Mein Weg in ein Cockpit (Final)

  • Wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Wenn man nicht mit Herzblut eine Sache macht, wendet man sich lieber einer Sache zu, in die man mehr bereit ist zu investieren. Ich denke, das hast du richtig gemacht, auch wenn ich zugeben muss, nicht so recht zu wissen, wofür ein Mathe- und Physikstudium bei der Pilotenkarriere nützlich gewesen wäre. Erscheint mir etwas "over the top". Zumal solche Studiengänge ja meist nicht spezifisch auf einen Beruf ausgelegt sind. Und Mathestudium ist glaube ich eines der härtesten Studienfächer.

  • Also ich bin da etwas zwigespalten, mein Elektrotechnik Prof sagt uns einst im ersten Semester, jeder der sich durchs Studium zwingen muss sollte lieber etwas anderes studieren. Mein Herz ging auf als er das sagte, mittlerweile sehe ich das ganz anders.
    Für mich zumin. gilt, ich muss mich oft durch viele Sachen zwingen, wirklich gut bin ich nur bei Sachen die ich mit Leidenschaft verfolge, aber viele Sachen aus meinem Studium waren stink langweilig und ich bezweifle dass die meisten Sachen noch gebraucht werden. Trotzdem habe ich das Studium nicht hingeworfen... in Deutschland sind immer noch die Theory-Skills wichtiger auf dem Papier als alles andere, ist jedenfalls meine Erfahrung.


    Um auf den Punkt zu kommen, das Studium zu schmeißen würde ich mir wirklich gut überlegen.

  • Also ich bin da etwas zwigespalten, mein Elektrotechnik Prof sagt uns einst im ersten Semester, jeder der sich durchs Studium zwingen muss sollte lieber etwas anderes studieren. Mein Herz ging auf als er das sagte, mittlerweile sehe ich das ganz anders.
    Für mich zumin. gilt, ich muss mich oft durch viele Sachen zwingen, wirklich gut bin ich nur bei Sachen die ich mit Leidenschaft verfolge, aber viele Sachen aus meinem Studium waren stink langweilig und ich bezweifle dass die meisten Sachen noch gebraucht werden. Trotzdem habe ich das Studium nicht hingeworfen... in Deutschland sind immer noch die Theory-Skills wichtiger auf dem Papier als alles andere, ist jedenfalls meine Erfahrung.


    Um auf den Punkt zu kommen, das Studium zu schmeißen würde ich mir wirklich gut überlegen.


    Es ist zumindest besser ein Studium, welches einem keinen Spaß bereitet, nach 1-2 Semester abzubrechen als es 8 Semester durchzuziehen, um dann am Ende beim dritten Versuch an den ein oder zwei hammerschweren Aussiebklausuren zu scheitern.


    Kommt häufiger vor als man denkt.


    Viele Klausuren kann man nur einmal im Jahr schreiben, man fällt im ersten Anlauf durch (4. Semester z.B.), versucht es natürlich nochmal im 6. Semester und ist dann im 8. fast scheinfrei und schwupp, steht man mit Ende 20 ohne Abschluss da und beneidet alle "Trottel", die bereits im zweiten Semester hin geschmissen und mittlerweile eine Ausbildung absolviert haben.


    Ich möchte eigentlich gar nicht wissen, wie viele dieser Leute in der Psychiatrie landen, die
    Beratungsstellen in den Unis sind allerdings voll mit solchen Fällen.

  • Naja der Austritt aus dem Studium hat verschiedene Gründe. Der erste Grund ist einfach, ganz normal, dass mir das Studium kein Spaß macht. Der zweite Grund ist, dass ich durch meinen Kursbeginn im Juni die Ausbildungskosten auf 80.000 drücken kann und sie nun nicht mehr 100.000 kosten wird. Aber es liegt auch daran, dass ich schon vor dem Studium nur mäßig Freude hatte mit dem Weg, aber ich dachte mir, dass ich es wenigstens ein Semester lang versuchen kann und schaue ob es mir wirklich Spaß macht. Das Semester ist rum und Freude am Studium war nicht da. Liegt einfach daran, dass ich weiß, dass ich diesem halben Jahr schon 1/3 der Pilotenausbildung rum hätte und schon in Amerika wäre. Für mich war Pilot immer Plan A und B und auch C. Das Studium diente nur zur Absicherung, wenn ich mal untauglich werde oder keinen Job bekomme. Da der Markt aber derzeit so einen extremen Pilotenbedarf hat bin ich guter Dinge, einen Job zu finden und deswegen kommt für mich nur noch der Weg in Frage. Als ich diese Entscheidung für mich getroffen habe, war ich richtig glücklich, da ich weiß, dass es jetzt endlich los geht :) Ich finde schon, dass es so ist, wie Gaius gesagt hat. Was bringt mir ein Studium, was ich halb versaue, weil kein Biss dahinter ist ? Gar nichts, es kostet mich nur Zeit. In den 3 Jahren habe ich schon 2700 Flugstunden zusammen. Die bringen mich deutlich weiter.

  • Kleines Update: Heute kam der positive Bescheid von der LufthansaAviationTraining, dass ich ihr Auswahlverfahren positiv durchlaufen habe. Es nennt sich der DLR-Test und ist der härteste in der ganzen Branche. Als ich heute früh die Mail gelesen habe, war ich überglücklich :) Also wichtiger Schritt gemacht!

  • Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen die Webseite einzustellen. Ich werde meinen Weg aber weiterhin aufzeichen und hier Berichten wie es läuft. Ich spiele mit dem Gedanken Zeitraffer vom Alltag der Schule zu machen oder insgesamt sowas wie Fragen und Antworten. Auch wenn ich nicht der Typ für sowas bin :D Ich muss noch schauen. Aber Instagram gibt es trotzdem weiterhin und dort werde ich dann weiterhin Bilder posten. Jetzt geht es erstmal noch das freie Leben zu genießen und dann geht es ab Juni nach Frankfurt :)

  • Danke für den Artikel. Das ist ein sehr komplexes Thema. Aber die Ausbildung wie beim ihm gibt es nicht mehr. Wir werdem jetzt für alle Airlines im Konzern ausgebildet und in erste Linie natürlich für Eurowings. Auch müssen wir das Geld selber aufbringen und das sind nicht mehr die 60.000 wie bei ihm sondern 80.000 + 30.000 und noch zusätzlich Lebenskosten... Da hat sich Einiges geändert, doch trotzdem lohnt es sich für mich persönlich denn ich werde Pilot und wenn es mit dem Geld eng wird kann man ja nach China, denn da zahlen Airlines gerne mal 60.000 Euro im Monat! Kein Witz :D
    Aber in erster Linie geht es hier ums Fliegen und deswegen verstehe ich den Max nicht. Warum er Eurowings nicht annimmt. So schlecht bezahlen sie nicht und er fliegt bei Eurowings oder Lufthansa einen Airbus A320. Wäre mir persönlich egal was auf dem Flugzeug steht. Aber ich bin da anders, ich würde jeden Job annehmen solange ich meinen Kredit halbwegs decken kannn. Viele sind da leider nicht so und wollen den Beruf aus den völlig falschen Motivationen...

  • Mal wieder ein kleines Update von mir, da es jetzt ja im August los geht:


    Vertrag ist unterschrieben, Kredit ausgezahlt und Wohnung auch geregelt. Somit heißt es jetzt nur noch darauf warten, dass es endlich los geht. Aber ich hoffe, dass der letzte Monat jetzt noch schnell rum geht :)


    Werde in Zukunft immer Mal ein paar Sachen posten für die nächsten 19 Monate aber leider wird es schwer mit Bildern, da dies auf dem ganzen Gelände und im Flugzeug verboten ist. Aber wenn ihr generell Fragen zur Pilotenausbildung und dem ganzen Ablauf habt, könnt ihr sie immer wieder gerne stellen und ich freue mich darauf zu antworten. Also noch 19 Monate und ich habe es endlich in der Tasche :) Eine sehr überschaubare Zeit.

  • Letztens eine sehr gute Doku gesehen über die Pilotenausbildung bei der Lufhansa, anderen europäischen Airlines, einem Vergleich mit asiatischen, der Massen an arbeitslosen Piloten ( das ist noch nicht mal ein anerkannter Beruf, war mich auch neu ), den Ausbeuterverträgen bei Billig-Airlines wie Easy Jet etc....
    Gruselig.....gibt eine ganze Batterie an fertigen Piloten, die die ersten zwei Jahre dafür BEZAHLEN, auf dem rechten Sitz Platz zu nehmen und Flugstunden samt -erfahrung zu sammeln, damit sie wo anders eine Stelle bekommen....
    Es gibt zu viele davon mittlerweile und das Lohndumping macht auch vor dieser Berufssparte nicht halt. Interviews mit fertigen Piloten, anonymisiert, Stimme verändert etc.....gruselig: Überstunden, nicht bezahlt, 48 h on the Job, völlig übermüdet, keinen Kündigungsschutz.
    Die romantischen Zeiten sind ein für alle mal vorbei.


    Viel Glück dennoch! :cool:

  • Ein kleines Update ist ja jetzt eine Weile ins Land gegangen. Erster Theorieblock mit positiven Ergebnis hinter mich gebracht. Jetzt wird viel geflogen. Also macht man nichts anderes als jeden Tag Flüge planen und dann hoffen, dass das Wetter auch gut mitspielt. Aber neben all dem Stress macht es immens viel Spaß. Ich muss gestehen, dass mit bei meinem ersten Flug doch eine Träne im Auge hatte. Es war ein überwältigender Moment. Es läuft also richtig gut und freue mich, dass bald wieder die Theorie weitergeht, denn so schneller die kommt um so schneller bin ich fertig und endlich im Cockpit :)

  • Lange nichts mehr geschrieben.



    Aber es geht jetzt in die finalen Züge. Nur noch die Theorieprüfung und den letzen Flugteil dann ist es dieses Jahr endlich geschafft und die Ausbildung hat sein Ende gefunden. Ich muss sagen, dass es jetzt am Ende doch sehr haarig wurde, da hat man schon teilweise durch das Lernen 24/7 über 7 Monate weg leicht den Spaß an der Sache verloren gehabt, doch so mehr man dem Ende wieder nah ist, desto mehr freut man sich doch wieder und entdeckt wieder, was man an dem Beruf so liebt.



    Es geht somit voran und denke, dass in den nächsten Monaten auch Bilder folgen, falls es Jemanden interessiert, natürlich ;)


    Grüße

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