An die Autofahrer und für die Autofahrer

  • Es klein oder als Unabänderlich darzustellen ist Hohn auf die Gräber der Toten und trauernden Verwandten.

    Geht´s nicht ne Nummer kleiner?
    Der Thread hatte damit angefangen, daß das Verhalten so manches Autofahrers gegenüber Fahradfahrern nicht tolerierbar ist und jetzt sollen wir "im Kleinen" die Welt retten?
    Ich verstehe ja Dein Anliegen, doch den Bogen, den Du da schlägst, ist schon ein wenig arg übertrieben.

  • Na ja, etwas extrem über die Kacke gebrochen eben.
    Die Menschheit hat tausende von Problemen, jetzt schon. Überbevölkerung, Kriege, Dürren, eine Natur, die völlig aus den Latschen kippt, Katastrophen aller Art.
    Da sind eben rechtsabbiegende Autofahrer noch das kleinste Problem ( auch wenn es für den betroffenen Radfahrer sicherlich im Moment des Zusammenstoßes eher anders ist ).

  • Die Diskussion wird ein bisschen übertrieben geführt. Die meisten Menschen in Deutschland brauchen ihr Auto, weil sie damit zur Arbeit fahren müssen. Für Familien ist es häufig auch sehr wichtig. Kinder in den Kindergarten oder Schule bringen und wieder abholen. Einkäufe erledigen. Die Großeltern besuchen. Am Wochenende mal raus aus der Stadt ins Grüne fahren usw. usf.. Also ich möchte jedenfalls auf keinen Fall auf ein Auto verzichten. Das ging im Studium, weil man es sich nicht leisten konnte. Aber ein Auto bietet schon eine enorme Bewegungsfreiheit. Ich bin nicht unbedingt der Typ, der begeistert Busfahrpläne studiert usw.. In Ländlichen Regionen ist es ohnehin unerlässlich, weil der öffentliche Nahverkehr dort nur sehr sporadisch unterwegs ist.


    Die ganze Aufregung über Radwege usw. finde ich etwas übertrieben. In den 70ern gab es so gut wie keine Radwege und die Leute sind auch mit dem Fahrrad von A nach B gekommen. In China und anderen Ländern schafft man es auch irgendwie ohne Radwege. Keine Frage, ich finde Radwege super. Aber jetzt die Autos abschaffen zu wollen, damit ein paar Leute ungestörter Fahrradfahren können, finde ich etwas unrealistisch und überdreht.


    Im Übrigen ist es leicht erklärbar, warum Unfalltode bspw. nicht zu einer Abschaffung des Autos geführt haben. Ganz einfach, weil unsere Gesellschaft von Personenkraftverkehr abhängig ist. Siehe Arbeitnehmer und Weg zur Arbeit. Das ist doch die Hauptnutzung des Autos. Im übrigen besteht sehr wohl ein Unterschied darin, ob ein Unfall passiert oder eine Tötung willentlich herbeigeführt wird, durch einen Anschlag usw.. Verstehe gar nicht, was für verdrehte Argumente hier inzwischen gebracht werden. Das hat meiner Ansicht nach nun wirklich nichts miteinander zu tun.

  • @Salah: Hey, mach mal locker hier.
    Ich habe mit keinem Ton gesagt, daß ich es nicht toll finde, wenn jemand im Kleinen bei sich anfängt, die Welt zu verbessern: vegan leben, Öffis fahren, Die Grünen wählen, sich für Flüchtlinge engagieren, mit dem Rauchen aufhören etc.


    Ich fand nur den Move von den rechts abbiegenden Autofahrern hin zum Welt retten etwas schräg.


    Und der Lösungsansatz für das Weltklima und durchdrehende Politiker fehlt mir im Moment, da haste recht.




  • Ich hab auch schon von Anfang an mitgelesen und eine Weile damit gehadert ob ich jetzt wirklich darauf etwas antworten solle. Aber ich denke dazu will ich mich dann doch äußern.


