der Linkskurs, sondern das es in den letzten 10 Jahren überhaupt keinen klaren Kurs gegeben hat. Die SPD muss eine Arbeiterpartei sein und da es kaum noch Arbeiter gibt, sollte sie vordergründig Politik für die Angestellten, also die Masse der Arbeitnehmer machen. Das sichert die Stimmen, die man braucht. Findet so halt nicht mehr statt.


    Hinten rum muss man natürlich auch die guten Kontakte zur Großindustrie pflegen, welche die SPD auch immer hatte. Damit sicherte man sich Macht an den entscheidenen Stellen, ohne die realistisch betrachtet leider keine Partei über längere Zeit als Volkspartei existieren kann.


    Für den kurzfristigen Erfolg fehlen natürlich auch Charaktere. Gerhard Schröder konnte den Leuten alles verkaufen, weil er sich auch mal öffentlich hin stellte und mit den Wählern Bier aus der Flasche trank. Das bringt mehr Stimmen als jede politische Talkshow. Er war viermal verheiratet, das war den Frauen egal, "kann der Mann ja schließlich nichts dafür, dass er gut aussieht" (Zitat meiner Nachbarin).

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