    Das nimmt langsam eher Ausmaße fern ab jeder Realität an. Auch wenn man sich als Radfahrer über Autos beschwert es geht nicht ohne, auch nicht ohne größere Autos, LKWs, Traktoren, selbstfahrende Arbeitsmaschinen etc. klar jeder Beschwert sich über jeden, auch ich Wundere mich manchmal über das Fahrverhalten von manchen Menschen, aber ich bin dafür zu ruhig um mich ernsthaft darüber aufzuregen.


    Jedoch wie gesagt, wenn es eine Möglichkeit für uns gebe ohne technische Hilfsmittel auszukommen, dann würden wir immer noch alle auf Pferden reiten.


    Aber selbst wenn du sagst du stellst alles auf Elektroautos dann ist es ja eher das Problem, wo kommt der Strom her? Wenn der wieder nicht aus erneuerbarer Energie kommt sondern eben aus Fossilen oder problematischen wie Atomkraftwerken bei andern Ländern dann ist das eben nur Wischerei. Aber auch muss ich sagen das die Autos nun mal nicht so ausgereift sind wie es notwendig wäre oder nicht im leistbaren Rahmen, zumindest nicht diese Streckentauglichkeit die ich persönlich brauchen würde, sonst hätte ich eventuell ein Elektroauto.


    Und ebenso ist beim Verkehrsraum Grenzen gesetzt, durch Bäume und Grünflächen (die man meistens zu schnell verschwinden lässt, was ich persönlich Schade finde) oder eben Keller, Häuser und sonstige Dinge und man braucht eben einen gewissen Mindestplatz für alle, auch wenn nicht jeder so viel bekommt wie er vielleicht gerne hätte, siehe Traktor, LKW usw.

  • Keiner hier will das Auto abschaffen.
    Auch ich nicht.
    Alles andere wäre auch bigott, da ich selbst noch fahre.
    Und sowieso politisch natürlich nicht durchzusetzen in Deutschland.


    Ein etwas bewusstere Umgang mit dem Auto, wie ich es nutze, wie oft ich es nutze, was ich für eins kaufe, wie ich mich im Verkehr verhalte ist jetzt aber so eine Sache die man auch wirklich leisten kann, wenn man noch Auto fährt.


    Jeder einzelne hat eben auch Einfluss auf die Gesamtsituation.
    Leider sind für viele die Opportunitätskosten zu hoch. (der Gewinn wenn der einzelne weiter Auto fährt ist höher als wenn er aufhört/es einschränkt, da der Gewinn wenn er dies tut, vor allen ein gesamtgesellschaftlicher ist. Die Kosten aber persönlich anfallen) (mal davon abgesehen, dass die meisten die Kosten für so ein Auto unterschätzen. Man glaubt gar nicht, was man an Geld sparen kann)
    Der gesamtgesellschaftliche Gewinn ist/wäre aber natürlich da, wodurch der Nutzen des Einzelnen insgesamt auch steigt, wenn sich alle dran halten
    Daher sei es mir wenigstens erlaubt auf diesen Zusammenhang hinzuweisen und vielleicht den ein oder anderen zum Nachdenken anzuregen.


    Man kann aber natürlich in jedem Falle gewisse Schritte gesellschaftlich und politisch durchsetzen.
    Das fängt bei ÜBERPRÜFTEN! Abgasnormen an, geht über Fahrradwege und Fahrradautobahnen! (Radschnellweg Ruhr - RS1 - rs1.ruhr), einem ausgebauten ÖPNV System --> Strukturen erschaffen die es den Menschen ermöglichen zu marginalisierten Opportunitätskosten auf andere Verkehrsmittel auszuweichen,
    es geh dann zu Weichenstellungen für neue Technik und erneuerbare Energien und endet in einer utopischen Gesellschaft in dem niemand mehr geschadet wird aufgrund von Luftverschmutzung, schlecht konstruierten Straßen und rücksichtslosen oder unaufmerksamen Verhalten.
    Dazu gehört dann natürlich auch, dass Fahrradfahrer verantwortungsbewusst ihr Fahrzeug bewegen.



    Um noch auf ein paar Vorwürfe einzugehen:


    Das es früher keine Radwege gab ist falsch.
    Bochum, meine Heimatstadt, hatte früher zum Beispiel ein gut ausgebautes Netz, bis alles der "Autostadt" geopfert wurde.


    Rad fahren in Bochum: Die Zukunft war gestern. - ADFC NRW - Kreisverband Bochum e. V.
    Fahrradwege wurden zu Parkplätzen und Autostraßen. Das Ergebnis war ein Zusammenbrechen des Radverkehrs.



    In Bochum hat der Fahrradverkehr zuletzt übrigens auf den Strecken wo Fahrradwege eingerichtet wurden massiv zugenommen.
    Auf der Wittener Straße z.b. konnte seit der Errichtung eine Verdoppelung festgestellt werden.


    Auch dass es in China keine Radwege gibt ist falsch;
    Erlebnisbericht Radtour in Beijing (Peking) - Mrz 2012 - www.nach-gedacht.net
    "Der Straßenverkehr in Chinas Hauptstadt wirkt zwar meist chaotisch, das ist aber für Radfahrer nicht unbedingt schlimm. Denn: an allen größeren Straßen gibt es gesonderte Radfahrstreifen. Oft sind die sogar durch mehr oder minder große Zäune und andere bauliche Maßnahmen sowohl zu den Autos, als auch zu den Fußwegen abgetrennt"




    In Städten in denen wir fahrradfreundliche Strukturen haben wie Münster, Amsterdam, Kopenhagen...etc. sehen wir wie natürlich mehr Menschen mit dem Fahrrad als mit dem Auto fahren, was sich freilich positiv auf die Lebnsqualität aller auswirkt.
    Und ich behaupte auch auf die der Autofahrer, da diese natürlich viel weniger im Stau stehen und weniger Feinstaub atmen müssen.
    Es sind also nicht nur ein paar Hansel John.




    Am Beispiel VW sehen wir im Übrigen, was die Politik erreichen kann.
    Freilich nicht die Deutsche, sondern die US-Amerikanische.
    WEil hier ordentlich Druck gemacht wird, wird es demnächst ein Autobauer zweimal überlegen ob er bei den Abgasen bescheißt und so allen schadet um etwas mehr Gewinn zu machen.
    Die deutsche Politik knickt da ja naturgemäß direkt vor der Autolobby ein.
    Da hilft auch nicht, dass Niedersachsen Großaktionär von VW ist.





    Ansonsten war ich heute im NRW Landtag.
    Gab eine Vortrags- und Diskussionsrunde über die Energiewende und explizit: Energiespeichersysteme.
    Mit vielen Modellvorführungen und Vorträgen von Professoren und Arbeitsgruppen diverser Forschungseinrichtungen.


    Zusammengefasst kann man sagen.
    Die Möglichkeiten sind da für eine 100% erneuerbare Energieenversorgung. Kein großes Problem.
    Man muss sie nur nutzen wollen.
    Die Vorkehrungen und die Art der Weichenstellungen von Schwarz Rot gehen aber zu Teilen in die falsche Richtung, oder sind nicht ausreichend.



    Ich möchte schließlich mit einerm Apell schließen


    Fahrt mehr Farrad! Es macht Spaß, ist nachhaltig, günstig und gesund.....solange einen niemand umfährt oder man in der dichtesten Abgaswolke steckt.

  • Unsere Herren Politiker könnten im Grunde auch mit Smarts fahren obwohl die gepanzert bestimmt Scheiße aussehen, oder mit der Bahn. ( Das Geld was eingespart wurde können Sie ja in Personenschützer stecken).Wobei unsere Mutti und der zierliche Sigmar das natürlich eher nicht in Betracht ziehen sollten. :D

  • Für Bochum kann ich sagen.
    Der Großteil der Grünen Fraktion ist vor allen auf Fahrrädern und mit dem ÖPNV unterwegs.


    Unser Streber, Sebastian, legte dabei zuletzt 1800 km auf dem Fahrrad in drei Wochen zurück.


    B90/GRÜNE Kreisverband Bochum -




    P.S. Danke Sala.
    Damit hätte ich ja jetzt gar nicht gerechnet, dass das nen Thema für dich ist.

  • Hier in Tübingen gibts auch so einen tollen Vorzeigegrünen, Boris Palmer sein Name, von Beruf OB. Immer schön mit dem Rad unterwegs oder Bussen und Bahn.
    Und setzt sich auch wunderbar für Tierversuche ein. Das ganze ging vor einiger Zeit durch die Presse und die Affen mit den Blutverschmierten Schädeln und Sonden im Kopf hab ich immer noch vor Augen.


    Solche Leute kann ich dann auch nicht mehr wirklich ernst nehmen wenns dann um Umweltschutz geht.

  • Weiß jetzt nicht was das Eine mit dem Anderen zu tun hat, habe auch nicht die Ahnung von Tübinger Lokalpolitik, aber Boris Palmer droht, soweit ich weiß, ein Parteiausschlussverfahren auf Antrag der Grünen Jugend, da er grüne Prinzipien verraten hat.


    Naja wird eher nix werden, aber der Mann ist sicher nicht der Vorzeigegrüne, eventuell lediglich von den Ultrarealos.



    Boris Palmer: Grne Jugend fordert Parteiausschluss von Tbinger-OB - SPIEGEL ONLINE




    P.S.
    John, wenn du schon meinen Nick verändern musst dann doch bitte in Captain Planet :cool:

  • Sorry, ich muss mir mal wieder Luft machen:


    Gerade in der Dortmunder Innenstadt Fahrrad gefahren.... Große Katastrophe.... Das Positive: Es gibt ja sogar recht viele Fahrradwege. Da hört das Positive aber auch schon auf. Diese sind leider fast durchgängig auf dem Bürgersteig, natürlich zu eng, dass man dort andere Fahrradfahrer überholen könnte, zwischendurch parken natürlich Autos drauf, Fußgänger sind naturgemäß da auch unterwegs, 2 mal musste ich große Umwege durch sie fahren, da es auf dem direkten Weg parallel zur Straße keinen durchgängigen Fahrradweg mehr gab, dass die Ampeln für Fahrradfahrer getaktet sind...darüber muss man gar nicht reden....mehrmals wurden die Fahrradwege auf meiner kurzen Strecke zudem durch Baustellen unterbrochen. Der größte Witz war dann eine Fahrradfahrerampel die neben der normalen Ampel mit einer identischen Taktung wie diese existierte... Damit war sie dann komplett überflüssig. Als ich dann mal wieder notgedrungen auf die Straße ausweichen musste wurde ich direkt penetrant angehupt als ich mich erdreistete zum Linksabbiegen auf der linken Spur zu fahren. Als der Fahrradweg an anderer Stelle mal kurz über die Straße führte schnitt mich ein junger Typ so eng, dass ich mit meiner Hose sein Auto berührte. Ein anderer überholte mich noch ganz schnell um direkt vor mir rechts abzubiegen, so dass ich scharf bremsen musste um nicht in sein Auto zu fahren..... Und als ich es dann doch bis zum Dortmunder HBF geschafft hatte erwarteten mich dort grimmig dreinblickende nackenlose Bodybuilder mit Kampfhunden von der DB Security. Da habe ich mich auch direkt noch einmal extra sicher gefühlt.... Als ich dann in Bochum ankam, war es direkt erholsam vom Bochumer Hbf nach Wattenscheid zu fahren.....Auf dem Bochumer Ring benahmen sich alle Autofahrer zivilisiert und nach ihm konnte ich dann noch die Erzbahntrasse bei guten Wetter genießen.



    Aber nach Dortmund mit dem Fahrrad.
    Nur noch mit dem Baseballschläger zur Selbstverteidigung.

  • Auf Landstraßen gibt es schon eine Begrenzung.

    Genau auf 100. Angesichts der Tatsache, dass der Großteil der Toten im Straßenverkehr auf solchen Straßen anfällt, ist eine Begrenzung auf 80 (kam soweit ich weiß von einen SPD abgeordneten) zumindest eine berechtigte Überlegung. - Gleich fliegen die Steine der Autofahrer-Lobby...

    Und warum kannst du nur zwei Wörter posten? (der eigentliche Grund für diesen Beitrag)

    Weil der Rest aus Likes Beitrag dazugezählt wurde.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

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